Asbestsanierung – diese Kosten können anfallen

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Der Ausbau asbesthaltiger Baustoffe ist eine gefährliche Tätigkeit, für die eine Vielzahl strenger gesetzlicher Vorschriften gelten. Diese vielen Vorgaben ziehen die notwendigen Arbeiten in die Länge, sodass eine Asbestsanierung generell bedeutend höhere Kosten verursacht als eine herkömmliche Sanierung. Sicherlich möchten Sie jedoch wissen, mit welchen Ausgaben Sie in etwa rechnen müssen. Hier deshalb ein Überblick mit sämtlichen Posten, die in den Angeboten von Spezialfirmen aufgelistet sein können.

Profis in Anzügen entfernen Asbestzement-Dachmaterial © Robert de Jong, stock.adobe.com
Asbestsanierungen sind streng geregelt © Robert de Jong, stock.adobe.com

Anfahrtspauschale

Die meisten Fachbetriebe für Asbestsanierungen werden Ihnen für jeden Tag, den sie zu Ihnen kommen, eine Anfahrtspauschale in Rechnung stellen. Ein Unternehmen aus Ihrer Region wird sehr wahrscheinlich weniger verlangen als eines, das einen langen Anfahrtsweg hat. Letztendlich sollten Sie jedoch die Gesamtsummen verschiedener Anbieter vergleichen, denn die Anfahrtspauschale ist mit circa 80 Euro einer der kleineren Beträge auf der Rechnung. In dieser Summe sind die Kosten für die Fahrten zu einer Deponie, um die asbesthaltigen Abfälle zu entsorgen, nicht inbegriffen.

Gerüst

Muss eine Dacheindeckung oder eine Fassadenverkleidung entfernt werden, ist in der Regel ein Gerüst erforderlich. Es muss aufgestellt und wieder abgebaut werden. Zusätzlich fällt für jeden Arbeitstag eine Miete an. Diese Kosten belaufen sich zusammengerechnet schnell auf etwa 1000 Euro.

Baustelle, Gerüst an einem Haus © Fotolyse, stock.adobe.com
Kostenplanung: Gerüst mieten

Für Arbeiten an Dach und Fassade oder in hohen Räumen ist in vielen Fällen ein Gerüst erforderlich. Übergeben Sie die… weiterlesen

Schutzmaßnahmen

Eine persönliche Schutzausrüstung, also ein Schutzanzug, Handschuhe und eine Atemschutzmaske sind in jedem Fall für jeden Arbeiter erforderlich. Die Bekleidung ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt, sodass bei länger andauernden Sanierungen mehrere Ausstattungen benötigt werden.

Neben dem gesundheitlichen Schutz seiner Arbeiter muss ein Betrieb, der eine Asbestsanierung durchführt, für einen ausreichenden Schutz der Umgebung sorgen. So ist zum Beispiel bei einer Dachsanierung oft eine Abdeckung des Dachs durch eine Folie erforderlich. Selbst auf den Flächen rund um ein Haus werden häufig Folien ausgelegt, um herunterfallende Bruchstücke aufzufangen. Noch aufwändiger sind die Maßnahmen, wenn sich Asbest in Innenräumen befindet. Dann müssen oft Schleusen eingerichtet werden, damit Asbestfasern, die bei der Sanierung eventuell freigesetzt werden, sich nicht im ganzen Haus verteilen.

Die Schutzmaßnahmen sind meistens kein separater Posten in den Angeboten, sondern in den Preisen für die Demontage enthalten. Nur größere Maßnahmen werden einzeln aufgelistet. Deren Kosten hängen jedoch vom Aufwand ab und fallen daher höchst unterschiedlich aus.

Asbest Warnschild an Tür © blende11.photo, stock.adobe.com
Asbest in Innenräumen erfordert besonders umfangreiche Schutzmaßnahmen © blende11.photo, stock.adobe.com

Demontage

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass asbesthaltige Baustoffe auf schonende Weise, also beispielsweise durch das Lösen der Schrauben demontiert werden müssen und nicht herausgebrochen werden dürfen. Auch das anschließende Werfen aus einem Fenster oder vom Dach in einen Container ist strengstens untersagt. Stattdessen müssen die Arbeiter die ausgebauten Materialien zum Container tragen oder mit geeigneter Technik nach unten befördern. Die Demontage asbesthaltiger Baustoffe nimmt im Vergleich mit der Entfernung unbedenklicher Materialien daher sehr viel Zeit in Anspruch.

Bei den Arbeitskosten verlangen einige Anbieter einen Stundenlohn, andere einen Quadratmeterpreis. Letzteres ist häufig bei größeren Flächen wie einem Dach der Fall. Der Quadratmeterpreis für die Entfernung einer asbesthaltigen Eindeckung liegt oft bei 20 bis 30 Euro. Für Sanierungen innerhalb von Gebäuden, wo die Beseitigung meist schwieriger ist, verlangen die Firmen allerdings meist mehr. In diesem Fall sollten Sie 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren.

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Container und Verpackungsmaterialien

Für den Transport asbesthaltiger Abfälle zu einer Sonderdeponie gelten ebenfalls strenge Vorschriften. Kleinere Mengen lassen sich in sogenannten Big-Bags verpacken. Für größere Mengen sind jedoch Container oder Paletten erforderlich.

Um auf dem Weg zur Deponie und bei der anschließenden Einlagerung eine Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern, müssen asbesthaltige Baustoffe vor dem Transport luftdicht verpackt werden. Dies verursacht zusätzlichen Arbeitsaufwand. Weitere Kosten entstehen durch die Big-Bags oder die Miete für einen Container. Beide sind in der Regel jedoch in den Preisen für die Entsorgung enthalten.

Asbestplatten entsorgen mit Schutzanzügen und Maske © Bernard MAURIN, stock.adobe.com
Selbst das Verpacken der Abfälle ist eine aufwändige Angelegenheit © Bernard MAURIN, stock.adobe.com

Entsorgung

Asbesthaltige Abfälle bleiben dauerhaft gefährlich. Sie werden deshalb auf Sonderdeponien eingelagert. Wie hoch die Gebühren ausfallen, hängt von Ihrem Wohnort ab. Sie liegen in den meisten Gemeinden bei 200 bis 500 Euro pro Kubikmeter oder bei 200 bis 300 Euro pro Tonne.

Entsorgung von Asbest in sicheren Säcken © Jan Schuler, stock.adobe.com
Sonderdeponien verlangen oft hohe Gebühren © Jan Schuler, stock.adobe.com

Weitere mögliche Kosten

Eine umfassende Asbestsanierung kann es unumgänglich machen, dass Sie das Haus für eine Weile verlassen. Können Sie während der Sanierung nicht bei Verwandten oder Freunden wohnen, fallen zusätzliche Ausgaben für ein Hotel an.

Bei einer Dachsanierung können außerdem weitere Kosten für eine Notabdeckung auf Sie zukommen. Sie schützt den Dachstuhl, bis das Dach wieder eingedeckt ist, und kostet etwa 300 bis 400 Euro.

Spartipps

Bei einer Asbestsanierung liegen die Gesamtkosten schnell in einem vier- bis fünfstelligen Bereich. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, die Ausgaben zu reduzieren:

  1. Muss ein asbesthaltiges Dach entfernt werden, benötigen Sie im Anschluss natürlich eine neue Dacheindeckung. Beides bekommen Sie bei Dachdeckerfirmen, die Asbestsanierungen durchführen, aus einer Hand. Möchten Sie das Dach nach der Sanierung nicht selbst neu eindecken, lohnt es sich daher, Komplettangebote einzuholen.
  2. Zumindest einen Teil der Kosten können Sie bei der nächsten Einkommensteuererklärung von der Steuer absetzen. Um keine Schwierigkeiten mit dem Finanzamt zu bekommen, sollten Sie sich schon vor Beginn der Sanierung über die gelten Regelungen informieren.
  3. Werfen Sie einen Blick auf die aktuellen Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Oft kann eine Asbestsanierung im Zuge einer förderfähigen energetischen Sanierung erfolgen. Die Förderprogramme sind in der Regel auch den Fachbetrieben bekannt. Gut informierte Firmen können Sie daher entsprechend beraten.
Wellplatten mit Asbest © Patrick J., fotolia.com
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