Holzmöbel auffrischen und aufarbeiten

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Holzmöbel auffrischen und aufarbeiten – Tipps für die verschiedenen Oberflächen

Möbel aus Massivholz lassen sich mit relativ wenig Aufwand wieder instand setzen, wenn sie nach einigen Jahren des Gebrauchs nicht mehr schön aussehen. Wenn Sie möchten, können Sie Ihren Holzmöbeln sogar ein ganz neues Aussehen verleihen. Klären Sie jedoch zunächst, mit welchem Mittel das Holz behandelt wurde. Lacke, Wachse und Öle vertragen sich in den meisten Fällen nicht und sollten deshalb nicht auf demselben Möbelstück benutzt werden.

Lackierungen mit Politur auffrischen

Ist eine Lackschicht noch intakt, der Lack aber stumpf geworden, hilft eine Möbelpolitur. Sie beseitigt selbst feine Kratzer. Sind die Kratzer sehr tief oder breit, verwenden Sie jedoch besser zusätzlich einen Lackstift. Lackstifte und Polituren bekommen Sie im Handel in verschiedenen Farben. Bei den Polituren unterscheiden die Hersteller jedoch zumeist nur zwischen Produkten für helles und für dunkles Holz.

Vor der Behandlung mit einer Möbelpolitur sollten Sie die Holzoberflächen gründlich reinigen. Die Politur tragen Sie in kreisenden Bewegungen mit einem weichen Tuch auf. Geben Sie hierbei die Politur auf das Tuch und üben Sie beim Polieren keinen Druck aus. Im Anschluss polieren Sie die Holzoberflächen noch einmal mit einem neuen sauberen Tuch. Eine Möbelpolitur trocknet schnell, sodass Sie das Möbelstück schon bald wieder wie gewohnt nutzen können.

Möbelpolituren eignen sich auch bestens für die regelmäßige Pflege von Holzmöbeln. Sie haben neben einer Auffrischung der Lackierung einen schützenden Effekt, denn sie bilden einen Film, der das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit verhindert.

Hausfrau reinigt eine Holzoberfläche © Racle Fotodesign, stock.adobe.com
Eine Politur verleiht lackiertem Holz wieder Glanz © Racle Fotodesign, stock.adobe.com

Geöltes Holz nachbehandeln

Auf geölte Holzoberflächen wie zum Beispiel die Ihrer Gartenmöbel dürfen Sie fast beliebig oft neues Öl auftragen. Es schützt das Holz und verleiht ihm gleichzeitig wieder eine frische Farbe.

Ist das Holz etwas rau geworden, schleifen Sie es vor dem Ölen mit einem Schleifschwamm oder einem Schleifklotz und feinem Schleifpapier glatt. Danach entfernen Sie den Schleifstaub mit einem Handfeger.

Zum Nachölen benötigen Sie ein fusselfreies Tuch, denn Fusseln bleiben leicht im Öl kleben. Auf dieses Tuch geben Sie das Öl und verteilen es mit kreisenden Bewegungen auf dem Holz. Zum Schluss sollte die gesamte Fläche feucht aussehen.

Öl zieht in das Holz ein. Hierfür benötigt es ein wenig Zeit, deshalb machen Sie nach dem Ölen eine Pause von mindestens einer Stunde. Danach entfernen Sie das Öl, das vom Holz nicht aufgenommen wurde, mit einem sauberen Tuch.

Möbelpflege, Tisch ölen © Insp.Clouseau, stock.adobe.com
Durch kreisende Bewegungen dringt ein Öl in jede Holzpore © Insp.Clouseau, stock.adobe.com

Gewachste Holzoberflächen auffrischen und polieren

Eine Wachsschicht lässt sich ebenfalls relativ einfach wieder instand setzen. Besonders leicht gelingt Ihnen dies mit einem flüssigen Wachs, den Sie mit einem Pinsel oder einer Malerrolle auftragen. Achten Sie bei der Auswahl des Werkzeugs darauf, dass es nicht haart beziehungsweise fusselt. Ein festes Wachs tragen Sie dagegen mit einem weichen Tuch auf. Ihn müssen Sie mit kreisenden Bewegungen in das Holz reiben.

Hinweis: Ist ein geöltes oder gewachstes Möbelstück nur an einer Stelle verschmutzt oder beschädigt, können Sie sich bei der Aufarbeitung auf diese Stelle beschränken.

Möchten Sie das Möbelstück zusätzlich polieren, können Sie diese Arbeit von Hand oder mit einer Maschine ausführen. Von Hand polieren Sie das Holz mit einem weichen Tuch oder mit einer Polierbürste. Zum Polieren mit der Maschine eignet sich zum Beispiel ein Exzenterschleifer, den Sie mit einem Polierpad bestücken. Mit ihm lassen sich selbst größere Flächen wie eine Tischplatte auf wenig anstrengende Weise polieren. Beim Polieren von Holz mit Schnitzereien, Tisch- oder Stuhlbeinen und anderen unebenen Flächen leistet dagegen eine Bohrmaschine oder ein Dremel mit Polieraufsatz meist bessere Dienste.

Polieren können Sie das Holz erst, wenn das Wachs getrocknet ist. Üben Sie hierbei etwas Druck aus und bearbeiten Sie die Oberflächen mit kreisenden Bewegungen. Je länger Sie ein Möbelstück polieren, desto stärker wird es glänzen. Achten Sie jedoch auf einen gleichmäßigen Glanz. Ob bestimmte Stellen weniger oder stärker glänzen als andere, sehen Sie am besten im Gegenlicht an einem Fenster.

Tischler poliert Holz mit Wachs © emanuel nyszczuk, stock.adobe.com
Das Polieren einer Wachsschicht erfordert ein wenig Ausdauer © emanuel nyszczuk, stock.adobe.com
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Lackierte Holzmöbel mit frischem Klarlack versehen

Holzmöbel werden oft nur mit einem Klarlack vor äußeren Einflüssen geschützt. Solch eine Lackschicht kann im Laufe der Zeit verkratzen oder aus anderen Gründen nicht mehr gut aussehen. Sie lässt sich jedoch erneuern.

Damit der neue Lack gut haftet und um Gebrauchsspuren zu beseitigen, schleifen Sie das Möbelstück ab. Sind die Beschädigungen nur oberflächlich, reicht feines Schleifpapier oder vielleicht sogar ein Schleifschwamm. Bei tiefen Kratzern beginnen Sie dagegen mit Schleifpapier in der Körnung von etwa 120 und schleifen die Oberflächen im Anschluss mit feinerem Schleifpapier glatt.

Bevor Sie das Möbelstück mit einer neuen Lackschicht versehen, befreien Sie es gründlich von sämtlichem Schleifstaub. Danach lackieren Sie es am besten mit einer Malerrolle, denn mit ihr lässt sich der Lack gleichmäßiger verteilen. Allein eventuell vorhandene Stellen, die Sie mit der Malerrolle nicht erreichen, streichen Sie vorab mit einem Pinsel. Eine Lackschicht braucht ausreichend Zeit, um vollständig auszuhärten. Nehmen Sie das Möbelstück deshalb erst nach einem Tag oder noch später wieder in Gebrauch.

Rolle mit Klarlack oder Öl auf Holz © lbfotografia, stock.adobe.com
Ein Klarlack verändert das Aussehen von Holz nur wenig © lbfotografia, stock.adobe.com
Metalldose mit Lack © Sebastian Duda, stock.adobe.com
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Holzmöbel mit abblätternden Lackschichten restaurieren

Blättert der Lack von einem Möbelstück bereits ab, wird eine neue Lackschicht nicht haften. In diesem Fall müssen Sie die alte Lackschicht daher entfernen. Dies gelingt Ihnen mit einem Abbeizer, den Sie nach Herstellerangaben auf die Holzoberflächen auftragen und eine Weile wirken lassen. Er löst die Lackschicht an, sodass Sie diese mit einem Spachtel vom Holz entfernen können. Bleibt an einzelnen Stellen Lack haften, säubern Sie diese mit einem Schwamm und Wasser. Danach muss das Holz zunächst wieder vollständig trocknen. Verschieben Sie das Lackieren nach einer Behandlung mit Wasser deshalb auf den nächsten Tag.

Nach dem Abbeizen ist das Holz wahrscheinlich rau. Schleifen Sie es daher glatt, bevor Sie den neuen Lack auftragen. Sie können es ganz nach Geschmack mit einem Klarlack oder einem Buntlack streichen. Beide Lackarten müssen in den meisten Fällen zweimal aufgetragen werden, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zwischen den beiden Anstrichen schleifen Sie das Holz noch einmal mit einem Schleifschwamm glatt.

Oberfläche restaurieren eines Holztischs © nidafoto, stock.adobe.com
Die Entfernung einer alten Lackschicht fördert das Holz wieder zutage © nidafoto, stock.adobe.com

Beschädigungen – beim Shabby-Chic-Stil sogar erwünscht

Lassen sich Beschädigungen nur schwerlich beseitigen, ist eine Umgestaltung im Shabby-Chic-Stil eine mögliche Lösung. Bei diesem Stil versieht man Möbelstücke absichtlich mit Gebrauchsspuren oder streicht sie mit einem Lack, der beim Aushärten reißt. Auch viele andere Mittel wie die Kreidefarben, mit denen Holzmöbel weniger perfekt als beispielsweise mit einem Lack aussehen, kommen zum Einsatz. Ziel des Shabby-Chic-Stils ist es, Möbel möglichst alt wirken zu lassen.

alter Stuhl aus Holz mit Blumentopf © focus finder, stock.adobe.com
Vermeintlich alte Möbelstücke haben einen besonderen Charme © focus finder, stock.adobe.com

Vergraute Gartenmöbel auffrischen

Bleiben Holzmöbel im Freien ungeschützt, entsteht oft eine Patina. Sie hat meistens eine graue Farbe, deshalb wird dieser Vorgang auch als Vergrauen bezeichnet. Ist eine Patina bereits entstanden und möchten Sie diese entfernen, benötigen Sie einen Entgrauer. Er wird für gewöhnlich auf das Holz gesprüht und muss eine Zeit lang einwirken, bevor er mit Wasser wieder abgespült werden kann. Beachten Sie jedoch die Anweisungen des Herstellers. Nach dem Entgrauen können Sie Ihre Gartenmöbel zum Beispiel mit einem Holzöl behandeln. Es schützt das Holz und verhindert gleichzeitig ein erneutes Vergrauen.

Gartenmöbel aus Teak © Anke Thomass, stock.adobe.com
Ohne Öl werden Teakmöbel grau © Anke Thomass, stock.adobe.com

Für Nostalgiker: der Shabby-chic-Stil © Anntuan, stock.adobe.com
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