Wohnrecht‑Rechner: Lebenslang wohnen – was bleibt vom Immobilienwert?
Ein lebenslanges Wohnrecht erlaubt einer Person, eine Immobilie bis zum Lebensende mietfrei zu nutzen. Das reduziert den verwertbaren Marktwert der Immobilie, weil dem Eigentümer potenzielle Mieteinnahmen verloren gehen. Mit dem Wohnrecht‑Rechner erhalten Sie eine schnelle Ersteinschätzung des Geldwerts dieses Rechts und des verbleibenden Immobilien‑Restwerts – praktisch bei Schenkungen, Erbregelungen oder Verkaufsverhandlungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Rechner schätzt den Geldwert eines lebenslangen Wohnrechts aus einer fiktiven Jahresmiete und einem alters‑ sowie geschlechtsabhängigen Kapitalwertfaktor.
- Es gilt die Deckelregel: Die angesetzte Jahresmiete darf maximal Immobilienwert ÷ 18,6 betragen; höhere Werte werden reduziert.
- Ausgabe: angewandter Kapitalwertfaktor, geschätzter Wohnrechtswert und Restwert der Immobilie nach Abzug des Wohnrechts.
- Das Ergebnis ist eine Orientierung – kein rechtsverbindlicher Gutachterwert; Zustand, Modernisierungen oder vertragliche Sonderklauseln können den tatsächlichen Wert ändern.
So funktioniert der Wohnrecht‑Rechner
- Geschlecht wählen – der Kapitalwertfaktor unterscheidet sich nach männlich/weiblich.
- Alter der berechtigten Person eingeben – das Alter bestimmt den anzuwendenden Kapitalwertfaktor (statistische Restlebenserwartung).
- Verkehrswert der Immobilie (aktueller Markt‑/Schätzwert in €) eingeben – Grundlage für die Deckelregel und für die Restwertberechnung.
- Monatliche fiktive Nettokaltmiete (€) eingeben – der Rechner multipliziert diesen Wert mit 12 und prüft die Deckelregel (Immobilienwert ÷ 18,6).
- Berechnung: Der niedrigere Jahresmietwert wird mit dem Kapitalwertfaktor multipliziert; das Ergebnis ist der geschätzte Wohnrechtswert.
- Restwert: Verkehrswert − Wohnrechtswert wird als verbleibender Immobilienwert ausgegeben.
- Der Rechner zeigt zusätzlich den angewandten Kapitalwertfaktor und warnt, wenn die Deckelregel greift.
Praxistipp
- Nutzen Sie lokale Mietspiegel oder vergleichbare Angebote, um eine realistische fiktive Nettokaltmiete einzugeben – sonst verfälscht das Ergebnis.
- Prüfen Sie den Vertrag auf Sonderregelungen (z. B. Untervermietungsverbot, Nebenkostenübernahme, Instandhaltungspflichten), denn solche Klauseln beeinflussen den Marktwert des Wohnrechts.
- Verwenden Sie das Ergebnis als Verhandlungsgrundlage; bei hohem Streitwert oder steuerlicher Relevanz sollten Sie zusätzlich ein Gutachten (Sachverständiger/Notar/Steuerberater) einholen.
Warum der Rechner wichtig ist
Ein lebenslanges Wohnrecht wirkt sich direkt auf den Wert einer Immobilie aus. Der Rechner liefert Ihnen eine schnelle Orientierung, zeigt den möglichen Wertverlust durch das Wohnrecht und unterstützt Eigentümer, Erben und Kaufinteressenten bei Entscheidungen wie Schenkungen oder Verkaufsverhandlungen. So haben Sie eine verlässliche Ausgangsbasis für weitere rechtliche oder steuerliche Schritte.
Außerdem hilft die Schätzung bei konkreten Geldfragen: Sie erleichtert die Kalkulation von Ausgleichszahlungen, die Aufteilung von Erbanteilen und die Einschätzung, wie viel die Bank als Beleihungswert anerkennen könnte. Auch Notare und Verhandlungspartner profitieren von einer klaren Zahl, weil sie die finanziellen Folgen und Handlungsspielräume transparenter macht.
Weiterführende Informationen
- Immobilienbewertung: Ertragswertverfahren kurz erklärt
- Was ist besser: Haus verkaufen oder vermieten?
- Verkehrswertgutachten
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