Elektrische Rollladensteuerung nachrüsten – Informationen und Tipps
Wenn die eigenen Fenster bei Bedarf mithilfe eines Rollladens verschlossen werden können, birgt dies zahlreiche Vorteile: Die Fenster sind gegen Einbruchsversuchen geschützt, zudem können Licht, Wärme oder auch Insekten auf Wunsch wirkungsvoll ausgesperrt werden. Die Bedienung vor allem älterer Rollläden läuft in der Regel manuell ab. Das bedeutet, dass der Rollladen über einen Gurt per Muskelkraft hoch- und runtergelassen werden muss. Das bringt einen gewissen Zeitaufwand mit sich und kann unter Umständen auch sehr anstrengend sein.
Gerade bei größeren Jalousien, die womöglich noch aus Holz bestehen, müssen beachtliche Gewichte über den Gurt gezogen werden. Moderne Rollläden sind in der Regel mit einem Motor ausgestattet, der die manuelle Bedienung obsolet werden lässt. Ältere Modelle hingegen verfügen über eine solche Hilfe nicht. Glücklicherweise ist es nicht schwierig eine elektrische Rollladensteuerung nachzurüsten. Der nachfolgende Ratgeber verrät, welche Möglichkeiten es gibt und welche Faktoren bei der Umsetzung beachtet werden müssen.
Welche Vorteile bietet eine elektrische Rollladensteuerung?
Mit Blick auf elektrische Rollladensteuerungen sticht ein Vorteil direkt auf den ersten Blick ins Auge: Die manuelle Bedienung fällt weg. Das bedeutet einen verringerten Zeitaufwand und gleichzeitig mehr Komfort, weil das schwere Gewicht der Rollläden nicht mehr von Hand auf- und abgewickelt werden muss. Gerade für Senioren oder Menschen mit körperlichem Handicap ist dies eine deutliche Erleichterung. Darüber hinaus sind bei einer elektrischen Rollladensteuerung aber noch weitere Vorteile zu erkennen:
So kann die Steuerung zum Beispiel mit einer Zeitschaltuhr kombiniert werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Rollläden auch dann verlässlich schließen, wenn sich niemand im Haus befindet. Zuverlässiger Einbruchsschutz ist so auch während der Urlaubszeit gewährleistet. Darüber hinaus können zusätzliche Module integriert werden, die etwa ab einer bestimmten Sonneneinstrahlung aktiviert werden und dann eine automatische Steuerung der Rollläden sicherstellen.
Die Vorteile einer elektrischen Rollladensteuerung im Überblick:
- manuelle Bedienung wird obsolet
- mehr Komfort auch für Senioren
- automatische Steuerung auch bei Abwesenheit
- zusätzliche Module wie Zeitschaltuhren etc. integrierbar
Welche Möglichkeiten für die Nachrüstung elektrischer Rollladensteuerungen gibt es?
Wenn es darum geht eine elektrische Rollladensteuerung nachzurüsten, gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Optionen:
- elektrischer Gurtwickler
- elektrischer Motor im Rollladenkasten
Beide Varianten sind heutzutage sehr gängig und können grundsätzlich bei allen manuell betriebenen Rollläden umgesetzt werden. Sie unterscheiden sich allerdings deutlich im Kosten- sowie Arbeitsaufwand. Der elektrische Gurtwickler ist von beiden die einfachere Option, die sich auch von ungeübten Handwerkern mit geringen Kenntnissen schnell umsetzen lässt. Je nachdem welches Modell ausgewählt wird, liegen die Kosten meist im zwei- bis dreistelligen Bereich allein für den Gurtwickler. Dieser übernimmt die Auf- und Abwicklung des Rollladengurtes, sodass die manuelle Bedienung mit Muskelkraft wegfällt.
Der Einbau eines elektrischen Motors im Rollladenkasten ist mit einem größeren Arbeitsaufwand verbunden und bringt parallel zusätzlich auch höhere Kosten mit sich. Genutzt werden hierfür meist Rohrmotoren, die inklusive Zubehör häufig bei einem Kostenpunkt von rund 250,00 Euro liegen. Der entscheidende Faktor ist, dass ein mit einem Motor ausgerüsteter Rollladen anschließend nicht mehr über ein Gurt-, sondern über ein Zugsystem hinauf- und hinabgelassen wird. Ob Sie sich für einen elektrischen Gurtwickler oder einen Rollladenmotor entscheiden – Fakt ist, dass die Kosten jeweils nur für ein Fenster berechnet werden. Bei jedem Rollladen muss ein separater Motor bzw. ein separater Gurtwickler installiert werden.
Elektrischen Gurtwickler nachrüsten: Was muss beachtet werden?
Wer einen elektrischen Gurtwickler am Rollladen nachrüsten möchte, um sich die manuelle Bedienung zukünftig zu ersparen und vielleicht eine Zeitschaltuhr oder andere technische Finessen zu installieren, der muss einige wichtige Aspekte beachten. Da wäre zum einen die benötigte Zugkraft, die bei der Auswahl des Motors eine entscheidende Rolle spielt.
Die Zugkraft ist entscheidend dafür, dass der eingebaute Motor den Rollladen auch wirklich sicher und verlässlich auf- und absenken kann. Verfügt der Motor über eine zu geringe Zugkraft wird seine Funktionsweise beeinträchtigt und er kann durchbrennen. Die benötigte Zugkraft ist unter anderem von der Größe des Fensters, aber auch vom Material der Rollläden abhängig. Holz beispielsweise ist deutlich schwerer als Aluminium, welches wiederum mehr Gewicht als Kunststoff auf die Waage bringt. Bevor demnach ein elektrischer Gurtwickler gekauft wird, sollte die entsprechende Zugkraft berechnet werden.
Die folgende Beispielrechnung hilft dabei.
- Kunststoffrollladen: rund 5 Kilo pro m²
- Aluminiumrollladen: rund 5,5 Kilo pro m²
- Holzrollladen: rund 11 Kilo pro m²
Das Gewicht pro Quadratmeter wird nun mit der Höhe sowie der Breite des spezifischen Fensters multipliziert:
1,5 m x 2,5 m x 5,5 kg = 20,625 kg
Um ganz sicher zu sein, dass die Zugkraft des Gurtwicklers exakt auf den eigenen Rollladen angepasst ist, sollte eine Draufgabe von rund 10 – 15% erfolgen. Für das obige Beispiel ist dementsprechend ein elektrischer Gurtwickler mit einer Zugkraft von 23 kg angemessen. Die entsprechende Angabe finden Sie in den Produktdetails des Gurtwicklers.
Um eine elektrische Rollladensteuerung nachrüsten bzw. einen elektrischen Gurtwickler installieren zu können, sollte außerdem beachtet werden, dass dieser mit Strom betrieben wird. Dementsprechend muss dieser Gurtwickler über eine Leitung an die Stromversorgung angeschlossen werden. Diese Aufgabe verursacht einen weiteren Kosten- bzw. Arbeitsaufwand.
Die Details müssen beim Nachrüsten eines elektrischen Gurtwicklers beachtet werden:
- Arbeits-/Kostenaufwand für das Gerät und den Einbau
- benötigte Zugkraft muss individuell berechnet werden
- Gurtwickler muss an Stromversorgung angeschlossen werden
Elektrischen Rollladenmotor nachrüsten: Was muss beachtet werden?
Im Vergleich zum Nachrüsten eines elektrischen Gurtwicklers erweist sich der nachträgliche Einbau eines Rollladenmotos als deutlich kostspieligere und gleichzeitig arbeitsintensivere Variante. Ebenso wie beim elektrischen Gurtwickler spielt auch bei einem Rollladenmotor die Zugkraft eine entscheidende Rolle: Je größer und schwerer die Rollläden, umso leistungsstärker muss der Motor sein.
Leistungsstärkere Motoren sind gleichzeitig an einen höheren Preis gekoppelt. Genauso wie bei einem elektrischen Gurtwickler muss auch der Rollladenmotor mit Strom betrieben werden, was das Verlegen elektrischer Leitungen nach sich zieht. Spätestens in diesem Fall kann es sich lohnen einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um sicherzustellen, dass die Leitungen korrekt verlegt werden. Das kann zusätzliche Kosten verursachen.