Porenbeton oder Gasbeton lässt sich dank seiner porösen Struktur besonders einfach verarbeiten, und das Material ist trotz seines leichten Gewichts sehr widerstandsfähig und belastbar. Daher ist Porenbeton der ideale Baustoff zum Errichten von Innenwänden. Welche Materialien und Werkzeuge Sie dazu benötigen und wie genau Sie beim Mauern einer halbhohen Trennwand mit Porenbeton vorgehen müssen, erfahren Sie in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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Kleine Materialkunde: Porenbeton
Als Porenbeton wird ein poröser, mineralischer Baustoff bezeichnet, der aus Wasser, Zement, Quarzsand und Kalk hergestellt wird. Diese werden zu einer Suspension vermischt, der eine geringe Menge Aluminiumpulver oder -paste beigemischt wird, bevor die Mörtelmischung in Wannen gegossen wird. Das Aluminium reagiert chemisch mit dem alkalischen Mörtel, hierbei wird gasförmiger Wasserstoff abgespalten. Die feinverteilten Wasserstoffbläschen schäumen die langsam ansteifende Mischung auf, wodurch sie porös wird. Im Autoklaven härten die Porenbetonsteine anschließend bei Temperaturen von 180-200 °C und einem Satteldampfdruck von 10-12 bar innerhalb von bis zu zwölf Stunden aus.
Porenbeton besteht zu etwa 80 % aus Luft und ist damit ein besonders leichtes Material. Die vielen Lufteinschlüsse sorgen für eine exzellente Wärmedämmung, wirken jedoch kaum schalldämmend. Aufgrund ihrer Größe, dem geringen Gewicht und der problemlosen Verarbeitung eignet sich Porenbeton besonders gut, um damit Innenmauern zu errichten. Porenbeton wird im Dünnbettverfahren verbaut – was genau das ist, erfahren Sie weiter unten.
Innenwand mit Porenbeton mauern – Werkzeug und Material
- Porenbetonsteine
- Universalmörtel
- Dünnbettmörtel
- Silikon
- Dachpappe
- Zollstock/Maßband
- Stahlwinkel
- Handsäge
- Leichtbetonsäge
- 2x Baueimer
- Malervlies
- Schutzbrille
- Schutzhandschuhe (wasserdicht)
- Mauerkelle
- Rührquirl
- Quast
- Bohrmaschine/Akkuschrauber
- Zahnspachtel
- Wasserwaage
- Tacker
- Gummihammer
- Blechschere
- Gasbetonkelle
- Maueranker
- Flacheisen
- Eckschienen
- Flächenspachtel
- Tiefgrund
- Drucksprüher
- Trockenbauspachtel
Innenwand mit Porenbeton mauern – Schritt für Schritt erklärt
- Ausmessen und Planen
Bevor Sie loslegen, fertigen Sie eine maßstabsgetreue Skizze des Raumes, in dem Sie die Mauer errichten wollen, an. Denken Sie bei der Planung auch an Türen und Fenster, zeichnen Sie deren Position und die zum Öffnen erforderlichen Freiflächen ein. Ebenfalls sollten Sie Lichtschalter, Steckdosen, Heizkörper etc. einzeichnen.
Passt alles so, wie Sie es sich vorgestellt haben, oder müssen Sie die Mauer doch ein Stück verschieben, um z. B. die Anschlussbuchse für den Satelliten nicht zu verbauen? Auf dem Papier lassen sich Änderungen noch schnell und unkompliziert umsetzen, planen Sie daher genau und gründlich.
- Untergrund vorbereiten
Steht der Plan, können Sie damit beginnen, den Untergrund vorzubereiten. Damit die Mauer sicher geradesteht, muss der Untergrund eben und sauber sein. Teppiche und andere Bodenbeläge entfernen, wenn Sie diese nicht einmauern wollen. Wenn Sie die Mauer nicht dauerhaft installieren wollen oder können, schneiden Sie Dachpappe passend zurecht und legen sie dort auf den Boden, wo Sie anschließend mauern wollen. Fixieren Sie die Dachpappe mit Silikon und drücken Sie sie fest.
- Steine verteilen
Legen Sie dann die erste Lage Porenbetonsteine entsprechend Ihrer Zeichnung auf der Dachpappe aus. Messen Sie immer wieder mit Zollstock oder Maßband nach und korrigieren Sie wenn nötig sofort.
- Steine zuschneiden
Übertragen Sie mit einem Zollstock das gewünschte Maß auf einem Porenbetonstein und ziehen Sie mit einem Stahlwinkel eine Linie um den gesamten Stein. Mit einer elektrischen Leichtbetonsäge oder einer Handsäge schneiden Sie den Stein entlang der Markierung zu.
Typischerweise müssen einige Steine der untersten Reihe mit Aussparungen für die Sockelleisten versehen werden. Schneiden Sie den Stein dann erst z. B. in Längsrichtung und anschließend quer dazu, so erhalten Sie eine exakte Aussparung. Bevor Sie den Stein wieder ansetzen, entfernen Sie den Staub – am besten mit dem Staubsauger.
- Mörtel für die erste Steinschicht anrühren
Die unterste Reihe der Mauer wird schwimmend in einem Normalmörtelbett angesetzt. Um den Boden zu schützen, können Sie Malervlies auslegen und mit Klebeband befestigen. Dann rühren Sie beide Mörtelsorten in großen Baueimern jeweils entsprechend den Herstellervorgaben an. Tragen Sie dabei eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe – Mörtel ist stark alkalisch und kann bei Haut- oder Augenkontakt Gesundheitsschäden zur Folge haben.
Tragen Sie vom dickeren Universalmörtel mit einer Maurerkelle eine ausreichend dicke Schicht (10 mm bis 15 mm) auf und drücken Sie den Mörtel mit der Kelle platt.
- Die erste Reihe Steine setzen und fixieren
Benetzen Sie die Unterseite eines Porenbetonsteins mithilfe eines Quasts mit Wasser. Damit stellen Sie sicher, dass die Steine sich besser mit dem Mörtel verbinden. Ein trockener Stein würde dem Mörtel kapillar schnell Wasser entziehen, mit der Folge, dass der Mörtel nicht richtig durchtrocknen kann und sich keine stabile Verbindung ergibt.
Bestreichen Sie die Unterseite des angefeuchteten Steins mit Dünnbettmörtel, wobei der Dünnbettmörtel in einer Schichtdicke von 1-3 mm aufgetragen werden muss. Mit einem Zahnspachtel erleichtern Sie sich nicht nur das Auftragen, sondern auch das gezielte Entfernen von überschüssigem Dünnbettmörtel und erreichen so bei jedem Stein die optimale Schichtdicke.
Setzen Sie den Stein direkt ins Mörtelbett und richten Sie ihn in alle Richtungen gerade aus. Überprüfen Sie die Ausrichtung mit einer Wasserwaage und korrigieren Sie bei Bedarf durch gezielte Schläge mit einem Gummihammer. Sitzt der erste Stein gerade, setzen Sie den nächsten Stein gerade an diesen an. Tragen Sie immer eine Schicht von 1-3 mm Dünnschichtmörtel auf alle Flächen auf, bei denen der neue Stein direkten Kontakt zur bisherigen Mauer hat. Errichten Sie so Stein für Stein die erste Mauerreihe.
- Die zweite Reihe Steine setzen und fixieren
Steht die erste Reihe, ist gerade und stabil? Dann können Sie sich daran machen, die Mauer höher zu ziehen. Tragen Sie auf die erste Reihe Porenbetonsteine gleichmäßig eine Schicht Dünnbettmörtel auf, das geht am schnellsten mit einer Gasbetonkelle.
Damit die Mauer ausreichend stabil wird, müssen Sie bei jeder neuen Reihe einen Versatz von idealerweise einer halben Steinbreite (mindestens aber 10 cm) realisieren. So vermeiden Sie, dass Fugen übereinandersitzen, wodurch eine Mauer mit zunehmender Höhe immer instabiler wird. Haben Sie die zweite Reihe vollständig gesetzt, sollten Sie wieder mit einer Wasserwaage kontrollieren, dass alles gerade verläuft. Ist das der Fall, sollten Sie die noch feuchten Überreste des Mörtels, der aus den Fugen hervorquillt, mit der Maurerkelle abstreichen, um sich lästige Nacharbeiten beim Verputzen zu ersparen.
- Porenbetonsteine mit Mauerankern sichern und weitere Reihen setzen
Um die Mauer zusätzlich zu sichern, sollten Sie sie nach jeder zweiten Reihe mit Mauerankern stabilisieren. Biegen Sie hierzu einen Maueranker – ein gelochtes, schmales Stahlblech – grob in einen rechten Winkel und legen ihn an der Wand an. Markieren Sie dann die Stelle an Wand oder Dachbalken und bohren Sie dann ein ausreichend tiefes und breites Loch für einen Hohlwanddübel. Setzen Sie den Dübel ein und verschrauben Sie den Anker fest mit dem Gebäude. Anschließend verteilen Sie Dünnbettmörtel auf den Steinen und drücken Sie das freie Ende des Mauerankers in den Mörtel.
Wenn Sie später an der Mauer Bretter (z. B. ein Sideboard) anbringen wollen, legen Sie an den entsprechenden Stellen jeweils ein rechteckiges Flacheisen in den Mörtel ein und lassen Sie es an der Seite etwas überstehen, an der Sie später etwas befestigen wollen.
Wiederholen Sie nun Arbeitsschritt 6 solange, bis die Mauer die gewünschte Höhe erreicht hat. Auf die oberste Schicht Porenbeton tragen Sie keinen Mörtel mehr auf, sondern lassen die Mauer – nachdem Sie sich nochmal mithilfe der Wasserwaage davon überzeugt haben, dass die Mauer geradesteht – komplett durchtrocknen. Das dauert mindestens 2 Stunden, eher länger.
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- Eckschienen anbringen
Wenn Sie nicht alle Mörtelreste direkt nach dem Auftragen entfernt haben, ist jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen. Kratzen Sie die getrockneten Fugen mit einem Flächenspachtel ab und kleben Sie dann die umliegenden Wandflächen mit Malerfolie ab.
Tragen Sie dann vollflächig mit einem Drucksprüher Tiefgrund auf beiden Seiten der Porenbetonmauer auf. Lassen Sie den Tiefgrund entsprechend den Herstellerangaben durchtrocknen, bevor Sie sich daran machen, die Eckschienen anzubringen. Hierzu müssen Sie diese zunächst mit einer Blechschere auf die benötigte Länge kürzen, danach können Sie sie mit einem Tacker an der Wand befestigen.
- Mauer verspachteln
Damit die neue Mauer später problemlos gestrichen oder tapeziert werden kann, müssen Sie sie verspachteln – und das gleich drei Mal. Zwischen jedem Spachtelgang muss die Masse vollständig durchtrocknen und abbinden. Daher brauchen Sie für das Verspachteln Ihrer neuen Gasbeton-Innenwand mindestens drei Tage (und Geduld).
Porenbeton verputzen
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Rühren Sie jeweils eine kleine, aber ausreichende Menge des Trockenbauspachtels nach Herstelleranweisungen an. Feuchten Sie die Wand aus der gesamten Fläche mit klarem Wasser an und tragen Sie dann die Spachtelmasse mit einer Glättkelle dünn und gleichmäßig auf. Nach 24 Stunden können Sie die Wand erneut befeuchten und eine zweite Lage Spachtelmasse aufbringen, und wiederum 24 Stunden die dritte und letzte.
Nach weiteren 24 Stunden ist der Putz vollständig durchgetrocknet und abgebunden. Jetzt können Sie die neue Innenwand aus Porenbeton streichen oder tapezieren.
Porenbeton verarbeiten – mit den richtigen Werkzeugen gelingt es
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