Eine Pflasterfläche einsanden – mit dem richtigen Sand gelingt’s
Die Fugen zwischen Pflastersteinen können Sie mit Mörtel, Splitt, Sand oder Gesteinsmehl füllen. Die meisten Heimwerker verwenden sicherlich Sand, denn er ist günstig, lässt sich gut verarbeiten und erfüllt seine Aufgabe ebenso gut wie die anderen drei Fugenmaterialien. Mit Sand gefüllte Fugen ermöglichen es den Pflastersteinen, sich bei Hitze ein wenig auszudehnen und bei Kälte wieder zusammenzuziehen. Darüber hinaus können die Steine bei einer Belastung ein kleines Stück zu den Seiten rutschen. Der Sand verhindert, dass zwei Steine aneinanderstoßen und beugt dadurch Beschädigungen wie Abplatzungen und Rissen vor. Obwohl es sich bei einer Pflasterung um eine relativ starre Fläche handelt, halten Sandfugen sie daher flexibel. Fugen zwischen Pflastersteinen haben zudem den Zweck, Regenwasser und anderes Wasser versickern zu lassen. Diese Aufgabe erfüllt Sand ebenfalls sehr gut, denn er neigt von Natur aus nicht dazu, Wasser zu binden.
Tipps für den Kauf von Fugensand
Mit Sand können Sie die Fugen sämtlicher Pflasterungen auf Ihrem Grundstück füllen. Er eignet sich für die Grundstücksauffahrt, gepflasterte Wege durch den Garten, einen gepflasterten Innenhof und eine gepflasterte Terrasse. Für all diese Flächen verwenden Sie am besten einen Fugensand aus Quarz oder Granit. Diese beiden Gesteine sind für ihre hohe Härte bekannt, deshalb ist auch Fugensand sehr hart und druckstabil. Um ihn noch besser auf seine Aufgabe vorzubereiten, wird er von den Herstellern gebrochen oder gequetscht. Dadurch lässt er sich gut verdichten.
Trotz seiner vielen positiven Eigenschaften hat herkömmlicher Fugensand allerdings einen entscheidenden Nachteil: Er ist auch für Ameisen und andere Insekten sowie für Unkraut attraktiv. Wünschen Sie sich eine möglichst ameisen- und unkrautfreie Pflasterung, verwenden Sie deshalb besser Brechsand oder einen unkrauthemmenden Fugensand.
Brechsand verhindert einen Unkrautbewuchs und eine Ansiedelung von Ameisen vor allem durch seine scharfen Kanten. Er ist im Handel auch unter der Bezeichnung Quetschsand erhältlich. Der sogenannte unkrauthemmende Fugensand macht Unkräutern dagegen durch seinen hohen pH-Wert, seinen niedrigen Gehalt an für Pflanzen wichtigen Nährstoffen und seinen hohen Mineralstoffgehalt das Leben schwer.
Pflasterungen einsanden – eine Anleitung
1. Bevor Sie die Fugen zwischen den Pflastersteinen mit Sand füllen, sollten Sie die Pflasterung gründlich reinigen. Diese Arbeit ist bei frisch verlegten Pflastersteinen meist schnell erledigt, kann bei einer Pflasterung, die Sie nur neu einsanden möchten, aber etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Unkraut in den Fugen können Sie mit einem scharfen Messer, einem Fugenkratzer oder mit der Flamme eines Unkrautbrenners beseitigen. Erledigen Sie diese Arbeit möglichst sorgfältig, denn viele Unkräuter schaffen es, durch eine Schicht Fugensand wieder bis an die Oberfläche zu dringen. Benötigen Sie Tipps, wie Sie bestimmte Ablagerungen und Flecken entfernen, sollten Sie unseren Ratgeber „Pflastersteine reinigen – so gelingt der Frühjahrsputz“ lesen.
Kommt bei der Reinigung Wasser zum Einsatz, lassen Sie das Pflaster vor dem Einsanden wieder trocknen. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Säuberung an einem sonnigen Tag vorzunehmen. So sind die Steine schnell wieder trocken und Sie können mit der Arbeit fortfahren.
2. Um Verluste zu vermeiden, schütten Sie den Sand in die Mitte der Pflasterung. Dort mischen Sie ihn mit einer Schaufel gut durch. Danach verteilen Sie den Fugensand mit einem Besen bis zu den Enden der Pflasterung. Ändern Sie hierbei immer wieder die Richtung und fegen Sie kreuz und quer, damit sich die Fugen komplett füllen. Der meiste Sand fällt zwischen die Pflastersteine, wenn Sie diagonal zu den Fugen fegen.
3. Handelt es sich um eine neue Pflasterung, befindet sich sicherlich noch eine Rüttelplatte vor Ort. Diese bestücken Sie mit einer Gummimatte und fahren mit ihr über die Pflasterung. Durch die Bearbeitung mit der Rüttelplatte verdichtet sich der Sand. Im Anschluss müssen Sie daher noch einmal etwas Sand nachfüllen.
Den gleichen Effekt wie das Verdichten mit der Rüttelplatte hat das Einschlämmen. Hierfür benötigen Sie einen Gartenschlauch, mit dem Sie die gesamte Pflasterfläche abspritzen. Das Wasser spült den Sand, der noch auf den Steinen liegt, in die Fugen und lässt ihn innerhalb der Fugen nach unten rutschen. Nach dem Einschlämmen müssen Sie daher ebenfalls noch einmal Sand verteilen.
Zum Schluss sollten sämtliche Fugen bis zum Rand mit Sand gefüllt sein. Dieser Punkt ist besonders wichtig, wenn Ihr Pflaster möglichst lange unkrautfrei bleiben soll. Ansonsten wird der Wind Erde in die Fugen wehen. Sie bietet den Samen von Unkräutern beste Voraussetzungen zum Keimen. Der Wind weht allerdings auch Sand aus den Fugen. Nach einer gewissen Zeit müssen Sie daher Sand nachfüllen. Dies ist meist nach einigen Jahren der Fall.
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