Für Arbeiten an Dach und Fassade oder in hohen Räumen ist in vielen Fällen ein Gerüst erforderlich. Übergeben Sie die Bauleistungen an ein Unternehmen, sind die Kosten für das Gerüst in der Regel im Gesamtangebot unterhalten. Alternativ können Sie sich auch selbst um die Anmietung kümmern. Was es dabei zu beachten gibt, erfahren sie im folgenden Artikel.
Gerüst oder Leiter?
Ein Gerüst macht bei vielen Arbeiten Sinn und ist ab einer Arbeitshöhe von 3,0 Metern, bzw. einer Absturzhöhe von 2,0 Metern sogar Pflicht. In vielen Fällen ist auch dann, wenn die Arbeiten in der Höhe grundsätzlich mit einer Leiter möglich wären, der Aufbau eines Gerüstes sinnvoll.
Zum einen ist ein Gerüst sicherer, anders als eine Leiter ist es stabil aufgebaut und kann auch bei asymmetrischer Belastung nicht umkippen. Auf der anderen Seite punktet das Gerüst mit hohem Arbeitskomfort. So muss es – anders als eine Leiter – nicht immer wieder versetzt werden, auf den Gerüstplanken können Material und Werkzeug gelagert werden und sind so schnell greifbar. Letztendlich rechnen sich die höheren Kosten häufig, stellt man die Zeitersparnis gegenüber.
Das richtige Gerüst wählen
Gerüst ist nicht gleich Gerüst. Je nachdem, welche Arbeiten erledigt werden müssen, kommen verschiedene Varianten in Frage. Im Außenbereich sind modulare Standgerüste in der Regel eine gute Wahl. Diese Gerüste bestehen aus frei kombinierbaren Elementen und können in der benötigten Breite und Höhe gebucht werden.
Im Innenbereich und bei eher geringen Höhen sind Roll-, bzw. Fahrgerüste besonders flexibel. Sie lassen sich einfach verschieben – immer gerade dorthin, wo sie gebraucht werden. Das spart insgesamt Gerüstfläche und damit auch Kosten, denn die Gerüstmiete wird in der Regel nach Quadratmetern berechnet. Für besondere Anforderungen sind spezielle Gerüste wie Treppenturm, Schornstein- oder Giebelgerüst verfügbar.
Gerüstbau: Preise und Kosten
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Wo miete ich mein Gerüst?
Die erste Wahl für die Anmietung eines Gerüstes sind spezielle Gerüstbau- oder verleihfirmen. Hier können Sie sicher sein, dass alle Anforderungen an die Sicherheit erfüllt werden. Mietgerüste werden regelmäßig geprüft, die Unternehmen sind verpflichtet, die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen. Bei der Auswahl sollten Sie darauf achten, dass das Mietgerüst die Richtlinien für Systemgerüste, bzw. der DIN 4420 erfüllt und das Unternehmen ein anerkannter Gerüstbauerbetrieb ist. Dadurch haben Sie die Gewähr, dass das Gerüst nicht nur einwandfrei ist, sondern auch vom Betrieb fachgerecht aufgebaut wird.
Alternativ können Sie kleinere Gerüste auch beim Baubetrieb ausleihen. Hier ist es besonders wichtig, auf die Sicherheit zu achten. Die Regelungen sind dann besonders streng, wenn das Gerüst im öffentlichen Bereich aufgestellt werden soll. Dann ist in den meisten Fällen auch eine Genehmigung erforderlich. Möchten Sie ein Gerüst auf dem privaten Grundstück errichten, zum Beispiel, um die Fassade neu zu streichen, sind die Anforderungen weniger streng. Dennoch sind Sie verpflichtet, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und für die Sicherheit zu sorgen.
Was kostet es, ein Gerüst zu mieten?
Mietpreise für Gerüste werden von den Unternehmen individuell festgelegt. Der Gesamtpreis setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
- Anlieferung und Abholung
Baugerüste werden in einzelnen Systemelementen angeliefert und vor Ort aufgebaut. Diesen Service bieten die Mietfirmen und liefern das Gerüst mit dem Lkw zur Baustelle. Die Kosten hängen von der Entfernung sowie von der Größe des Gerüstes ab.
In diesem Zusammenhang spielt auch der Standort allgemein eine Rolle. Auf dem Land ist das Mieten eines Gerüstes häufig günstiger als in der Großstadt.
- Aufstellung und Abnahme
Lassen Sie Ihr Gerüst von der Firma aufstellen – vor allem bei größeren Gerüstflächen ist dies aus Gründen der Sicherheit und Gewährleistung ratsam – wird dies extra berechnet. Dies gilt auch für die technische Abnahme. Je größer das Gerüst, umso teurer werden Auf- und Abbau.
- Gerüstsystem
Belastbarkeit, Gerüstfläche, Breite und Höhe sind weitere Kostenfaktoren, ebenso wie der Gerüsttyp an sich. Fahrgerüste sind teurer als Standgerüste, Stahlgerüste kosten mehr als Aluminiumgerüste.
- Quadratmeter Gerüstfläche
Die Gerüstmiete berechnet sich nach Quadratmeter, zumindest für klassische Standgerüste. Spezialgerüste haben auch spezielle Preise. Der Preis pro Quadratmeter Gerüst liegt zwischen 6 und 12 Euro.
- Standzeit
Je nachdem, wie lange Sie Ihr Gerüst benötigen, berechnet die Mietfirma die Mietkosten. In der Regel erfolgt die Abrechnung im vierwöchigen Rhythmus, natürlich können Sie auch Sondervereinbarungen treffen, zum Beispiel, wenn sie ein Gerüst nur sehr kurz oder ausgesprochen lange benötigen.
- Zeitpunkt (Saison)
Angebot und Nachfrage bestimmen auch beim Gerüstbau den Preis. Das bedeutet konkret: Da Gerüste von Frühjahr bis Herbst – wenn das Bauen Saison hat – stark gefragt sind, sind sie in dieser Zeit häufig auch teurer als in Spätherbst und Winter.
- Zusatzkosten für Zubehör
Zusätzliche Ausstattungselemente wie Absturzsicherungen, Wetterschutz oder Sicherheitsnetze kosten ebenfalls extra. Muss ein Gerüst während der Standzeit ein oder mehrmals umgebaut werden, kommen zusätzliche Arbeitsstunden und damit Kosten auf Sie zu.
Angebote einholen – Kosten prüfen
Aufgrund der freien Preisgestaltung können die Preise für Gerüste auch innerhalb einer Region stark variieren. Deshalb sollten Sie mehrere Angebote einholen und diese miteinander vergleichen. Achten Sie dabei auf eine detaillierte Aufschlüsselung der Positionen und lassen Sie sich auch als Eventualposition darstellen, was es kostet, wenn Sie das Gerüst unplanmäßig länger benötigen als gedacht.
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