Küchenfronten: Bei der Wahl der richtigen Oberfläche ist vieles zu bedenken
Die Entscheidung darüber, ob die Fronten einer neuen Küche glänzend oder matt sein sollen, ist von ganz vielen Faktoren bestimmt. Angefangen von ästhetischen Aspekten – nicht jeder Stil harmoniert perfekt mit der jeweiligen Oberflächenart – über die Farbgebung, die je nach Beschaffenheit der Front anders wirken kann, geht es bis hin zu praktischen Aspekten.

In einer Küche wird gekocht und es wird gelebt. Wie schnell die Optik darunter leidet und wie leicht sie zu reinigen ist, spielt eine wichtige Rolle. Etwa 20 Jahre lang wird eine Küche durchschnittlich genutzt. Das ist lang, wenn man sich tagtäglich ärgert, weil man im Vorfeld zu wenig an die eigene Nutzung gedacht hat und sich allein von optischen Gesichtspunkten leiten ließ. Ob man sich für glänzende oder matte Fronten entscheidet, ist weit mehr als nur eine Geschmacksfrage. Trotzdem werden die beiden Arten von Oberflächen aber auch ganz klar bestimmten Küchendesigns zugeordnet.

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Matte Fronten lassen die Küchengeräte glänzen
Vom Gesamteindruck her stehen matte Küchenfronten immer für eine zurückhaltende Eleganz. Ideal fügen sie sich in eine minimalistische Küche ein, weil der Fokus automatisch auf andere Designelemente gelenkt wird. Und auch in Kombination mit groben, rauen Materialien oder Metall machen sich matte Fronten gut. Der Industrial Style, wie er häufig in Neubauten zu finden ist, verträgt sich perfekt mit der matten Optik. Und auch bei modernen Küchen ganz allgemein bringt diese Oberfläche die klaren und schlichten Linien des Designs zur Geltung.

Eine andere – aber nicht minder positive – Wirkung entsteht bei Küchen im Landhausstil. Hier ergänzt die Front die natürliche Wärme und Optik von Holz. Ähnliches gilt für den Trend zu skandinavischem Design. Für eine minimalistische, warme und funktionale Gestaltung sind matte Fronten eine gute Wahl. Wer allerdings eine eher kleine Küche hat, sollte bedenken, dass die Möbel in matt auch schnell dunkel wirken können und den Raum etwas drücken.

Glänzende Fronten verändern das Raumgefühl
Während matte Fronten das Licht nicht so reflektieren, kann eine glänzende Optik den Raum größer, tiefer und eleganter aussehen lassen. Der Spiegel-Effekt bewirkt, dass die Küche freundlicher und heller wirkt. Insbesondere bei modernen, nüchternen Elementen in der Wohnung kann die Küche mit einer visuellen Tiefe durch die glänzenden Fronten ein Highlight sein. Wer bestimmte Farben dominieren lassen möchte, ist mit der Wahl einer glatten Oberfläche flexibler in der Farbwahl.

Schnell verschmutzt – schnell wieder sauber?
Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, sind matte Oberflächen in Bezug auf die Reinigung eine gute Wahl: Sie verzeihen Fingerabdrücke, sind weniger anfällig für Flecken und Kratzer. Verunreinigungen fallen einfach weniger auf. Hat es die Oberflächen aber einmal erwischt, sind die matten Fronten unter Umständen schwieriger zu reinigen.

Gerade Flüssigkeiten können leichter in das Material eindringen und daher ist auch das Entfernen aufwändiger. Das gilt insbesondere für Fronten aus Naturholz. Gibt es eine Lackschicht, empfiehlt sich die Reinigung mit einem feuchten, nicht zu nassen Tuch und ein sanftes Reiben in Faserrichtung. Ist das Holz nicht lackiert, sollte es regelmäßig mit Öl – idealerweise Leinöl – behandelt werden.
Die glatte Oberfläche von Küchenschränken hat schneller mal den einen oder anderen gut sichtbaren Fingerabdruck. Dafür ist eine glatte Front aber auch viel schneller zu reinigen. Einmal mit dem feuchten Tuch drüber gegangen, glänzt alles wieder.

Zusammengefasst:
Vorteile von glänzenden Küchenfronten:
- Leicht zu reinigen
- Elegant im Erscheinungsbild
- In einer breiteren Palette von Farben verfügbar
- Geeignet, eine kleine Küche größer wirken zu lassen
Nachteile von glänzenden Küchenfronten:
- Empfindlicher gegenüber Kratzern
- Schneller sichtbar mit Flecken und Fingerabdrücken verunreinigt
- Eventuell störend durch ihre blendende Wirkung bei starkem Sonnenlichteinfall
- Können mit der Zeit optisch ermüden, matter werden

Vorteile von matten Küchenfronten:
- Großzügiger im Schlucken von Kratzern und Abdrücken
- Optisch nicht so dominant und daher Ergänzung zum Design
- Harmonieren gut mit natürlichen Materialien
Nachteile von matten Küchenfronten:
- In weniger Farb-Optionen erhältlich
- Aufwändiger zu reinigen
- In ihrer Wirkung auf den Raum verdunkelnd
- Lassen die Küche kleiner wirken
- Sind oft teurer als glänzende Fronten
Stichwort Nachhaltigkeit: Welche umweltfreundlichen Alternativen gibt es zu herkömmlichen Fronten?
Mittlerweile bieten einige Hersteller Küchenfronten und ganze Möbel aus recyceltem Material an. Diese bestehen oft aus Altmobiliar-Beständen, aus Abbauholz oder verpressten Holzspänen. Auch Keramik als natürliches und gut recycelbares Material kann eine nachhaltige Option sein. Edelstahl gilt ebenfalls aufgrund seiner guten Wiederverwertbarkeit als umweltfreundlich.

Unser Tipp: Nehmen Sie ruhig Muster von verschiedenen Oberflächen mit zu sich nach Hause. Dort können Sie am besten beurteilen, wie das Licht auf das Material fällt und probieren, wie gut sich die Oberfläche reinigen lässt. Nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung über die Beschaffenheit der Fronten. Eine Rolle spielt dabei auch die Technik: Wenn Sie moderne Tip-On-Automatik bevorzugen, bei der sich Schubladen und Schränke durch einfaches Tippen öffnen, sollte die Oberfläche diese notwendigen Berührungen verzeihen und es sollte nicht sofort zu unschönen Abdrücken kommen.

Immer beliebter werden zudem Systeme, bei denen sich die Küchenfronten immer wieder auswechseln lassen. Gerade vor dem Hintergrund, dass eine Küche im Durchschnitt zwei Jahrzehnte genutzt wird, ist das Auswechseln der Fronten nach einigen Jahren durchaus eine interessante Option.

Küche im Wandel der Zeit
Wie wichtig es ist, sich in der eigenen Küche wohlzufühlen, wird noch deutlicher mit einem Blick zurück: Früher stand allein der Zweck, also das Zubereiten von Nahrung im Mittelpunkt. Noch in den 70er Jahren war es nicht gerne gesehen, wenn Besuch der Hausfrau über die Schulter blickte. Im Laufe der Zeit kamen dann immer mehr offene Küchen in Mode, das gemeinsame Kochen im Freundeskreis wurde beliebter und veränderte die Bedeutung dieses Raumes.
Die heutige Wohnraumknappheit wiederum trägt auch dazu bei, dass in der Küche nicht mehr nur gekocht, sondern – in Ermangelung eines separaten Esszimmers – häufig auch gegessen wird. Wir halten uns vergleichsweise häufig in der Küche auf. Umso mehr sollten wir deren Beschaffenheit mit Bedacht auswählen, damit wir uns langfristig hier auch wohlfühlen.


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