Eine Schiebetür einbauen – mit einem Schiebetürsystem relativ einfach
Möchten Sie eine herkömmliche Zimmertür durch eine Schiebetür ersetzen oder einen bislang offenen Durchgang mit einer Schiebetür ausstatten, bekommen Sie im Handel viele geeignete Produkte. Am einfachsten ist der Einbau bei einem Komplettset, das aus der Schiebetür, einer Laufschiene und allen nötigen Kleinteilen bis hin zu Schrauben und Dübeln besteht. Für Heimwerker, die ihre Türen lieber selbst bauen, bieten die Hersteller jedoch ebenfalls passende Beschläge. Für das Türblatt eignen sich unter anderem beschichtete Spanplatten und MDF-Platten, die sich gut lackieren lassen.
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Die Montage der Laufschienen – auf der Wand oder unter der Decke
Die meisten Schiebetüren, die vor einer Wand verlaufen, gleiten in Laufschienen, die ein kleines Stück oberhalb der Türöffnungen angebracht werden. Laufschienen für die Deckenmontage sind aber ebenfalls erhältlich. Für diese Art der Montage benötigen Sie ein extra langes Türblatt, dessen Länge fast der Raumhöhe entspricht. Eine deckenhohe Schiebetür kann durchaus ihren Reiz haben, ist durch ihre im Vergleich mit anderen Zimmertüren außergewöhnliche Höhe aber vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig.
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Komplettsets – in vielen Farben und Designs erhältlich
Komplettpakete bestehend aus einem Türblatt, der Laufschiene und allen nötigen Beschlägen werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Das Türblatt kann unter anderem aus Glas oder einem zumeist folierten Holzwerkstoff bestehen. Durch verschiedene Folien in beispielsweise Weiß oder in Holzoptik ist die Auswahl bei diesen Schiebetüren besonders groß. Darüber hinaus finden Sie im Handel Türblätter, bei denen die Hersteller Metallrahmen mit Glasfüllungen versehen und zum Teil weitere dekorative Elemente aus Metall anbringen. Auch das Glas wird wie bei den Ganzglastüren oft verziert oder vollständig behandelt und beispielsweise satiniert. Ebenso unterschiedlich wie die Türblätter sind die Laufschienen und deren Verkleidungen sowie die Griffe der Schiebetüren. Nehmen Sie sich für die Suche nach der perfekten Schiebetür deshalb ein wenig Zeit.
Weitere wichtige Hinweise für die Planung
Für den Kauf einer Schiebetür benötigen Sie die Höhe und die Breite der Türöffnung. Das Türblatt sollte etwa zehn Zentimeter breiter als der Durchgang sein, damit die Kanten der Türöffnung bei geschlossener Schiebetür abgedeckt sind. Der Überstand nach oben ergibt sich meist von allein, denn die Hersteller von Schiebetürsystemen geben an, auf welcher Höhe Sie die Laufschiene montieren sollten. Messen Sie außerdem die Breite der Wandfläche, die Ihnen zum Öffnen der Tür maximal zur Verfügung steht. Bei einem Durchgang nahe einer Zimmerecke ist das Aufschieben der Tür oft nur in eine Richtung möglich. Befindet sich die Türöffnung mitten in einer Wand, kann sich die Schiebetür dagegen nach links oder nach rechts öffnen. Denken Sie hierbei daran, dass die Wand auf der jeweiligen Seite frei bleiben muss. In der Wand installierte Lichtschalter und Steckdosen stellen bei der Montage zwar in der Regel kein Problem dar, sind bei geöffneter Schiebetür aber nicht mehr erreichbar. Überprüfen Sie beim Aufmaß zudem, ob die Wand lotrecht verläuft und oberhalb der Türöffnung ausreichend tragfähig ist. Der Fußboden sollte möglichst eben und waagerecht sein, denn auf ihm montieren Sie später kleine Führungen für das Türblatt.
Ein Türstopper begrenzt die seitliche Bewegung des Türblatts. Er kann von außen an der Laufschiene angebracht sein, sodass er sichtbar bleibt. Bei anderen Modellen stecken Sie ihn in die Laufschiene, wo er nach der Anbringung der Blenden nicht mehr zu sehen ist.
Die Sockelleiste eines Fußbodenbelags kann es unmöglich machen, eine Schiebetür zu öffnen. Wie dick sie höchstens sein darf, hängt davon ab, für welches Schiebetürensystem Sie sich entscheiden. Achten Sie bei der Auswahl daher gegebenenfalls auch auf diesen Punkt. Für manche Systeme sind Distanzscheiben oder Distanzprofile erhältlich, durch die sich der Abstand zwischen Wand und Tür etwas vergrößern lässt. Den gleichen Effekt hat eine selbst zugeschnittene Leiste in der Länge der Laufschiene. Der hierdurch entstehende Spalt hat allerdings den Nachteil, dass er Lärm, Gerüche, Kälte und Wärme von einem Zimmer in das andere dringen lässt. Häufig ist es daher besser, die Sockelleiste auf der Wandseite, zu der sich die Schiebetür öffnen soll, durch eine dünnere ersetzen.
Anleitung für die Montage einer Schiebetür
Eine Schiebetür allein einzubauen, ist zwar möglich, aber schwierig. Lassen Sie sich deshalb am besten von einer zweiten Person helfen.
Möchten Sie eine Drehtür durch eine Schiebetür ersetzen, entfernen Sie im ersten Arbeitsschritt die Türzarge und verkleiden die Türlaibung neu. Ist Ihre neue Schiebetür für einen bis dahin offenen Durchgang bestimmt, können Sie direkt mit der Montage der Tür beginnen. Tätigkeiten wie das Streichen oder Tapezieren der Wände sollten jedoch ebenfalls vorher erfolgen.
Zu einem Schiebetürsystem bekommen Sie immer eine Montageanleitung. Lesen Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie mit dem Einbau beginnen und berücksichtigen Sie die Hinweise des Herstellers. Die Montage erfolgt in den meisten Fällen jedoch auf folgende Weise:
- Auf welcher Höhe Sie die Laufschiene anbringen, entnehmen Sie der Montageanleitung. Dieses Maß zeichnen Sie mit einem Bleistift und mithilfe einer Wasserwaage auf der Wand an. Ist Ihr Fußboden etwas uneben, ist es wichtig, von der höchsten Stelle zu messen. An leichten Erhebungen könnte die Tür beim Aufschieben sonst festklemmen.
- An Ihren Bleistiftstrich halten Sie die Laufschiene, um die nötigen Bohrlöcher auf der Wand anzuzeichnen. Legen Sie die Schiene hierbei auf eine Wasserwaage, damit sie später absolut waagerecht auf der Wand sitzt. Die Bohrlöcher zeichnen Sie durch die Bohrungen in der Laufschiene an.
- Die für die Montage der Laufschiene nötigen Dübel und Schrauben gehören in der Regel zum Lieferumfang eines Schiebetürsystems. Bezüglich des Durchmessers und der Tiefe der Bohrungen richten Sie sich daher nach den mitgelieferten Befestigungsmaterialien und den Vorgaben des Herstellers. Berücksichtigen Sie jedoch, aus welchem Baustoff die Wand besteht und ersetzen Sie Dübel und Schrauben gegebenenfalls durch geeignetere.
- Nachdem Sie die Laufschiene angebracht haben, sollten Sie ihren Sitz noch einmal mit der Wasserwaage überprüfen. Sie bildet die Grundlage für eine perfekt funktionierende Schiebetür. Ist alles in Ordnung, schieben Sie die Laufteile und zum Schluss die Endstücke in die Laufschiene. Letztere verhindern, dass die Laufteile aus der Führung rutschen.
- An der Schiebetür montieren Sie gemäß der Montageanleitung die Aufhängungen. Danach können Sie die Tür schon in die Laufteile einhängen und ausprobieren, ob sie sich ordnungsgemäß öffnen und schließen lässt. Handelt es sich um eine Glastür, tragen Sie bei diesem Arbeitsschritt am besten Handschuhe. Sie verhindern, dass Ihnen das Türblatt aus den Händen rutscht. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollten Sie den Transportschutz an den Ecken einer Glastür erst entfernen, wenn die Montage abgeschlossen ist.
- Die untere Führung der Schiebetür schrauben Sie auf den Fußboden. Überprüfen Sie vor dem Festschrauben, ob die Tür sich gut hin- und herschieben lässt und setzen Sie zunächst nur eine Schraube, damit Sie gegebenenfalls noch Korrekturen vornehmen können.
- Die seitliche Bewegung des Türblatts begrenzt ein Türstopper, den Sie bei einigen Modellen in die Laufschiene stecken und an deren Ende fixieren. Bei den Systemen mit außen an der Laufschiene angebrachten Stoppern erübrigt sich dies.
- Zum Schluss befestigen Sie vorn und an den Seiten der Laufschiene Blenden. Sie dienen allein der Verschönerung, denn hinter ihnen verschwindet die gesamte Technik. Danach müssen Sie nur noch die Griffe anbringen und Ihre neue Schiebetür ist einsatzbereit.
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