Türzargen – die verschiedenen Arten und ihre Einsatzgebiete

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Einer Türzarge schenken Haus- und Wohnungseigentümer im Vergleich mit dem Türblatt oft nur wenig Aufmerksamkeit. Sie hat jedoch einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Wohnambiente. Wir stellen Ihnen deshalb die verschiedenen Zargenarten vor, damit Sie im Anschluss Ihre Entscheidung treffen können.

Die Zarge – unverzichtbarer Teil jeder Innentür

Die Türzarge wird auch Türrahmen genannt. Sie erfüllt mehrere Funktionen, denn sie dient unter anderem als Verkleidung der Türöffnung. Durch sie ist das Mauerwerk in der Laibung abgedeckt und es entsteht ein sauberer Übergang zu den Wänden. Neben optischen Gesichtspunkten hält eine Abdeckung den Staub aus dem Mauerwerk und anderen Baustoffen aus den Zimmern fern. An der Türzarge werden zudem die Türbänder befestigt. Durch sie entsteht eine feste, aber dennoch bewegliche Verbindung zwischen Wand und Tür. Auch der Schließmechanismus einer Tür sowie bei Bedarf ein Schloss können ohne Gegenstücke in der Türzarge ihre Funktion nicht erfüllen.

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Zargenarten und ihre Verwendung

Die Umfassungszarge

Eine Umfassungszarge findet sich sicherlich auch in Ihrem Haushalt, denn sie ist am weitesten verbreitet. Solch eine Zarge umfasst die gesamte Laibung. Unabhängig von der Frage, ob Sie im entsprechenden Zimmer stehen und auf die Tür blicken oder vom Flur auf die Tür schauen, sehen Sie daher einen Rahmen auf der Wand. Umfassungszargen bestehen meistens aus Holz, Holzwerkstoffen, die zum Beispiel beschichtet sind, oder Stahl.

Umfassungszargen, zwei Türen im Dachboden © stock_studio, stock.adobe.com
Klassische Umfassungszargen sind nach wie vor beliebt © stock_studio, stock.adobe.com

Umfassungszargen werden in zahlreichen Ausführungen für unterschiedlich dicke Wände hergestellt. Liegt die Wandstärke zwischen 80 und 330 Millimeter, finden Sie in den Baumärkten und im Fachhandel in der Regel eine passende Türzarge. Sie muss nicht exakt der Mauerdicke entsprechen, denn Umfassungszargen in Standardmaßen sind für gewöhnlich verstellbar. Dadurch lassen sie sich auch an eine etwas geringere oder höhere Wandstärke anpassen. Liegt die Dicke über 33 Zentimeter oder unter 8 Zentimeter, benötigen Sie dagegen meist eine Sonderanfertigung oder Sie entscheiden sich für eine andere Zargenart.

Hinweis: Für welche Wandstärken sich eine Zarge eignet, geben die Hersteller mit dem Verstellbereich an.
Eingang, Tür aus Holz, Teppichboden © MATTHIAS BUEHNER, stock.adobe.com
Selbst für sehr dicke Wände sind Normzargen erhältlich © MATTHIAS BUEHNER, stock.adobe.com

Der Blendrahmen

Ein Blendrahmen liegt nur auf einer Seite der Tür auf der Wand. Bei seiner Montage spielt die Wandstärke daher keine Rolle. Blendrahmen werden deshalb auch für besonders dicke oder dünne Wände genutzt. Ebenso gut eignen sie sich für kleinere Maueröffnungen wie zum Beispiel Fenster. Blendrahmen werden oft aus Massivholz oder Stahlblech gefertigt.

Die Blockzarge

Die Blockzarge heißt auch Blockrahmen und in der schmalen Ausführung Stockzarge oder Stockrahmen. Sie wird ausschließlich in der Laibung und hierbei oft mit einem kleinen Versatz nach innen montiert. Dadurch bilden Türblatt und Wand eine durchgehende Fläche. Dies sieht modern aus, deshalb kommen selbst in Wohnhäusern immer häufiger Blockzargen zum Einsatz. Ebenso beliebt sind Blockzargen wegen ihres minimalistischen Designs im Objektbereich. Eine Anbringung an einer anderen Stelle in der Laibung und selbst eine Montage auf der Wand ist bei schmaleren Blockzargen ebenfalls möglich. Andere bedecken die Laibungen dagegen in ihrer gesamten Breite.

Die Blockzarge ist auch eine gute Lösung, wenn sich an einem Durchgang zwei dünne Wände beispielsweise in der Trockenbauweise treffen. Dort kann die Zarge entsprechend schmal ausgeführt sein. Von Nachteil ist, dass eine Blockzarge die lichte Durchgangsbreite einer Türöffnung stärker reduziert als eine Umfassungszarge. Dementsprechend benötigen Sie bei einer Renovierung Türblätter, die etwas schmaler als die alten sind. Die Montage ist dagegen einfach.

Tipp: Zargen für die Montage auf einer Wand werden auch Aufschraubzargen genannt.
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Die Eckzarge

Eckzargen werden vor allem für Durchgänge genutzt, deren Laibungen für Umfassungszargen zu schmal oder zu breit sind. Sie werden auf den Vorderkanten der Türlaibungen, also den Ecken montiert. Die andere Seite der Wand bleibt frei. Bei den Eckzargen steht die Funktion im Vordergrund. Diese Zargen sind daher in der Regel nicht sonderlich schön und kommen vor allem an Stellen zum Einsatz, an denen das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielt. Werkstoffe wie Holz, Stahlblech oder Aluminium sorgen dafür, dass Eckzargen sehr stabil und langlebig sind.

Türzargen - Profile
Türzargen – Profile

Die Durchgangszarge

Eine Durchgangszarge dient ausschließlich als Verkleidung einer Wandöffnung. Sie besitzt keine Beschläge für eine Tür und eignet sich deshalb nur für Maueröffnungen, die offen bleiben sollen.

Die Renovierungszarge

Mit Renovierungszargen lassen sich vorhandene Zargen abdecken. Diese Zargen können eine gute Lösung sein, wenn Sie sich neue Zimmertüren wünschen, die verbauten Türzargen jedoch nicht entfernen möchten. Den gleichen Zweck erfüllen Blendrahmen speziell für Renovierungsarbeiten. Sie verdecken die alten Zargen allerdings nur teilweise.

Der Unterschied zwischen stumpfen und gefälzten Innentüren

Wie bei den vielen verschiedenen Zargen hat auch Ihre Entscheidung für eine gefälzte oder eine stumpfe Innentür einen großen Einfluss auf das Aussehen Ihrer Zimmertüren. Den Unterschied zwischen diesen beiden Ausführungen sollten Sie deshalb ebenfalls kennen.

Bei einer gefälzten Tür ist das Türblatt an den beiden Längsseiten sowie an der oberen Kante mit einem Falz versehen. Dadurch liegt bei geschlossener Tür ein Teil des Türblatts auf der Zarge. Dies wird im Fachjargon als aufliegender Überschlag bezeichnet und erhöht die Dichtigkeit einer Tür. Durch eine gefälzte Tür dringen weniger Geräusche, Gerüche und Licht in das andere Zimmer und es geht weniger Wärme verloren, wenn sich auf der anderen Seite ein weniger beheizter Raum befindet. Diesen Effekt können Sie durch eine Dichtung im Türfalz nochmals verstärken.

Innentüren auswählen, verschiedene Holzfurniere © schulzfoto, adobestock.com
Die meisten Zimmertüren sind gefälzt © schulzfoto, adobestock.com

Stumpfe Innentüren besitzen keinen Falz und heißen deshalb auch ungefälzte Türen. Sie bilden in geschlossenem Zustand mit der Türzarge eine durchgehende, ebene Fläche. Selbst die Türbänder sind oft unsichtbar verbaut, während sie bei der gefälzten Ausführung sichtbar bleiben. Diese Konstruktionsweise wird deshalb auch als flächenbündige Tür bezeichnet. Stumpf einschlagende Türen passen sehr gut zu einer modernen und einer schlichten bis minimalistischen Einrichtung. Sie müssen besonders exakt eingestellt werden, denn Unebenheiten sind durch den fast nahtlosen Übergang deutlicher sichtbar als bei gefälzten Türen. Beim Kauf dieser Türen sollten Sie daher ganz besonders auf hochwertige und gut einstellbare Türbänder achten.

Modernes helles Wohnzimmer mit Laminatboden © Vadim Andrushchenko, stock.adobe.com
Durchgängige Flächen wirken modern © Vadim Andrushchenko, stock.adobe.com
Schiebetür wird in Trockenbauwand eingebaut © M-Production, stock.adobe.com
Türzarge und Tür in die Trockenwand einbauen

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