Gaunerzinken

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Die Geheimsprache von Einbrechern

Zwar kommt es mittlerweile nur noch selten vor, doch hin und wieder lassen sich auch heute noch merkwürdige Symbole an Briefkästen, Fallrohren oder Gartenzäunen von Einfamilienhäusern entdecken. Dabei handelt es sich um sogenannte Gaunerzinken – eine Geheimsprache, in der Einbrecher miteinander kommunizieren. Was es mit den Gaunerzinken auf sich hat und wie man sich richtig verhält, wenn man die Zeichen entdeckt, verrät der Ratgeber.

Moderne Gaunerzinken: unauffällige Markierungen
Moderne Gaunerzinken: unauffällige Markierungen

Was sind Gaunerzinken?

Gaunerzinken sind kleine Zeichen und Symbole, die von Einbrechern an Einfamilienhäusern hinterlassen werden, um anderen Kriminellen Botschaften zu hinterlassen. Die Zinken werden meist versteckt angebracht, sodass man sie nur entdeckt, wenn man weiß, wonach zu suchen ist. Sie liefern unter anderem Informationen darüber, wie viele Personen in einem Haus wohnen, ob es einen Hund gibt und ob die Bewohner reich sind oder sich ein Einbruch nicht lohnt. Gaunerzinken an Häusern sind seltener geworden, da es mittlerweile auch für Einbrecher einfachere Kommunikationswege gibt.

Hinweis: Zinken wurden früher nicht nur von Einbrechern genutzt, sondern auch von Hausierern oder Bettlern. Sie wurden in die Gebäudemauern, Gartenzäune oder Briefkästen geritzt oder mit Kreide aufgemalt. Auch ganz gewöhnliche Reisende haben früher häufig Zinken hinterlassen, wie beispielsweise Richtungsangaben oder Informationen darüber, wo ein günstiger Schlafplatz zu finden war.
diebe versehen ein haus mit gaunerzinken © Racle Fotodesign, stock.adobe.com
Einbrecher hinterlassen Symbole an Häusern, um mit anderen Kriminellen zu kommunizieren © Racle Fotodesign, stock.adobe.com

Wie sehen Gaunerzinken aus?

Damit die Gaunerzinken möglichst nicht vom Besitzer oder Bewohner des Hauses entdeckt werden, handelt es sich bei den Zeichen um sehr einfache Symbole, die man leicht übersehen kann. Eine gezackte Linie beispielsweise bedeutet, dass im Haus ein bissiger Hund wohnt. Ein horizontaler Strich mit einem senkrechten Strich darüber besagt, dass im Haus eine alleinstehende Person lebt. Zwei senkrechte Striche auf einer horizontalen Linie informieren wiederum darüber, dass das Haus von alten Menschen bewohnt wird.

Die Symbole der Einbrechersprache sind bis heute nicht vollständig entschlüsselt. Teilweise werden sie auch unterschiedlich gebraucht. Deshalb kann man sich nie sicher sein, was genau Gaunerzinken am eigenen Haus bedeuten. Vor allem, weil teilweise auch andere Personengruppen Symbole als Markierungen verwenden. So gab es beispielsweise Fälle, in denen Paketzusteller Klingelschilder in Mehrfamilienhäusern markiert haben, wenn die dort lebenden Personen bereit waren, Pakete für den Nachbarn anzunehmen.

Gaunerzinken © Fiedels, stock.adobe.com
Nicht alle Gaunerzinken sind bis heute vollständig entschlüsselt © Fiedels, stock.adobe.com

Wo werden Gaunerzinken hinterlassen?

Gaunerzinken werden normalerweise versteckt hinterlassen, damit die Hausbewohner sie nicht sofort entdecken. Gleichzeitig werden die Zinken jedoch so angebracht, dass sie von anderen Einbrechern unkompliziert gefunden werden können. Typisch sind eingeritzte Symbole an Haustüren, Hauswänden, Regenrinnen und Fallrohren, aber auch Gartenzäunen, Mülltonnen oder Garagentoren. Um sicherzugehen, dass am eigenen Haus keine Gaunerzinken hinterlassen wurden, lohnt es sich, diese Bereiche regelmäßig zu inspizieren.

Überwachungskamera an einem Gebäude © b.s.m., stock.adobe.com
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Was sind moderne Gaunerzinken?

Die Geheimsprache der Einbrecher stammt aus einer Zeit, in der die Kommunikation noch sehr beschränkt war. Schließlich wurde die Symbolsprache bereits vor mehreren hundert Jahren erfunden. Heute haben Kriminelle mit sozialen Medien, Smartphones und Co. viel einfachere und unauffälligere Methoden, um miteinander zu kommunizieren. Die klassischen Gaunerzinken sind deshalb selten geworden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Einbrecher oder Kriminelle nicht doch manchmal bestimmte Häuser markieren.

Moderne Gaunerzinken werden eher verwendet, um zu überprüfen, ob ein Haus bewohnt ist oder (zeitweilig) leer steht. Hierfür werden beispielsweise kleine Plastikkarten oder auch Flyer zwischen Türrahmen und Türblatt gesteckt. Wird diese Hinterlassenschaft nicht vom Hausbewohner entfernt, können Kriminelle davon ausgehen, dass niemand zu Hause ist. Ähnliches gilt für das Abkleben von Türschlössern mit Tesafilm, das Verschieben von Blumentöpfen oder das Ablegen von Steinen und anderem Naturmaterial vor der Haustür.

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Wie sollte man sich bei Gaunerzinken am Haus verhalten?

Sollten Sie frische Gaunerzinken am eigenen Haus entdecken, ist es wichtig, umgehend zu handeln. Das gilt sowohl für klassische Zinken in Form von aufgemalten Symbolen als auch für die moderne Variante, bei der zum Beispiel Plastikkarten am Türrahmen stecken. Halten Sie die Markierung fotografisch fest und entfernen Sie diese anschließend gründlich. Zudem sollten Sie die Polizei informieren und die Nachbarn auf den Fund aufmerksam machen. In den nächsten Tagen empfiehlt es sich, besonders wachsam zu sein.

diebe machen gaunerzinken vor dem einbruch © Racle Fotodesign, stock.adobe.com
Wer Gaunerzinken entdeckt, sollte diese dokumentieren und entfernen © Racle Fotodesign, stock.adobe.com

Außerdem wichtig: passende Einbruchschutzmaßnahmen umsetzen. Fachfirmen kümmern sich nicht nur um die Installation von mechanischen Sicherungen, Schließanlagen oder elektronischen Sicherungen, sondern prüfen im Vorfeld auch Ihren individuellen Bedarf. Dabei bewerten sie den Ist-Zustand des Hauses und sprechen Empfehlungen aus, welche Einbruchschutzmaßnahmen sinnvoll sind. Ein individuelles Gesamtkonzept ist entscheidend, damit Ihr Haus bestmöglich geschützt wird.

Tipp: Es gibt auch Förderungen für Einbruchschutz – so können Sie das individuelle Sicherheitskonzept für Ihr Zuhause noch günstiger umsetzen.
Einbrecher nachts an Fenster vom Haus © Robert Kneschke, stock.adobe.com
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