Wärmeverluste vermeiden

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Gerade an kühlen Tagen soll möglichst viel Wärme im Gebäudeinnern bleiben, statt nach außen zu gelangen. Wir stellen verschiedene lohnende Maßnahmen vor, mit denen Hausbesitzer die Wärmeverluste gering halten und damit den Geldbeutel und die Umwelt entlasten können.

effizienten Energieverbrauch im Haus kalkulieren © Andrey Popov, stock.adobe.com
Wärmeverluste zu minimieren, rechnet sich finanziell und ökologisch © Andrey Popov, stock.adobe.com

Was sind Wärmeverluste?

Mit Wärmeverlusten ist die Menge an Wärmeenergie gemeint, die aus dem Gebäude nach draußen dringt. Auch wenn dabei tatsächlich keine Energie „verloren“ geht, sondern lediglich aus dem Gebäude geleitet wird, ist hierbei häufig von Wärme- oder Energieverlusten die Rede. Wärmeverluste können grundsätzlich auf 2 unterschiedliche Arten entstehen:

  1. Lüftungswärmeverluste

    Wärmeenergie dringt durch Öffnungen ins Freie. Dabei kann es sich sowohl um Fugen in der Bausubstanz als auch um geöffnete Fenster handeln.

  2. Transmissionswärmeverluste
    Die Energie gelangt aus dem Innenraum durch die Bauteile hindurch ins Freie. Experten beziffern die Fähigkeit der einzelnen Bauteile, die Wärme zu leiten, mit dem U-Wert. Je größer der U-Wert, desto besser leitet das Bauteil die Wärme und desto höher sind die Wärmeverluste. Besondere Schwachstellen sind Wärmebrücken. Hier gelangt Wärme besonders einfach nach draußen.
Je niedriger der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) desto besser!
Je niedriger der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) desto besser!
Thermostat vor Geldscheinen, Heizkosten © M. Schuppich, stock.adobe.com
Ein höherer Bedarf an Heizenergie bedeutet höhere Kosten © M. Schuppich, stock.adobe.com

Konsequenzen von Wärmeverlusten

Sobald Wärme nach außen dringt, kühlt der Innenraum ab. Durch Heizen lässt sich dieses Defizit zwar ausgleichen, das kostet jedoch Geld und belastet die Umwelt. Grundsätzlich gilt daher: Je weniger Wärmeverluste in einem Gebäude auftreten, desto geringer ist der Bedarf an Heizenergie.

Wärmeverluste minimieren

Um Schwachstellen am Haus zu ermitteln, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem Energieberater. Der Experte ermittelt bei einem Termin vor Ort, wo genau Verbesserungspotenzial vorhanden ist und schlägt geeignete Maßnahmen vor, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu optimieren.

Energieberatung: Ablauf & Ziele
Energieberatung: Ablauf & Ziele

Lüftungsverluste lassen sich häufig mit einfachen Mitteln beheben. Eine vollkommen kostenlose Methode, um Energieverluste einzuschränken, ist die Anpassung des Lüftungsverhaltens. Stoßlüften anstelle von Dauerlüften ist die deutlich effizientere Art des Luftwechsels. Der Innenraum kühlt weniger stark aus, und in der Folge ist weniger Heizenergie notwendig, um die Wärmeverluste auszugleichen. Noch effizienter ist der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Dadurch können der Heizenergieverbrauch deutlich gesenkt und die Luftqualität gleichzeitig erhöht werden.

Das Funktionsprinzip einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Das Funktionsprinzip einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Elektriker installiert Lüftung im Bad © Vadym, stock.adobe.com
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Lüftungsverluste können allerdings auch unbemerkt auftreten: Durch Risse und Fugen im Gebäude dringt kostbare Energie permanent nach draußen. Bei manchen Fugen lässt sich schon mit der Hand ein Luftzug feststellen, schwerer erreichbare Stellen und kleine Undichtigkeiten deckt ein versierter Energieberater mithilfe von Thermografie oder einem Blower-Door-Test auf. Dadurch können Hausbesitzer selbst kleine Öffnungen ausfindig machen und anschließend verschließen lassen.

Energieberater und Blower-Door-Test © normankrauss, stock.adobe.com
Ein Energieberater deckt mithilfe von Thermografie oder des Blower-Door-Tests Schwachstellen auf © normankrauss, stock.adobe.com
Blower Door Test: Befinden sich Luft-Lecks in der Gebäudehülle?
Blower Door Test: Befinden sich Luft-Lecks in der Gebäudehülle?

Nachdem die Lüftungsverluste minimiert sind, sind die Transmissionswärmeverluste an der Reihe. Damit weniger Energie durch die Bauteile dringt, ist in aller Regel eine Dämmung notwendig.

Wärmebrücken lassen sich am besten mittels Thermografie ausfindig machen und anschließend gezielt beheben. Dadurch sind die Bauteile oder Bauteilanschlüsse, an denen die höchsten Wärmeverluste auftreten, optimiert.

Wärmebildaufnahme eines halb isolierten Mehrfamilienhauses © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Mittels Thermografie werden Wärmebrücken sichtbar © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Da Wärme nach oben steigt, lohnt sich außerdem ein Blick in Richtung Dach. Gemäß GEG besteht unter Umständen sogar die Pflicht, die oberste Geschossdecke zu dämmen. Durch die Dämmung dringt weniger Wärme in den unbeheizten Dachraum, was eine deutliche Ersparnis an Heizkosten für den Wohnraum bewirken kann.

Dämmung der obersten Geschossdecke
Dämmung der obersten Geschossdecke
Tipp: Um Bauschäden zu vermeiden und die gesetzlichen Vorgaben vollständig umzusetzen, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem Experten. Gemeinsam mit einem versierten Fachhandwerker können Hausbesitzer schnell das passende Material finden und die notwendige Dämmstoffstärke errechnen.
Dämmung oberster Geschossdecke © skatzenberger, stock.adobe.com
Wer die oberste Geschossdecke dämmt, spart langfristig Heizkosten © skatzenberger, stock.adobe.com
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Neben dem Dach dringt aufgrund der großen Fläche auch durch die Außenwände eine große Menge an Wärmeenergie nach draußen. In vielen Fällen lohnt es sich daher, die Außenwände des Gebäudes mit einer zusätzlichen Dämmschicht zu versehen. Wenn sowieso ein neuer Anstrich fällig ist, lässt sich die Gelegenheit besonders günstig nutzen. Lassen Hausbesitzer in diesem Zuge gleichzeitig noch die alten Fenster austauschen, ist die Fassade fit für die Zukunft.

Wärmeverluste reduzieren durch Fassadendämmung
Wärmeverluste reduzieren durch Fassadendämmung

Doch auch im Hausinnern selbst entstehen Transmissionswärmeverluste: Durch eine ungedämmte Kellerdecke kann Wärmeenergie konstant in den unbeheizten Keller und von dort aus durch die Kellerwände ins Erdreich gelangen. Dagegen hilft eine Kellerdeckendämmung. Bereits mit einer Dämmschicht, die wenige Zentimeter stark ist, lassen sich Transmissionswärmeverluste wirksam begrenzen.

Rohbau: Kellerdecke dämmen © schulzfoto, stock.adobe.com
Schnell und einfach: eine Kellerdeckendämmung minimiert Wärmeverluste © schulzfoto, stock.adobe.com
Dämmung der Kellerdecke
Dämmung der Kellerdecke

Auch durch ungedämmte Heizungsrohre entstehen Transmissionswärmeverluste, die aufgrund der hohen Temperaturen im Rohr besonders hoch ausfallen können. Mithilfe einer Rohrisolierung lassen sich die Wärmeverluste zuverlässig minimieren, damit möglichst viel Wärme in die einzelnen Räume gelangt.

Tipp: Als Faustformel gilt: Die Rohrisolierung sollte mindestens so stark sein wie der Durchmesser des Rohrs selbst.
Ungedämmte Heizungsrohre: Hoher Wärmeverlust
Ungedämmte Heizungsrohre: Hoher Wärmeverlust

Energieeffizienz zahlt sich aus

Durch die Einsparung von Heizkosten lohnen sich die einzelnen Maßnahmen häufig bereits nach kurzer Zeit. Um einen zusätzlichen Anreiz für einen klimafreundlichen Gebäudebetrieb zu schaffen, sind sowohl die Energieberatung als auch die entsprechenden Maßnahmen zur Vermeidung von Wärmeverlusten unter Umständen förderbar. Alle Informationen hierzu haben wir in unserem separaten Artikel zusammengestellt.

Blower Door Test wird durchgeführt © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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