Ein Lüfter im Badezimmer ist grundsätzlich sinnvoll, denn beim Baden und Duschen entsteht eine Menge Luftfeuchtigkeit. Ein Badlüfter sorgt dafür, dass ein Luftaustausch im Raum stattfindet. Insbesondere dann, wenn Badfenster aufgrund von Witterung oder Außentemperatur geschlossen bleiben oder das Bad nur über ein kleines Fenster verfügt. Die DIN 1946-6 „Lüftung von Wohnungen“ sieht in fensterlosen Räumen Badlüfter vor. Die DIN 18017-3 schreibt sogar vor, dass Räume ohne Fenster durch eine mechanische Anlage entlüftet werden müssen, wobei in Bädern ein Luftvolumenstrom von 40 oder 60 m³ pro Stunde vorgeschrieben ist.

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Badlüfter bestehen in der Regel aus einem Abluftventilator, der an Entlüftungsrohre in Wand oder der Decke angeschlossen werden. Der Abluftventilator arbeitet in der Regel in Abhängigkeit mit dem Licht im Bad. Die Ventilatoren laufen immer dann, wenn jemand das Licht im Badezimmer einschaltet. Eine sinnvolle, normgerechte Alternative ist der raumluftgesteuerte Badlüfter. Ein Sensor startet dabei den Ventilator automatisch, wenn die Luftgüte (unter anderem Feuchtigkeit, Temperatur, CO₂) einen voreingestellten Grenzwert überschreitet. Aber auch ein Badlüfter mit Zeitschaltuhr ist möglich, der den vorgeschriebenen Luftaustausch von 40 bis 60 m³ über den Tag gewährleistet.
Badlüfter saugen die Luft nach draußen. Dadurch strömt Luft aus anderen Räume nach. Während der Luftaustausch bei alten und unsanierten Gebäuden allein durch undichte Stellen in der Haushülle funktioniert, sind in modernen Gebäuden spezielle Luftdurchlässe nötig.

Vorbereitung
Befindet sich das Bad an einer Außenwand, ist durch einen Mauerdurchbruch zunächst für die notwendige Öffnung zu sorgen. Deutlich einfacher wird die Montage, wenn bereits ein Abluftrohr vorhanden ist. Grenzt das Bad nicht an eine Außenwand, dann wird es deutlich komplizierter. Denn dann muss über ein zusätzliches Rohrleitungssystem der endgültige Ausgang für die Feuchtigkeit ins Freie installiert werden. Wir beschreiben hier den Einbau einer Badentlüftung mit direkter Ableitungsmöglichkeit über die Außenwand.
Zuerst sollte man abschätzen, wieviel Kubikmeter Luft im Bad oder in der Dusche umgewälzt werden müssen. Raumvolumen oder Umwälzvolumen des Lüfters sollten auf der Verpackung oder in den technischen Daten stehen. Zudem hat man die Wahlmöglichkeit den Ventilator mit dem Lichtschalter, einem Raumluft- oder Feuchtigkeitssensor oder einer Zeitschaltuhr zu betreiben. Wer die Variante mit dem Licht wählt, sollte sich für einen Lüfter mit Nachlauf entscheiden. Man sollte die Dicke der Außenwand kennen, dementsprechend ist die Länge des Abluftrohrs zu wählen. Der Durchmesser dieses Rohrs richtet sich nach dem gewählten Badlüfter. Die Angabe steht in der Regel auf der Verpackung oder in den technischen Daten. Der Innendurchmesser muss genau zum Außendurchmesser des Gegenstücks am Lüfter passen.

Badentlüfter einbauen
Für den kreisrunden Fassadendurchbruch in der Wand eignet sich am besten ein Kernbohrgerät mit dem entsprechenden Bohrkranz. Ansonsten tut es auch ein Bohrhammer sowie Hammer und Meißel. Das Abluft-Rohrstück eignet sich bestens, um mit dem Bleistift den Kreis für das Loch an die Wand zu zeichnen. Entlang des Kreises bohrt man mehrere Löcher nach außen. Mit Hammer und Meißel kann man nach und nach die Öffnung freischlagen.

Nicht vergessen: Der elektrische Anschluss des Badlüfters! Dazu muss eine Leitung bis zum Durchbruch verlegt werden. Da im Bad und in der Dusche ganz besondere Sicherheitsvorschriften für die Elektroinstallation gelten, sollte man einen Elektroinstallateur zu Rate ziehen. Zudem verlangt, je nach Auswahl und Betrieb des Badlüfters unterschiedliche elektrische Verknüpfungen und Anschlussverfahren.
Beim Standard-Badlüfter, der lediglich beim Ein- und Ausschalten des Lichts betrieben wird, benötigt man lediglich ein 3-adriges Kabel. Genauso wie bei Lüftern, die nicht über den Lichtschalter, sondern ausschließlich über Sensor oder eine Zeitschaltuhr betrieben werden. Ein Badlüfter mit Nachlaufzeit läuft nach dem Ausschalten des Lichts noch für eine voreingestellte Zeit weiter. Hierfür benötigt man ein 5-adriges Kabel. Ebenso wie bei Varianten mit Sensor oder Zeitschaltuhr, die ebenfalls über den Lichtschalter eingeschaltet werden können.
Den kreisförmigen Mauerdurchbruch schäumt man mit PU-Schaum aus und setzt das Kunststoffrohr ein. Es muss fest und wackelfrei fixiert sein. Überstehendes Material ist zu entfernen. Eventuell Putz- oder Dichtanstrich erneuern, sofern die Blenden keinen sauberen optischen Abschluss ergeben.
Zuerst ist die Blende von der Halteplatte mit Ventilator und Motor zu entfernen. Dann ist, je nach Modell, die Zeitschaltuhr oder die Nachlaufzeit des Ventilators einzustellen – sofern sie nicht voreingestellt sind. Wie, entnimmt man der Bedienungsanleitung des Herstellers.

Elektroinstallation ist für Laien tabu
Die Elektroinstallation gehört zu den sogenannten „gefahrengeneigten Handwerken“ die laut Handwerksordnung (HwO) nur von Unternehmen ausgeübt werden dürfen, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind, also Elektrofachfirmen. Für Laien sind Arbeiten an der Elektroinstallation tabu! Grundlage dafür ist §13 Abs. 2 Satz 4 der „Niederspannungsverordnung“ (NAV) sowie die DIN VDE 0100-1000. Dieses Verbot gilt für die gesamte Hauselektrik.
Badlüfter anschließen
Elektrischer Strom ist extrem gefährlich und kann tödlich sein. Deshalb:
- Bei Installationsarbeiten immer erst den Strom abstellen. Die dem betreffenden Stromkreis zugehörige Sicherung ausschalten.
- Hinweisschild am Sicherungskasten anbringen, um zu verhindern, dass die Sicherung aus Versehen wieder einschaltet wird.
- Überprüfen, ob die betreffende Leitung spannungsfrei ist.
- Nur Elektroarbeiten ausführen für die Fachkenntnisse vorhanden sind!
- Schutzleiter niemals für andere Funktionen verwenden, abklemmen oder entfernen.
- Nach beendeter Arbeit Schutzleiterfunktion überprüfen!
Zum Lieferumfang eines Badlüfter gehört in der Regel ein Dichtungsring für die Elektroleitung. Dichtung über das Kabel ziehen. Falls notwendig, die Leitung mit einem Kabelmesser rund fünf Zentimeter abisolieren. Aufpassen: Die Isolierung der innenliegenden Leiter nicht verletzen! Mit der Abisolierzange die Adern rund drei Millimeter abisolieren.
Die Leitung führt normalerweise Adern mit der Farbkennung Braun, Blau und Grün-Gelb. In der Regel verfügt die Anschlussklemme für den Schutzleiter die Kennung PE oder das Zeichen. Hier ist zwingend der Schutzleiter (grün-gelbe Ader) anzuschließen. Der braune Draht wird als Leiter des Stromkreises im Lüfter mit der Klemme L verbunden. Der blaue Draht (Neutralleiter) kommt an die Klemme N. Der Schutzleiter wird an die Erdungsklemme angeschlossen.
Bei der Verdrahtung mit fünf Adern (Dauerstromleiter, geschaltete Phase, Neutralleiter, Schutzleiter, Reserveader) kann zur Verbindung des Dauerstromleiters der braune, schwarze wie auch der graue Draht zur Verfügung stehen. Das muss im Zweifelsfall durchgemessen werden. Außerdem muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die Bezeichnungen für den entsprechenden Anschluss am Badlüfter je nach Hersteller durchaus differieren können. Vor dem Anschluss ist auf jeden Fall der Anschlussplan des Geräts zu studieren!
Der Dauerstromleiter wird in den meisten Fällen mit der Klemme L des Badlüfters verbunden. Der geschaltete Kontakt, der vom Lichtschalter kommt, kann ebenso wie der Dauerstromleiter die Farbpalette Braun, Schwarz und Grau beinhalten. Auch hier ist die Prüfung des Leiters notwendig. Der entsprechende Draht wird mit der Klemme T verbunden.
Sicher in der Farbgebung ist hingegen der Neutralleiter. Der blaue Draht kommt in die Klemme N. So, wie der gelb-grüne Draht des Schutzleiters unter die Klemme mit der Kennung PE oder mit dem Zeichen kommt. Ein Draht bleibt übrig, der, am Ende versehen mit einer Lüsterklemme, als Reserve verbleibt.

Endmontage des Lüfters
Ist der Badlüfter fach- und sachgemäß angeschlossen, wird die über die Leitung gezogene Dichtungsscheibe auf der Rückseite der Montageplatte in die dafür vorgesehene Öffnung eingepasst. Die Dichtung dient dazu, die Kabelverbindungen vor Feuchtigkeit zu schützen. Nun setzt man den Badlüfter in die Öffnung, bis die Montageplatte gerade sitzt. Dann werden mit einem Blei- oder Filzstift durch die Verschraubungslöscher der Montageplatte die Bohrlöcher angezeichnet. Der Badlüfter wird noch einmal aus der Wand gelöst, die Löcher gebohrt und Dübel eingesetzt.
Im letzten Schritt wird der Badlüfter wieder in die Öffnung gesetzt und die Montageplatte fest mit der Wand verschraubt. Nachdem die Montageplatte sitzt, wird nur noch die Blende aufgesetzt, die bei den meisten Badlüfter-Modellen durch einfaches Aufsetzten und dem Einrasten von Halterungen erfolgt. Dabei ist zu beachten, dass bei feuchtigkeits- oder temperaturgesteuerten Badlüftungen die Öffnung der Blende genau über den Sensoren liegt.


Badezimmer entlüften
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