Fensteraustausch in Eigenregie

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Fensteraustausch in Eigenregie: So geht‘s

Es gibt viele gute Gründe für einen Austausch der Fenster. Während die Energieeffizienz in vielen Fällen schon durch einen Glastausch gesteigert werden kann, spielt beispielsweise beim Design oder dem Einbruchschutz auch die sie umgebende Konstruktion eine entscheidende Rolle. Ohnehin altert auch das Material – je nach Werkstoff in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Bei morschen Holzrahmen, porösen Dichtungen und veralteter Verglasung ist ein Austausch in der Regel wirtschaftlich lohnender als ein Herumdoktern an den Symptomen. Wir zeigen Ihnen hier Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Fenster selbst austauschen können.

Fenster tauschen © Dan Race, fotolia.com
Fenster tauschen © Dan Race, fotolia.com
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Gehen Sie das Projekt jedoch erst an, wenn Sie sich ausreichend informiert haben und sicher sind, den Austausch im Alleingang bewältigen zu können. Geht etwas schief, muss die Fensteraussparung zunächst abgedeckt werden, damit der Raum nicht ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist. Lesen Sie die Anleitung zunächst ganz durch, bevor sie sich ans Werk machen. So können Sie noch nicht vorhandenes Werkzeug oder Montageangaben zum Fenster im Vorfeld besorgen beziehungsweise erfragen, und haben alles Nötige beisammen, wenn es an den Austausch geht.

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Ausbau des alten Fensters

Der Werkzeugkasten steht bereit? Dann kann es losgehen: Zunächst wird das alte Fenster aus den Scharnieren gehoben und an einer sicheren Stelle abgestellt, wo es nicht umkippen und Schaden anrichten kann. Anschließend wird der untere Rahmen mit einer Stichsäge schräg durchtrennt und seine Bestandteile aus der Laibung entnommen. Geht das zu schwerfällig, kann mit Werkzeugen wie einem Brecheisen nachgeholfen werden. Achten Sie darauf, dass die Wandung dabei möglichst nicht beschädigt wird. Nach dem gleichen Prozedere werden nun auch die seitlichen und der obere Rahmenteil entfernt. Vorsicht ist geboten, damit die einzelnen Rahmenstücke nicht plötzlich aus dem Fenster, auf die eigenen Finger oder den Boden fallen.

Demontage eines Fenster: So gehts
Demontage eines Fenster: So gehts

Bei einigen Fenstermodellen sind die Rahmen zusätzlich mit Schrauben fixiert. Ist das der Fall, müssen sie vor dem Einsatz der Säge zunächst mit einem handelsüblichen Akkuschrauber gelockert und dann gelöst werden. Nachdem auch die Profile entfernt wurden, werden die das Fenster umgebenden Wände gereinigt und von letzten Materialresten befreit. Hierzu kann unter anderem ein Staubsauger verwendet werden. Ein behutsames Vorgehen ist vor allem bei der Tapete geboten, damit diese keinen Schaden nimmt.

Tipp: Üblicherweise dürfen alte Fenster nicht einfach im Müll landen: Aufgrund des Werkstoffs oder bestimmter Lackierungen müssen sie umweltfreundlich und fachgerecht entsorgt werden. Fragen beantwortet beispielsweise der örtliche Wertstoffhof.

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Einbau des neuen Fensters

Das alte Fenster ist weg, jetzt müssen die Vorbereitungen für das neue Fenster getroffen werden. Dazu wird der Fensterrahmen rundherum mit Dichtungsbändern abgedichtet. Welche Bänder benötigt werden, hängt auch vom Alter der Bausubstanz ab. Ältere Gebäude erfordern mindestens schlagregendichte Bänder, während in Neubauten diffusionsbremsendes Material erforderlich ist, um der Schimmelbildung durch Wasserdampf vorzubeugen. Außerdem ist empfehlenswert, das Mauerwerk vor dem Einsetzen der Fenster mit einer haftenden Grundierung zu bearbeiten.

Fenster Montage: So gehts
Fenster Montage: So gehts

Nun wird der neue Rahmen eingesetzt und mittels sogenannter Holz- oder Montagekeile fixiert. Saubere Arbeit ist hier das A und O: Prüfen Sie mit einer Wasserwaage, ob das Fenster richtig ausgerichtet und eingestellt ist. Andernfalls ist zum einen die bessere Dämmung, die meist der Hauptgrund für einen Fenstertausch ist, nicht gewährleistet. Zum anderen besteht die Gefahr, dass das Fenster nicht dicht schließt oder unsauber im Scharnier liegt. Sitzt alles perfekt, wird der Fensterrahmen anschließend in der Laibung, sprich: der Mauer, festgebohrt. Die jeweiligen Abstände der Bohrlöcher hängen vom Durchmesser des Fensters ab und sollten im Vorfeld beim Kauf der Fenster erfragt werden. Der Abstand sollte jedoch nicht größer als 70 Zentimeter sein, die Schrauben müssen lang genug und für den Fensterbau zugelassen sein.

Die Fugen werden dann, beispielsweise mit Silikon, abgedichtet. Der vor allem bei Hobby-Handwerkern beliebte Montageschaum ist mit Vorsicht zu genießen: Sein großer Nachteil besteht in der Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung, von seinem Einsatz bei Fenstern ist daher eher abzuraten.

Fenster richtig einbauen © Halfpoint, fotolia.com
Fenster richtig einbauen © Halfpoint, fotolia.com

Danach wird der neue Fensterflügel vorsichtig eingehängt. Prüfen Sie seine Leichtläufigkeit und justieren Sie, wenn nötig, solange nach, bis das Fenster dicht schließt und sich reibungslos öffnen lässt. Nun können die eingesetzten Keile entfernt werden und die entsprechenden Stellen ebenfalls abgedichtet werden. Eine stärkere Isolierung wird durch weitere Dichtungsbänder erreicht. Eventuell noch vorhandene Lücken zwischen Mauer und Rahmen können ebenfalls mit Silikon abgedichtet werden.

Tipp: Die „anerkannten Regeln der Technik“ beim Fenstereinbau sind im Leitfaden zur Montage der RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V. schriftlich fixiert. Viele Fachbetriebe berufen sich auf diesen Leitfaden, um die Qualität ihrer Arbeit herauszustellen. Wer die Investition von 54 Euro nicht scheut, erhält mit dem Leitfaden auch für den Eigeneinbau viele Ratschläge sowie eine CD inklusive Checklisten. Das Standardwerk kann beispielsweise bei den Frankfurter Fensterverbänden bestellt werden.
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