Abschirmung von Elektrosmog

Teilen:

Elektrosmog – so bezeichnet man hinlänglich die täglichen Belastungen des Menschen und der Umwelt durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Von diesen Feldern sind wir ständig umgeben. Sie werden von elektrischen Leitungen und Geräten wie Smartphones, Computern, Haushaltsgeräten, Basisstationen von schurlosen Telefonen, Radiowellen und WLAN-Repeatern verursacht.

Doch elektromagnetische Felder sind keineswegs gleich und somit auch unterschiedlich schädlich. Elektromagnetische Felder hängen von ihrer Stärke (Strahlung), ihre Schwingung (Wellenlänge) sowie ihrer Schwingungszahl (Frequenz) ab. Man kann als Faustregel für die Schädlichkeit ihrer Strahlung festhalten: Je höher die Frequenz und je kürzer die Frequenz desto größer ist die Schädlichkeit für die Umwelt!

Elektromagnetismus kann gesundheitliche Probleme hervorrufen
Elektromagnetismus kann gesundheitliche Probleme hervorrufen

Bei einer Gleichspannung kommt es zwar zu einem statischen elektrischen Feld, doch es fehlt die Schwingung. Da Frequenz und Wellenlänge fehlen, geht von Gleichstrom in Sachen Elektrosmog keinerlei Gefahr für den Menschen aus.

Bei einer Wechselspannung kommt es hingegen zu einem dynamischen elektrischen Feld, weil sich der magnetische Fluss um den elektrischen Leiter ständig ändert. Dadurch wird um die Elektroleitung oder den elektrischen Verbraucher eine Spannung induziert, die negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann. Da die menschlichen Nervenbahnen wie winzig kleine elektrische Leiter wirken, können sie von äußeren Magnetfeldern beeinflusst werden. Elektromagnetische Felder können deshalb Reize auslösen, die in der Lage sind, den menschlichen Körper aus dem Gleichgewicht zu bringen. Menschen, die auf solche Reize reagieren, gelten als elektrosensible Menschen, die Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schlafstörungen aufweisen.

Doch auch bei den eben angesprochenen dynamischen elektrischen Feldern gibt es entscheidende Unterschiede. So wird zwischen nieder- und hochfrequenten Feldern unterschieden. Die Wechselspannung aus der Steckdose, mit der ein Föhn, ein Mixer oder eine Spülmaschine betrieben werden, hat ein niederfrequentes Wechselfeld mit 50 Hz (Hertz). Eine Mikrowelle besitzt bei Betrieb hingegen ein hochfrequentes Wechselfeld von 2,45 Ghz (Gigahertz). Je höher die Frequenz der elektromagnetischen Felder ist, desto höher ist die Gefahr!

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

Der Niederfrequenzbereich beträgt weniger als 100 KHz (Kilohertz) und die Wellenlänge der Frequenz ist sehr lang. Werden Spülmaschine, Waschmaschine oder der Kaffeevollautomat ans Stromnetz angeschlossen, entstehen also niederfrequente elektromagnetische Felder. Weitere Quellen im Umfeld können auch auß0erhalb des Hauses liegen, wie beispielsweise Hochspannungsleitungen, Erdkabel, Transformatoren und Bahnoberleitungen.

Der Hochfrequenzbereich beginnt bei 100 KHz (Kilohertz) und geht bis zu 300 GHz (Gigahertz). Diese Frequenzen treten bei Hochspannungsleitungen, Funk- und Sendemasten, Mobilfunkanlagen, Ganzkörperscannern, Radarsystemen und Warensicherungen in Läden auf. Entscheidender dürften aber Geräte mit kabelloser Datenübertragung wie Mobiltelefone, Tablets oder Babyphons sein. Hinzu kommen Geräte mit Bluetooth-Funktionen, WLAN-Router und Schnurlostelefone.

Mann mit Kopfschmerzen vor dem Computer im Büro © fizkes, adobestock.com
Elektrosensibilität – Menschen reagieren auf elektromagnetische Umweltverträglichkeit (EMVU) mit unterschiedlichen Symptomen © fizkes, adobestock.com

Gefährdungspotential von Elektrosmog minimieren

Obwohl Elektrosmog, der von Quellen mit niedrigen Frequenzen außerhalb des Hauses erzeugt wird, bereits durch eine Hauswand abgeschirmt wird, existieren innerhalb des Hauses durchaus Quellen die Elektrosmog verursachen, den man schon durch kleine Tricks verhindern kann.

  • Während des Telefonierens mit dem Handy ein Headset benutzen.
  • Eltern sollten darauf achten, Babyphons ohne dauerhaftem DECT-Standard zu kaufen.
  • Nur Geräte verwenden, die als strahlungsarm gekennzeichnet sind. Auf VDE- und CE-Prüfzeichen achten.
  • Keine Geräte im Stand-by-Betrieb halten. Alles ausschalten und den Stecker aus der Steckdose ziehen, wenn es nicht benutzt wird.
  • Steckdosenleisten mit Schaltern verwenden. Der Schalter trennt alle eingesteckten Geräte zweipolig vom Netz.
  • Hintergrunddatenverkehr am Smartphone beim Telefonieren deaktivieren.
  • WLAN nachts ausschalten.
  • Nur bei einer guten WLAN-Verbindung im Internet surfen. Die Leistung des Computers, des Tablets oder des Smartphones wird bei schwacher Verbindung hochgeregelt.
  • WLAN-Sendeleistung über die Software des Routers reduzieren. Sendefreie Zeiten durch entsprechende Programmierung der Software festlegen. WLAN eventuell auf Powerline (WLAN-Adapter für Steckdosen) umstellen.
  • Verbraucher nicht „falschherum“ in die Steckdose stecken. Erwischt man mit dem Neutralleiter des Gerätesteckers die Phase der Steckdose, kann es auch im ausgeschalteten Zustand des Geräts zu einem Stromfluss kommen. Nämlich dann, wenn der Geräteschalter lediglich die Phase unterbricht. Tipp: Mithilfe eines Multimeters lässt sich überprüfen, ob der Stecker eines Elektrogeräts umgedreht werden muss.
  • Nur schnurlose DECT-Telefone kaufen, bei denen die Basisstation während des Telefonats sendet und danach abschaltet.
  • Beim Anmieten, Kaufen oder Bauen eines Hauses auf Abstand zu Hochspannungsleitungen, Trafostationen und Mobilfunkanlagen achten.
  • Abstand zu elektromagnetischen Strahlungsquellen halten. Dazu gehören: Mittel- und Hochspannungsleitungen, Transformatorenstationen, Eisenbahnlinien und Mobilfunkantennen.

Da elektromagnetische Wechselfelder nur da entstehen, wo Strom fließt, geht von einer ungenutzten Steckdose oder Leitung keinerlei Gefahr aus.

Elektromagnetische Strahlung und Felder © Bundesamt für Strahlenschutz
Elektromagnetische Strahlung und Felder © Bundesamt für Strahlenschutz
bis zu 30% sparen

Elektriker finden
Günstige Angebote

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Abschirmungsmöglichkeiten

Es gibt diverse Möglichkeiten bei Elektrosensibilität sogenannte „Abschirmmaterialien“ gegen Elektrosmog einzusetzen.

  • Abschirmfarbe – Die Farbe sorgt dafür, dass elektromagnetische Strahlung niederfrequenter elektrischer Wechselfelder sowie hochfrequenter elektromagnetischer Wellen abgeschirmt wird. Auch wenn Abschirmfarbe meist nur in Schwarz erhältlich ist, kann sie nach dem Abtrocknen mit getönter Farbe überstrichen werden.
  • Abschirmgewebe oder -gitter aus Metall. Fenster: Fliegengitter aus Alu-Gewebe installieren, um neben den lästigen Fliegen auch den Elektrosmog auszuschließen. Boden: Spezielle Abschirmvliese unter dem Bodenbelag verlegen. Wände: Das Vlies unter Wandverkleidungen oder -belägen befestigen.
  • Beim Hausbau Lehmbaustoffe verwenden. Lehmputze bekommen durch den Zusatz von elektrisch leitfähigen Zusätzen die Eigenschaft einer hohen Abschirmwirkung gegenüber Hochfrequenzstrahlung.
  • Beim Verputzen von Hauswänden stark metallisiertes Polyestergewebe oder Spezialstahlgewebe verbauen. Beides sind Abschirmmaterialien, die sich wie herkömmliches Armierungsgewebe einsetzen lassen.
  • Hochfrequenz dämpfende Gipskartonplatten. Sie wurden extra zur Reduzierung hochfrequenter Strahlung hergestellt und weisen durch den Zusatz von Graphit nicht nur eine hohe Wärmeleitfähigkeit, sondern auch eine hohe Abschirmung auf.
  • Netzfreischalter (Netzabkoppler) installieren. Sie werden im Sicherungskasten eingebaut. Dadurch wird die Wechselspannung in unbedenkliche Gleichspannung verwandelt, sobald in dem betroffenen Stromkreis keine Energie mehr benötigt wird.

In wie weit elektromagnetische Wechselfelder die Gesundheit von Menschen gefährden, ist immer noch Gegenstand der Forschung. Langzeitstudien gibt es in diesem Bereich noch nicht. Dennoch wird in Deutschland der Schutz der Bevölkerung vor elektromagnetischen Feldern und Strahlung durch frequenzabhängige Grenzwerte mit der „26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes“ geregelt.

Diese Verordnung gilt jedoch nur für ortsfeste nieder- und hochfrequente Anlagen. Für mobile Geräte gilt das „Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen“ (FTEG) mit der Norm DIN EN 50360 und der Empfehlung des Europäischen Rates 1999/519/EG. Für elektromagnetische Felder am Arbeitsplatz gibt es zusätzlich die berufsgenossenschaftliche Unfallverhütungsvorschrift DGUV 15. All diese Normen beruhen auf Empfehlungen der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung eines Sachverständigengremiums der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Elektrosmog © Severin Lonka, stock.adobe.com
Elektrosmog

Elektrosmog – die unsichtbare Belastung Magnetische Felder, die überall dort wo Strom fließt, verteilt oder verbraucht wird, entstehen, können als… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Elektriker finden
Angebote vergleichen

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos

Artikel teilen: