Eine neue Lampe anzuschließen, kann bei vielen Gelegenheiten nötig sein. Sei es bei einem Umzug oder nach dem Kauf einer neuen Leuchte. Wird diese direkt an das Netz angeschlossen, gibt es ein großer „Aber“! Arbeiten an der Elektroinstallation ist für Laien tabu! Das sagt Paragraf 13 der „Niederspannungsanschlussverordnung“. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik. Auch für Lampen. Lediglich die Leuchtmittel, wie Glühlampen, LEDs oder Leuchtstoffröhren, dürfen ausgetauscht werden. Mehr nicht! Obwohl Lampen frei im Handel erhältlich sind. Die Händler sichern sich durch entsprechende Warnhinweise auf den Verpackungen und Bedienungsanleitungen ab.

Zuallererst: Sicherheit geht vor!
Das sollte man wissen, auch wenn nur wenige Handgriffe durchzuführen sind. Eine Leuchte anzuschließen, ist sicherlich keine Zauberei. Aber: Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein! Deshalb sind bei jeglichen Arbeiten an der Hauselektrik folgende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Vor Beginn der Arbeiten am häuslichen Stromnetz ist im Sicherungskasten der gesamte Stromfluss auszuschalten und dieser vor einem unbeabsichtigten Wiederschalten abzusichern. Dazu sollte nach Möglichkeit der Sicherungskasten abgeschlossen werden. Es sollte mindestens ein gut sichtbarer Warnhinweis angebracht werden. Vor dem Berühren von Adern oder eventuell stromführenden Bauteilen ist mit einem Spannungsprüfer die Spannungsfreiheit zu überprüfen.
So prüfen Sie den Anschluss auf das Anliegen einer Spannung
Vor Beginn der Arbeiten an den Leitungen ist immer sicherzustellen, dass diese spannungsfrei sind. Dabei ist die entsprechende Sicherungen bzw. der FI-Schutzschalter für den betreffenden Stromkreis auszuschalten und zu kontrollieren, ob die Leitungen tatsächlich spannungsfrei sind.
Dies lässt sich mit einem Spannungsprüfer (Duspol) einfach durchführen. Eine Spitze des Duspols wird an das Ende der gelb-grünen Ader geführt, die andere an die jeweils vorhandenen anderen Adern. Im Idealfall zeigt der Duspol keine Spannung an. Zur Sicherheit sollten jedoch sämtliche Adern gegeneinander geprüft werden und keinerlei Spannung anzeigen.

Welche Werkzeuge benötigen Sie, um eine Lampe anzuschließen?
Für das Anbringen und Anschließen einer Leuchte benötigen Sie folgende Werkzeuge bzw. Hilfsmittel:
- Spannungsprüfer (Gerät, mit dem Sie ermitteln können, ob das Ende einer Leitung unter Spannung steht)
- Schraubendreher
- Fall das Zuleitungskabel gekürzt werden soll: Seitenschneider, scharfes Messer oder Werkzeuge zum Entisolieren von Kabeln, eventuell Kabelschuhe, Lötwerkzeug, um die Kabeleden flexibler Leitungen zu verzinnen
- Bleistift
- Lineal oder Zollstock und Wasserwaage
- Bohrmaschine mit passenden Bohrern für die vorgesehenen Dübel
- Dübel und Schrauben bzw. Haken für die Befestigung der Leuchte
- Trittsichere Leiter
- Lüsterklemmen

Zu Beginn der Installation: Aufhängung vorbereiten und prüfen
Jede zu installierende Leuchte benötigt eine solide Aufhängung bzw. Befestigung für das Gehäuse an der Decke oder an der Wand. Sofern nicht bereits Haken und Dübel für diesen Zweck vorhanden sind, sollte die Montageart der Leuchte kontrolliert und entsprechende Bohrungen für den Haken zum Aufhängen oder für die Schrauben zum Befestigen des Gehäuses vorbereitet werden.
Dabei ist darauf zu achten, vorher mit einem Leitungs-Suchgerät zu checken, wo sich die Stromleitungen für die Leuchte befinden, damit diese nicht aus Versehen angebohrt wird. Bei Trockenbauelementen sind entsprechende Spreizdübel zu verwenden, mit denen sich die Last besser verteilen lässt. Wird das Gehäuse fest an der Wand montiert, ist es vor dem Anschließen der elektrischen Kontakte anzubringen. Eine Hängeleuchte, die an einem Haken befestigt wird, kann ebenfalls vor dem Anschließen der Kontakte anm entsprechenden Haken befestigt werden.

Tipp: Oft sind Hängeleuchten mit einem relativ langen Kabel ausgestattet. Der Überstand dieses Kabels lässt sich meist gut in der dafür vorgesehenen Kappe unterbringen. Wird dieser Platz zu knapp, empfiehlt es sich, das Zuführungskabel etwas zu kürzen. So kann die Leuchte einfacher montiert werden und Sie vermeiden es, dass ein zu eng in der Kappe eingerolltes Kabel diese mit der Zeit verschiebt und nach unten drückt.

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Was bedeuten die Farben der Kabel und Leitungen?
Für die einzelnen Adern in einem Stromkabel gelten Standardfarben, welche üblicherweise für bestimmte Funktionen verwendet werden. Bei einer korrekten Verkabelung werden die Farben wie folgt verwendet:
- Grün-gelb: Schutzleiter oder Erdung (PE), diese Ader ist normalerweise nicht strom- oder spannungsführend, ihr Anschluss ist beispielsweise wichtig in Feuchträumen sowie bei der Installation von Leuchten mit einem Metallgehäuse
- Blau: Neutralleiter (N), nicht spannungsführend
- Braun, grau oder schwarz (in dieser Farbe sind normalerweise 1 bis 3 Adern pro Stromkabel vorhanden) – wird als Außenleiter oder Phasenleiter bezeichnet, umgangssprachlich auch „Phase“ (L1 bis L3), diese Leitungen sind normalerweise spannungsführend, wenn die Sicherungen und der Schalter für die Lampe eingeschaltet sind
Achtung: Man sollte sich niemals auf die Farben der Adern, wenn elektrische Geräte bzw. eine Leuchte angeschlossen wird, verlassen! Bei Anschlussfehlern, in älteren Anlagen oder auch bei abweichenden Standards (beispielsweise im Ausland) können die Farben anders verwendet worden sein. Im Zweifel ist immer eine fachkundige Person hinzuzuziehen.

Lampe anschließen
Nachdem die Lampe mechanisch an der Decke oder der Wand befestigt wurde, werden die elektrischen Kontakte angeschlossen. Die meisten Leuchten besitzen lediglich zwei Anschlüsse für die Leitungen, welche einfach mit den aus der Wand kommenden Kabeln über eine Lüsterklemme miteinander verbunden werden.
Eine Lüsterklemme anschließen:
- Enden der Leitungen der Leuchte die Isolation auf einer Länge von ca. 7 mm entfernen, falls dies nicht bereits werkseitig vorbereitet ist
- Bei flexiblen Leitungen bestehen diese aus mehreren feinen Adern, die entweder mit einem Kabelschuh mit Aderendhülse versehen oder für einen besseren Kontakt verzinnt werden müssen. Die Schraube in der Lüsterklemme ist so weit zu öffnen, bis sich das Leitungsende in die Öffnung schieben lässt
- Leitungsende in die Lüsterklemme stecken und die Schraube wieder festziehen. Es ist dabei darauf zu achten, dass keine Isolation mit eingeklemmt wird
- Mit einem leichten Ziehen an der Leitung ist zu prüfen, ob diese ausreichend festsitzt
- Der Vorgang ist für alle weiteren Anschlüsse zu wiederholen
Diese Methode wird häufig für die Installation von Hängeleuchten angewendet. Bei Wandleuchten befinden sich die Anschlüsse für die Stromleitungen oft direkt im Gehäuse. Der Kontakt wird dann ebenfalls über die dort vorhandenen Lüsterklemmen, Klemmverbindungen oder vorbereiteten Anschlussmöglichkeiten hergestellt.
Beim Anschluss der Leuchte ist auch daran zu denken, die Zugentlastung für die Zuleitung mit einzubauen. Dies ist meist eine Schelle, welche das Kabel kurz hinter der Anschlussstelle festklemmt und so verhindert, dass einzelne Adern aus der Verbindung gezogen werden können. Außerdem ist die Maßnahmen zum Schutz gegen eine Berührung der stromführenden Teile herzustellen. Dies ist bei Leuchten mindestens der Schutzgrad IP 20. In Feuchträumen ist die Einhaltung eines höheren Schutzgrades nötig.
Tipp: Einige Modelle von „Lüsterklemmen“ funktionieren nicht mit Schrauben, sondern über eine Klemmverbindung. Bei diesen Modellen kann das Leitungsende einfach in die dafür vorgesehene Öffnung gesteckt werden und es wird automatisch fixiert. Zum Lösen dieser Verbindungen wird ein Hebel auf der Oberseite der Lüsterklemmen mit einem Schraubendreher niedergedrückt und dann die Leitung herausgezogen.



Anschluss von Leuchten mit mehreren Leuchtgruppen
Ist die zu installierende Leuchte mit mehreren Leuchtgruppen ausgestattet, sind in der Regel mehr als zwei Anschlüsse dafür vorgesehen. Um diese Lampe funktionsgerecht zu betreiben, benötigt man einen entsprechenden Schalter, der mit der nötigen Anzahl an Zuleitungen im Raum installiert ist. Die Leitungen sind entsprechend der Betriebsanleitung für Schalter und Leuchte anzuschließen. Vvor dem Schließen des Gehäuses sollte geprüft werden, ob die Schaltung Ihren Wünschen entsprechend funktioniert.
Moderne LED-Leuchten sind oft mit einer Fernbedienung versehen, welche die Installation eines besonderen Schalters erspart. Mit dieser Fernbedienung lassen sich nicht nur verschiedene Leuchtgruppen ansprechen. Sie dient beispielsweise auch zum Dimmen der Beleuchtung oder zum Wechsel der Lichtfarben.
Eine Lampe anzuschließen, ist selbst für nicht so versierte Heimwerker eigentlich kein Problem, wenn man sich strikt an die Sicherheitsvorschriften hält. Doch, wie bereits eingangs erwähnt, ist es verboten. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik, inklusive Lampen. Nur Leuchtmittel, wie Glühlampen, LEDs oder Leuchtstoffröhren, dürfen ausgetauscht werden. Mehr nicht!