Manch handwerklich geschickter Hausbesitzer möchte aufgrund vierstelliger Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe lieber selbst Hand anlegen. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht empfehlenswert. Wie Sie eventuell dennoch durch Eigenleistung bei der Wärmepumpe sparen können, zeigen wir Ihnen.
Hausbau-Kataloge:
In den brandneuen Hausbau-Katalogen findet garantiert jeder sein Traumhaus!
Welche Baumaßnahmen fallen bei der Installation einer Wärmepumpe an?
Wer von einer konventionellen Heizungsanlage auf eine moderne Wärmepumpenheizung umsteigt, muss verschiedene Maßnahmen einplanen:
- Umbauten im Heizungskeller: Betreiben Sie bisher eine Öl- oder Gasheizung muss diese fachgerecht ausgebaut werden. Öltanks müssen umweltgerecht entsorgt werden und häufig sind zusätzliche Arbeiten notwendig, um z.B. Betonsockel für Heizbrenner zu entfernen.
- Verschließen von Gasanschlüssen: Steht noch ein Gasheizkessel in Ihrem Heizraum, müssen die Gasanschlüsse korrekt geschlossen werden. Sonst besteht ein Sicherheitsrisiko.
- Wanddurchbrüche: Installieren Sie eine Wärmepumpe, müssen Leitungen von außen in Ihr Haus geführt werden. Dafür sind Wanddurchbrüche notwendig.
- Anpassung der Heizkörper: Um die Effizienz der Wärmepumpe zu steigern, können bestehende Heizkörper gegen eine Flächenheizung ausgetauscht werden. Wird eine Fußbodenheizung verlegt, muss diese im oder auf dem Estrich eingebaut werden. Die alten Heizkörper müssen abgebaut und entsorgt werden.
- Dämmung: Um Wärmeverluste zu reduzieren, werden Altbauten bzw. Bestandsgebäude mit dem Einbau einer Wärmepumpe meist zusätzlich gedämmt. Die Dämmung erfolgt vor allem an den Fassaden und Fenstern.
- PV-Anlage: Wollen Sie Ihre Wärmepumpe mit umweltfreundlichem, selbst erzeugtem Strom betreiben, ist die Montage einer Photovoltaik-Anlage erforderlich.
- Aushubarbeiten: Soll eine Wärmepumpe mit Erdkollektor oder Erdsonde oder eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe installiert werden, sind umfangreiche Bohrungen oder Aushübe notwendig.
Schon allein dieser kurze, noch unvollständige Überblick zeigt, dass die Montage einer Wärmepumpe meist komplexer ist und umfangreiches Fachwissen sowie Erfahrung erfordert.
Korrekte Planung ist die Basis für eine effiziente Wärmepumpennutzung
Das Funktionsprinzip einer Wärmepumpe ist zwar einfach zu verstehen und wir kennen es schon seit vielen Jahren von unseren Kühlschränken. Dennoch erfordert die Planung einer Wärmepumpe umfangreiche Berechnungen. Abhängig von der Ermittlung des Heizwärmebedarfs und des Warmwasserbedarfs wird später die Wärmepumpe dimensioniert. Wird Erdwärme oder die Wärme des Grundwassers genutzt, müssen weitere Prüfungen erfolgen. Reicht z.B. der Grundwasserspiegel für den Betrieb aus? Gibt es genügend Fläche für Erdkollektoren? Diese und andere Fragen müssen Sie beim Eigenbau selbst und fachlich korrekt beantworten können. Ansonsten kann Ihre Wärmepumpe schnell zur Fehlplanung werden.
6 Argumente, die gegen die Selbstmontage einer Wärmepumpe sprechen
- Sie riskieren einen fehleranfälligen Betrieb.
- Sie verlieren die Herstellergarantie.
- Energieeffizienz ist nicht sichergestellt.
- Sie gehen Sicherheitsrisiken ein.
- Sie erhalten keine Fördermittel.
- Sie können den Arbeits- und Zeitaufwand unterschätzen.
Wer nicht alle Faktoren bei der Planung und Umsetzung berücksichtigt, sorgt für einen unsicheren Betrieb der Wärmepumpe. Sie kann ausfallen, zu wenig Leistung erzeugen oder schneller verschleißen. Mögliche Planungs- und Baufehler können teure Reparaturen nach sich ziehen.
Sollte es nach Ihrem Einbau zu Schäden oder Fehlern an der Wärmepumpe kommen, können Sie diese nicht mehr im Rahmen der Herstellergarantie bemängeln. Mit der nicht fachgerecht durchgeführten Montage erlischt die vom Hersteller gewährte Garantie.
Wählen Sie die falsche Anlage für Ihr Haus oder wird die Wärmepumpe nicht sinnvoll geplant, riskieren Sie höhere Betriebskosten und Einbußen bei Wirkungsgraden. Einspareffekte durch die Nutzung von kostenloser Umweltwärme können so verpuffen.
Bei der unsachgemäßen Installation von Elektroleitungen und -anschlüssen sowie bei nicht fachmännischem Einbau von Wärmepumpen können Schäden am Gerät entstehen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Bränden durch Überhitzung oder ähnlichen Schäden.
Der Zugang zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist in der Regel mit der Beauftragung von Fachbetrieben verbunden. Sie riskieren durch den Eigenbau, keine Bundesförderung für Ihre Wärmepumpe zu bekommen.
Ebenso ist es für Laien komplizierter, Genehmigungen für Bohrungen oder Aushübe zu bekommen, als für Fachbetriebe.
Wer nicht regelmäßig Wärmepumpen plant und einbaut, kann den damit verbundenen Zeit- und Arbeitsaufwand in der Regel nicht realistisch abschätzen. So riskieren Sie Zeitverzögerungen bei der Umsetzung.
Was Sie in Eigenleistung tun können
Um die Kosten für die Montage der Wärmepumpe zu senken, können Sie Teilaufgaben übernehmen. Wenn Sie technisch und fachlich in der Lage sind, können Sie z.B. gemeinsam mit Profis den Abbau der alten Heizungsanlage in die Wege leiten.
Denkbar ist ebenfalls, dass Sie Wanddurchbrüche erstellen. Das gilt aber auch nur dann, wenn Sie bereits Erfahrung mit ähnlichen Arbeiten gemacht haben und sich fachlich dazu in der Lage fühlen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Wärmepumpen und Heizungen vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Überlassen Sie Planung und Bau von Wärmepumpen am besten den Profis
Wärmepumpenheizungen sind komplexe Heizsysteme, deren Effizienz maßgeblich von einer sauberen Planung und einer korrekten Installation abhängt. Heizungsfachbetriebe können Sie darüber hinaus nicht nur beim Einbau der Wärmepumpe unterstützen, sondern auch helfen, die neue Heizung in ein bestehendes System zu integrieren. So könnten Sie z.B. noch Ihre neuere Gas-Brennwertheizung als Backup behalten, um die Wärmepumpe bei sehr kalten Temperaturen zu unterstützen.
Ein Fachbetrieb kann Sie darüber hinaus umfassend beraten, wenn es um die Gebäudesanierung geht. So hätten Sie die Möglichkeit, z.B. Förderung für eine energetische Sanierung zu erhalten, die auch den Einbau einer Wärmepumpe umfasst.
Was auch viele Hausbesitzer unterschätzen: Handwerkerleistungen lassen sich von der Steuer absetzen. So können Sie zusätzlich Geld sparen, wenn Sie eine Wärmepumpe von Profis einbauen lassen.
Kurz: Lassen Sie Ihre Wärmepumpe von Profis planen und bauen. Profitieren Sie dabei von einer fachlich korrekten Umsetzung und von hohen Fördergeldern, die Sie vom Staat erhalten.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen gelten als wichtige Eckpfeiler der Energiewende. Die Heizsysteme sollen dabei helfen, weniger CO2 auszustoßen. Doch auch wenn die Wärmepumpe… weiterlesen