Mineralwolle verarbeiten

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Mineralwolle erfreut sich als Dämmstoff einer besonders großen Beliebtheit. Das ist nicht verwunderlich, steht das Material doch in vielfältigen Formen für die unterschiedlichen Einsatzgebiete zur Verfügung. Mineralwolle gibt es in Form von Matten, Vliesen, Platten oder sogar als loses Dämmmaterial. Sie zeichnet sich durch sehr gute Werte bei der Wärmedämmung und Schallisolierung aus. Da Mineralwolle nicht brennbar ist, ist sie auch in puncto Brandschutz vielen anderen Dämmmaterialien überlegen. Die Verarbeitung ist sehr komfortabel, allerdings gibt es einige Sicherheitsaspekte zu beachten.

Tipp: Mineralwolle wie Stein- oder Glaswolle ist nicht das günstigste Dämmmaterial auf dem Markt. Vor allem, weil sie nicht brennen kann, ist sie allerdings bei vielen Bauherren und Modernisierern sehr beliebt.
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Einsatzgebiete von Mineralwolle

Für Mineralwolle gibt es bei Neubauten und Bestandssanierungen mehrere klassische Einsatzgebiete:

  • Wärmedämmung von Dächern: Besonders bei Schrägdächern ist Mineralwolle häufig der Dämmstoff der Wahl. In Form von Dämmvliesen lässt sie sich leicht als Zwischensparrendämmung einbauen. Aber auch bei Flachdächern sorgt Mineralwolle dafür, dass Wärmeverluste minimiert und Energiekosten gesenkt werden.
  • Fassadendämmung: Bei der Außendämmung von Fassaden kommt ebenfalls häufig Mineralwolle zum Einsatz. Dafür gibt es spezielle Dämmplatten, die die notwendige Festigkeit als Putzträger mitbringen. Durch das Dämmmaterial verbessert sich neben dem Wärme- auch der Schallschutz.
  • Innenausbau und Trennwände: In diesem Bereich wird Mineralwolle vor allem zur Schallisolierung verwendet. Sie verhindert, dass Geräusche zwischen den Räumen übertragen werden, und trägt zur Verbesserung der Akustik bei.
  • Rohrisolierung: Mineralwolle wird auch zur Isolierung von Rohrleitungen verwendet. Bei Heizungs- und Warmwassersystemen lassen sich so Wärmeverluste verhindern, was die Effizienz der Anlagen steigert.
Dämmplatten aus Mineralwolle an einer Hauswand © Robert Poorten, stock.adobe.com
Auch in der Fassadendämmung kann Mineralwolle zum Einsatz kommen, beispielsweise wie hier in einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) © Robert Poorten, stock.adobe.com

Verarbeitung von Mineralwolle in verschiedenen Bereichen

Die Verarbeitung von Mineralwolle variiert je nach Anwendungsbereich:

Bei der Dämmung von Steildächern wird die Mineralwolle zwischen die Sparren geklemmt. Dabei sollten die Matten oder Platten fest sitzen, gleichzeitig aber nicht zu stark komprimiert werden. Denn das könnte die Dämmwirkung zu beeinträchtigen.

Dämmfliesen aus Mineralwolle lassen sich einfach in Zwischenräume drücken
Dämmfliesen aus Mineralwolle lassen sich einfach in Zwischenräume drücken

In der Außendämmung von Fassaden ist Mineralwolle häufig Bestandteil eines Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS). Hierbei werden die Dämmplatten an der Fassade befestigt und anschließend mit einem Armierungsgewebe sowie einem Oberputz versehen. Um Wärmebrücken zu vermeiden ist es wichtig, die Platten lückenlos zu verlegen. Eine Alternative zum WDVS ist eine gedämmte hinterlüftete Vorhangfassade. Der Dämmstoff füllt dabei die Gefache einer Unterkonstruktion aus, auf der dann das Fassadenmaterial – beispielsweise Schiefer, Fassadenplatten oder Holz – befestigt wird. Zwischen der Dämmschicht und dem vorgehängten Fassadenmaterial befindet sich eine Luftschicht. Über die Hinterlüftung kann eventuelle Feuchtigkeit abziehen.

Im Innenausbau wird Mineralwolle zwischen den Ständerwerken von Trennwänden eingebaut. Die Monteure sollten darauf achten, dass die Mineralwolle dicht an den Ständern anliegt, um eine optimale Schalldämmung zu gewährleisten. Bei der Verarbeitung von Mineralwolle als Schallschutzmaterial ist es wichtig, alle Hohlräume vollständig zu füllen.

Bei der Rohrisolierung wird die Mineralwolle um die Rohrleitungen gewickelt oder als vorgeformte Schale angebracht. Hierbei ist es wichtig, dass die Dämmung vollständig schließt und keine Lücken entstehen, da sonst Wärmeverluste auftreten können.

Mineralwolle an Hausfassade © LianeM, stock.adobe.com
Mineralwolle ist der klassische Dämmstoff für die Zwischensparrendämmung eines Steildachs © LianeM, stock.adobe.com
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Wichtig: die richtigen Schutzmaßnahmen bei der Verarbeitung

Mineralwolle entsteht, indem der Ausgangsstoff wie Altglas oder verschiedene Mineralien bei hoher Temperatur aufgeschmolzen, dann zu Fasern verarbeitet und mit Zusatzstoffen wie Harzen versetzt werden. Die mineralischen Fasern sind sehr spröde. Bei der Verarbeitung wie beispielsweise dem Zuschnitt können kleine Faserbestandteile freigesetzt werden, die zu Reizungen an der Haut, in den Augen und in den Atemwegen führen können. Daher ist es wichtig, sich bei der Verarbeitung entsprechend u schützen, um negative gesundheitliche Folgen zu vermeiden beziehungsweise die Risiken zu minimieren.

Zu den Schutzmaßnahmen zählen:

  • Atemschutz: Gerade bei Zuschnitt, aber auch generell bei der Verarbeitung von Mineralwolle sollte geeigneter Atemschutz wie eine FFP2-Maske getragen werden.
  • Schutzbrille: Eine Schutzbrille verhindert Reizungen und Irritationen an den Augen.
  • Schutzhandschuhe: Um Hautirritationen vorzubeugen, sollten bei der Verarbeitung von Mineralwolle stets Schutzhandschuhe getragen werden.
  • Langärmelige Kleidung: Langärmelige Kleidung und lange Hosen verhindern einen direkten Hautkontakt mit den Fasern.
  • Sorgfältige Reinigung: Nach der Arbeit mit Mineralwolle sollten Werkzeuge, Kleidung und Haut gründlich gereinigt werden. Kleidung sollte separat gewaschen werden, um Fasern zu entfernen.
  • Staubarmes Arbeiten: Werkzeuge, die wenig Staub erzeugen, wie zum Beispiel eine Handsäge mit feiner Zahnung, helfen, die Freisetzung von Staub zu reduzieren. Auch Staubsauger mit Feinstaubfilter können bei der Verarbeitung von Mineralwolle hilfreich sein.
Tipp: Bei der Verarbeitung von Mineralwolle sollte man auf der Baustelle nicht essen, trinken oder rauchen – auch in der Pause nicht. Freigesetzte Fasern können in der Luft schweben und würden dann eingeatmet oder mit dem Essen und Trinken aufgenommen.
Mann schneidet Glaswolle bzw. Mineralwolle zur Isolierung © Kzenon stock.adobe.com
Bei der Verarbeitung von Mineralwolle sollten Handschuhe und lange Kleidung getragen werden © Kzenon stock.adobe.com

„Alte“ und „neue“ Mineralwolldämmstoffe

Die Herstellung von Mineralwolle hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Dämmmaterialien, die vor dem Jahr 1996 produziert und eingebaut wurden, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Hersteller haben entsprechend reagiert und neue Produkte auf den Markt gebracht. Seit dem 1. Juni 2000 dürfen in Deutschland nur noch neue Produkte verarbeitet werden, die nach Anhang II Nr. 5 der Gefahrstoffverordnung als unbedenklich gelten.

Für eine neue Dämmung, die heute mit Mineralwolle ausgeführt wird, ist das unerheblich: Es sind nur noch unbedenkliche Produkte erhältlich.

Bei Sanierungen und Modernisierungen ist allerdings Vorsicht geboten: Werden hier alte Dämmstoffe aus Mineralfasern entfernt, kann es sich um die bedenklichen alten Produkte handeln. Aufgrund der Übergangszeit gilt das für alle Materialien, die vor dem Jahr 2000 eingebaut wurden. Ist nicht klar, aus welchem Jahr das Dämmmaterial stammt, sollten Modernisierer so handeln, als wären es alte Faserdämmstoffe. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) haben Leitfäden herausgegeben, was beim Umgang mit Mineralwolle als Dämmstoff zu beachten ist.

Mineralwolle in der Rolle / Dämmvlies © Firn, stock.adobe.com
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