Erdkabel verbinden oder reparieren

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Die Stromversorgung im Außenbereich, wie beispielsweise für die Gehwegbeleuchtung zur Haustüre, die Gartenbeleuchtung an der Terrasse oder für die Steckdosen im Außenbereich, werden durch Erdkabel gewährleistet. Erdkabel bestehen aus einer strapazierfähigen PVC-Ummantelung, die selbst extremen Bedingungen standhält. Die Verlegung unterliegt spezifischen Normen, wie der der DIN VDE 0100-520 und nach VDE 0605-24 sowie DIN 18322, die vorschreiben, dass Erdkabel gegen mechanische Beschädigungen geschützt sein müssen. Dennoch kann es mitunter durch unterschiedliche Gründe zu Beschädigungen kommen.

Erdkabel durch Spaten getrennt und Stromschlag © Andreas Gruhl, stock.adobe.com
Beschädigung eines Erdkabels – Für die Reparatur gibt es mehrere Möglichkeiten © Andreas Gruhl, stock.adobe.com

Wer Leitungen anschließt, verlängert oder austauscht greift in die bestehende Elektroinstallation ein und hat die Vorschriften der DIN VDE 0100 zu beachten. Dies gilt auch für Leitungen im Garten, die zur Hauselektrik gezählt werden. Grundsätzlich gilt: Arbeiten an der Elektroinstallation sind für Laien tabu! Das sagt Paragraf 13 der „Niederspannungsanschlussverordnung“. Dieses Verbot gilt für gesamte Hauselektrik. Der Abschnitt 526 der DIN VDE 0100-520 enthält die Anforderungen an elektrische Verbindungen. Darunter fallen allgemein alle Anschlüsse an elektrische Betriebsmittelsowie die Verbindung von Leitern untereinander.

Kabelverbindungen im Erdreich müssen besonders geschützt werden
Kabelverbindungen im Erdreich müssen besonders geschützt werden

Zum Schutz der Kabelverbindungen im Erdreich, sind deshalb spezielle Verbinder für Erdkabel einzusetzen. Da bereits Erdkabel vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Schmutz und chemischen wie mechanischen Belastungen zu schützen sind, gilt dies auch für die Verbindung zweier Erdkabel. So muss die Verbindung vollständigen Schutz gegen Berührung bieten, staubdicht sein sowie für ein dauerhaftes Liegen im Wasser bis zu einer Tiefe von mindestens einem Meter geeignet sein. Deshalb müssen Verbinder von Erdkabel mindestens der Schutzart IP 68 nach DIN EN 60529 und VDE 0470-1 entsprechen. Die Schutzart sollte unbedingt auf dem Verbinder angegeben sein.

Für die Verbindung von Erdkabeln werden Verbindungsmuffen verwendet, die zur Verbindung von Kabeln gleicher Bauart geeignet sind. Verbindungsmuffen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die zwischen Schraubkabelverbinder, Schrumpf-, Gel- und Gießharzmuffen unterscheiden werden.

Achtung: Elektroinstallation ist für Laien tabu! Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.

Gewährleistung der Sicherheit

Bevor man sich überhaupt dem beschädigten oder durchtrennten Erdkabel nähert, muss der Arbeitsbereich spannungsfrei geschaltet werden, sofern der zuständige Automat (Sicherung) nicht vorab schon ausgelöst hat! Dazu sind die entsprechenden Automaten (Sicherung) im Verteilerkasten ausschalten. Die Spannungsfreiheit der Leitung ist mit dem Duspol (Spannungsprüfer) zu überprüfen.

Wichtig: Die Automaten (Sicherung) sind gegen Wiedereinschalten zu schützen. Dazu sollte ein Hinweisschild am Sicherungskasten angebracht werden, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.

Schraubkabelverbinder

Schraubkabelverbinder sind rein mechanische Muffen. Sie verfügen in der Regel über eine separate Zugentlastung für die einzelnen Eingänge. Das Gehäuse isoliert gemeinsam mit gut abgedichteten Kabeleinführungen die verbundenen Kabel. Zur Ausstattung zählen auch enge Dichtungshüllen, die sich direkt an den jeweiligen Einführungen befinden.

Zur Verbindung der beiden Endstücke des Erdkabels werden die beiden Kappen und Endstücke des Schraubkabelverbinders über die Enden der beiden zu verbindenden Kabelenden gezogen. Dann werden die abisolierten Kupferadern im Verbindungsstück verbunden und fest verschraubt. Dabei ist darauf zu achten, dass jede Ader mit der entsprechenden Farbcodierung des Gegenstücks zusammengeführt wird. Je nach Ausführung des Schraubkabelverbinders sind an beiden Seiten eine Zugentlastungen angebracht. Nach Festziehen den Zugentlastung werden die Schraubverbindungen auf die Enden der Muffe geschoben und festgezogen. Sie dienen dazu, die Verbindung wasser- und staubdicht zu isolieren.

Kabelverbindung mit Hilfe eines Schraubkabelverbinders
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Schrumpfschlauchverbindung

Bei Schrumpfschlauchmuffen wird die Verbindung der beiden Kabelenden mit einem Schrumpfschlauch ummantelt. Ein solcher Schrumpfschlauch isoliert das Kabel und schützt so die Verbindungsstellen vor Verschmutzungen, Feuchtigkeit und Korrosion. Schrumpfschläuche bestehen in der Regel Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Polyvinylidenfluorid (PVDF).

Reparatur eines Erdkabels mit einer Schrumpfschlauchverbindung
Reparatur eines Erdkabels mit einer Schrumpfschlauchverbindung

Zur Verbindung der beiden Endstücke des Erdkabels wird ein dem Kabeldurchmesser entsprechender Schrumpfschlauch über ein Kabelende gezogen. Dann werden die abisolierten Kupferadern in eine zum Aderquerschnitt passende Hülse geschoben und mit einer Quetsch- oder Crimpzange fest verquetscht. Es ist auch hier darauf zu achten, dass jede Ader mit der entsprechenden Farbcodierung der Gegenseite zusammengeführt wird. Beim Verquetschen darf die Verbindung nicht unter mechanischem Zug stehen. Sind die Verbindungen fest, wird der Schrumpfschlauch über die offen liegende Verbindung gezogen. Mit einer Heißluftpistole wird der Schrumpfschlauch erhitzt, bis er sich zusammenzieht und mit den beiden Leitungen eine Einheit bildet und die Verbindung optimal isoliert. Die Quetschverbindungen sind in der Regel robust und halten auch größerer Zugbelastung stand.

Schrumpfmuffe mit Schraubverbinder, Erdkabel © flordigitalartist, stock.adobe.com
Schrumpfmuffe mit Schraubverbinder, Erdkabel © flordigitalartist, stock.adobe.com

Gelmuffen

Gelmuffen bestehen, wie der Name schon sagt, im Inneren aus einem speziellen, auf Silikon basierendem Gel. Dieses Gel sorgt dafür, dass beim Schließen der Muffen die jeweiligen Verbindungsstellen sicher isoliert und abgedichtet werden. Zudem sind sie in der Regel mit Schraubsystemen ausgerüstet, die eine Zugentlastung gewährleisten.

Zur Verbindung der beiden Endstücke des Erdkabels werden die beiden zu verbindenden Kabelenden in er Verschraubung der Muffe zusammengeführt und miteinander verbunden. Die abisolierten Kupferadern im Verbindungsstück werden festgezogen, wobei vorab darauf geachtet werden muss, dass jede Ader mit der entsprechenden Farbcodierung des Gegenstücks zusammengeführt wird. Beim Schließen der Muffe wird die mechanische Verbindung der Kabelenden in das Gel-Bett gedrückt und so isoliert und vor Wasser und Staub geschützt. Gleichzeitig wird die Zugentlastung geschlossen und muss je nach Ausführung noch verschraubt werden.

Gelmuffen sind für die Verbindung von Erdkabeln bestens geeignet
Gelmuffen sind für die Verbindung von Erdkabeln bestens geeignet
Elektroinstallation im Garten © Nattapol_Sritongcom, stock.adobe.com
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Gießharzmuffen

Gießharzmuffen werden nach der Verbindung der Erdkabelenden mit einem Gießharz befüllt. Im Vergleich zu den anderen Varianten ist dies zwar mit Mehraufwand verbunden, dafür aber schützen diese Muffen extrem gut. Bereits kurze Zeit nach dem Einfüllen härtet das Gießharz komplett aus und dient als permanenter Schutz der Verbindungsstellen vor mechanischen und chemischen Belastungen sowie vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise Schmutz oder Feuchtigkeit. Kleiner Nachteil: die Verbindung ist nach dem Befüllen mit Gießharz nicht mehr zu korrigieren. Deshalb ist sorgfältige Arbeit geboten.

Verbindung von Erdkabeln mittels Gießharzmuffe
Verbindung von Erdkabeln mittels Gießharzmuffe

Zur Verbindung der beiden Endstücke des Erdkabels werden die beiden Dichtungskappen der Gießharzmuffe über die Enden der beiden zu verbindenden Kabelenden gezogen. Dann werden die abisolierten Erdkabel in das Gehäuse gelegt, die abisolierten Kupferadern im Verbindungsstück verbunden. Dazu werden die abisolierten Kupferadern in eine zum Aderquerschnitt passende Hülse geschoben und mit einer Quetsch- oder Crimpzange fest verquetscht. Es ist auch hier darauf zu achten, dass jede Ader mit der entsprechenden Farbcodierung der Gegenseite zusammengeführt wird. Sind die Verbindungen fest, wird das Gehäuse der Gießharzmuffe verschlossen.

Danach werden die Dichtungskappen über die Enden der Muffen-Enden gezogen und die Muffe komplett abgedichtet. Dann wird ein Trichter in die Auffüllöffnung der Muffe gesetzt. Der mitgelieferte Gießharz sollte vor dem Einfüllen kurz mit der Hand durchgeknetet werden. Bei zwei Komponentenharz müssen die beiden Komponenten gemischt und ordentlich durchgeknetet werden. Dann wird der Gießharz in die Muffe eingefüllt und danach der Trichter entfernt. Nach dem Aushärten ist die Muffe vollumfänglich einsatzbereit, der Erdkabel repariert und kann wieder entsprechend der Norm-Vorgaben zugeschüttet werden.

Beleuchtung im Garten © Grigory Bruev, stock.adobe.com
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