Leistungsspektrum eines Energieberaters
Die Leistungen, die ein Energieberater anbietet, richten sich in erster Linie nach dem geforderten Zweck. Sollen Schwachpunkte im energetischen Zustand des Gebäudes erkannt, bzw. Energieverluste aufgedeckt werden oder soll zunächst eine allgemeine Bestandsaufnahme einen ersten Überblick zum Ist-Zustand des Gebäudes bringen. Ist vielleicht schon eine konkrete Sanierungsmaßnahme aus energetischer Sicht geplant und soll nun in Angriff genommen werden oder ist gar der Bau eines energieeffizienten Eigenheims geplant?


Das Einsatzspektrum eines Energieberaters, bzw. eines Sachverständigen für Energieeffizienz sind breit gefächert und befassen sich mit sämtlichen Bereichen rund um das Thema energieeffizienten Gebäude, nebst entsprechender Gebäudetechnik.
Schwachstellen erkennen
Ohne eine Vor-Ort-Beratung mit einem in der Expertenliste des Bundes aufgeführten Energiefachmann ist die Beantragung günstiger KfW-Darlehen und Zuschüsse für geplante Sanierungsmaßnahmen ohnehin nicht möglich. Eine solch umfangreiche Energieberatung ist entsprechend teuer, wird aber vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst.

Sie beinhaltet in der Regel ein vollständiges Gutachten zu den Ursachen der Schwachstellen mit entsprechenden Lösungsvorschlägen. Nach Priorität geordnet werden hierbei auch kleine Verbesserungsvorschläge nicht außer Acht gelassen. Zusätzlich gehört eine konkrete Wirtschaftlichkeitsberechnung der vorgeschlagenen Baumaßnahmen in das Gutachten, die Kosten und Nutzen verschiedener Maßnahmen differenziert gegenüberstellt.
Zusätzliche Leistungen des Energieberaters
Neben der Berechnung der Energieverbräuche bieten Energieberater auch den Einsatz spezieller Techniken an, um Schwachstellen und Energieverluste darzustellen. Häufig kommen dabei Wärmebildkameras zum Einsatz, die durch Farbverläufen zeigen, wo besonders viel Wärme durch die Außenhülle verloren geht. Auch die Luftdichtheit eines Gebäudes lässt sich anhand technischer Geräte vom Energiefachmann messen und deckt eventuelle vorhandene Fehlstellen an der Gebäudehülle auf und ist nicht nur für Neubauten interessant.
TIPP
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Blower Door Test

Gemessen wird die Luftwechselrate, ausgedrückt als n50-Wert in der Einheit h-1. Bei einer Druckdifferenz von 50 Pascal, was etwa Windstärke 5 entspricht, zeigt der Wert an, wie hoch die Luftaustauschrate pro Stunde ist. Altbauten können Werte um die 12 h-1 (die Luft wird bis zu 12 Mal pro Stunde ausgetauscht) erreichen, während „luftdichte“ Niedrigenergiehäuser gerade einmal Werte von 1 bis 2 h-1 (die Luft wird 1 bis 2 Mal pro Stunde ausgetauscht) erreichen.
Je höher der Wert, desto höher ist auch der Wärmeverlust. Schon geringe Senkungen des n50-Werts können den jährlichen Wärmeverlust pro Quadratmeter erheblich eindämmen. Bei einer Senkung von 2,5 h-1 auf 1h-1 lassen sich rund 10 Kilowattstunden je Quadratmeter im Jahr einsparen. Bei Neubauten ist das Einhalten bestimmter Werte – von 1 bis 2 h-1 bei Niedrigenergiehäusern und 0,1 bis 0,6 h-1 bei Passivhäusern – übrigens Pflicht!
Thermografie
Neben der Blower Door Methode ist die Thermografie eine effektive Methode, um Wärmebrücken oder energetische Schwachstellen an der Gebäudehülle festzustellen. Auch im Innenbereich können thermografische Aufnahmen dazu beitragen, Leckagen und Wärmeverluste zu ermitteln. Vor schlecht isolierte Heizungsrohre oder Adapterbereiche lassen sich mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens schnell und einfach sichtbar machen. Temperaturunterschiede werden in farblicher Form dargestellt, wobei rote und gelbe Verfärbungen für hohe Wärmeabstrahlung stehen, blaue und schwarze Bereiche für wenige warme Areale.

Weist die Außenhülle eines Gebäudes viele rote und gelbe Bereiche auf, so wird deutlich, dass hier die Wärme aus dem Hausinneren besonders schnell entweicht. Das kann an einer mangelhaften Dämmung oder auch an fehlerhaften oder feuchten Dämmmaterialien liegen. Eine Untersuchung von Gebäuden bringt allerdings nicht immer befriedigende und aussagekräftige Ergebnisse.
Der beste Zeitpunkt für eine thermografische Untersuchung liegt demnach in der kühlen Jahreszeit. Zumindest sollte der Temperaturunterschied zwischen Außentemperatur und Innenbereich rund 10 Grad betragen, um eine seriöse Aussage über mögliche Wärmeverluste zu generieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen.

Energieberater Qualifikationen
Energieberater werden - die Voraussetzungen Um Energieeffizienzexperte für die Förderprogamme des Bundes zu werden, bedarf es eines Eintrags in der… weiterlesen