Was kostet eine Dämmung? Eine Beispielrechnung für den Altbau

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Durch eine energetische Sanierung lässt sich die energetische Qualität eines Altbaus effektiv verbessern, wodurch die Energiekosten sinken und der Wohnkomfort steigt. Die Gesamtkosten können dabei stark variieren, je nachdem wie umfassend die Dämmmaßnahmen sind und welche Art der Dämmung im Vordergrund steht. Es ist daher schwer zu beziffern, wie viel Geld Immobilienbesitzer für die Optimierung des Wärmeschutzes in die Hand nehmen müssen. Denn die genauen Kosten hängen von den individuellen Gegebenheiten ab und müssen für das jeweilige Gebäude separat berechnet werden. Um eine erste Vorstellung zu erhalten, lässt sich allerdings mit Durchschnitts- und Näherungswerten eine grobe Kosteneinschätzung geben – hier für ein Einfamilienhaus mit etwa 150 Quadratmetern Wohnfläche.

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Maßnahme 1: Die Dämmung der Fassade

Die Dämmung der Außenwände ist oft die teuerste, aber auch eine der wirksamsten Maßnahmen bei der energetischen Sanierung eines Hauses. Sie kann als Wärmedämmverbundsystem (WDVS), vorgehängte hinterlüftete Fassade oder durch eine Einblasdämmung in bestehende Hohlräume erfolgen. Die Kosten sind bei den Varianten sehr unterschiedlich:

  • WDVS (Dämmstoffdicke: 14 Zentimeter Expandierter Polystyrolhartschaum EPS oder Mineralwolle): ca. 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter
  • Vorgehängte Fassade (Holz-/Metallverkleidung, 14 Zentimeter Dämmung): ca. 200 bis 300 Euro pro Quadratmeter
  • Einblasdämmung (bei zweischaligem Mauerwerk): ca. 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter

Bei diesen Werten ergeben sich für eine Fassade mit 120 Quadratmetern Fläche bei einem WDVS für 170 Euro pro Quadratmeter Kosten von 20.400 Euro.

Es ist allerdings zu beachten, dass die Dämmstoffdicke so gewählt werden muss, dass die energetische Qualität der Wand anschließend den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Größere Dämmstoffdicken spiegeln sich in entsprechend höheren Kosten wider. Bei den unterschiedlichen Dämmsystemen ist zudem zu berücksichtigen, dass nicht bei jedem Gebäude alle Varianten möglich oder sinnvoll sind.

Altbau Fassade, Backsteindämmung © Kara, stock.adobe.com
Die Dämmung der Fassade ist bei einer energetischen Sanierung eine der teuersten, aber auch eine der effektivsten Maßnahmen © Kara, stock.adobe.com

Maßnahme 2: Der Tausch der alten Fenster

Alte Fenster mit Einfach- oder schlechter Doppelverglasung sind eine Ursache für große Wärmeverluste. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung und gutem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) reduzieren hingegen die Wärmeverluste erheblich. Der Austausch alter Fenster ist daher eine der effektivsten Maßnahmen, um die Energieverluste eines Hauses mit vergleichsweise geringen Investitionskosten zu senken

  • Kosten pro Fenster (Dreifachverglasung): ca. 600 bis 1.200 Euro
  • Einbaukosten pro Fenster: ca. 150 bis 300 Euro

Beispielrechnung: Bei einem Haus mit 15 Fenstern zu 900 Euro entstehen Kosten von 13.500 Euro.

Tipp: Bei der Auswahl der Fenster muss dringend darauf geachtet werden, dass sich der Taupunkt nicht innerhalb der Fassade verschiebt. Sind die Fenster nach der Sanierung besser gedämmt als der Rest der Fassade und die Wandoberflächen an der Innenseite des Raumes somit kälter als die des Fensters, kann sich Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen, was schließlich zu Schimmelbildung führen kann. Die Fenster sollten auch nach der Sanierung der kälteste Punkt in der Fassade sein.
Gestapelte alte Fenster © mhp, stock.adobe.com
Die Fenster sind in Altbauten meist eine große energetische Schwachstelle. Denn in der Regel entspricht die Verglasung nicht mehr den aktuellen Wärmeschutzstandards © mhp, stock.adobe.com

Maßnahme 3: Dämmung des Daches

Die Dämmung eines Steildachs kann entweder als Aufsparrendämmung oder als Zwischensparrendämmung erfolgen. Zu beachten ist, dass eine Aufsparrendämmung sehr viel aufwändiger und damit teurer ist. Denn der Dämmstoff wird auf den Dachsparren und unter der Dacheindeckung eingebaut. Das bedeutet, dass diese Form der Dämmung nicht ohne zusätzliche Dachsanierung möglich ist. Die Zwischensparrendämmung kann hingegen nachgerüstet werden. Sie ist zwar nicht so effektiv wie die Aufsparrendämmung, dafür aber deutlich weniger aufwendig und daher günstiger.

  • Aufsparrendämmung (20 Zentimeter Dämmstoff, inkl. Dachsanierung): ca. 250 bis 350 Euro pro Quadratmeter
  • Zwischensparrendämmung (16 Zentimeter Mineralwolle): ca. 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter

Bei einer Dachfläche von 100 Quadratmetern und einer Aufsparrendämmung (300 Euro pro Quadratmeter) ergeben sich so 30.000 Euro an Investitionskosten.

Maßnahme 4: Dämmung der obersten Geschossdecke (Alternative zur Dachdämmung)

Soll der Dachboden nicht geheizt werden, kann stattdessen auch nur die oberste Geschossdecke gedämmt werden. Die Kosten für diese Maßnahme sind deutlich geringer als die einer kompletten Dachdämmung.

  • Dämmung mit 20 Zentimetern Mineralwolle: ca. 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter

Bei einer Fläche von 80 Quadratmetern entstehen bei angenommenen 40 Euro Dämmstoffkosten pro Quadratmeter Investitionen in höhe von 3.200 Euro.

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Maßnahme 5: Kellerdämmung oder Dämmung der Kellerdecke

Bei der Dämmung des Kellers gibt es zwei Möglichkeiten: Die Dämmung der Kellerwände (Perimeterdämmung) oder die Dämmung der Kellerdecke. Die richtige Wahl hängt davon ab, wie die Kellerräume künftig genutzt werden sollen. Wird nur die Kellerdecke gedämmt, liegen die Räume außerhalb der gedämmten Gebäudehülle und stehen nur für eine minderwertigere Nutzung zur Verfügung. Sollen sie geheizt als Hobby- oder Wohnraum genutzt werden, ist eine umfassendere Perimeterdämmung notwendig.

  • Perimeterdämmung (Außenwände, 10 Zentimeter extrudierter Polystyrol-Hartschaum XPS): ca. 80 bis 120 Euro pro Quadratmeter
  • Kellerdeckendämmung (10 Zentimeter expandierter Polystyrol-Hartschaum EPS): ca. 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter

Für eine Kellerdecke mit 80 Quadratmeter Fläche und Dämmkosten von 40 Euro pro Quadratmeter ergeben sich somit Kosten von 3.200 Euro.

Maßnahme 6: Dämmung von Wärmebrücken

Besondere Schwachstellen, wie Fensteranschlüsse oder Balkonplatten, können gezielt nachträglich gedämmt werden.

  • Kosten pro Wärmebrücke: ca. 500 bis 2.000 Euro (je nach Umfang)
Gerüstbau Kosten © Thomas Aumann, fotolia.com
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Maßnahme 7: Dämmung von Heizungsrohren

Ungedämmte Heizungsrohre führen zu unnötigen Wärmeverlusten. Die Dämmung ist kostengünstig und schnell umsetzbar.

  • Kosten pro laufendem Meter: ca. 5 bis 15 Euro

Bei Rohren mit einer Gesamtlänge von 20 Metern fallen auf diese Weise bei einer Dämmung für 10 Euro pro Quadratmeter etwa 200 Euro an Kosten an.

Material Wärmedämmung für Heizungsrohre und Wasserrohre © PhotoSG, stock.adobe.com
Die Dämmung nicht isolierter Heizungsrohre verursacht nur geringe Kosten, hat im Verhältnis aber einen großen Einspareffekt bei den Energiekosten © PhotoSG, stock.adobe.com

Maßnahme 8: Zusätzliche Dienstleistungen

Vor einer Dämmmaßnahme sind oft vorbereitende Analysen und Beratungen sinnvoll:

  • Thermografieaufnahmen, die die Wärmeverluste aufzeigen: 200 bis 500 Euro
  • Energieberatung mit Fördermittelberatung: 500 bis 1.500 Euro
  • Blower-Door-Test (Dichtheitsprüfung): 300 bis 600 Euro

Eine Energieberatung (für 1.000 Euro) und eine Thermografie (für 400 Euro) führt so zu Kosten von etwa 1.400 Euro.

Bei den oben ermittelten Kosten ergäben sich somit für die genannte 150 Quadratmeter große Immobilie in etwa folgende groben Sanierungskosten:

  • Fassadendämmung 20.400 Euro
  • Fenstertausch 13.500 Euro
  • Dachdämmung (Aufsparren) 30.000 Euro
  • Kellerdeckendämmung 3.200 Euro
  • Dämmung von Wärmebrücken 2.000 Euro
  • Dämmung von Heizungsrohren 200 Euro
  • Energieberatung & Thermografie 1.400 Euro
  • Gesamtkosten 74.700 Euro

Es ist wichtig zu betonen, dass dies nur eine sehr grobe Rechnung ist, deren Ergebnis sich schnell ändert, wenn andere Maßnahmen oder Materialien gewählt werden. Die Dämmung eines Altbaus erfordert in jedem Fall eine sorgfältige Planung und kann hohe Kosten verursachen.

Tipp: Für die energetische Sanierung stehen verschiedene Förderungen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zur Verfügung. Es werden sowohl Komplettsanierungen als auch Einzelmaßnahmen gefördert. Hierzu sollten sich Eigenheimbesitzer umfassend durch einen Experten beraten lassen.
Wärmedämmung eines Daches © Alterfalter, stock.adobe.com
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