Induktionskochfeld einbauen – so geht’s

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Irreparable Schäden an einem Haushaltsgerät kommen immer zum falschen Zeitpunkt, kosten Geld und sind damit doppelt ärgerlich. Doch sich zu grämen, bringt nichts. Weiter hilft in diesem Fall nur ein rascher Gerätetausch. Und der wiederum eröffnet neue Chancen. Zum Beispiel die Gelegenheit, in der Küche die abgenutzte Herdplatte durch ein zeitgemäßes Induktionskochfeld zu ersetzen. Der bevorstehende Einbau eines neuen Kochfelds in Eigenleistung dürfte sich mit den folgenden Tipps und Tricks in den meisten Fällen leicht stemmen lassen. Das gilt erst recht, wenn Sie sich gerne handwerklich betätigen und Sie sich mit elektrischen Anschlussarbeiten auskennen.

Eine präzise Temperatursteuerung, schnelleres Erhitzen und eine geringere Verbrennungsgefahr erklären die hohe Beliebtheit der Induktionskochfelder bei Köchinnen und Köchen. Wer von diesen Vorteilen künftig ebenfalls profitieren möchte, sollte einkalkulieren, dass nur Töpfe und Pfannen mit planen, ferromagnetischen Böden für Induktionsherde geeignet sind. Ob Ihr vorhandenes Topf-Set induktionstauglich ist, können Sie mit einem Permanentmagnet leicht testen. Bleibt der Magnet an den Böden des Kochgeschirrs haften, können Sie es auch mit einer Induktionskochplatte weiterverwenden.

Küchenmodernisierung beim Herd-Austausch: Mit Ihrer höheren Energieeffizienz laufen Induktionskochfelder herkömmlichen Glaskeramik-Herdplatten zusehends den Rang ab © Dariusz Jarzabek, stock.adobe.com
Küchenmodernisierung beim Herd-Austausch: Mit Ihrer höheren Energieeffizienz laufen Induktionskochfelder herkömmlichen Glaskeramik-Herdplatten zusehends den Rang ab © Dariusz Jarzabek, stock.adobe.com
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Ob Sie sich für eine Glaskeramik-Herdplatte mit konventionellen Heizspiralen („Glaskeramikkochfeld“) oder mit elektromagnetischer Technik (Induktion) entscheiden, spielt für die folgende Einbauanleitung praktisch keine Rolle. Wir konzentrieren uns hier auf autarke Kochfelder, die also eine eigene Bedienelektronik enthalten und daher im Unterschied zu Kombigeräten, sogenannte Herd-Sets, unabhängig vom Backofen betrieben werden können.

Und noch ein Hinweis: Wer ein gut erhaltenes, aber defektes Modell nicht voreilig ersetzen möchte, findet hier.

Jetzt beginnen wir aber mit dem Einbau:

1. Schritt: Vorbereitungen

Passendes (Induktions-)Kochfeld beschaffen
Für den Austausch in einer bestehenden Einbauküche müssen Sie erst einmal ein geeignetes neues Kochfeld kaufen. Im ersten Schritt sollten Sie klären, ob der Einbau eines autarken Modells überhaupt möglich ist. Das ist zweifellos der Fall, wenn Sie Ihr Kochfeld auch bisher schon unabhängig vom Backofen bedienen können. Vorteil: Sie haben dann eine große Modellauswahl unterschiedlicher Hersteller.

Tipp: Verfügen Sie bisher über ein Herd-Set bestehend aus Kochfeld und Backofen, können Sie in der Regel ein defektes Kochfeld ebenfalls durch ein Standalone-Gerät ersetzen und den intakten Backofen weiter nutzen. Dazu benötigen die beiden Einzelgeräte allerdings jeweils ein separates Kabel zur Stromversorgung. Für einen normgerechten Anschluss beider Komponenten muss unter Umständen der Elektriker vorab eine sogenannte Herd-Anschlussbox installieren.

Induktionskochfeld in der Küche © FSEID, stock.adobe.com
Induktionskochfeld in der Küche © FSEID, stock.adobe.com

Wer größere Umbaumaßnahmen vermeiden möchte, orientiert sich bei der Gerätewahl am besten an den Außenmaßen der alten Kochmulde und – ganz wichtig – an der vorhandenen Aussparung in der Arbeitsplatte. Prüfen Sie, ob die Innenmaße Ihres neuen Kochfelds zu der Aussparung passen oder ob sich Ihre Küchenzeile gegebenenfalls für die Vergrößerung des Ausschnitts eignet. Die Aussparung können Sie dann problemlos mit der Stichsäge anpassen oder bei einem Wechsel zu einem breiteren Modell mit beispielsweise 80 statt der typischen 60 Zentimeter vergrößern. Mit Standardwerkzeugen wie einer Stichsäge sind die Anpassungsmöglichkeiten vor Ort auf Arbeitsplatten aus Pressspan oder Holz begrenzt.

Achten Sie immer darauf, dass auch das neue Kochfeld die in den Montageanleitungen angegebenen Mindestabstände zur Dunstabzugshaube, Wänden und Küchenschränken einhält. Auch in den Unterschränken sollte hier genügend Luft, beispielsweise zum Backofen, bleiben (Richtwert ca. 5 Zentimeter).

Bedienungs- und Montageanleitung ansehen
Legen Sie die Service-Unterlagen bereit und lesen Sie die Einbauhinweise im Vorfeld des Gerätetauschs durch. Dann erfahren Sie vorab, was zu tun ist und welche Werkzeuge und Zusatzmaterialien Sie benötigen.

Tipp: Da die Hausgerätehersteller auf ihren Serviceseiten Bedienungs- und Montageanleitungen zum Download anbieten, können Sie schon bei der Suche nach einem geeigneten Kochfeld wichtige Informationen wie die exakten Einbaumaße Ihres Wunschmodells in Erfahrung bringen und so später unliebsame Überraschungen vermeiden.

Werkzeug und Materialien bereitlegen
Der Einbau eines neuen Kochfelds lässt sich im einfachsten Fall mit Schraubendrehern erledigen. Das ist dann der Fall, wenn das neue Modell in den bestehenden Arbeitsplattenausschnitt passt. Etwas aufwändiger wird der Austausch, wenn Sie an der Arbeitsplatte Anpassungen vornehmen müssen.

  • Schraubendreher
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2. Schritt: Defektes Kochfeld ausbauen

Für den Ausbau muss das Kochfeld von unten zugänglich sein. In den meisten Fällen heißt das: Im ersten Schritt müssen wir den Backofen ausbauen. Bevor Sie loslegen: Am Sicherungskasten müssen zuerst Backofen und Kochfeld von der Stromversorgung getrennt werden. Prüfen Sie an den Geräten, ob sich diese wirklich nicht mehr einschalten lassen (siehe Kasten Sicherheitstipps).

Vor allen Arbeiten an fest eingebauten elektrischen Haushaltsgeräten gilt: Zuerst die zugehörigen Sicherungen abschalten und prüfen, ob die Geräte tatsächlich vom Stromnetz getrennt sind © Nina Szebrowski, stock.adobe.com
Vor allen Arbeiten an fest eingebauten elektrischen Haushaltsgeräten gilt: Zuerst die zugehörigen Sicherungen abschalten und prüfen, ob die Geräte tatsächlich vom Stromnetz getrennt sind © Nina Szebrowski, stock.adobe.com

Backofen herausziehen
Öffnen Sie zuerst die Backofentür. Lösen Sie die Schrauben, die den Rahmen des Backofens mit den Küchenmöbeln verbinden. Bei den meisten Modellen finden Sie im oberen Bereich links und rechts jeweils eine Schraube. Greifen Sie in den Backraum und ziehen Sie das Gerät vorsichtig etwas vor. Nachdem Sie die Tür zugeklappt haben, können Sie den Backofen an der Seite fassen und komplett nach vorne ziehen. Wer den Herd langsam bewegt, kann leichter sicherstellen, dass das Anschlusskabel beim Ausbau nicht stark belastet oder gar beschädigt wird.

Jetzt müsste das Kochfeld von unten zugänglich sein. In der Regel wird dessen Unterbau über einige Klemmen in der Arbeitsplatte verankert. Es genügt also, das Kochfeld von unten nach oben zu drücken. Ist die Geräteeinheit über Silikonfugen oder Dichtbänder zusätzlich fixiert, müssen Sie möglicherweise etwas mehr Kraft aufwenden, um festsitzende Stellen zu lösen. Zum Teil sind die Kochfelder auch mit Schienen und Schrauben befestigt.

Achten Sie darauf, dass das Kochfeld stromlos ist, bevor Sie das Anschlusskabel abschrauben. Aus Sicherheitsgründen sollten sich die Aderenden des Stromkabels nicht berühren.

Ist das Stromkabel abgeklemmt, können Sie Ihr defektes Altgerät abnehmen.

Tipp: Für den Anschluss des neuen Kochfeldes kann es zur Orientierung unter Umständen hilfreich sein, ein Foto der Anschlussbelegung zu erstellen. Für die Verkabelung nach dem Gerätetausch sind freilich die Anschlusspläne und Anweisungen des neuen Kochfelds maßgeblich.

Unbedingt beachten: Sicherheitstipps für das Arbeiten mit Elektrogeräten
Grundsätzlich gilt: Aus Sicherheitsgründen dürfen nur Elektro-Fachkräfte Arbeiten an elektrischen Geräten durchführen. Das gilt erst recht, wenn Haushaltsgeräte wie Kochfelder mit Dreiphasenwechselstrom (400 Volt) angeschlossen werden.

Auch bei der Selbstreparatur von Elektrogeräten gelten die folgenden elementaren Sicherheitsregeln für Spannungsfreiheit.

Sicherheitsregeln bei der Elektroinstallation © bilderzwerg, stock.adobe.com
Elektroinstallation Sicherheitsregeln

Sicherheitsregeln für die Elektroinstallation Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb: Vor Arbeiten an elektrischen Anlagen oder… weiterlesen

Freischalten
Schalten Sie am Sicherungskasten alle Schutzschalter des Herds ab bzw. drehen Sie die Sicherungen heraus.

Gegen Wiedereinschalten sichern
Treffen Sie Vorkehrungen, dass zwischenzeitlich niemand die Schutzschalter erneut aktiviert. Legen Sie die Sicherungen weg, bringen Sie einen Hinweiszettel an oder verriegeln Sie den Schaltkasten. Das ist besonders wichtig, falls mehrere Personen Zugang zu dem Sicherungskasten haben.

Spannungsfreiheit prüfen
Vergewissern Sie sich, dass alle Elektrogeräte, an denen gearbeitet wird, tatsächlich vom Stromnetz getrennt sind. Elektrik-Profis verwenden dafür Spannungsprüfer mit zwei Prüfspitzen.

Vor dem Herdanschluss: Sicherstellung und Prüfung der Spannungsfreiheit
Vor dem Herdanschluss: Sicherstellung und Prüfung der Spannungsfreiheit

3. Schritt: Kochfeld in die Arbeitsplatte einpassen

Nach dem Auspacken Ihres neuen Kochfelds messen wir die Innenmaße und prüfen zudem anhand der Montageanleitung, ob ein Einbau wie geplant problemlos möglich ist.

Tipp: Bei Kochfeldern befindet sich das Typenschild auf der Unterseite. Wer möchte, kann die Gelegenheit nutzen und das Typenschild vor dem Einbau mit dem Smartphone abfotografieren. Die dort abgebildeten Informationen wie die Seriennummer helfen später einmal, falls (hoffentlich erst in ferner Zukunft) mal Ersatzteile oder der Kundendienst benötigt werden sollte.

Haben Sie sich ein Kochfeld ausgesucht, dessen Maße zu dem vorhandenen Ausschnitt der Arbeitsplatte passen, können Sie – die zwingend erforderlichen elektrotechnischen Fachkenntnisse vorausgesetzt – mit dem Abschnitt Kochfeld anschließen (Link zu Punkt 4.) fortfahren. Haben Sie sich beispielsweise für ein etwas breiteres Kochfeld entschieden, müssen Sie die Öffnung entsprechend vergrößern.

In unserem Beispiel gehen wir von dem Standardfall in den meisten Küchen aus. Dabei liegt das Kochfeld nach dem Einbau ringsum auf einer beschichteten Spanplatte auf. Die Verwendung von Standard-Arbeitsplatten aus Holzwerkstoffen hat gegenüber anderen Materialien wie Stein oder Keramik einen entscheidenden Vorteil: Sie lassen sich bei Do-It-Yourself-Einbauten problemlos vor Ort in Eigenregie anpassen.

Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • Übertragen Sie die gemessenen Innenmaße Ihres neuen Kochfelds mit minimaler Zugabe (1 bis 2 Millimeter) auf Ihre Arbeitsplatte. Achten Sie darauf, dass die angezeichneten Linien parallel zu den Kanten der Küchenplatte verlaufen. Nutzen Sie zum richtigen Anzeichnen einen Anschlagwinkel (90 Grad). Die genauen Maße für den benötigten Ausschnitt können Sie der Montage- bzw. Gebrauchsanleitung entnehmen.

Tipp: Kleben Sie vor dem Anzeichnen zwei Schichten Maler-Klebeband über die spätere Schnittkante. Dadurch können Sie beim Sägen Ausrisse an der Beschichtung der Arbeitsplatte minimieren.

  • Tipps zur Positionierung: Sofern der vorhandene Ausschnitt es zulässt, sollte das Kochfeld mittig zur Dunstabzugshaube und dem Unterschrank bzw. Backofen eingebaut werden. Der Abstand zum vorderen Rand sollte etwa 5 Zentimeter betragen. Achten Sie zudem darauf, dass die empfohlenen Mindestabstände zu Wänden und auch die laut Montageanleitung erforderlichen Freiräume nach unten eingehalten werden. Richtwert sind hier oft ca. 5 Zentimeter Luft zwischen Unterseite des Kochfelds und dem Backofen oder den Böden des Küchenschranks. Bei einigen Kochmulden muss der Unterbauschrank so modifiziert werden, dass der nötige Luftaustausch zur Kühlung gewährleistet ist.
  • Achten Sie bei einer Erweiterung des Kochfeldausschnitts darauf, dass die Unterschränke beim Bohren und Sägen unversehrt bleiben. Entfernen Sie also Schubladen und demontieren Sie, wenn möglich, störende Möbelelemente vorab.
  • Bohren Sie mit einem dickeren Holzbohrer (Durchmesser 10 Millimeter) exakt innerhalb der angezeichneten Ecken des geplanten Ausschnitts ein Loch für das Sägeblatt und schneiden Sie mit einer Stichsäge gleichmäßig und mit sanftem Druck entlang der angezeichneten Linien die (erweiterte) Aussparung für Ihr Kochfeld aus. Idealerweise hält beim Ausschneiden eine zweite Person die ausgesägten Stücke, damit diese nicht zu Boden fallen.
Kochfeld aussägen © Sergey Yarochkin, stock.adobe.com
Kochfeld aussägen © Sergey Yarochkin, stock.adobe.com

Tipp: Sie können Ihr Kochfeld auch auf einen Karton stellen, die Maße der Unterseite(!) ringsum anzeichnen und dann ausschneiden. Mit der erstellten Schablone lässt sich die Aussparung dann leicht auf der Arbeitsplatte positionieren und anzeichnen.

  • Entfernen Sie die Klebebänder und prüfen Sie, ob das Kochfeld in den Ausschnitt passt

Hinweis: Arbeitsplatten aus Stein oder Keramik können Heimwerker vor Ort nicht anpassen. Und auch wer einen flächenbündigen Einbau des neuen Kochfelds wünscht, sieht sich vor größere handwerkliche Herausforderungen gestellt. Die erforderliche Nut zur Ablage des Kochfelds in der Arbeitsplatte muss mit speziellem Werkzeug wie einer Oberfräse ausgearbeitet werden, was bei einer bestehenden Küche aber nur bedingt möglich ist. Im Zweifelsfall ist es in solchen Fällen meist die bessere Idee, diese Arbeiten einem professionellen Küchenbauer zu überlassen.

Tipp: Was tun, wenn der Ausschnitt der Arbeitsplatte zu groß ist
Ist der Ausschnitt – aus welchen Gründen auch immer – ein wenig zu groß geraten, müssen Sie nicht gleich die gesamte Arbeitsplatte ersetzen. So geht’s einfacher und günstiger: Besorgen Sie sich im Online- oder Fachhandel einen optisch zum Kochfeld und von den Maßen passenden Edelstahl-Adapterrahmen. Auf dessen Unterseite befestigen Sie am äußeren Rand ringsum ein selbstklebendes Dichtband oder bringen Sie entlang des Lochs auf der Arbeitsplatte (ein wenig) transparentes Silikon auf. Den Rahmen positionieren Sie dann wie gewünscht auf der Arbeitsplatte, bevor Sie das neue Kochfeld einsetzen.

Passt der Arbeitsplattenausschnitt nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten © M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com
Passt der Arbeitsplattenausschnitt nicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten © M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com

TIPP

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4. Schritt: Kochfeld anschließen

Sicherheitshinweis: Kochfelder werden in den meisten Fällen mit Dreiphasenwechselstrom (400 Volt) betrieben. Elektrische Anschlussarbeiten sollten im Interesse der eigenen Sicherheit nur durchführen, wer über eine elektrotechnische Ausbildung und die entsprechenden Fachkenntnisse verfügt.

In den meisten Küchen ist für den elektrischen Anschluss des Kochfelds und des Backofens ein fünf-adriges Stromkabel (Herd-Anschlusskabel) vorgesehen. Es besteht aus dem Neutralleiter (blau), dem Schutzleiter (gelb-grün) und den drei Außenleitern L1 (braun), L2 (schwarz) und L3 (grau).

Kochfelder werden mit einem fünf-adrigen Herd-Anschlusskabel mit der Stromversorgung verbunden. In den heutigen Elektroinstallationen kennzeichnen die Farben Braun, Schwarz und Grau die drei Außenleiter (L1, L2, L3). Für den Nullleiter ist die Farbe Blau, für den Schutzleiter die Farbe Gelb-Grün vorgesehen @ fotoliaanjak, stock.adobe.com
Kochfelder werden mit einem fünf-adrigen Herd-Anschlusskabel mit der Stromversorgung verbunden. In den heutigen Elektroinstallationen kennzeichnen die Farben Braun, Schwarz und Grau die drei Außenleiter (L1, L2, L3). Für den Nullleiter ist die Farbe Blau, für den Schutzleiter die Farbe Gelb-Grün vorgesehen @ fotoliaanjak, stock.adobe.com
Vorschriften für Herdanschlusskabel
Vorschriften für Herdanschlusskabel

Bei Elektroinstallationen in älteren Gebäuden kann die Farbcodierung abweichen. In diesem Fall muss vor dem Anschluss die Farbzuordnung der bestehenden Elektroinstallation mit einem zweipoligen Spannungsprüfer ermittelt werden.

Auf der Unterseite oder in der Abdeckung des Kochfeldes werden verschiedene Anschlussmöglichkeiten aufgezeigt. Dazu zwei gängige Beispiele: Wird der Backofen bereits an einer herkömmlichen 230 Volt-Steckdose betrieben, kann das fünf-adrige Stromkabel mit drei Außenleitern (L1, L2, L3) mit dem Kochfeld verbunden werden. Ist in Ihrer Küche bereits eine empfehlenswerte Herd-Anschlussbox für Backofen und Kochfeld installiert, empfehlen Experten die folgende Anschlussvariante: Einer der drei Außenleiter (zum Beispiel L1) wird ausschließlich für den Backofen genutzt. Die Verbindung zum Backofen erfolgt inklusive Null- und Schutzleiter über ein drei-adriges Stromkabel. Die beiden anderen Außenleiter (L2, L3) werden dann über ein zweites Stromkabel samt Null- und Schutzleiter mit den entsprechend gekennzeichneten Anschlussklemmen des Kochfeldes verbunden.

  • Vor Beginn der Verkabelung muss zweifelsfrei sichergestellt sein, dass die elektrischen Anschlüsse des Kochfelds und des Backofens von der Stromversorgung getrennt sind. Dazu eignet sich ein zweipoliger Spannungsprüfer.
  • Stromkabel gemäß der Montageanleitung und nach einer geeigneten, VDE-gerechten Anschlussvariante mit den Klemmen am Kochfeld verbinden.

Die Anschlussklemmen des Kochfelds sind entsprechend gekennzeichnet. Zuerst wird der Schutzleiter (gelb-grün) mit der Klemme (Kennzeichnung PE oder „Erde“-Symbol) am Anschlussfeld angeschlossen. Dann folgt der Neutralleiter (blau), der an der Klemme „N“ befestigt wird. Zum Schluss werden je nach Anschlussvariante die Adern der Außenleiter (heutzutage Braun, Schwarz, Grau) angeklemmt. Die zugehörigen Kennzeichnungen am Kochfeld lauten L1, L2 und L3.  In unserem Beispiel mit Herd-Anschlussbox werden nur die beiden Außenleiter L2 und L3 mit dem Kochfeld verbunden. Darüber hinaus ist zu beachten, dass nicht benutzte Klemmen, wie in der Montageanleitung Ihres Modells beschrieben, mit beigelegten Metallplättchen gebrückt bzw. verschaltet werden.

Kontakt herstellen, aber richtig: Hier kommt es darauf an, die farblich gekennzeichneten Adern an die zugehörigen, richtigen Klemmen (L1, L2, L3, N und PE) zu schrauben. Wie Elektro-Fachkräfte dabei im Detail vorgehen, steht in der Montageanleitung des jeweiligen Kochfelds. Die möglichen Anschlussvarianten sind zudem meist auch auf der Geräteunterseite der Kochplatten abgebildet @ Siegi, stock.adobe.com
Kontakt herstellen, aber richtig: Hier kommt es darauf an, die farblich gekennzeichneten Adern an die zugehörigen, richtigen Klemmen (L1, L2, L3, N und PE) zu schrauben. Wie Elektro-Fachkräfte dabei im Detail vorgehen, steht in der Montageanleitung des jeweiligen Kochfelds. Die möglichen Anschlussvarianten sind zudem meist auch auf der Geräteunterseite der Kochplatten abgebildet @ Siegi, stock.adobe.com

Wichtig: Die Anschlussarbeiten sollten konzentriert durchgeführt werden. Verwechslungen können hier das Gerät beschädigen oder lebensgefährliche Gesundheitsschäden zur Folge haben. Also lieber zweimal prüfen, ob die Zuordnung der farbcodierten Adern zu den Anschlussklemmen am Kochfeld stimmt und ob die gewählte Verkabelung zu 100 Prozent den Vorgaben in der Anleitung Ihres neuen Kochfelds entspricht, bevor das Gerät in Betrieb genommen wird.

Obige Beschreibung bezieht sich auf zwei typische Installationsvarianten. Je nach vorhandener Elektroinstallation und Kochfeld muss der Anschluss angepasst werden. Auch deshalb bleiben solche Anschlussarbeiten mit Starkstrom ausschließlich Elektro-Fachkräften vorbehalten.

  • Zugentlastung festschrauben
    Zum Abschluss wird der ummantelte Teil des Anschlusskabels an der dafür vorgesehenen Schlauchschelle festgeschraubt. Das Stromkabel – und vor allem auch der Schutzleiter – sollte im Anschlussfeld immer noch etwas Spiel haben. Die Adern sollten also keinesfalls unter mechanischer Spannung stehen.
  • Kunststoffklappe zum Schutz der Anschlussklemmen schließen
Elektriker überprüft mithilfe eines Testers die Verbindungsqualität, den Kontakt und die Spannung im Stromkreis der Induktionskochfläche bei einem Elektroherd © lial88, stock.adobe.com
Elektriker überprüft mithilfe eines Testers die Verbindungsqualität, den Kontakt und die Spannung im Stromkreis der Induktionskochfläche bei einem Elektroherd © lial88, stock.adobe.com

5. Einbau des Kochfelds und des Backofens

Als Nächstes setzen Sie Ihr neues Kochfeld ein. Achten Sie darauf, dass das Kochfeld eben aufliegt. Dann genügt es, von oben leicht zu drücken bis sich die Arretierungen zusammenziehen und der Rand des Kochfelds ringsum satt auf der Arbeitsplatte aufliegt. Je nach Modell und Hersteller müssen hier vor dem Einsetzen noch Schienen am Ausschnitt angebracht werden. Hinweise zum Einbau Ihres Modells finden Sie in der zugehörigen, mitgelieferten Montageanleitung.

Passt der Arbeitsplattenausschnitt, können Sie das neue Kochfeld einfach einsetzen. Im Bild sind seitlich die Klemmen zu sehen, die später das Kochfeld in der Arbeitsplatte arretieren © Agelov, stock.adobe.com
Passt der Arbeitsplattenausschnitt, können Sie das neue Kochfeld einfach einsetzen. Im Bild sind seitlich die Klemmen zu sehen, die später das Kochfeld in der Arbeitsplatte arretieren © Agelov, stock.adobe.com

Sollte nicht von Haus aus an der Unterseite des Rands ein Dichtband vorhanden sein, können Sie – falls nötig – vor dem Einsetzen selbst ein geeignetes, hitzebeständiges Dichtband anbringen. Auch hier sollten Sie sich an den Anweisungen in der Bedienungsanleitung orientieren.

Schalten Sie die Sicherungen wieder ein und testen Sie, ob alles wie gewünscht funktioniert. Falls ja, steht einer erfolgreichen Kochpremiere an Ihrem selbst eingebauten Haushaltsgerät nichts mehr entgegen.

Induktionskochfeld © FSEID, stock.adobe.com
Induktions- oder Elektrokochfeld: Eine Entscheidungshilfe

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