Fassadenverkleidungen Übersicht

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Ganz sicher nicht, denn eine Fassade sollte mehr können als nur gut aussehen. Eine attraktive Fassade gehört zu den zahlreichen Möglichkeiten, einen Neubau oder einen sanierten Altbau individuell zu gestalten. Eine Teil-oder Komplettverkleidung der Fassade wertet das Haus optisch auf, aber sie spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Wärmedämmung eines Gebäudes.

Bei steigenden Energiekosten ist das ein wesentlicher Faktor sich für eine neue Fassade zu entscheiden und mit der Sanierung zu beginnen. Das wird vom Staat im Rahmen der Energieeffizienz gefördert. Wichtig sind dabei die Vorgaben des Gebäude­energie­gesetzes (GEG). Darin ist festgelegt, wie effizient die Dämmung von Ein- und Zwei­familien­häusern sein muss, wenn mindestens 10 Prozent der Fassadenfläche saniert werden.

Tipp: Um Fördermittel zu erhalten, ist es Pflicht, ein Handwerksunternehmen mit den Arbeiten zu beauftragen. Reichen Sie Ihren Antrag ein, bevor Sie Aufträge vergeben. Planungs- und Beratungs¬leistungen können Sie aber schon vor Ihrem Antrag in Anspruch nehmen. Stellen Sie den Antrag in Zusammenarbeit mit einem Energieberater oder Fachbetrieb und rechnen Sie mit einer Bearbeitungszeit von drei bis sechs Monaten.

Im KFW Zuschussportalfinden Sie alle Informationen und Antragsformulare zum Förderprodukt Wohngebäude – Zuschuss (461) der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Um eine Fassade verkleiden zu können, ist für die spätere Stabilität eine entsprechende Unterkonstruktion notwendig. Egal, um was für eine Fassade es sich handelt, ein Handwerksfachbetrieb ist immer der richtige Ansprechpartner. Er wird prüfen, ob eine Hinterlüftung erforderlich ist, denn die Wasserdampfdurchlässigkeit ist entscheidend, um Schimmelbildung, Fäulnis, Algen, Moose, Sporen und Pilzbefall und damit gesundheitliche Schäden der Bewohner zu vermeiden.

Tipp: Eine hinterlüftete/vorgehängte Außenwandbekleidung, die über eine energetische, statische und konstruktiv optimierte Unterkonstruktion verfügt, senkt den Heizenergieverbrauch eines Gebäudes und ermöglicht somit eine deutliche CO2- Einsparung.
Wand-Isolierung © sveta, stock.adobe.com
Eine hinterlüftete Fassade ist eine Alternative zum beliebten Wärmedämmverbundsystem © sveta, stock.adobe.com

Ein Fachbetrieb berät auch in Hinblick auf ein harmonisches Gesamtbild, und berücksichtigt dabei die Gebäudeform, Fenster- und Türöffnungen, Gauben, Erker und weitere architektonische Eigenschaften des Hauses. Unter diesem Aspekt ist auch zu überlegen, ob die gesamte Fassade verkleidet werden soll, oder nur einzelne Bereiche, um so besondere Akzente zu setzen. Die Auswahl unterschiedlicher Fassadenverkleidungen ermöglicht die individuelle Gestaltung des Hauses und erzielt unterschiedliche optische Wirkungen. So wirkt eine Naturstein- oder Holzfassade traditionell und natürlich, Kunststoff- und Faserzementfassaden überzeugen durch Langlebigkeit und Kosten, und Metallfassaden setzen klare, puristische Akzente. Begrünte Fassaden sind nicht neu, aber vor dem Hintergrund von Klimawandel und verdichteter Bebauung eine überlegenswerte Alternative.

Top 3 Fassadenverkleidungen für jeden Bedarf
Top 3 Fassadenverkleidungen für jeden Bedarf

Schieferfassaden

Schiefer gehört zu den Natursteinen, bewährt sich bereits seit vielen Jahrhunderten und ist als natürlicher Werkstoff aktueller denn je. Seine lebendige Struktur und der natürliche Glanz verleihen jedem Gebäude einen individuellen Charakter. Bei der optischen Gestaltung haben Bauherren zahlreiche Möglichkeiten von modern bis klassisch, von zurückhaltend bis auffällig. Maßgeblich dafür ist die Art der Deckung, den Schieferfassaden können auf unterschiedliche Weise angebracht werden und ermöglichen so eine große optische Vielfalt. Eine Schieferfassade schafft einen natürlichen, atmungsaktiven Schutzmantel und durch die feinen Strukturen, die verschiedenen Farbnuancen und die geringe Schmutzanfälligkeit eine äußerst ansprechende Lösung.

Schieferfassade mit Fenster © Kara, stock.adobe.com
Schieferfassaden: modern, wetterbeständig und hochwertig © Kara, stock.adobe.com

Vorteile einer Schieferfassade

  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
  • Guter Wärme- und Kälteschutz
  • Lange Haltbarkeit
  • Hohe Wetterbeständigkeit
  • Geringe Schmutzanfälligkeit
  • Hohe Wertigkeit
  • Gutes Verhältnis von Kosten und Haltbarkeit

Nachteile einer Schieferfassade

  • Mögliche Rissbildung (kann allerdings problemlos behoben werden)
  • Regelmäßige Wartung
  • Kostenintensive Verlegung

Die Kosten für eine Schieferfassade betragen je nach Qualität des Schiefers zwischen 170 und 400 Euro pro Quadratmeter inklusive Montage.

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Klinkerfassaden

Klinkerziegel sind aus Ton hergestellte Steine, die es nicht nur im klassischen ziegelrot gibt. Die Farben können ebenso variieren wie die Oberflächen. So gibt es auch weiße und gelbe Klinkerfassaden und Ziegel, die in verschiedenen Verarbeitungsprozessen von sandgestrahlt bis poliert erhältlich sind. Auch das jeweilige Herstellungsverfahren spielt eine wichtige Rolle. Durch diese Gestaltungsmöglichkeiten, lässt sich die Klinkerfassade optimal den eigenen Vorstellungen anpassen. Klinkerfassaden sind in der Regel der äußere Teil einer zweischaligen Wandkonstruktion. Grundsätzlich unterscheidet man in drei verschiedene Varianten – Klinker, Verblender und Backsteine

Klinkerfassaden sind auch als vorgefertigte, hinterlüftete Fassadensysteme erhältlich und der Dachdecker muss nicht jeden Stein verbauen. Die einzelnen Fassadenpaneele sind bereits mit einer integrierten Wärmedämmung ausgestattet, die atmungsaktiv ist und vor Wärmeverlust schützt. Dadurch ist die Verlegung weniger aufwändig und entsprechend kostengünstiger.

Vorsatzverklinkerung © Hermann, stock.adobe.com
Mehrfamilienhaus mit Vorsatzverklinkerung © Hermann, stock.adobe.com

Vorteile einer Klinkerfassade

  • Langlebigkeit
  • Robustheit
  • Geringe Schmutzanfälligkeit
  • Hoher Schall-Wärme- und Brandschutz

Nachteile einer Klinkerfassade

  • hohe Kosten
  • wenig erfahrene Handwerker vor allem im Süden Deutschlands

Im Schnitt sollte man mit 120 bis 150 Euro pro Quadratmeter der Klinkerfassade rechnen. Im Preis enthalten sind Handwerkerkosten und die erforderliche Dämmung

Klinkerfassade ©  Wilm Ihlenfeld, stock.adobe.com
Teilverklinkerung im Eingangsbereich © Wilm Ihlenfeld, stock.adobe.com

Naturstein

Fassaden aus Naturstein haben nicht nur eine attraktive, wertige Ausstrahlung, sie sind auch aus energetischer und ökologischer Sicht eine zukunftsorientierte Lösung. Als Naturprodukt passen sie perfekt zu anderen Naturmaterialien wie Holz, sie haben Tradition und sie speichern Wärme, was das Aufheizen des Hauses im Sommer verhindert. Verwendet werden überwiegend Dolomit, Travertin, Muschelkalk, Granit, Porphyr, Basalt, Quarzit sowie diverse Sandsteinarten mit einer Mindeststärke von 30 mm. Auch bei Natursteinfassaden gibt es vorproduzierte Mamor-, Granit- oder auch Sandsteinfassaden, die einfacher zu verlegen und daher kostengünstiger sind. Durch Witterungseinflüsse kann es auf Natursteinfassaden zu Ablagerungen von Flechten, Moos und Algen kommen. Je nach Gestein können Sie Ihre Natursteinfassade jedoch problemlos mit einem Hochdruckreiniger oder mit einem trockenen oder nassen Sandstrahlverfahren reinigen. Anschließend kann eine Beschichtung auf die gereinigte Fassade aufgetragen werden, um weiteren Ablagerungen vorzubeugen.

Natursteine © Akkharat J., stock.adobe.com
Aussenfassade aus Natursteine © Akkharat J., stock.adobe.com

Vorteile einer Natursteinfassade

  • Gute Co2 Bilanz bei der Herstellung und Entsorgung
  • einfache Reinigung und Pflege
  • ausgesprochen langlebig
  • breite Farbgestaltung und individuelle Maserung

Nachteile einer Natursteinfassade

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Anfällig für Ablagerungen

Die Kosten einer Natursteinfassade beginnen etwa bei 150 Euro pro Quadratmeter – inklusive der Montage, aber ohne Unterkonstruktion, Außenecken, seitliche Abschlüsse und Dämmstoffe. Je nach Gesteinsart und Form der Fassade können die Kosten auch bei 300 bis 500 Euro pro Quadratmeter liegen.

Holzfassaden

Äußerst beliebt ist auch die Holzfassade. Sie hat traditionelle Wurzeln und ist ein nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff. Die Hauswand wird hierbei mit einzelnen Holzschindeln oder Holzlatten verkleidet. Da Holz auf Witterungseinflüsse reagiert, erfordert es eine intensive Pflege und ist dann sehr langlebig. Inzwischen gibt es thermomodfiziertes Holz bei dem durch ein Thermoverfahren die Struktur verändert, und die Wasseraufnahmefähigkeit des Holzes deutlich reduziert wird. Das verhindert weitgehend die Dehnung bzw. Schrumpfung des Materials. Diese sogenannten Wood-Plastic-Composites (WPC/ Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe) haben sich seit Jahrzehnten im Fassadenbau bewährt. WPC besteht in der Regel zu ca. 70 Prozent aus Holzmehl und zu 30 Prozent aus Polymeren.

Holzfassade © hcast, stock.adobe.com
Holzfassade als Komplett- oder Teilgestaltungselement © hcast, stock.adobe.com

Der große Vorteil gegenüber anderen Werkstoffen für Fassadenprofile, ist die größere Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und die höhere Steifigkeit gegenüber Vollkunststoffen. Ein weiteres Plus ist die hohe Farb- und Witterungsbeständigkeit von Fassadenprofile aus WPC.

Vorteile einer natürlichen Holzfassade

  • hochwertige und edle Optik
  • nachhaltig und ökologisch
  • natürliche Dämmung für Hitze, Kälte und Schall
  • Schutz durch natürliche Patina
  • Jederzeit überstreichbar
  • Große Auswahl unterschiedlicher Holzarten
  • Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten durch verschiedene Profilformen

Nachteile von Holzfassaden

  • Hoher Pflegeaufwand

Vorteile von Holz-Kunststoff-Verbundstoffen (WPC)

  • Beständig gegen Feuchtigkeit
  • Farbbeständig
  • Stabilität und Steifigkeit
Haus mit Holzfassade © Studio D, stock.adobe.com
Holzfassade

Holzfassaden – Architektur und Schutz aus der Natur Holz strahlt Wärme und Wertigkeit aus und ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff… weiterlesen

Kunststoffverkleidung

Wer sich für eine Kunststofffassade entscheidet, erhält eine Außenwandverkleidung, die optisch nahezu alle Oberflächen nachbilden kann. Die vielfältige und fast uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeit gibt es beispielsweise als Imitate von Holz- oder Steinoberflächen – ohne die Nachteile der einzelnen Materialien. Kunststofffassaden werden primär als hinterlüftete Fassadenpaneele angeboten und sind daher schnell montiert. Das hält den handwerklichen Einsatz und damit die Kosten in Grenzen. Großflächigere Platten erhalten die notwendige Stabilität durch Hohlräume, die mit Stegen querverstrebt sind oder durch metallische Stabilisierungen. Die Paneele werden in Gusstechnik gefertigt, sodass fast jede Formgebung umsetzbar ist.

Kunststofffassade © kingan, stock.adobe.com
Kunststofffassade in Holzoptik © kingan, stock.adobe.com

Selbst die günstigen Fassadenverkleidungen aus Kunststoff sind schwer entflammbar und erfüllen die Anforderungen des Gesetzgebers.

Vorteile einer Kunststofffassade

  • günstiger Materialpreis und niedrige Montagekosten
  • das geringe Eigengewicht ermöglicht eine einfache Unterkonstruktion
  • wenig Pflegeaufwand
  • UV-und Witterungsbeständig

Nachteile einer Kunststofffassade

  • nicht nachhaltig
  • schlechte Wärme- und Schalldämmung

Kunststoffpaneele sind bereits unter zwanzig Euro pro Quadratmeter erhältlich. Faserverstärkte Kunststoffpaneele (HPL-Paneele) gibt es zu Materialpreisen von rund sechzig Euro pro Quadratmeter.

Faserzementplatten

Faserzementplatten sind ein Verbundwerkstoff und bestehen größtenteils aus Zement, und speziellen, zugfesten Fasern. Der Markenname Eternit wird oft synonym für Faserzement verwendet, der moderne Werkstoff hat jedoch durch die Verwendung von Fasern wie Steinwolle, Glas- oder Kohlenstofffasern mit gesundheitsschädlichen Asbest nichts mehr zu tun. Faserzement bietet eine große Auswahl unterschiedlicher Formen und Farben und auch die Oberflächenbeschaffenheit reicht von matt bis glänzend.

Vorteile von Faserzement

  • Langlebig und robust
  • Gute Schalldämmung
  • Nicht brennbar
  • Nachhaltig

Nachteile von Faserzement

  • Hohes Eigengewicht, daher ist eine aufwändige Unterkonstruktion erforderlich
  • Hohe Montage- und Zubehörkosten

Die Materialkosten für Faserzementplatten oder -leisten liegen zwischen 30 und 70 Euro pro Quadratmeter und können je nach Qualität bis zu 200 Euro betragen. Dazu kommen die relativ hohen Montagekosten.

Wichtig: Faserzementplatten gelten zwar als wasserdicht, sollten aber immer mit einer Hinterlüftung montiert werden, sodass eingedrungenes Wasser ablaufen kann.

Metallfassaden

Bei Metallfassaden reicht die Bandbreite von Blechplatten über Aluminium bis hin zu Edelstahlvarianten. Die zeitgemäße Optik setzt bei Privathäusern vor allem als Teilverkleidung interessante Akzente. Die Montage von Fassadenverkleidungen aus Metall ist durch zweckmäßige Gesamtsysteme von professionellen Handwerksbetrieben unkompliziert möglich. Platten oder Paneele aus Aluminium, Stahl, Legierungen aus Titan und Zink, oder Kupferplatten sind zu Stecksystemen zusammengefasst, die eine große Dichtigkeit und Stabilität erreichen. Die Produkte sind in nahezu jeder Formgebung herstellbar und bieten spannende architektonische Spielräume. Durch die spezifische Oberfläche des Metalls bleibt Schmutz nicht haften und spätere Reinigung oder Instandhaltung sind nur in großzügigen Intervallen erforderlich. Wenn Korrosion durch Beschichtungen oder Verzinkungen ausgeschlossen wird, sind die Fassadenverkleidungen theoretisch unbegrenzt haltbar.  

Metall-Aussenfassade © Kirk, stock.adobe.com
Teilverkleidungen setzen architektonische Akzente © Kirk, stock.adobe.com
Tipp: Wichtig ist die Verwendung von ebenfalls rostfreiem Befestigungszubehör wie Schrauben, Winkel oder Gestänge

Der Quadratmeterpreis beginnt bei rund fünfzig Euro für einfache Bleche mit oder ohne Profil. Bei hochwertigem Stahl muss mit 200 Euro und mehr Materialkosten pro Quadratmeter kalkuliert werden.

Vorteile einer Metallfassade

  • lange Haltbarkeit verbunden mit hoher Resistenz gegen Witterungseinflüsse
  • nahezu reinigungs- und wartungsfrei
  • einfache Montage
  • zahlreiche Formvarianten
  • anpassbar auch anverwinkelte Fassadenformen
  • einfacher Austausch einzelner Platten möglich
  • problemlos recycelbar

Nachteile einer Metallfassade

  • Hohe Erstinvestition
  • Erfordert eine stabile, belastbare Unterkonstruktion
  • Durch die Unterkonstruktion entsteht ein hoher Aufbau

Begrünte Fassaden

Fokus: Begrünte Fassaden
Fokus: Begrünte Fassaden

Begrünte Fassaden wirken optisch eindrucksvoll, sie sind natürliche Staubfilter, sie reduziert Treibhausgase und Feinstaubemissionen. „Grüne Fassaden“ unterstützen den Wandel zu nachhaltigem Umweltschutz, und haben darüber hinaus Einfluss auf das Mikroklima des gesamten Hauses.

Grüne Hausfassade © ebenart, stock.adobe.com
Grüne Lebensqualität: begrünte Hausfassade in Berlin © ebenart, stock.adobe.com
Hinweis: Gegenüber einer kahlen Wand, nimmt die Oberfläche einer bepflanzten Wand sechs Mal mehr Staubpartikel auf.

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten, seinem Lebensumfeld mit einer begrünten Fassade eine lebendige Struktur zu geben:

Bei einer bodengebundener Bepflanzung wachsen Pflanzen vom Boden oder einem Pflanztrog am Boden aus an der Fassade hoch. Sie schaffen eine harmonisch wirkende Verbindung zwischen dem umgebenden Garten und dem Haus. Unterschieden wird zwischen Selbstklimmern und Gerüstkletterpflanzen. Letztere benötigen Kletterhilfen wie Seile, Drähte, Gitter, Stäbe oder Latten. Vor allem Selbstklimmer wie beispielsweise Wilder Wein nutzen die Oberflächenbeschaffenheit der Fassade und können mit ihren Haftwurzeln leicht in unebene Stellen oder Ritzen eindringen. Muss die Fassadenbegrünung entfernt werden bleiben Pflanzenreste haften, deren Entfernung einen deutlichen Mehraufwand erfordert.

Kletterpflanzen © wirestock, stock.adobe.com
Viele Kletterpflanzen haben gerne den Fuß im Schatten und den Kopf in der Sonne © wirestock, stock.adobe.com

Vertikale, wandgebundene Begrünungssysteme in Kombination mit einer vorgehängten, hinterbelüfteten Unterkonstruktion sind eine außergewöhnliche und nachhaltige Form der Fassadengestaltung. Die Systeme werden als Vorsatzschale direkt auf die Außenwand montiert. Die Pflanzen wachsen in einem Substrat in kleinen Taschen oder auf einem flächig ausgebrachten Vlies. Durch ein breites Spektrum geeigneter Pflanzen bieten sich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt über automatische Anlagen.  

Ökologische Hausfassade © evannovostro, stock.adobe.com
Ökologische Hausfassade © evannovostro, stock.adobe.com
Tipp: Grundsätzliche Voraussetzung für beide Varianten ist eine intakte Bausubstanz und die regelmäßige Wartung bzw. ein regelmäßiger Rückschnitt. Bei Wohngebäuden mit einer Höhe bis zu 7 m (Gebäudeklasse 1 bis 3), die keine Sonderbauten sind, gibt es für eine Fassadenbegrünung keinen besonderen brandschutztechnischen Vorgaben.

Vorteile einer Begrünten Fassade

  • Ansprechende Optik
  • Positive Beeinflussung des Mikroklimas
  • Natürliche Klimaanlage durch Verdunstungskälte im Sommer
  • Wärmeisolation bei immergrünen Pflanzen im Winter
  • Natürliche Luftreinigung und Reduzierung von CO2
  • Guter Schallschutz
  • Schutz gegen starken Regen und Umweltbelastung z.B. UV-Strahlung
  • Natürlicher Lebensraum für Vögel und Insekten

Nachteile einer begrünten Fassade

  • Schaden an der Bausubstanz durch wuchernde Pflanzentriebe
  • Mehraufwand durch regelmäßigen Pflege
  • Mögliche Schäden am Mauerwerk durch Haftwurzeln
  • Tiere können in das Gebäude gelangen
  • Pflanzenreste/ Laubabfall

Die Kosten für eine bodengebundene Fassadenbegrünung liegen zwischen 15 und 35 Euro pro Quadratmeter, für eine Fassadengebundene Begrünung entstehen Kosten von rund 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter, sowie die Unterhaltskosten für eine regelmäßige, meist vertraglich festgelegte, Wartung, die in der Regel von einem Fachmann durchgeführt wird.

Tipp: Immer mehr Städte und Kommunen fördern die Begrünung von Fassaden und Dächern mit einem Zuschuss. Der Bundesverband Gebäudegrün e.V.(BuGG) bietet einen Überblick welche Städte und Kommunen eine finanzielle Unterstützung zur Dach- und Fassadenbegrünung gewähren.
www.gebaeudegruen.info

Fazit

Klassisch, alternativ, traditionell, natürlich oder vielleicht extravagant? Die Möglichkeiten sein Haus mit einer Fassadenverkleidung individuell zu gestalten sind vielfältig und mit unterschiedlichen Materialien lässt sich die Ausstrahlung erzielen, die am besten den persönlichen Vorstellungen entspricht. Auch die spielerische Kombination unterschiedlicher Materialien setzt individuelle Akzente.

Erfüllt die Verkleidung dann noch die zeitgemäßen Anforderungen an Wärme- und Schallschutz lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Mit Aspekten wie Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Reinigungs- und Wartungs-aufwand, Brandschutz, Anschaffungskosten oder Umweltkriterien kann jeder mit der Wahl der Fassadenverkleidung seine persönlichen Schwerpunkte setzen.

Wohnhaus aus den 1920iger Jahren © pureshot, fotolia.com
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