Heimnetzwerk aufbauen – Internet im gesamten Haus

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In jedem Raum des Hauses eine funktionierende Internetverbindung ist heute fast schon Standard. Deshalb ist ein starkes Heimnetzwerk wichtiger denn je. Damit neben PC, Laptop und Tablet auch Smart TV oder Playstation ohne Abbrüche versorgt werden. Das Heimnetzwerk dient hauptsächlich der Übertragung des Internetsignals. Zusätzlich kann es aber auch für die interne Datenübertragung und des Telefonsignals in alle Räume dienen.

Wer heute zukunftsweisende Technologien einsetzen möchte, kommt um ein Heimnetzwerk nicht herum. Nicht nur der Zugang zum Internet, sondern auch Telefon, Gebäudesystemtechnik und Hausautomation, werden per Netzwerk gesteuert. Wer weitblickend denkt, muss sich heute schon über das Heimnetzwerk Gedanken machen. Dazu gehört auch, wie viele Internetanschlüsse er in jedem Raum braucht.

Mann installiert im Wohnzimmer Wlan-Router für Internet © deagreez, stock.adobe.com
Eine der wichtigsten Komponenten: der Router. Er bietet sowohl drahtlose Verbindung (WLAN) als auch Kabel-Verbindungen (LAN) um sich mit dem Internet zu verbinden © deagreez, stock.adobe.com
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WLAN-Heimnetzwerke

Beim drahtlosen Heimnetzwerk (Wireless Local Area Network – WLAN) ist der Router die wichtigste Komponente. Er ist in der Regel über eine Telefonleitung ständig mit dem Internet verbunden und verteilt („routet“) die Funkverbindung zum Internet an alle WLAN-Geräte wie PC, Laptops, Tablets, Smartphones, Smart TVs oder Spielkonsolen. Hinzu kommen in der Regel Drucker, Scanner oder externe Festplatten. Wer die Haus- oder Gebäudeautomation mit einbindet, kann beispielsweise die Heizung, die Rollladen, den Herd oder die Spülmaschine bedienen.

WLAN - das drahtlose Heimnetzwerk
WLAN – das drahtlose Heimnetzwerk
Wlan Internet Router mit Antenne © Denys Rudyi, stock.adobe.com
Beim drahtlosen Heimnetzwerk (Wireless Local Area Network – WLAN) werden über ein Funksignal die einzelnen WLAN-Komponenten angesteuert © Denys Rudyi, stock.adobe.com

Das Wichtigste beim Aufbau eines WLAN-Heimnetzwerks ist natürlich, dass man im gesamten Haus einen guten Internetempfang gewährleisten kann. Dabei ist zu bedenken, dass die Geschwindigkeit des Internets mit der Entfernung oder durch Wände und Decken abnimmt. Wird das Signal dadurch zu schwach, sollte ein Repeater eingesetzt werden Er leitet das Signal weiter.

Repeater um Internet zu verstärken © Rawf8, stock.adobe.com
Wird das Funksignal für die Internetverbindung zu schwach, sollte ein Repeater eingesetzt werden. Er leitet das Signal weiter © Rawf8, stock.adobe.com

Bei größeren Haushalten sollte man auf einen sogenannten Mesh-WLAN-Repeater zurückgreifen. „Mesh“ stammt aus dem Englischen und bedeutet in diesem Zusammenhang „ineinandergreifen“. Der Router und der Mesh-Repeater greifen ineinander und sorgen für ein intelligent gesteuertes WLAN, bei dem die einzelnen WLAN-Verbindungen untereinander kommunizieren und so eine deutlich bessere Signalstärke bieten können. Im Gegensatz zu einem konventionellen WLAN-Router verbindet der Mesh-Repeater das gesamte Netzwerk. Während konventionelle Repeater oftmals ein eigenes WLAN-Netzwerk erzeugen, in dem alle Endgeräte angemeldet werden müssen, bestehen Mesh-Netzwerke in der Regel aus einem einzigen WLAN. Das hat den entscheidenden Vorteil, wenn man intelligente Haus- und Gebäudeautomation nutzen möchte, wie beispielweise bei Heizkörperthermostaten, diese automatisch miteinander verbunden sind. Sind diese nämlich in unterschiedlichen Netzwerken eingeloggt, kann es zu Funktionsstörungen kommen, weil sie nicht untereinander kommunizieren können.

Optisch wirken Mesh-Repeater meist unspektakulär, da die meisten Geräte einfach in eine freie Steckdose gesteckt werden können.

Mesh-Repeater sorgen für ein intelligent gesteuertes WLAN
Mesh-Repeater sorgen für ein intelligent gesteuertes WLAN

LAN-Heimnetzwerke

Bei einem LAN-Netzwerk (Local Area Network – LAN) handelt es sich um eine kabelgebundene Verbindung zwischen den einzelnen Netzwerkkomponenten. Viele werden an dieser Stelle jetzt denken, warum man in WLAN-Zeiten überhaupt noch eine LAN-Verkabelung benötigt? Der Vorteil des LAN liegt eindeutig in der Sicherheit. Denn WLAN weist immer noch größere Sicherheitslücken auf und besitzt, wie eben schon angedeutet, in geschlossenen Räumen nur eine begrenzte Reichweite und Signalstärke.

LAN-Kabel sind schnell sowie störungsfrei und besonders für feststehende Geräte wie PCs oder Smart TVs. Auch eignet sich LAN gut, um Internet störungsfrei von Etage zu Etage zu führen. Am Ende des Kabels kann man dann einen WLAN-Repeater anschließen, um dann eine kabelfreie Internetverbindung herzustellen.

Beispiel der LAN-Verkabelung eines Hauses
Beispiel der LAN-Verkabelung eines Hauses

Eine LAN-Verkabelung sollte vom Netzeingang sternförmig in alle Räume führen. Wer auf hohe Geschwindigkeiten setzt, sollte eine CAT-7 Leitung verwenden, die für bis zu 10 Gigabyte geeignet ist. Dieses LAN-Kabel hat in der Regel vier verdrillte Litzenpaare mit einer Abschirmung und ist unter der Ummantelung nochmals mit einem Drahtgeflecht abgeschirmt.

Bei den Netzwerkdosen gibt es Universal-Netzwerkdosen für die Verwendung Unterputz sowie auch Aufputz. Da Netzwerkdosen viel Platz benötigen, gibt es für deren Installation extra eigene tiefe Unterputzdosen. Man sollte bei der Installation von Datenleitungen darauf achten, sie nicht mit der Elektroinstallation zusammen zu verlegen. Außerdem sollten Unterputz-Netzwerkdosen nicht in Kombination mit Unterputz-Steckdosen installiert werden.

Ethernet-Kabel mit WLAN-Router zum Internet-Netzwerk verbieten © amazing studio, stock.adobe.com
Der Vorteil von LAN-Verbindungen beim Heimnetzwerk liegt eindeutig in der Sicherheit © amazing studio, stock.adobe.com

Netzwerkdose anschließen

Bei einer Neuinstallation einer Netzwerkdose entfernt man zuerst den Deckel, eventuell auch den Rahmen der Netzwerkdose und löst die Zugentlastungsschraube. Dann Isoliert man das LAN-Kabel um vier Zentimeter sehr vorsichtig ab, in dem man mit einem Messer die Isolierung einschneidet und abzieht. Aufgepasst: Die Abschirmung und die Adern dürfen dabei nicht verletzt werden! Das freigelegte Abschirmungsgeflecht des LAN-Kabels wird nach hinten über das Kabel gestülpt und dann die Abschirmung der Aderpaare vorsichtig entfernt.

Ein LAN-Kabel besitzt vier verdrillte Aderpaare:

  • Blau/Weiß + Blau
  • Orange/Weiß + Orange
  • Grün/Weiß + Grün
  • Braun/Weiß + Braun

Diese sind nun den jeweiligen Nummern der Anschlussdose zuzuordnen. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass es zwei Normen für den Anschluss von Netzwerkdosen gibt:

  • TIA 568 A
  • TIA 568 B
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Bei Neuanschlüssen von Netzwerkdosen wird vorwiegend die Norm TIA 568 B verwendet. Der Unterschied dieser beiden Anschlussarten liegt ausschließlich beim Anschluss der Aderpaare Orange/Weiß und Grün/Weiß. Alle Aderpaare werden gleich aufgelegt.

Zum Anschluss der einzelnen Adern benötigt man ein sogenanntes Auflege- oder Anlegewerkzeug, weil die Adern zu fein und die Anschlüsse zu klein sind.

Zwei Normen beim Anschluss von Netzwerkdosen sind relevant
Zwei Normen beim Anschluss von Netzwerkdosen sind relevant

Der Anschluss der Adern wird in der Netzwerkdose wie folgt vorgenommen:

 

NormT568AT568B
Pin 1Grün/WeißOrange/Weiß
Pin 2GrünOrange
Pin 3Orange/WeißGrün/Weiß
Pin 4BlauBlau
Pin 5Blau/WeißBlau/Weiß
Pin 6OrangeGrün
Pin 7Braun/WeißBraun/Weiß
Pin 8BraunBraun
Achtung: Wenn Sie sich einmal für eine Norm und eine Belegung festgelegt haben, ist diese Pin-Belegung im kompletten Netzwerk und für alle Anschlüssen zu verwenden.

Wurde das Netzwerkkabel angeschlossen, wird das LAN-Kabel in die Schelle der Zugentlastung geschoben. Das zurückgestülpte Geflecht über dem Kabelmantel muss dabei mit der Zugentlastung unbedingt Kontakt haben und fest verbunden sein, bevor man die Zugentlastungsklemme anzieht. Die Netzwerkdose wird dann nur noch in die Unterputzdose geschoben und mit den Befestigungsschrauben befestigt. Danach wird die Dosenabdeckung montiert.

Grafik TAE Dose © Heinz Kerp
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Alternative „Powerline“

Das Grundprinzip der „Powerline“-Technologie liegt in der Datenübertragung über die vorhandene Elektroinstallation, wobei das Internet-Signal über die Stromleitungen gesendet wird. Daher der englische Begriff „Powerline” (Stromleitung). Die vorhandene Elektroinstallation übernimmt damit die Funktion der LAN-Verkabelung.

Die Powerline-Technologie bietet eine Alternative zur LAN-Verbindung
Die Powerline-Technologie bietet eine Alternative zur LAN-Verbindung

Dazu wird der LAN-Kabel vom Router an den Powerline-Adapter angeschlossen, der in eine beliebige Steckdose gesteckt wird. Das Signal – also die Daten – werden vom Adapter in ein analoges Signal umgewandelt. Dieses Signal wird hochfrequent auf die Stromleitung gegeben und erreicht alle Steckdosen in Wohnung oder im Haus. Ein weiterer Adapter auf Empfangsseite filtert das analoge Signal heraus und wandelt es wieder in digitale Daten um, um die angeschlossenen Netzwerk-Geräte zu bedienen.

Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit liegt real bei etwa 90 Mbit/s, was für Normalanwender vollkommen ausreicht. Gerade von Etage zu Etage ist Powerline eine gute Alternative, wenn man kein LAN-Kabel verlegen kann. Nachteil: Die Qualität der Übertragung hängt extrem von der vorhandenen Elektroinstallation und den Stromleitungen ab.

Powerline Netzwerk Adapter für Internet © Olivier Le Moal, stock.adobe.com
Powerline-Adapter können eine LAN-Verkabelung ersetzen © Olivier Le Moal, stock.adobe.com
Netzwerkdose mit RJ-45 Stecker © praefulgeo, stock.adobe.com
Netzwerkdose anschließen

Netzwerkdose anschließen: Fit für die digitale Zukunft Gebäudesystemtechnik und Hausautomation sind zukunftsweisende Technologien. Wer weitblickend denkt, muss sich heute schon… weiterlesen

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