Ausblühungen sind unschöne Flecken, die häufig an Klinkerfassaden und Ziegelwänden auftreten. Ursache dieser Flecken sind wasserlösliche Salze, die durch Feuchtigkeit aus den Baumaterialien an die Oberfläche transportiert werden. Verdunstet das Wasser, bleiben diese Salze sichtbar in Form kristalliner Ablagerungen zurück.
Auch wenn Ausblühungen die Bausubstanz nicht direkt gefährden, beeinträchtigen sie das Erscheinungsbild der Fassade erheblich. Zudem können sie ein Symptom für ein tieferliegendes Feuchtigkeitsproblem sein, das langfristig zu Schäden am Mauerwerk führen kann. Daher ist es – vor allem bei großflächigen und wiederkehrenden Ausblühungen – ratsam, sich vor der Fassadenreinigung zumindest von einem Fachbetrieb beraten zu lassen.
Lesen Sie hier, wie Sie Ausblühungen beseitigen und die Ursachen für deren Entstehung ermitteln und beheben können.
Schritt 1: Ausblühungen auf der Fassade identifizieren
Die meisten Ausblühungen sind weiß bzw. weißlich, aber nicht alle. Sind zum Beispiel Eisenoxide wie Rost beteiligt, können die Ablagerungen auch gelblich, rot oder braun sein. Außerdem sind örtlich begrenzte Ablagerungen, die von feuchten Situationen herrühren (etwa an der Wetterseite des Hauses bei dicht stehenden Pflanzen) sowie einmalig auftretende Ausblühungen (z. B. nach Mörtelarbeiten) vielfach harmlos und mit einfachen Mitteln dauerhaft zu beseitigen.
In den meisten Fällen stammen die Salze, die Ausblühungen verursachen, vom Mörtel und nicht von den Klinkerziegeln. Früher war dies anders, da Klinker mit den damaligen technischen Möglichkeiten noch nicht in der heute üblichen hohen Qualität hergestellt werden konnten. Mittlerweile werden sie unter anderem mit höheren Temperaturen gebrannt, was dazu führt, dass die enthaltenen Salze im Ziegel verkieseln, d. h. chemisch gebunden werden, und in der Folge nicht mehr wie früher durch Wasser aus dem Material gelöst und heraustransportiert werden können.
Wer heute eine Klinkerfassade baut oder alte Klinker saniert, kann dafür Klinkerziegel verwenden, die laut den entsprechenden Normen DIN 105-4 und EN 771-1 so hergestellt werden, dass sie keine Ausblühungen verursachen. Kommt es später dennoch zu Ablagerungen, ist die Ursache auf jeden Fall im Mörtel bzw. in der Verarbeitung zu suchen.
Klinker sind nicht nur durch Mörtelfugen verbunden, sondern auch in Mörtel eingebettet. Etliche Trockenmörtel sind dafür ungeeignet, da sie Inhaltsstoffe enthalten, die durch Feuchtigkeitseinwirkung gelöst und an die Oberfläche der Fuge/Fassade transportiert werden können. So können durch unpassende Mörtelmischungen oder Verarbeitungsfehler (Mischverhältnis, Temperatur, Trocknungszeit etc.) nicht nur Salz- sondern auch Gips- oder Kalkausblühungen entstehen. Um das zu verhindern, muss eine für Klinkerziegel bzw. Klinkerfassaden ausdrücklich geeignete Mörtelmischung verwendet werden.
Schritt 2: Fassade reinigen
Um Klinker-Ausblühungen von der Fassade zu entfernen, gibt es verschiedene Methoden. Bei kleinen Stellen und leichten Ausblühungen reicht es oft schon aus, die betroffenen Flächen mit Wasser abzuspülen und ggf. zusätzlich mit einer weichen Bürste zu reinigen. Bei größeren Flächen lohnt es sich, mit einem Gartenschlauch zu arbeiten und entsprechende Aufsätze (Bürste/Besen) zu verwenden.
Wenn Sie zur Fassadenreinigung einen Hochdruckreiniger einsetzen, reduzieren Sie vor allem bei alten Fugen den Druck des Wasserstrahls auf das Nötigste, um möglichst schonend zu arbeiten. Für die meisten Modelle sind ebenfalls Aufsätze sowie Teleskopwerkzeuge oder Bürsten erhältlich, die u. a. praktisch zum Erreichen höhergelegener Stellen an der Fassade sind. Mit passenden Tanks können Sie dem Wasser auch Reinigungsmittel zugeben.
Je nach Art der Ausblühung und des Untergrunds sind auch Hausmittel wie verdünnter Essig, Schmierseife oder Backpulver unter Umständen hilfreich, ebenso Kalkentferner und andere Spezialreiniger für Klinker oder glasierte Riemchen. Bevor Sie jedoch aufs Geratewohl ein teures Reinigungsmittel kaufen, sollten Sie genau wissen, mit welchen Baustoffen und Ablagerungen Sie es zu tun haben, damit das Mittel auch wirksam ist und sich mit ihren Ziegeln und Fugen chemisch „verträgt“.
Bemerken Sie auf ein paar Ihrer Klinkerziegel weißliche Flecken oder einen leichten Kalkschleier, können Sie mit ein wenig Schmierseife oder verdünntem Essig natürlich auch nicht viel kaputtmachen. Trotzdem ist es bei Hausmitteln immer ratsam, sie zuerst an einer unauffälligen Stelle zu testen. Außerdem empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zur Reinigung von Klinkerfassaden, in dem wir auf die verschiedenen Reinigungsmethoden näher eingehen und praktische Tipps zur Reinigung geben.
Kommen die Ausblühungen nach der Fassadenreinigung nicht wieder, brauchen Sie keine weiteren Schritte zu unternehmen. Falls jedoch weiterhin der Klinker blüht, muss die Fassade genauer geprüft und ggf. repariert oder saniert werden – im Idealfall von einem Fachbetrieb oder zumindest mit professioneller Unterstützung.
Schritt 3: Fassade auf Feuchtigkeitsursachen prüfen
Um hartnäckige und/oder wiederkehrende Ausblühungen loszuwerden, sollten die Ursachen für die Feuchtigkeitsbildung ermittelt und bestmöglich minimiert werden. Andernfalls können die Flecken trotz regelmäßiger Reinigung immer wiederkehren und im schlimmsten Fall das Mauerwerk beschädigen. Unter anderem können die kristallinen Ablagerungen die Ziegelporen verstopfen, was die Dampfdurchlässigkeit („Atmungsaktivität“) der Klinkerwand beeinträchtigt, oder für Risse sorgt.
Häufig treten Feuchtigkeitsprobleme in Bereichen auf, in denen Regenwasser schlecht abfließen kann, etwa durch unzureichende Drainage oder schlecht belüftete Stellen der Fassade. Lassen Sie Ihre Fassade von einem Fachmann begutachten, wenn Sie die genaue Ursache nicht allein feststellen können. Ein Feuchtigkeitsproblem, das langfristig besteht, kann neben Ausblühungen an der Fassade auch zu Problemen mit der Dämmung oder Schimmelbildung im Innenbereich führen und so auch das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen.
Je besser die Luftzirkulation, desto schneller kann Feuchtigkeit verdunsten bzw. abtransportiert werden. Treten die Ausblühungen zum Beispiel vermehrt an Fassadenstellen auf, in deren Nähe Pflanzen oder Nebengebäude stehen, die die Luftzirkulation dort beeinträchtigen, schaffen Sie Ihrem Haus schon mit einfachen Mitteln mehr Luft. Bei großflächigen, wiederkehrenden Ausblühungen oder größeren Fassadenschäden ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu beauftragen, der die Ursachen ermitteln und – je nach Ergebnis – Reinigungsarbeiten durchführen, schadhafte Fugen erneuern und ggf. die Fassade mit modernen Klinkern und salzarmem Mörtel sanieren kann.
Welcher Fachbetrieb für das Entfernen von Ausblühungen?
Fassadenreinigungsfirmen sind bei Ausblühungen oft die ersten Ansprechpartner. Sie rücken dem Problem mit Fachwissen, Spezialwerkzeugen und jeder Menge Erfahrung zu Leibe. Viele Maler- und Lackierbetriebe, Dachdecker oder Steinmetze bieten ebenfalls Fassadenreinigungen und Nachbehandlungen wie das Streichen oder Imprägnieren der Fassade an.
Mit unserem kostenlosen Angebotsservice können Sie Ihre Anfrage an mehrere Firmen in ihrer Region senden und kostenlose Angebote bekommen. So lassen sich die Preise und Leistungen lokaler Handwerker vergleichen, ohne dass Sie das zu etwas verpflichtet. Unser Angebotsservice ist völlig unverbindlich; sie allein entscheiden, ob oder welches der erhaltenen Angebote Sie annehmen möchten.
Eine Fassadenreinigung vom Profi, bei der nicht nur Ausblühungen, sondern auch Moos, Algen und andere Verunreinigungen gründlich und schonend entfernt werden, kann bei einem Einfamilienhaus je nach Architektur und Umfang der Ausblühungen mehrere Tage dauern. Bei Mehrfamilienhäusern, Gewerbegebäuden und komplizierteren Bausituationen, etwa wenn ein Gerüst aufgestellt werden muss, können sich die Reinigungsarbeiten auch noch länger hinziehen. Fachbetriebe können Ihnen nach der Begutachtung der Ausblühungen vor Ort jedoch in aller Regel rasch eine genaue Einschätzung der benötigten Arbeitszeit und der zu erwartenden Kosten geben.
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