Mit Umleimern bekleben Sie vor allem die Schnittkanten von Holzwerkstoffen wie den Spanplatten. Durch sie erhalten die Kanten meist das gleiche Aussehen wie die Oberflächen der Platten. Die Verwendung von Umleimern hat daher optische Gründe, dient aber auch dem Schutz der Materialien. Umleimer verschließen die Stirnkanten, sodass keine Feuchtigkeit mehr eindringen kann. Dies würde bei vielen Werkstoffen zu einem Aufquellen führen. Selbst bei Stirnkanten, die später nicht sichtbar sind, weil sie beispielsweise an die Wände stoßen, sind Umleimer deshalb sinnvoll. Umleimer bieten Platten außerdem einen gewissen Schutz vor Stößen und anderen mechanischen Belastungen. Sie verhindern einen Abrieb und das Herausrieseln von Spänen oder Splittern.
Umleimer kaufen – das sollten Sie wissen
Umleimer bekommen Sie in den Baumärkten und im Fachhandel in vielen Holzdekoren und Farben. Für die gemusterten Küchenarbeitsplatten, bei denen ein Schutz vor Feuchtigkeit besonders wichtig ist, sind ebenfalls Umleimer in den gleichen Dekoren erhältlich. All diese Umleimer sind auf ihren Rückseiten bereits mit einem Klebstoff bestrichen. Hierbei handelt es sich um einen Schmelzkleber, der sich unter Hitzeeinwirkung wieder bis zu einem gewissen Grad verflüssigt. Weitere Varianten sind die Umleimer, bei denen die Klebstoffschicht durch eine Folie geschützt ist. Diese Folien brauchen Sie nur abzuziehen, um die Umleimer an Kanten zu befestigen.
Günstige Umleimer werden in der Regel aus Kunststoffen hergestellt. In den Geschäften und Webshops finden Sie bei Bedarf jedoch auch Kantenumleimer aus Echtholz, die durch eine Klebstoffschicht auf der Rückseite gebrauchsfertig sind. Beachten Sie hierbei, dass in den Produktbezeichnungen oft Holzarten wie zum Beispiel Eiche genannt werden. Sie beziehen sich meistens nur auf das Aussehen. Werfen Sie daher gegebenenfalls einen Blick auf die Herstellerangabe zum verwendeten Material. Holzfurniere in schmale Streifen zu schneiden und mit einem separat gekauften Klebstoff anzubringen, ist natürlich ebenfalls möglich. Selbstklebende Umleimer erleichtern und beschleunigen jedoch die Arbeit.
Kantenumleimer können bei der Anbringung verrutschen. Damit sie trotzdem die gesamte Kante abdecken, sollten sie daher einige Millimeter breiter und etwas länger als die Kanten sein. Ein noch größerer Überstand ist zwar unnötig, aber ebenfalls kein Problem, falls Sie noch Umleimer von anderen Projekten besitzen oder in den Geschäften die passende Breite nicht finden.
Werkzeuge für die Anbringung von Umleimern
Zum Festkleben von Umleimern brauchen Sie ein Bügeleisen, dessen Sohle im Idealfall keine Auslässe für Dampf besitzt. Eine geschlossene und glatte Sohle erhitzt den Schmelzkleber am gleichmäßigsten. Darüber hinaus benötigen Sie einen Gegenstand, mit dem Sie den Umleimer auf die Kante drücken. Gute Dienste leistet zum Beispiel ein Schleifklotz aus Kork oder einem anderen nicht kratzenden Material. Einen Holzklotz sollten Sie zur Vermeidung von Kratzspuren dagegen mit Stoff umwickeln.
Für die Beseitigung der Überstände eignet sich ein Hobeleisen am besten. Alternativ verwenden Sie ein scharfes und möglichst breites Stecheisen, eine Feile oder ein Cuttermesser. Sofern vorhanden können Sie aber natürlich auch einen Kantenschneider verwenden. Er wurde speziell für diesen Zweck entwickelt.
Kantenumleimer aufbügeln – so geht’s
- 1Damit der Klebstoff gut haften kann, befreien Sie die Kanten von Staub und anderen Verunreinigungen. Möchten Sie einen alten Umleimer durch einen neuen ersetzen, müssen Sie auch die Reste des alten Klebstoffs sorgfältig entfernen. Sie könnten sich auf den neuen Umleimern abzeichnen. Bei der Beseitigung von Klebstoffresten kann ein Heißluftgebläse hilfreich sein.
- Um mit beiden Händen arbeiten zu können, fixieren Sie das Werkstück mit Schraubzwingen auf einem ebenen Untergrund oder in einem Schraubstock. Das Bügeleisen stellen Sie auf eine mittlere Temperatur. Beachten Sie hierbei jedoch gegebenenfalls die Hinweise des Herstellers der Umleimer.
- Ist das Bügeleisen aufgeheizt, legen Sie den Umleimer möglichst gerade und mit der Klebstoffseite auf die Kante. Nun setzen Sie das Bügeleisen am Ende der Platte auf die Kante und bewegen es langsam in Richtung des anderen Plattenendes. In die andere Hand nehmen Sie den Schleifklotz und drücken den erwärmten Umleimer auf die Kante.
Damit der Schmelzkleber seine volle Haftkraft entwickelt, sollten die beiden Tätigkeiten gleichzeitig stattfinden. Bügeln Sie zum ersten Mal Umleimer auf, empfiehlt es sich daher, mit noch ausgeschaltetem Bügeleisen auszuprobieren, in welche Hand Sie das Bügeleisen nehmen und in welche Richtung Sie am besten arbeiten können. Eine Aufteilung der beiden Aufgaben auf zwei Personen ist natürlich ebenfalls möglich.
- Haben Sie das Plattenende erreicht, stellen Sie das Bügeleisen beiseite und drücken den Umleimer noch einmal über die gesamte Länge auf die Kante. Danach lassen Sie ihn und damit auch den Klebstoff abkühlen.
- Mit dem Hobeleisen, dem Stecheisen, der Feile oder dem Cuttermesser entfernen Sie die Überstände. Halten Sie das Werkzeug hierbei schräg und üben Sie nur in Richtung der Platte Druck aus. In umgekehrter Richtung könnte der Umleimer einreißen.
- Zum Schluss glätten Sie die Ecken mit einem Schleifklotz und Schleifpapier.
Mit dem Bügeleisen lassen sich Kantenumleimer auch wieder ablösen. Möchten Sie einen alten Umleimer entfernen oder ist Ihr erster Versuch missglückt, fahren Sie langsam mit dem Bügeleisen über den Umleimer und ziehen ihn mit der Hand von der Kante. Denken Sie hierbei an Ihre Finger, denn der Umleimer wird natürlich heiß. Tragen Sie daher gegebenenfalls Arbeitshandschuhe. Sollte ein Kantenumleimer nur an einer bestimmten Stelle nicht auf der Kante kleben, können Sie diese Stelle noch einmal mit dem Bügeleisen erwärmen.
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