Versiegelungen und Imprägnierungen reduzieren bei Pflastersteinen die Aufnahme von Feuchtigkeit und Schmutz. Dies macht die regelmäßige Reinigung und die Pflege von Pflasterflächen einfacher. Viele Hersteller bieten deshalb inzwischen Pflastersteine an, die schon im Werk versiegelt oder imprägniert werden. Solch ein Schutz lässt sich aber auch nachträglich aufbringen. Zudem lässt er mit der Zeit nach. Selbst bei werksseitig versiegelten oder imprägnierten Steinen müssen Sie den Schutz daher nach einer gewissen Zeit erneuern, wenn Ihre Pflasterung weiterhin pflegeleicht sein soll.
Imprägnierung oder Versiegelung? – die Unterschiede
Sowohl eine Imprägnierung als auch eine Versiegelung verhindert, dass sich Schmutz in den Poren der Pflastersteine ablagert. Beide Mittel reduzieren zudem die Aufnahme von Flüssigkeiten, die zur Entstehung von Flecken führen könnte. Auch Moosen, Algen und Flechten machen sie das Leben schwer. Das regelmäßige Fegen oder eine andere Art der Reinigung erübrigt sich jedoch nicht. Diese Arbeit ist bei versiegelten und imprägnierten Pflasterungen allerdings schneller erledigt, denn die Verschmutzungen verbleiben auf den Oberflächen der Steine. Imprägnierungen und Versiegelungen können zudem einen positiven Effekt auf die Frostbeständigkeit einer Pflasterung haben. Indem sie verhindern, dass die Steine sich mit Wasser vollsaugen, verhindern sie Abplatzungen durch gefrorenes Wasser.
Neben den vielen Gemeinsamkeiten gibt es einige wichtige Unterschiede. Eine Versiegelung legt sich wie ein Film auf die Pflastersteine und bildet eine geschlossene Oberfläche. Sie ist undurchlässig für Feuchtigkeit. Eine Versiegelung verschließt zudem die kleinen Poren, die viele Pflastersteine besitzen, und gleicht Unebenheiten aus. Durch sie wird eine Pflasterung insgesamt glatter und entsprechend leichter zu reinigen, gleichzeitig aber auch rutschiger.
Eine Imprägnierung dringt in die Steine ein und ist diffusionsoffen. Feuchtigkeit, die aus dem Erdreich aufsteigt oder aus anderen Quellen stammt, kann daher weiterhin durch die Steine entweichen. Diese Eigenschaft verhindert ebenfalls Frostschäden. Imprägnierungen haben zudem eine etwas längere Lebensdauer als Versiegelungen. Weil sie in die Steine eindringen, werden sie beim Begehen und Befahren weniger abgerieben.
Im Hinblick auf die Optik der Steine führt eine Imprägnierung in der Regel zu keinen Veränderungen. Versiegeln Sie Ihre Pflastersteine, wirken die Farben dagegen satter und die gesamte Pflasterung bekommt einen leichten Glanz. Er erinnert oft an nasses Pflaster.
Mittel zum Imprägnieren und Versiegeln von Pflasterflächen
Bei der Auswahl einer Imprägnierung oder Versiegelung sollten Sie zuallererst darauf achten, dass sie für das Material, aus dem Ihre Pflasterung besteht, zugelassen ist. Vor allem für die vielen Natursteinarten sind auf die jeweilige Gesteinsart abgestimmte Mittel erhältlich. Zu unterscheiden ist außerdem zwischen zwei Gruppen. Mittel auf Dispersionsbasis werden auf Wasserbasis hergestellt und verändern das Aussehen einer Pflasterung meist nur wenig oder gar nicht. Lösemittelhaltige Mittel auf Epoxidharzbasis haben dagegen oft eine farbauffrischende Wirkung. Auch auf den Begriff Nanoeffekt werden Sie bei Ihrer Suche sicherlich stoßen. Er ähnelt dem Lotuseffekt, denn er lässt Wasser von der Pflasterung abperlen. Dadurch verhindert er einen Bewuchs mit unerwünschten Pflanzen.
Unabhängig von Ihrer Entscheidung empfiehlt es sich, das gekaufte Mittel zunächst an einer unauffälligen Stelle zu testen. Möglicherweise besitzen Sie sogar noch einen Stein, der beim Verlegen übriggeblieben ist.
Schutz für neue und alte Pflasterungen
Im Idealfall tragen Sie eine Versiegelung oder Imprägnierung direkt nach dem Verlegen der Pflastersteine auf. Zu diesem Zeitpunkt hat sich noch kein Moos oder ein Grünbelag gebildet und die Steine sind noch sauber. Überdecken lassen sich Verschmutzungen weder mit einer Imprägnierung noch mit einer Versiegelung. Durch eine sofortige Behandlung sorgen Sie zudem von vornherein für einen guten Schutz. Anfällig für Schmutzablagerungen und Flecken sind vor allem offenporige Natursteine aus beispielsweise Sandstein, Granit, Travertin, Kalkstein und Schiefer. Bei ihnen verhindert eine Imprägnierung oder Versiegelung gleichzeitig eine Verfärbung. Betonsteine können dagegen ausbleichen. Auch dies können Sie durch eine Behandlung verhindern, denn durch eine Imprägnierung oder eine Versiegelung bleibt die ursprüngliche Optik der Steine gewahrt. Bei frisch verlegtem Pflaster sollten Sie die Steine vor dem Verfugen imprägnieren beziehungsweise versiegeln. Auf diese Weise schützen Sie auch die Kanten der Steine vor Schmutz und eindringender Feuchtigkeit.
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Bei bereits versiegelten oder imprägnierten Pflastersteinen empfiehlt es sich, den Schutz in regelmäßigen Abständen zu erneuern. Er lässt schon durch den normalen Gebrauch, also das ständige Begehen und Befahren nach. Hierbei kommt es zwangsläufig zu einem Abrieb. Einen ebenso großen Einfluss haben Niederschläge, Hitze, Kälte, Sonneneinstrahlung und andere Wetterereignisse. Diese beiden Faktoren lassen eine Pflasterung im Laufe der Zeit immer matter und blasser aussehen. Pflasterungen, die stark beansprucht werden, sollten Sie in Zeitabständen von etwa drei Jahren neu versiegeln beziehungsweise imprägnieren. In weniger beanspruchten Bereichen reicht es aus, den Schutz alle vier bis fünf Jahre zu erneuern. Zuvor müssen Sie die Steine sorgfältig reinigen, denn ohne vorherige Säuberung würden Sie mit einer Imprägnierung oder Versiegelung auch den Schmutz konservieren.
Ist Ihre Pflasterung schon älter und noch unbehandelt, ist es noch wichtiger, die Steine vor der Behandlung gründlich zu säubern. Beginnen Sie hierbei mit den Fugen, in denen vermutlich etwas Moos oder Unkraut wächst. Es lässt sich mit einem Fugenkratzer oder einer Fugenbürste beseitigen und durch die Hitze eines Unkrautbrenners, eines Heißwassergeräts oder schlichtweg kochendem Wasser abtöten. Bei der Säuberung der Steinoberflächen sind Kern- oder Schmierseife sowie Soda oft ebenso hilfreich wie die Mittel aus dem Handel. Reinigen Sie Ihr Pflaster für gewöhnlich mit einem Hochdruckreiniger, sollte dies bei einer anschließenden Versiegelung das letzte Mal sein. Dem hohen Wasserdruck halten viele Versiegelungen nicht stand. Weitere Tipps zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber „Pflastersteine reinigen – so gelingt der Frühjahrsputz“.
Anleitung zum Versiegeln oder Imprägnieren von Pflastersteinen
Imprägnierungen und Versiegelungen brauchen 24 bis 48 Stunden, um vollständig zu trocknen. Erledigen Sie diese Arbeit deshalb in einem Zeitraum, in dem kein Regen zu erwarten ist. Der Himmel sollte jedoch bewölkt sein, denn Sonneneinstrahlung lässt die im Mittel enthaltene Feuchtigkeit zu schnell verdunsten. Ebenso schädlich sind Nachtfröste. Haben Sie Ihr Pflaster gerade erst gereinigt, muss es zunächst wieder vollständig trocknen. Dies dauert bei gutem Wetter etwa einen Tag.
Während der Trockenzeit dürfen Sie die Pflasterung nicht betreten. Schaffen Sie daher gegebenenfalls eine Ausweichmöglichkeit und legen Sie einige Gehwegplatten oder lange Holzbretter neben die Fläche. Denken Sie zudem an den Schutz der Umgebung. Auf Bauteile aus empfindlichen Materialien wie Keramik, Glas oder Edelstahl sollten keine Spritzer gelangen.
Als Werkzeuge benötigen Sie in den meisten eine Farbrolle mit langem Stiel sowie eine kleine Farbwanne, in die Sie das Mittel geben und bei der Arbeit die Rolle abstreichen. Einige Mittel lassen sich aber auch wahlweise sprühen oder mit dem Pinsel auftragen. Berücksichtigen Sie hierbei und bei der Ausführung der Arbeiten die Anweisungen des jeweiligen Herstellers.
Achten Sie beim Streichen darauf, dass ausreichend Imprägnierung beziehungsweise Versiegelung in die Fugen gelangt. Tragen Sie das Mittel deshalb zunächst in den Fugenbereichen auf und verteilen Sie es im Anschluss gleichmäßig auf der gesamten Fläche. Es sollten keine Pfützen zurückbleiben. Mit einer Farbrolle an einem langen Stiel, der Ihnen bequemes Arbeiten im Stehen ermöglicht, ist selbst eine große Pflasterfläche schnell versiegelt beziehungsweise imprägniert.
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