Berechnungen und häufig genutzte Werte für die Energieberatung
In der Regel werden Beratungsberichte und die für die Einschätzung des Ist-Zustandes nötigen Berechnungen mithilfe von spezieller Software angefertigt. Ein ausführlicher Beratungsbericht kann dabei schnell 50 Seiten überschreiten. Neben den Grunddaten über das Gebäude (zum Beispiel Gebäudetyp, Gebäudevolumen, beheizte Fläche, Belegung, etc.) sind zur Bewertung des energetischen Ist-Zustandes auch Angaben über die Lüftung, die wärmetechnische Einstufung der Gebäudehülle, die Gebäudetechnik in Bezug auf das Heiz- und Warmwassersystem sowie weitere Einzelkomponenten ausschlaggebend.
Erst, wenn alle Daten vollständig gesammelt, berechnet und ausgewertet sind, kann eine Einschätzung zu sinnvollen energetischen Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Viele dieser Berechnungsfaktoren werden durch die Software automatisch ermittelt, sollten aber im Rahmen der Begrifflichkeit durchaus genauer betrachtet werden.
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Wärmebrückenberechnung
Als Wärmebrücken werden Bereiche im Gebäude bezeichnet, durch die besonders viel Wärme nach außen hin verloren geht. Häufig findet man diese beispielsweise in Bereichen von Rollladenkästen, Balkonen oder Fensterrahmen. Wärmebrücken führen dabei nicht nur zu erheblichen Wärmeverlusten und somit steigenden Heizkosten. Sie können durch die niedrige Innenoberflächentemperatur auch zu Tauwasserausfall führen, was wiederum Schimmelpilzbildung oder eine dauerhafte Durchfeuchtung mit entsprechenden Schäden am Bauteil begünstigen kann.
Eine Wärmebrückenberechnung zeigt potenzielle Schwachstellen auf und gibt so die Möglichkeit, durch konstruktive Maßnahmen Wärmebrücken weitestgehend zu vermeiden oder soweit zu optimieren, dass sie keine Mängel verursachen.
Primärenergiebedarf
Der Primärenergiebedarf dient zur Beurteilung ökologische Kriterien eines Wohngebäudes, da er nicht nur die innerhalb des Gebäudes benötigte Energie betrachtet, sondern den gesamten Energieaufwand, also auch die vorgelagerten Prozesse wie Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des verwendeten Energieträgers mit einbezieht.
Um die Energiebilanz zu berechnen, werden die am Energiehaushalt beteiligten Energieträger mit dem sogenannten Primärenergiefaktor multipliziert. Dieser ist abhängig vom jeweiligen Energieträger und wird durch das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) bzw. die Normen DIN V 18599-1 und DIN 4701-10/A1 festgelegt. Je niedriger der Primärenergiebedarf, desto besser ist die Umweltbilanz.
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U-Wert
Der U-Wert gibt den Wärmeverlust (Wärmestrom) eines Bauteils je Quadratmeter bei einer Temperaturdifferenz von 1 Grad Kelvin an. Je größer der U-Wert, desto schlechter sind die Dämmeigenschaften des Bauteils zu bewerten. Gut isolierte Bauteile, etwa Dämmschichten an der Gebäudeaußenhülle oder Fenster mit Isoverglasung, reduzieren den Wärmeverlust und haben entsprechend dessen einen niedrigeren U-Wert.
Der U-Wert ist demnach ein gutes Indiz für die Bewertung der Dämmeigenschaften, da er angibt, wie viel Watt durch Türen, Fenster, Fassade etc. nach außen „verloren“ geht, wenn der Temperaturunterschied genau ein Grad Kelvin beträgt. Ein Grad Kelvin entspricht etwa einem Grad Celsius.
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