Ob Neubau, Sanierung oder Nachrüstung – sobald Schalter oder Steckdosen in die Elektroinstallation integriert werden, sind Einbaudosen (auch Geräte- oder Schalterdosen genannt) unverzichtbar. Natürlich sind diese Einbaudosen genormt und müssen der Anforderung nach DIN EN 60670 (VDE 0606) entsprechen. Da Elektroinstallationen in Wohnräumen aufgrund der Optik in der Regel Unterputz verlegt werden, geschieht dies mit entsprechenden Unterputzdosen.

Wer seine Elektroinstallation installiert oder saniert, kommt deshalb nicht daran vorbei, Unterputzdosen für Schalter und Steckdosen zu setzen. Übrigens: eine der wenigen Tätigkeiten, die man innerhalb der Elektroinstallation selbst vornehmen darf. Ansonsten gilt: „Die Elektroinstallation ist für Laien tabu! Sie gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Grundlage hierfür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000.“
Wer sich unsicher fühlt, sollte auf jeden Fall einen Elektrofachmann hinzuziehen. Der sollte sowieso mit Beginn der Bauplanung eingebunden sein, zumal die gesamte Elektroinstallation von einer Elektrofachfirma abgenommen werden muss.
Die Unterputzdose
Der Begriff „Unterputzdose“ wird eigentlich für Massiv- und Hohlwände gleichzeitig verwendet, weil Unterputzdosen grundsätzlich im vorhandenen Mauerwerk installiert werden. Um den entscheidenden Unterschied zwischen den Einbaudosen für die unterschiedlichen Wände herzustellen, wird für die Verwendung einer Unterputzdose in Leichtbauwänden, egal ob aus Gipskarton oder Holz, der Begriff „Hohlwanddose“ verwendet. Es hat sich inzwischen eingebürgert, von Unterputzdosen zu reden, wenn sie in massivem Mauerwerk installiert und von Hohlwanddosen, wenn sie in Leichtbauwände eingesetzt werden.

Die richtige Planung
Vor dem Setzen von Unterputzdosen steht allerdings die richtige Planung. Zur optimalen Planung dient am besten eine Kopie des Grundrisses vom Haus oder der Wohnung als Vorlage. Optimal ist, wenn man sich schon Gedanken über die mögliche Einrichtung gemacht hat. Denn der Verwendungszweck der Zimmer und die Möblierung sind die Grundlage für die Anordnung von Schaltern und Steckdosen und damit auch für die Anordnung der Unterputzdosen.

Schalter und Steckdosen
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Man sollte sich jedoch nicht nur auf den Grundriss-Plan verlassen! Bevor man sich auf die Anzahl der Schalter und Steckdosen in einem Raum festlegt, sollte man durch die einzelnen Räume gehen und sich markieren, wo man dementsprechend eine Unterputzdose benötigt. Am besten schon jetzt Stehlampe, Fernseher, Musikanlage, Computer, Staubsauger-Anschluss, Weihnachtsbeleuchtung oder andere elektronische Geräte mit einbeziehen.
Steht die Planung, dann wird der Punkt an der Wand bestimmt, wo die Dose gesetzt werden soll. Doch aufgepasst: Installationszonen beachten!
Für die Installationshöhen von Schaltern und Steckdosen und somit für das Setzen von Unterputzdosen in Wohnräumen sind folgende Höhen vorgesehen:
- Steckdosen für Geräte 30 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
- Steckdosen und Schalter neben Türen oder Fenstern 105 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
- Bei Zweifachschaltern oder -steckdosen oder Schalter-Steckdosen-Kombinationen in senkrechter Installation sind mittig auf der Höhe von 105 cm einzubauen. Sind mehr Schalter oder Steckdosen notwendig, bilden nebeneinander liegende Schalterreihen die gängige Praxis.

In Räumen wie Küche, Büro oder Werkstatt gelten folgende Installationshöhen für Schalter, Steckdosen und Festanschlüsse für Elektrogeräte:
- Festanschlüsse für Geräte 20 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
- Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen 115 cm mittig ab Oberkante Fußboden
- Schalter oder Steckdosen über Arbeitsflächen 20 cm über der Arbeitsfläche
- Wandauslässe für Arbeitsplatzleuchten oder Dunstabzugshauben 135 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante
- Wandauslässe für Arbeitsplatzleuchten oder Dunstabzugshauben 165 cm mittig ab fertiger Fußbodenoberkante

Im Bad müssen neben den Installationszonen weitere Vorschriften beachtet werden. Elektrische Leitungen in Verbindung mit Wasser sind besonders gefährlich, deshalb sollte man hier besser einen Fachmann hinzuziehen.
Unterschiede bei Unterputzdosen
Unterputzdose ist nicht gleich Unterputzdose. Bereits beim Durchmesser gibt es Unterschiede. Die gängigste Unterputzdose hat einen Durchmesser von 68 mm. Dabei handelt es sich um den Standarddurchmesser von Einbaudosen. Es gibt kleinere Dosen mit 35 mm Durchmesser, die oft als Auslassdosen verwendet werden und größere Unterputzdosen mit 74 mm, die eher als Abzweigdose eingebaut werden.


Die Standard-Unterputzdose ist optimal für die Aufnahme von Schalter oder Steckdosen geeignet. Sie ist etwa 47 mm tief und hat, wie erwähnt, einen Durchmesser von 68 mm. Je nach Einbau in die Wand hat sie links wie rechts oder oben und unten Befestigungsschrauben für Schalter oder Steckdose.
Abweichend von der Standard-Unterputzdose mit einer Tiefe von 47 mm gibt es auch deutlich tiefere Unterputzdosen. Mit einer Tiefe von 62 mm bietet die tiefe Unterputzdose genügend Platz, wenn man mehr als zwei Kabel anklemmen möchte. Außerdem wird sie verwendet, wenn Geräte, wie Dimmer, Relais oder Netzwerkdosen unter Putz einbaut werden sollen.
Noch mehr Platz für die Verkabelung als die tiefe Unterputzdose bietet die Elektronikdose. Diese Form der Unterputzdose wird insbesondere für elektronische Elemente, wie Funksteuerungen, Alarmmodule oder Kommunikationseinsätze, verwendet. Elektronikdosen sind mit handelsüblichen Unterputzdosen in der Regel kompatibel.

Messen und Ausstemmen der Hohlwanddose
Hat man den Punkt für die Unterputzdose an der Wand bestimmt, wird nun die korrekte Position bestimmt und ihre Lage genau markiert. Am besten verwendet man hierfür eine Wasserwaage und zeichnet mit einem Bleistift auf die Wand einen senkrechten und waagrechten Strich in der Richthöhe.
Für die Aussparung in einer massiven Wand ist es am einfachsten und schnellsten, einen entsprechenden Dosenbohrer zu verwenden. Dabei handelt es sich um einen Aufsatz einer Bohrmaschine, mit dem kreisrunde Löcher in den Stein gebohrt werden können. Man sollte allerdings darauf achten, den richtigen Durchmesser für die einzusetzende Dose zu verwenden.
Bei festem Mauerwerk kann die Vertiefung auch mit einem Bohrhammer, einem Fäustel und Meißel hergestellt werden. Wichtig ist, nach dem Ausstemmen zu prüfen, ob die Dose auch exakt in die Vertiefung passt. Das Loch für die Unterputzdose sollte dabei etwa 8 Millimeter tiefer sein als die Unterputzdose selbst. Die Differenz wird später für die Aufnahme des Gipses gebraucht.
Beim Bohren wie auch beim Stemmen sollten Sie die Sicherheit nicht vergessen: Verwenden Sie Handschuhe, Hörschutz, Schutzbrille sowie Atemschutz.

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Setzen der Unterputzdose
Beim Kauf der Unterputzdose sind die Aussparungen für die einzuführende Elektroleitung meistens noch nicht durchbrochen. Drücken Sie diese einfach mit dem Daumen heraus oder schneiden Sie die vorgestanzten Löcher mit einem Kabelmesser aus.

Rühren Sie die benötigte Menge Schnellbaumörtel oder Installationsgips nach den Angaben des Herstellers an und nässen Sie mit einem Pinsel oder einem Quast die Vertiefung. Mit einer Spachtel streichen Sie eine ausreichende Menge Gips oder Mörtel in das Loch für die Dose. Sofort danach setzen Sie die Unterputzdose ein.
Nicht vergessen: das ausgedrückte Loch für die Kabelführung muss an der richtigen Seite und der richtigen Position sitzen. Kontrollieren Sie die Position der Dose mit einer Wasserwaage. Wichtig: die Löcher für die Schrauben, um später den Schalter oder die Steckdose passend einzusetzen, müssen in einer senkrechten Linie liegen. Wenn Sie den Gips richtig dosiert haben, quillt dieser ein wenig in die Unterputzdose hinein. Das ist überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil, es garantiert einen festen Sitz.
Je nach späterem Wandbelag setzen Sie die Dose bündig oder leicht überstehend (bei Putz etwa 1 bis 1,5 Zentimeter überstehend) in das Dosenloch ein. Ist die Dose korrekt positioniert, lassen Sie den Mörtel oder Gips aushärten.
Nach etwa einer halben Stunde ist der Mörtel oder Gips ausgehärtet und Sie können die Leitungen einziehen. Es ist durchaus sinnvoll, bereits jetzt die Leitung etwa 10 cm abzuisolieren. Dazu zieht man die Leitung großzügig aus der Unterputzdose und isoliert die Ummantelung ab. Denn solange die Leitungen nicht in den Schlitzen der Massivwand fixiert wurden, hat man die Möglichkeit, überschüssige Leitungen zurückzuziehen. Wenn Sie beim Ausstemmen der Vertiefung für die Unterputzdose oder die Leitungen größere Schadstellen verursacht haben, können Sie diese jetzt mit dem Mörtel oder dem Gips ausbessern und mit der Wand bündig ziehen.

Wollen Sie mehr als eine Dose setzen, ist der Abstand zwischen zwei Dosen zu beachten. Steckdosen oder Schalter sind genormt, deshalb liegt der Abstand der Dosen bei 71 mm bis 72 mm, gemessen von Mitte zur Mitte. Tipp: Lichtschalter werden meistens untereinander platziert, Steckdosen dagegen nebeneinander. Sie können maximal fünf Steckdosen oder Schalter neben- oder untereinander platzieren, da alle gängigen Hersteller genormte 5-fach Rahmen im Programm führen.
Neben der Tiefe der Unterputzdosen variieren auch die Möglichkeiten, wie Sie mehrere Dosen miteinander verbinden oder nebeneinander platzieren können. Unterputzmodelle bieten die Möglichkeit einer Verbindung über einen sogenannten „Kamin“. Eine Steckverbindung, durch die man nach Entfernung der Sollbruchstelle ein Loch stößt und die Leitung durchführen kann. Eine weitere Option ist der Kauf von 2- bis 5-fach Ausführungen von Unterputzdosen. Damit können Sie mehrere Schalter, Steckdosen oder Geräte wie Antennen- oder Telefondosen einbauen.
Benötigtes Werkzeug für das Setzen von Unterputzdosen:
- Zollstock
- Wasserwaage
- Bleistift
- Bohrmaschine
- Dosenbohrer
- optional Bohrhammer oder Hammer und Meißel
- Installationsgips oder Schnellbaumörtel
- entsprechende Hohlwanddosen
- Schraubenzieher

Unterputz- oder Hohlwanddosen setzen
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