Drückergarnituren für Zimmertüren tauschen

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Zimmertüren mit neuen Drückergarnituren ausstatten – so wird’s gemacht

Der Türbeschlag hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Aussehen einer Tür. Dementsprechend groß ist der Effekt, wenn Sie einen alten durch einen neuen und schöneren Beschlag ersetzen. Oftmals werden die Klinke und das Türschild aber auch getauscht, weil sie nicht mehr richtig fest sitzen. Dies ist selbst bei einer Zimmertür, die ein Schloss besitzt, ganz einfach.

Neue Türklinken kaufen – das sollten Sie wissen

Ein Türbeschlag besteht aus zwei Klinken oder einer Klinke und einem Knauf sowie den Abdeckungen für die beiden Seiten der Tür. Die Türklinke heißt offiziell Türdrücker oder Türgriff. Bei den Abdeckungen kann es sich um Kurz- oder Langschilder oder um Rosetten handeln. Die Kurz- und Langschilder decken das Türblatt zwischen der Klinke und dem Schlüsselloch ab. Bei der Rosettengarnitur erhalten die Klinke und das Schlüsselloch dagegen eigene Abdeckungen, sodass ein Set für eine Tür jeweils vier Abdeckungen enthält. Sie sind häufig kreisrund, können trotz ihres Namens aber auch oval oder rechteckig sein. All diese Beschläge finden Sie im Handel unter der Bezeichnung Drückergarnitur, denn auch andere Bauteile wie die Bänder und Scharniere zählen zu den Türbeschlägen. Hierbei handelt es sich meist um Sets.

Türklinke an einer braunen Hoteltür mit Schlüsselloch © Ewa Leon, stock.adobe.com
Ältere Beschläge besitzen oft ein Langschild © Ewa Leon, stock.adobe.com

Ein Einzelkauf ist jedoch ebenfalls möglich, denn viele Hersteller produzieren Ersatzteile für ihre Garnituren. Im Handel bekommen Sie außerdem Halbgarnituren für nur eine Türseite. Sie ermöglichen es Ihnen, Türen auf ihren beiden Seiten mit verschiedenen Türdrückern und Abdeckungen auszustatten. Auf diese Weise passen Sie Ihre Türen optisch an die jeweiligen Räume an.

Rosettenpaar, Tür und Klinke mit Schloss in Gold © b.s.m., stock.adobe.com
Bei der Rosettengarnitur besteht die Abdeckung aus zwei Teilen © b.s.m., stock.adobe.com
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Bei Zimmertüren spielt die Sicherheit der Schlösser anders als bei Außentüren wie der Haustür in der Regel keine große Rolle. Die meisten Zimmertüren sind deshalb mit einem Buntbartschloss ausgestattet. Es besitzt ein relativ großes Schlüsselloch, durch das Sie in den anderen Raum blicken können, wenn Sie den Schlüssel herausnehmen. Die Schlitze der sehr viel sichereren Zylinderschlösser sind dagegen so schmal, dass nur der Schlüssel hineinpasst.

Handwerker tausch Türklinke aus © RioPatuca Images, stock.adobe.com
Ein größeres Türschild deckt sämtliche Spuren des alten ab © RioPatuca Images, stock.adobe.com

Ein Buntbartschloss kann bei einem Austausch des Beschlags in der Tür bleiben. Achten Sie beim Kauf der neuen Türklinken jedoch darauf, dass sie sich für Zimmertüren mit Buntbartschloss eignen. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl außerdem folgende Punkte:

  • Möchten Sie den Beschlag tauschen, weil er nicht mehr richtig fest sitzt, sollten beim neuen Türschild die Schraubenlöcher an einer anderen Stelle als beim alten sein. Ursache für einen wackelnden Griff sind oft Schrauben, die im Türblatt nicht mehr den nötigen Halt finden. Dieses Problem würden neue Schrauben nicht lösen.
  • Ein Türschild hinterlässt auf dem Türblatt Spuren. Der Wechsel von einem breiten zu einem schmaleren Türschild ist daher oft nicht ohne Weiteres möglich. Gleiches gilt, wenn Sie Ihre Türen anstelle von länglichen Türschildern lieber mit zwei runden Rosetten ausstatten würden. Nehmen Sie daher ein Türschild probeweise ab, um sich das Türblatt anzusehen. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn die neue Abdeckung größer als die alte ist.
  • Alte Schraubenlöcher lassen sich mit Acryl verschließen. Es ist überstreichbar, sodass Sie im Anschluss die reparierten Stellen mit Lack kaschieren können. Unsichtbar werden sie auf diese Weise jedoch nur selten.
  • Damit sich Drückergarnituren bei Bedarf austauschen lassen, gelten in Deutschland gewisse Normen. Türdrücker und Schlüsselloch haben bei Zimmertüren mit Buntbartschloss immer einen Abstand von 72 Millimetern. Genormt ist außerdem der Vierkant- oder Drückerstift, der die Griffe auf den beiden Seiten der Tür verbindet und beim Herunterdrücken der Klinke den Riegel bewegt. Er hat immer einen Querschnitt von 8 x 8 Millimeter. Sofern Sie in Deutschland produzierte Beschläge kaufen, werden sie daher in Ihre Türen passen. Bestellen Sie Ihre Drückergarnituren im Ausland, sollten Sie sich die Maße dagegen genau ansehen.
Hinweis: Bei Haustüren beträgt der genormte Abstand zwischen Türdrücker und Schlüsselloch 92 Millimeter.
Handwerker montiert Türklinke an Tür © Dan Race, stock.adobe.com
Der Vierkantstift ist das verbindende Element © Dan Race, stock.adobe.com

Drückergarnituren – Materialien und Formen

Türbeschläge werden vor allem aus Edelstahl, Aluminium, Messing und Kunststoffen gefertigt. Bei den Beschlägen aus Metall haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Oberflächen wie zum Beispiel gebürstet oder poliert. Auch im Hinblick auf die Form bestehen große Unterschiede, denn einige wirken durch ihre Schlichtheit modern, andere durch ihre vielen Verzierungen luxuriös oder nostalgisch. Produkte in einer außergewöhnlichen Optik finden sich vor allem bei den Beschlägen aus Messing.

Drückergarnituren aus Kunststoff bekommen Sie in zahlreichen Farben. Sie sind daher ideal, wenn Sie sich Beschläge im Farbton der Türen wünschen oder etwas Farbe in Ihre Wohnräume bringen möchten. Drückergarnituren aus Kunststoff punkten zudem durch ihre Pflegeleichtigkeit.

Ein Kurz- oder Langschild kann rechteckig oder oben und unten abgerundet sein. Das Kurzschild endet knapp über der Klinke und unter dem Schlüsselloch, das Langschild reicht ein Stück darüber hinaus. Bei einem länglichen Türschild bleiben die Schrauben oft sichtbar. Bei den Rosetten sind die Schrauben dagegen später meistens nicht mehr zu sehen. Diese Beschläge bestehen aus einer Montageplatte, die Sie auf das Türblatt schrauben und einer Abdeckung, die Sie im Anschluss auf die Platte stecken. Längliche Türschilder mit unsichtbarer Verschraubung sind inzwischen aber ebenfalls erhältlich.

Türklinke in Gold,  Altbauwohnung © Karime, stock.adobe.com
Detailreiche Türschilder wirken luxuriös © Karime, stock.adobe.com
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Anleitung für den Austausch einer Drückergarnitur

Den meisten Drückergarnituren liegt eine Montageanleitung bei. Diese sollten Sie sich unbedingt anschauen und die Hinweise des Herstellers beachten. Im Allgemeinen gehen Sie jedoch folgendermaßen vor:

1. Viele Drückergarnituren lassen sich tauschen, ohne die Tür auszuhängen. In diesem Fall ist es hilfreich, die Tür mit einem Keil zu fixieren. Müssen Sie bohren, empfiehlt es sich jedoch, die Tür auf zwei Holzböcke oder eine Werkbank zu legen. Die meisten Zimmertüren müssen Sie in geöffnetem Zustand nur ein Stück anheben, um sie auszuhängen. Ist dies nicht möglich, besitzt die Tür vermutlich eine Sicherung in Form von Stiften oder Bolzen. Wenn Sie diese Sicherungen lösen, können Sie die Tür ebenfalls aushängen.

neuer Türdrücker, Schloss und Schlüssel in. Chrome © juri semjonow, stock.adobe.com
Eine Drückergarnitur enthält alle Teile, die Sie brauchen © juri semjonow, stock.adobe.com

2. Zur Demontage der alten Drückergarnitur lösen Sie die Maden- oder Schlitzschrauben an den Klinken und die Schrauben, mit denen die Abdeckungen fixiert sind. Ein Inbusschlüssel für Madenschrauben liegt einer Drückergarnitur oft bei.

Türklinke montieren© capstuff, stock.adobe.com
Die meisten Türklinken lassen sich nach dem Herausdrehen einer Madenschraube abnehmen © capstuff, stock.adobe.com

Nach der Demontage säubern Sie die zuvor abgedeckten Stellen des Türblatts. Unter einem Türschild sammelt sich im Laufe der Zeit oft Staub, Schmutz und Fett.

3. Die meisten Hersteller versehen ihre Drückergarnituren mit Bohrschablonen. Solch eine Schablone macht es Ihnen leicht, die Löcher an den richtigen Stellen zu bohren. Damit Sie die Bohrschablone an die richtige Stelle legen, schieben Sie den Vierkantstift in die Tür. Auf ihn stecken Sie die Papierschablone und richten sie aus. Das nötige Loch müssen Sie oft selbst in das Papier schneiden. Dies gelingt Ihnen am besten mit einem Cuttermesser. Danach markieren Sie mit einem Stift oder einem Vorstecher die Position der Bohrlöcher. Auf die gleiche Weise markieren Sie die Bohrlöcher auf der anderen Türseite.

4. Nachdem Sie die Bohrschablone und den Vierkantstift wieder entfernt haben, bohren Sie mit der Bohrmaschine und einem Holzbohrer die Löcher für die Schrauben vor. Welchen Durchmesser der Holzbohrer haben muss, legt der Hersteller der Drückergarnitur fest.

Mann bohrt Bohrlöcher ins Türblatt © hean, stock.adobe.com
Beim Bohren ist ein wenig Vorsicht geboten © hean, stock.adobe.com

Die Bohrungen von den beiden Seiten werden sich eventuell treffen. Bohren Sie jedoch nicht von einer Seite durch das gesamte Türblatt, denn die Deckschicht würde ausreißen. Solch eine Beschädigung deckt ein Türschild oder eine Rosette oft nicht ab.

5. Die Schrauben, mit denen Sie das Türschild beziehungsweise die Montageplatte der Rosette befestigen, drehen Sie von Hand mit einem Kreuzschraubendreher in das Türblatt. Die Verwendung eines Akkuschraubers ist wegen der hohen Drehgeschwindigkeit nicht zu empfehlen.

6. Nun können Sie die beiden Klinken auf den Vierkantstift stecken und mithilfe der kleinen Madenschrauben fixieren. Sofern vorhanden, stecken Sie außerdem die Abdeckungen auf die Montageplatten.

7. Bevor Sie die Tür wieder einhängen beziehungsweise den Keil entfernen, sollten Sie überprüfen, ob Ihre neue Drückergarnitur ordnungsgemäß funktioniert. Danach schließen Sie die Tür und testen das Schloss.

Innentüren © schulzfoto, fotolia.com
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