Flechten auf dem Pflaster – so werden Ihre Steine wieder sauber
Ist eine Pflasterung voller Flecken, sind oft Flechten die Ursache. Sie sind hartnäckiger als viele andere Beläge wie das Moos, das nur lose auf den Steinen sitzt. Mit den richtigen Mitteln, Werkzeugen und etwas Ausdauer befreien Sie Ihr Pflaster jedoch selbst von Flechten.

Wie und wo entstehen Flechten?
Flechten sind Lebensgemeinschaften von Pilzen und Algen. Hierbei kann es sich um die unterschiedlichsten Pilz- und Algenarten handeln. Dementsprechend gibt es tausende Arten von Flechten, die auf Pflastersteinen verschiedene Spuren hinterlassen. Allen gemeinsam ist die gegenseitige Unterstützung, denn die Pilze versorgen die Algen unter anderem mit Wasser und schützen sie vor dem Austrocknen. Die Algen geben den Pilzen im Gegenzug einen Teil der Nährstoffe, die sie bei ihrer Photosynthese bilden.
Rein biologisch betrachtet sind Flechten daher ein echtes Erfolgsmodell mit hoher Widerstandskraft gegenüber allen Versuchen, ihnen zu schaden oder sie zu vernichten. Auch ein vorsorglicher Schutz ist kaum möglich, denn Pilze und Algen vermehren sich durch Sporen, die sich über die Luft ausbreiten. Grundsätzlich sind jedoch häufig oder ständig feuchte Pflasterungen stärker gefährdet als solche, die nach Regenschauern schnell wieder trocknen.

Weil Flechten aus verschiedenen Pilz- und Algenarten entstehen, können die Flecken auf dem Pflaster fast jede beliebige Farbe haben. Bei einigen Flechtenarten sind die Flecken weiß, gelb oder orange, bei anderen grau, grün oder braun.


Wo ist eine Bekämpfung der Flechten sinnvoll?
Flechten auf dem Pflaster erhöhen die Unfallgefahr beim Befahren und Begehen, denn sie machen eine Pflasterung nach Niederschlägen rutschig. Von der Einfahrt, einer Terrasse, von Gehwegen und vor allem von Treppen sollten Sie die Flechten deshalb besser entfernen. Auch die Lebensdauer einer Pflasterung verringert sich durch einen Bewuchs, denn Flechten geben Säuren an den Untergrund ab. Diese Säuren lassen die Steine verwittern und mit der Zeit auseinander bröckeln. Haben die Flechten dekorative Elemente wie zum Beispiel einen Findling oder eine Steinfigur besiedelt, müssen Sie jedoch nicht unbedingt einschreiten. Sie können in verwittertem Zustand sogar noch besser aussehen. Auch Ihren Bäumen schaden Flechten nicht. Bei ihnen finden sich Flechten vor allem auf den Rinden.
Eine Bekämpfung von Flechten sollte immer so früh wie möglich erfolgen, denn der Befall wird im Laufe der Zeit immer größer und die Beseitigung immer schwieriger. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen einer mechanischen Entfernung und der Verwendung eines Mittels. Bei einer mechanischen Bekämpfung mit dem Hochdruckreiniger, einer Drahtbürste oder einem anderen Werkzeug besteht immer die Gefahr, dass winzige Teile der Flechten in den Steinen zurückbleiben und sich nach der Reinigung wieder ausbreiten. Gewisse Erfolge haben Sie jedoch auch, wenn Sie auf jegliche Mittel verzichten.

So entfernen Sie Flechten auf mechanische Weise
Handelt es sich um eine Pflasterung aus einem robusten Material wie zum Beispiel Beton, können Sie die Steine mit dem Hochdruckreiniger säubern. Bei weniger robusten Steinen sollten Sie jedoch äußerst vorsichtig sein. Die Schäden durch den harten Wasserstrahl könnten schlimmer als die Flecken sein. Zudem fördern kleine Löcher und selbst feine Risse die erneute Ansiedelung von Flechten.

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Kochendes Wasser hat bei der Bekämpfung von Flechten eine gewisse Wirkung. Sofern es sich bei Ihrem Gerät um einen Heißwasser-Hochdruckreiniger handelt, verwenden Sie daher am besten heißes Wasser. Bearbeiten Sie das Pflaster außerdem aus verschiedenen Richtungen und nicht nur die betroffenen Stellen. Auch auf den angrenzenden Flächen können sich Sporen befinden.
Mit der Drahtbürste und bei einer etwas empfindlicheren Pflasterung mit dem Schrubber oder einer Bürste mit weniger harten Borsten lassen sich Flechten ebenfalls entfernen.

Nach einer mechanischen Bekämpfung sollten Sie Ihr Pflaster im Auge behalten, damit Sie rechtzeitig einschreiten können, wenn sich wieder Flechten bilden. Dadurch erleichtern Sie sich die Arbeit, denn bei neuen Flechten ist die Entfernung noch recht leicht. Zu einem späteren Zeitpunkt müssen Sie sich dagegen richtig anstrengen und mit Krafteinsatz schrubben.
Hausmittel und andere Mittel gegen Flechten
Viele Algen- und Grünbelagsentferner, die Sie in den Geschäften bekommen, helfen nicht gegen Flechten. Achten Sie beim Einkauf deshalb darauf, ob der Anbieter in seiner Liste auch Flechten nennt oder verwenden Sie eines der folgenden Mittel. Berücksichtigen Sie jedoch stets, aus welchem Material Ihre Pflasterung besteht. Hersteller von Pflastersteinen geben oft Empfehlungen zur richtigen Reinigung. Probieren Sie das gewählte Mittel außerdem immer zunächst an einer Stelle aus, an der Verfärbungen und andere Schäden wenig sichtbar sind. Möglicherweise sind beim Pflastern sogar einige Steine übrig geblieben. Nicht zuletzt sollten Sie an die Pflanzen rund um die Pflasterung denken. Gelangt ein Mittel in die Beete, kann es dort großen Schaden anrichten.
- Haben sich die Flechten gerade erst gebildet, hilft unter Umständen schon kochendes Wasser. In diesem Stadium sitzen die Flechten noch nicht so fest in den Steinen. Das kochende Wasser schütten Sie möglichst zügig auf die betroffenen Stellen, damit die Hitze die Flechten abtötet.
- Die offene Flamme eines Unkrautbrenners lässt Flechten ebenfalls absterben. Dies kann allerdings recht lange dauern. Das Abbrennen zählt daher zu den Methoden, die sich nur für hitzeunempfindliche Pflastersteine eignen. Bei allen anderen kann die Hitze zu Verfärbungen führen. Verbrannte Flechten lassen sich meist ohne große Anstrengung von den Steinen schrubben.
- Wein- oder Obstessig sollten Sie unbedingt an einer unauffälligen Stelle testen, denn Essig kann Flecken auf dem Pflaster hinterlassen. Gänzlich ungeeignet ist dieses Mittel für Natursteine, denn sie reagieren empfindlich auf Säure.
Essig sprühen Sie am besten auf die Flechten. Er braucht etwas Zeit, um seine Wirkung zu entfalten. Danach bürsten Sie die Flechten mit reichlich Wasser von den Steinen. - Eine Behandlung mit Natron oder Waschsoda hilft neben Flechten auch bei vielen anderen Belägen. Dieses Pulver, das Sie in Drogerien bekommen, geben Sie in heißes oder noch besser kochendes Wasser. Rühren Sie das Wasser beim Einstreuen des Pulvers, damit keine Klümpchen entstehen. Für zehn Liter Wasser benötigen Sie etwa 30 Gramm Soda beziehungsweise Natron.
Die hergestellte Lauge verteilen Sie mit einem Abzieher oder alternativ mit einem Besen auf dem Pflaster. Sie sollte einen ganzen Tag einwirken. Nehmen Sie diese Behandlung deshalb an einem Tag vor, an dem es in den folgenden 24 Stunden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht regnen wird. Nach der Einwirkzeit spülen Sie die Lauge mit reichlich Wasser und im Idealfall mit einem Hochdruckreiniger von der Pflasterung. An einzelnen Stellen müssen Sie eventuell mit einer Drahtbürste nachhelfen, damit sich alle Flechten lösen. Diese Art der Bekämpfung können Sie bei Bedarf nach einigen Tagen noch einmal wiederholen. - Bei einem chemischen Flechtenentferner aus dem Handel ist es wichtig, die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu beachten. Solch ein Mittel enthält oft für Mensch, Tier und Umwelt bedenkliche Substanzen. Die Wirkung ist jedoch meist gut. Nach einer Einwirkzeit können Sie die Flechten daher mit Wasser abschrubben.


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