Eine Frage, die man so nicht beantworten kann! Denn unterschiedliche Räume haben unterschiedliche Anforderungen. Im Flur oder Hobbykeller gelten völlig andere Bedingungen als im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Entsprechend unterschiedlich sind die Beleuchtungsanforderungen. Das umfasst nicht nur die rein erforderliche Lichtmenge, sondern auch dekorative Feinheiten und technische Aspekte.

Die Beleuchtung eines Raumes hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Generell lässt sich sagen, dass Küche und Bad heller beleuchtet sein sollten, während in den anderen Zimmern eine weniger starke Beleuchtung ausreicht. Weiterhin spielen die Tageslicht-Verhältnisse eine entscheidende Rolle: Je mehr Fenster sich in einem Raum befinden, desto weniger Beleuchtung braucht dieser. Auch das Mobiliar und die Wandfarbe nehmen ebenfalls Einfluss auf die Raumwirkung und die damit verbundene Beleuchtung. Helle Möbel und weiße Wände lassen den Raum automatisch heller wirken, während dunkle Farbtöne zusätzliches Licht erfordern.

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Der Lichtstrom bestimmt die Helligkeit
Ausschlaggebend für die richtige Beleuchtung von Räumen ist der Lichtstrom. Der Lichtstrom gibt an, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen abgibt. Die Maßeinheit des Lichtstroms ist Lumen (lm). Der Lumen-Wert gibt an, wie hoch die Lichtmenge ist, die eine Lampe tatsächlich abgibt. Wie viel Lumen eine Lampe abstrahlt, erfährt man auf der Verpackung oder in den technischen Daten der jeweiligen Leuchte. Dennoch: Viele orientieren sich dabei immer noch an der Wattzahl einer Leuchte. Dies liegt daran, dass man sich immer noch an der guten alten Glühlampe orientiert, obwohl diese schön längst ausgedient hat. Als noch Glühlampen für die Beleuchtung verwendet wurden, erkannte man deren Helligkeit einfach an ihrer Leistungsaufnahme in Watt.

Das hat sich grundlegend geändert. Das liegt daran, dass moderne LEDs viel effizienter als herkömmliche Leuchtmittel sind. Eine LED-Leuchte hat eine deutlich geringere Wattzahl als die ausgediente Glühlampe, strahlt aber deutlich mehr Helligkeit ab. Wie viel Watt eine LED hat, spielt daher keine große Rolle. Deshalb sollte man sich bei modernen Leuchtmitteln stets an den Wert Lumen halten. Dieser Rechner ermöglicht Ihnen eine schnelle und einfache Umrechnung.
Helligkeitsabgabe variiert
Die Angabe der Helligkeit eines Leuchtmittels in Lumen gibt ausschließlich dessen Intensität an. Dabei wird die Richtung des abgestrahlten Lichts nicht berücksichtigt. Der angegebene Lumen-Wert sagt also nichts darüber aus, wie sich das Licht im Raum verteilt. Alte Glüh- und Halogenleuchten strahlten ihr Licht fast rundum ab. Viele neue Leuchtmittel haben hingegen einen geringeren Abstrahlwinkel. Deshalb kann der Lumen-Wert einer neuen Leuchte oft etwas geringer ausfallen als bei alten Leuchtmitteln.


Welcher Raum braucht wie viel Lumen?
Ob es hell oder dunkel ist, hängt vom ganz individuellen Empfinden jedes Einzelnen ab. Der Bedarf an Helligkeit richtet sich also vor allem nach den Bedürfnissen der Bewohner und deren Aktivitäten, die im jeweiligen Raum stattfinden sollen. In Räumen wie beispielsweise der Küche oder einem Arbeitszimmer soll es in der Regel hell sein. Somit wird in diesen Räumen ein höherer Lumen-Wert notwendig, um problemlos kochen oder arbeiten zu können. Das Wohnzimmer oder Kinderzimmer hingegen wird vorrangig zur Entspannung genutzt. Hier soll es gemütlich sein. Da wirkt helles Licht eher störend. Deshalb gibt es für die einzelnen Räume bestimmte Richtwerte.

Raum | Lumen/m² |
---|---|
Raum | Lumen/m² |
Flur und Treppenbereich | 100 – 150 |
Wohnzimmer | 100 – 150 |
Essbereich | 100 – 150 |
Küche | 250 – 300 |
Kinderzimmer | 100 – 150 |
Schlafzimmer | 100 – 150 |
Bad | 250 – 300 |
Arbeitszimmer | 250 – 300 |
Abstellraum | 100 – 300 |
Keller | 100 – 300 |
Hobbykeller | 250 – 300 |
Werkstatt | 250 – 300 |
Richtwerte für den Lichtstrom in bestimmten Räumen

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Raummaße beachten
Auch wenn man sich an den Richtwerten orientiert: Die Beschaffenheit und Dimensionen von Räumen spielen eine zentrale Rolle bei der Wahl der richtigen Raumbeleuchtung. So gelten je nach Raummaß unterschiedliche „Beleuchtungsregeln“. Zentral sind hier zum einen die Größe, der Grundriss und schließlich auch die Deckenhöhe eines Raumes.

Ein großer Raum verträgt deutlich mehr Beleuchtung. Ob ein auffälligeres Schienensystem oder charakterstarke Design-Pendelleuchten als Eyecatcher – bei der Wahl der Raumbeleuchtung sind keine Grenzen gesetzt. Anders dagegen ist die Beleuchtung von kleinen Räumen. Zu große Leuchten lassen den Raum schnell gedrungen wirken. Hier bieten sich flache Leuchten wie Einbaustrahler oder LED-Panels an. Diese treten durch ihre dezente Erscheinung in den Hintergrund und lassen durch ihr Licht Raum, Einrichtung und Deko für sich selbst sprechen.
Bei niedrigen Räumen sollte die Decke aufgehellt und die Beleuchtung gegen die Decke ausgerichtet werden. Damit gewinnt der Raum zusätzlich an Höhe. Mithilfe einer leicht abgehängten Decke und praktischen LED-Strips sorgt man für eine indirekte Deckenbeleuchtung, die den Raum größer wirken lässt.

Bei hohen Räumen können Pendelleuchten oder Seilsysteme zum Einsatz kommen. Sie dienen so bei einer hohen Deckenhöhe nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als dekoratives Element. Ergänzt durch andere Leuchten, wie Wandleuchten, werden Fixpunkte im Raum erzeugt, die von der Raumhöhe ablenken.
Tipp: Bei der Planung sollte auch die Raumgestaltung berücksichtigt werden. Dunkle Wände, Decken, Böden oder Einrichtungsgegenstände schlucken Licht! Ein dunkel eingerichteter Raum muss entsprechend stärker beleuchtet werden.

Regeln für die Lichtplanung
Auch bei der Lichtplanung gibt es verbindliche Regeln. Beispielsweise für einen Arbeitsplatz. Die DIN EN 12464-1 legt die Beleuchtungsanforderungen für Arbeitsbereiche fest. Auch die Küche ist ein Raum, in dem gearbeitet wird. Dennoch soll eine angenehme Atmosphäre nicht zu kurz kommen. Vor allem, wenn gleichzeitig ein Essbereich in der Küche integriert ist. Hier kommt es dann auf eine gute Mischung zwischen funktionalem und stimmungsvollem Licht an.

Im Badezimmer sind die Schutzbereiche nach DIN 57100/VDE 100 Teil 701 bei der Lichtplanung zu berücksichtigen. Da sich das Bad in den letzten Jahren zu einer Wohlfühloase weiterentwickelt hat, sollte auch hier die notwendige Zonenbeleuchtung durch passende Lichtlösungen ergänzt werden, die eine angenehme Atmosphäre.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Lichtplanung im Außenbereich. Im Außenbereich eines Neubaus sollten Zufahrt, Eingangsbereich, Terrasse, Garage und gegebenenfalls auch Gartenwege oder ein Kellereingang berücksichtigt werden. Mit der passenden Beleuchtung lassen sich besonders kritische Bereiche wie Stufen oder Übergänge sicherer machen.


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