Jede Lichtquelle gibt eine Leistung in Form von radiometrischer Strahlung ab. Doch nur ein Teil dieser radiometrischen Strahlung ist für das menschliche Auge sichtbar. Dieser sichtbare Anteil ist der Lichtstrom. Er gibt an, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen abgibt. Die Maßeinheit des Lichtstroms ist Lumen [lm] und der Lumen-Wert gibt an, wie hoch die Lichtmenge ist, die eine Lampe tatsächlich abgibt. Deshalb ist der Lichtstrom ausschlaggebend für die richtige Beleuchtung von Räumen.

Der Lichtstrom in Lumen, der eine Lampe abstrahlt, erfährt man in der Regel auf der Verpackung oder in den technischen Daten der jeweiligen Leuchte. Doch aufgepasst: Die Angabe der Helligkeit eine Leuchtmittels in Lumen gibt jedoch ausschließlich dessen Intensität an. Dabei wird die Richtung des abgestrahlten Lichts nicht berücksichtigt. Der angegebene Lumen- Wert sagt also nichts darüber aus, wie sich das Licht im Raum verteilt. Alte Glüh- und Halogenleuchten strahlten ihr Licht fast rundum ab. Viele neue Leuchtmittel haben hingegen einen geringeren Abstrahlwinkel. Deshalb kann der Lumen-Wert einer neuen Leuchte oft etwas geringer ausfallen als bei alten Leuchtmitteln.

Räume richtig ausleuchten
Die Beleuchtung eines Raumes hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Insbesondere vom individuellen Lichtempfinden. Der Bedarf an Helligkeit richtet sich also vor allem nach den Bedürfnissen der Haus- oder Wohnungsbewohner und deren Aktivitäten, die im jeweiligen Raum stattfinden sollen.
Generell lässt sich jedoch sagen, dass in Räumen, wie beispielsweise der Küche oder einem Arbeitszimmer, es in der Regel hell sein soll. Somit wird in diesen Räumen ein höherer Lumen-Wert notwendig, um problemlos Kochen oder Arbeiten zu können. Das Wohnzimmer oder Kinderzimmer hingegen wird vorrangig zur Entspannung genutzt. Hier soll es gemütlich sein. Da wirkt helles Licht eher störend.
Weiterhin spielen die Tageslicht-Verhältnisse eine entscheidende Rolle: Je mehr Fenster sich in einem Raum befinden, desto weniger Beleuchtung braucht dieser. Auch das Mobiliar und die Wandfarbe nehmen Einfluss auf die Raumwirkung und die damit verbundene Beleuchtung. Helle Möbel und weiße Wände lassen den Raum automatisch heller wirken, während dunkle Farbtöne zusätzliches Licht erfordern.
Um alle Komponenten zu berücksichtigen und um mit Licht eine Wohlfühlatmosphäre herzustellen, unterscheidet man bei der Lichtplanung zwischen der Grund- oder Allgemeinbeleuchtung, der Zonen- oder Platzbeleuchtung und der Akzentbeleuchtung.

Die Grundbeleuchtung hat die Aufgabe den gesamten Raum gleichmäßig zu beleuchten. Meistens werden dafür Deckenleuchten oder Strahler benutzt. Es ist aber auch möglich, die Grundbeleuchtung über Wandleuchten bereitzustellen. Eine Wand- oder Deckenleuchte im Flur oder Spots entlang der Treppe sind beispielsweise Bestandteile einer Grundbeleuchtung. Die Grundbeleuchtung bildet die Basis eines Lichtkonzepts und dient in erster Linie zur Orientierung.
Die Zonenbeleuchtung setzt einzelne Wohnbereiche ins richtige Licht. Dazu zählen zum Beispiel Schreibtisch- oder Leselampen, aber auch Hängeleuchten, etwa über den Essbereich. Die Zonenbeleuchtung wird nur bedarfsabhängig eingeschaltet, etwa beim Lesen, Essen oder Arbeiten.
Die Akzentbeleuchtung sorgt dann für eine wohnliche Atmosphäre. Zur Akzentbeleuchtung zählt etwa eine beleuchtete Vitrine, ein Strahler, der ein Bild hervorhebt oder besondere Leuchtmittel, wie zum Beispiel ein beleuchteter Zimmerbrunnen oder eine Salzlampe.

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Der richtige Lichtstrom für den entsprechenden Raum
Für die richtige Helligkeit in den verschiedenen Räumen zu sorgen, kann man sich grob an folgende Richtwerte (Lumen pro Quadratmeter Fläche) halten:
Raum | Lumen/m² |
---|---|
Flur und Treppenbereich | 100 – 150 |
Wohnzimmer | 100 – 150 |
Essbereich | 100 – 150 |
Küche | 250 – 300 |
Kinderzimmer | 100 – 150 |
Schlafzimmer | 100 – 150 |
Bad | 250 – 300 |
Arbeitszimmer | 250 – 300 |
Abstellraum | 100 – 300 |
Keller | 100 – 300 |
Hobbykeller | 250 – 300 |
Werkstatt | 250 – 300 |


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Raummaße beachten
Die Beschaffenheit und Dimensionen von Räumen spielen eine zentrale Rolle bei der Wahl der richtigen Raumbeleuchtung. So gelten je nach Raummaß unterschiedliche „Beleuchtungsregeln“. Zentral sind hier zum einen die Größe, der Grundriss und schließlich auch die Deckenhöhe eines Raums.
Ein großer Raum verträgt deutlich mehr Beleuchtung. Ob ein auffälligeres Schienensystem oder charakterstarke Design-Pendelleuchten als Eyecatcher – bei der Wahl der Raumbeleuchtung sind keine Grenzen gesetzt. Anders dagegen ist die Beleuchtung von kleinen Räumen. Zu große Leuchten lassen den Raum schnell gedrungen wirken. Hier bieten sich flache Leuchten wie Einbaustrahler oder LED-Panels an. Diese treten durch ihre dezente Erscheinung in den Hintergrund und lassen durch ihr Licht Raum, Einrichtung und Deko für sich selbst sprechen.
Bei niedrigen Räumen sollte die Decke aufgehellt und die Beleuchtung gegen die Decke ausgerichtet werden. Damit gewinnt der Raum zusätzlich an Höhe. Mithilfe einer leicht abgehängten Decke und praktischen LED-Strips sorgt man für eine indirekte Deckenbeleuchtung, die den Raum größer wirken lässt.
Bei hohen Räumen können Pendelleuchten oder Seilsysteme zum Einsatz kommen. Sie dienen so bei einer hohen Deckenhöhe nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als dekoratives Element. Ergänzt durch andere Leuchten, wie Wandleuchten, werden Fixpunkte im Raum erzeugt, die von der Raumhöhe ablenken.


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