Haustür selbst einbauen – eine Anleitung in 11 Schritten
Idealerweise wird die neue Haustür vom Fachbetrieb eingebaut, dann ist die Erfüllung der Anforderungen an Dichtigkeit und Funktionalität gewährleistet. Kommt es zu Mängeln im Betrieb, haftet der ausführende Betrieb. Ebenso ist es für handwerklich geschickte und erfahrene Bauherren möglich, den Einbau selbst zu übernehmen. Die Anleitung im folgenden Artikel beschreibt die grundsätzliche Vorgehensweise. Je nach Türmodell, Wandmaterial, vorhandener Laibung und eventuellen baulichen Besonderheiten können zusätzliche Schritte, zum Beispiel zur ordnungsgemäßen Abdichtung, erforderlich sein.
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- Am Anfang steht die Planung
Vor der Auswahl und dem Kauf der neuen Haustür ist eine sorgfältige Planung erforderlich. Geklärt werden müssen folgende Punkte:
- Abmessungen der Türöffnung (Höhe, Breite, Tiefe)
- Anforderungen an den Wärmeschutz laut GEG bzw. Wärmeschutznachweis
- Anschlag der Tür (Links- oder Rechtsanschlag, Öffnungsrichtung)
- Einbautiefe
Die Masse müssen millimetergenau genommen werden, für die Größe der Haustür muss der Abstand von 1 bis 1,5 cm zwischen Zarge und Wand beachtet werden.
- Vor dem Einbau
Bevor die Tür eingebaut wird, sollte sie gründlich auf Fehler und Mängel überprüft werden. Dazu wird die Haustür leicht schräg an die Wand gelehnt und von allen Seiten kontrolliert. Die Überprüfung sollte eine Sichtprüfung auf Kratzer oder andere Beschädigungen beinhalten. Ebenfalls wichtig: Das Nachmessen der Tür, so lässt sich auch feststellen, ob Verformungen vorliegen.
- Anstrich vor dem Einbau
Bauherrn, die sich für eine Holztür entschieden haben, müssen je nach Auslieferungszustand eventuell noch eine Oberflächenbeschichtung vornehmen. Ob diese nötig ist, ist der Herstelleranleitung zu entnehmen oder kann beim Kauf der Haustür mit dem Händler geklärt werden. Ist ein Anstrich nötig, muss die Tür vor dem Einbau endbeschichtet und vollständig durchgetrocknet sein. - Einbau des Blendrahmens
Sind alle nötigen Vorbereitungen getroffen, wird der Blendrahmen mit dem beiliegenden Dichtband oder einer Dampf-Diffusionsfolie umklebt, in die Türöffnung gestellt und vorläufig fixiert. Dazu muss vor allem die Schwelle vollständig unterfüttert werden, mit einer Wasserwaage wird der Rahmen senkrecht und winklig ausgerichtet. - Türtest
Vor der Befestigung des Blendrahmens am Mauerwerk wird der Türflügel zur Probe eingehängt und die Tür auf Gängigkeit und Funktion überprüft. So lässt sich auch noch einmal nachtesten, ob der Blendrahmen in der richtigen Einbautiefe und absolut gerade in der Türöffnung sitzt. - Blendrahmen justieren
Zur Befestigung des Blendrahmens werden am Rahmen die Lochpositionen für die Verdübelung markiert (falls nicht bereits vorgebohrt). Damit eine spätere Nachjustierung möglich ist, wird der Rahmen zuerst auf der Türseite befestigt. - Bohren der Löcher
Auf den Markierungen werden nun die Löcher im Blendrahmen gebohrt und mit einem Senker nachbearbeitet. Dadurch können die Schraubenköpfe vollständig versenkt werden und es entsteht eine glatte Oberfläche. - Bohrlöcher in der Wand herstellen
Die Dübellöcher in der Wand werden durch die Bohrlöcher in der Zarge mit einem Steinbohrer hergestellt. Nach dem Einschlagen der Dübel in der Wand wird der Blendrahmen an der Türseite verschraubt. - Tür einhängen
Ist der Blendrahmen türseitig mit der Wand verbunden, wird der Türflügel eingehängt und auf korrekten Sitz überprüft. Lässt sich die Tür leichtgängig bedienen, kann der Blendrahmen auch an der Schlossseite wie in Schritt 8 beschrieben verschraubt werden. Andernfalls können die Seiten durch Holzkeile nachjustiert werden. - Fugen abdichten
Ist der Blendrahmen vollständig befestigt, wird die Türlaibung verputzt. Anschließend wird die Fuge zwischen Blendrahmen und Wand vollflächig mit Isoliermaterial und oder Bauschaum abgedichtet. Insbesondere im Bereich der Türschwelle werden hohe Anforderungen an die Ausführung der Dichtung sowie den Anschluss an die Abdichtung der Bodenplatte gestellt. Fehler können zu Tauwasserausfall und Schimmelbildung führen. - Feineinstellungen
Im letzten Schritt wird die Tür an den Bändern nachjustiert, dazu können die herstellerseitig vorgesehenen Stellschrauben genutzt werden. Die genaue Vorgehensweise ist in der Produktbeschreibung der Haustür beschrieben. IN der Regel können die Türen mindestens vertikal und horizontal justiert werden, einige Modelle besitzen auch die Möglichkeit der Tiefeneinstellung für die Anpassung des Türrahmenkontakts mit dem Türflügel.
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Türeinbau in den Altbau
Wird in einen Altbau eine neue Haustür eingebaut, werden die oben genannten Schritte ebenfalls durchgeführt, allerdings muss vorher die alte Haustür samt Zarge entfernt werden. Um Fassade und Laibung nicht unnötig zu beschädigen, sollte hier vorsichtig vorgegangen werden. Nach dem Entfernen des Türflügels und eventuell vorhandener Verkleidungen wird die Verdübelung gelöst und der Türrahmen mit einem Hammer gelockert. Anschließend kann er mit einem Brecheisen herausgehebelt werden.
Ähnlich wird bei der Türschwelle vorgegangen, falls diese ebenfalls ausgetauscht wird. Ist der Türrahmen komplett entfernt, werden Unebenheiten und Löcher in der Laibung mit Reparaturmörtel oder anderem geeigneten Material ausgeglichen.
Eine Frage der Gewährleistung
Wie bei allen Eigenleistungen am Bau sollten Bauherrn auch beim Eigeneinbau der Haustür bedenken, dass in diesem Fall keine Gewährleistungsansprüche bestehen. Zeigt die Tür Mängel in der Benutzung oder entstehen durch einen nicht fachgerechten Einbau Schäden an der Tür, haftet der Bauherr und muss den entstandenen Schaden selbst tragen.
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