Neue Türblätter in alten Zargen – oft möglich, aber nicht immer sinnvoll
Das alte Türblatt einer Innentür durch ein neues zu ersetzen, ist relativ einfach und schnell erledigt. Der Austausch der Zarge ist dagegen eine schwierigere Aufgabe, die mit Arbeit und Kosten verbunden ist. Darüber hinaus entsteht bei der Demontage der alten Zarge reichlich Schmutz und nicht selten wird hierbei die Tapete beschädigt. Ist eine Zarge noch in Ordnung, stellen sich so manche Hauseigentümer daher die Frage, ob sie nur das Türblatt tauschen und die Zarge behalten. Dies ist in vielen Fällen möglich, abhängig von den jeweiligen Umständen aber nicht immer zu empfehlen.
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Äußerst hilfreich bei der Renovierung: die Normen der DIN 18101
Bei Innentüren neueren Datums ist das Einsetzen eines neuen Türblatts in eine vorhandene Zarge in der Regel kein Problem. Seit 1985 gilt die DIN 18101, in der Maße, Formen und andere Details für Innentüren festgelegt wurden. Fand die Montage nach 1985 statt, sollten Sie daher leicht ein passendes Türblatt für Ihre Zarge finden. Möglicherweise besitzen Sie sogar noch Unterlagen, durch die sich klären lässt, ob Ihre Innentüren der Norm entsprechen. Andernfalls haben Sie bei vielen Türenherstellern und Händlern die Möglichkeit, durch genaue Maßangaben ein Türblatt zu bestellen, das in Ihre Zarge passt. Selbst wenn Sie ein passendes Türblatt bekommen, sollten Sie jedoch die folgenden Punkte bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen.
- 1. Benötigt Ihre Zarge einen neuen Anstrich, sollten Sie alle Oberflächen vor dem Streichen sorgfältig schleifen und eventuelle Beschädigungen ausbessern. Dies ist bei einer einzigen Tür vielleicht schnell erledigt, kann bei mehreren Türen jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen.
- 2. Eine exakte farbliche Angleichung an das neue Türblatt ist oft schwierig und bei Holz fast unmöglich. Weil geringe Farbunterschiede meistens nicht gut aussehen, empfiehlt es sich, die Zarge in einem anderen, passenden Farbton zu streichen. Eine einheitliche Optik von Türblatt und Zarge lässt sich daher schwer realisieren.
- 3. Nicht zu unterschätzen ist der optische Unterschied zwischen alten und neuen Bauteilen. In Kombination mit dem alten Türblatt macht eine Zarge möglicherweise einen guten Eindruck. Ersetzen Sie das Türblatt durch ein neues, kann die Zarge jedoch plötzlich sehr viel älter und nicht mehr schön aussehen. Die perfekte Oberfläche eines neuen Türblatts lässt selbst winzige Gebrauchsspuren und Beschädigungen deutlicher sichtbar werden.
- 4. Selbst eine Zarge, die vollkommen intakt aussieht, kann nicht ganz lotrecht eingebaut sein oder sich an ihren Längsseiten leicht wölben. Dies ist mit bloßem Auge oft kaum sichtbar, kann den Einbau einer neuen Tür aber immens erschweren. Überprüfen Sie deshalb mit der Wasserwaage, ob alle Seiten absolut senkrecht beziehungsweise waagerecht verlaufen. Ob Wölbungen vorhanden sind, stellen Sie fest, indem Sie den Abstand zwischen den beiden senkrechten Elementen oben, unten und in der Mitte messen. Beim waagerechten Teil der Zarge reicht es aus, auf der rechten und auf der linken Seite den Abstand der Zarge zum Fußboden zu messen.
- 5. Veränderungen an einer Stahlzarge wie zum Beispiel das Versetzen der Türbänder sollten Sie nur selbst vornehmen, wenn Sie über die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Haben Sie keinerlei Erfahrung, ist die Gefahr groß, dass Sie die Zarge stark beschädigen oder sogar komplett zerstören. Geben Sie in diesem Fall die Arbeit deshalb besser bei einem Fachbetrieb in Auftrag oder entscheiden Sie sich für eine neue Zarge.
Mögliche Alternativen: die alte Zarge mit einer Renovierungszarge oder einem Blendrahmen abdecken
Möchten Sie eine alte Zarge weder entfernen noch aufarbeiten, kann eine Renovierungszarge eine Alternative sein. Sie wird auf die alte Zarge aufgebracht und deckt diese vollständig ab. Die Türöffnung wird durch eine Renovierungszarge allerdings um einige Zentimeter schmaler. Ihr neues Türblatt muss deshalb ebenfalls circa drei bis fünf Zentimeter schmaler als das alte sein.
Bei der Montage eines Blendrahmens entstehen im Hinblick auf die Durchgangsbreite keine oder nur sehr geringe Verluste. Solch ein Rahmen deckt lediglich den Teil der Zarge ab, der auf der Wand liegt. Der in der Laibung befindliche Teil der Zarge bleibt dagegen sichtbar. Für ihn müssen Sie daher eine geeignete Lösung finden und ihn beispielsweise streichen.
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