Kosten und Fördermöglichkeiten einer Energieberatung 2022
Was eine Energieberatung kostet, hängt in erster Linie von ihrem Umfang ab. Während Initialberatungen meistens einen günstigen Einstieg in den Energiesparmodus bieten, wird eine umfangreiche Vor-Ort-Beratung, die zugleich die Grundlage für die Beantragung unterschiedlicher Fördermittel ist, durch einen anerkannten Energieexperten höher honoriert.

Auch Zusatzleistungen, etwa das Ausstellen des Energieausweises, ein Blower Door Test oder die thermografische Betrachtung der Wohnimmobilie kosten extra. Einige dieser Kosten werden von staatlicher Seite bezuschusst, während andere gänzlich vom Auftraggeber getragen werden müssen.
Kosten und Förderung des Energie-Checks
Die Energieberatung durch die Verbraucherzentralen befasst sich mit sämtlichen Themen zur Optimierung des privaten Energieverbrauchs. Egal, ob es um Wärmeschutz, Stromsparen, Heizungstechnik oder sonstige Energiesparthemen geht, die Verbraucherzentralen führen eine individuelle Einzelfallberatung durch und erstellen ein kurzes Protokoll mit entsprechenden Handlungsanweisungen. Dabei kann die Beratung innerhalb einer Beratungsstelle erfolgen, aber auch vor Ort durchgeführt werden. Der Energie Check durch die Verbraucherzentrale wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Der Basis-Check ist kostenfrei, während die Gebäude-, Heiz-, Solarwärme- und Detail-Checks dank der Förderung mit jeweils lediglich 30 Euro zu Buche schlagen. Die Kosten einer Beratung in einer Beratungsstelle werden vollständig vom Bundeswirtschaftsministerium getragen. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei. Derzeit meldet die Verbraucherzentrale jedoch lange Wartezeiten bei den Energie-Checks. In einigen Bundesländern werden derzeit bis auf Weiteres gar keine neuen Check-Anträge mehr angenommen. Alternativ kann man sich in einer Beratungsstelle, per Video, telefonisch oder online beraten lassen
Kosten und Förderung der Vor-Ort-Beratung
Die umfangreiche Energieberatung durch einen Fachmann vor Ort kann hohe Kosten verursachen. Die Qualität einer Energieberatung ist allerdings nicht am Preis zu messen, denn auch eine gute, seriöse und sinnvolle Energieberatung durch einen Energieexperten kann schon für wenige Hundert Euro erfolgen. Für eine Vor-Ort-Beratung durch einen von dem BAFA zugelassenen Energieexperten werden zudem 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten bezuschusst. Für Ein- und Zweifamilienhäuser werden maximal 1.300 Euro, für Wohnhäuser ab 3 Wohneinheiten maximal 1.700 Euro gewährt. Mit Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinien haben Kunden die Wahl zwischen einer Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus und einer schrittweisen energetischen Sanierung mit Einzelmaßnahmen, dem so genannten Sanierungsfahrplan.
Wird zusätzlich eine Erläuterung zum Energieberatungsbericht im Rahmen einer Wohnungseigentümerversammlung durchgeführt, kann außerdem ein Zuschuss von maximal 500 Euro beantragt werden.
Der Berater beantragt die Förderung und die Boni direkt und erhält diese in Form eines Zuschusses. Hierbei ist er verpflichtet, diesen Zuschuss auf seine Beratungsgebühr anzurechnen, was die Beratungskosten für den Verbraucher entsprechend vergünstigt. Das Ausnutzen weiterer Fördermittel für die Energieberatung aus den Finanztöpfen des Bundes ist ausgeschlossen. Zusatzleistungen wie Thermografie oder eine Stromeinsparberatung werden nicht mehr bezuschusst. Gleichwohl dürfen Mittel aus anderen Quellen (Länder oder Kommunen) und BAFA-Zuschüsse 90 Prozent der Kosten nicht überschreiten.
Kosten und Förderung der Baubegleitung
Besonders bei umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten oder dem Neubau eines energieeinsparenden Eigenheims kann die Baubegleitung durch einen Fachmann sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn KfW-Fördermittel für die jeweiligen Maßnahmen beantragt werden sollen, wird ein Fachmann zwingend nötig. Die Kosten für eine Baubegleitung durch einen Sachverständigen richten sich dabei nach dem Umfang seines Einsatzes und nehmen nicht selten mehrere Tausend Euro in Anspruch.

Der Einsatz eines Experten als Baubegleiter wird allerdings im Rahmen des Kfw-Programms 261 gefördert. Voraussetzung ist, dass der ausgewählte Sachverständige eine entsprechende Berechtigung hat und auf der Expertenliste des Bundes geführt wird.
Die Beantragung der Fördermittel muss vor Beginn des Bauvorhabens direkt bei der KfW-Bank gestellt werden. Für die Baubegleitung wird ein Zuschuss von maximal 5.000 Euro pro Vorhaben bei Ein- und Zweifamilienhäusern gewährt und nur bis höchstens 50 Prozent der Sachverständigenkosten. Bei Mehrfamilienhäusern werden pro Wohneinheit maximal 2.000 Euro gewährt, insgesamt maximal 20.000 Euro.
Kosten und Förderung des Energiesparausweises

Die Kosten für das Ausstellen eines Energieausweises sind sehr unterschiedlich und schwanken stark. Während der verbrauchsorientierte Energieausweis – der nicht für alle Wohngebäude als gültiger Energieausweis zugelassen ist – bereits ab 25 Euro zu haben ist, fallen für den bedarfsorientierten Ausweis – für neu gebaute Wohngebäude Pflicht – zwischen 150 und 500 Euro an. Die Kosten richten sich vielfach nach dem Aufwand für die Inspektion und Berechnungen der Gebäudedaten sowie nach der Größe des Objekts. Das Ausstellen eines Energiesparausweises wird derzeit nicht gefördert.

TIPP
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Kosten und Förderung der Thermografie
Die Kosten für eine thermografische Begutachtung werden schon ab 100 Euro angeboten. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, denn nur bunte Bilder ohne anschließende Analyse sind wertlos. Dennoch sind schon zu Preisen zwischen 100 und 200 Euro Paketpreise mit vier Bildern und Kurzanalyse erhältlich. Wer mehr Bilder und eine ausführliche Auswertung wünscht, muss mit bis zu 500 Euro an Ausgaben rechnen.

Seriöse Durchführungen mit Thermogrammen der gesamten Gebäudehülle und einer soliden Maßnahmenempfehlung sind in der Regel zwischen 250 und 400 Euro angesiedelt. Eine Bonuszahlung, die einstmals für thermografische Untersuchungen im Rahmen einer Vor-Ort- Beratung gewährt wurde, gibt es nicht mehr.
Kosten und Förderung eines Blower Door Test
Ein einfacher Blower Door Test zur Beurteilung der Bauqualität ist schon für wenige Hundert Euro zu haben. Eine präzise Vollmessung mit entsprechender Dokumentation schlägt mit bis zu 500 Euro zu Buche und eine Baubegleitung mit anschließendem Nachweis im Rahmen des GEG liegt zwischen 450 und 600 Euro.

Blower Door Tests werden auch in Kombination mit einer Thermografie der Gebäudehülle angeboten, wodurch sich der Gesamtpreis im Verhältnis zu Einzelbuchungen vergünstigt. Einen zusätzlichen Bonus für den Blower Door Test gibt es mittlerweile nicht mehr.

Was macht ein Energieberater?
Nur wenige Häuslebauer und Eigenheimbesitzer verfügen über ausreichende Kenntnisse über die effektivsten Sanierungsmöglichkeiten, wenn es um Energiesparen, Ressourcen schonen oder… weiterlesen