Fenstertausch

Teilen:

Einfach, zweifach, dreifach – mehr Wärmeschutz durch Fenstertausch

In manchem alten Gebäude sind sie auch heute noch anzutreffen: Einfachverglasungen, die die Wärme nahezu ungehindert über die Scheibe nach außen leiten. Ebenfalls eine aus heutiger Sicht energetische Sünde längst vergangener Tage: Alu-Fensterrahmen, die nicht thermisch entkoppelt sind. Bei ihnen besteht quasi eine direkte Verbindung von innen nach außen. Beides muss heute nicht mehr sein, denn im Fensterbau hat sich so manches getan. Wer sich also dazu entschließt, seine alten Fenster gegen neue zu ersetzen, sollte dabei auf jeden Fall auf einen möglichst hohen Wärmeschutz bestehen.

Alte Fenster werden ausgetauscht © Gina Sanders, stock.adobe.com
Alte Fenster werden ausgetauscht © Gina Sanders, stock.adobe.com
Fensterrechner:
 

Mit wenigen Angaben Kosten und Einsparungen berechnen

Zum Rechner

Ein Blick zurück: kleine Fenster-Historie

Die Zeiten der Einscheibenverglasung sind noch nicht so lange vorbei, wie man annehmen möchte. Ein Blick auf die in den vergangenen 40 Jahren verwendeten Fensterarten macht dies deutlich:

  • Einfachverglasung: bis 1978 war es erlaubt, einfach verglaste Fenster in Wohngebäude einzubauen. Der U-Wert dieser Fenster lag bei bis zu 5,2 W/(m²K).
  • Isolierverglasung: von 1975 bis 1994 war die Zeit der Isolierverglasung. Zwei Scheiben mit dazwischen liegender Luftschicht erreichten immerhin bereits einen U-Wert von 2,6 W/(m²K).
  • Wärmeschutzverglasung: Seit 1995 gibt es Wärmeschutzverglasung, die den Zwei-Scheiben-Aufbau mit einer Edelgasfüllung und eine durch Metallbedampfung erzeugte wärmereflektierende Schicht kombiniert. In der Anfangszeit hatten diese Scheiben einen U-Wert von 1,7 W/(m²K). Inzwischen wurde der U-Wert durch Verbesserungen des Aufbaus und Weiterentwicklung der Metallbedampfung auf 1,1 gesenkt. Dieser Scheibentyp wird auch heute noch verwendet.
  • Dreifachverglasung: Ein Fenster mit drei Glasscheiben, jeweils mit Edelgas gefüllte Zwischenräume und zwei wärmereflektierende Schichten – diesen Aufbau kann man heute als aktuellen Stand der Technik bezeichnen. Eingesetzt werden diese Fenster für Niedrigenergie- und Passivhäuser. Auch bei einer Altbausanierung lassen sie sich einbauen. Der U-Wert liegt bei nur noch 0,7 W/(m²K).
  • Vakuumverglasungen: Ein Blick in die – nahe – Zukunft sind Vakuumverglasungen. Sie verzichten auf die Edelgasfüllung zwischen den Scheiben und entsetzen sie – wie der Name schon sagt – durch ein Vakuum. In dieser Konstruktionsweise ist bei Zweischeibenverglasungen ein U-Wert von 0,5 W/(m²K) möglich.
Häufige Mängel an älteren Fenstern
Häufige Mängel an älteren Fenstern

Dass die geringeren U-Werte im selben Zug nur noch geringere Wärmeverluste zulassen, ist klar. Entscheidend für die Behaglichkeit im Rauminneren ist allerdings die gesteigerte Oberflächentemperatur der Scheibe auf der Rauminnenseite. Bei einer Außentemperatur von minus 10 Grad Celsius und einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius ist die Temperatur der Scheibenoberfläche auf der Raumseite bei den verschiedenen Fensterarten wie folgt:

  • Einfachverglasung: -1 Grad Celsius
  • Isolierverglasung: 10 Grad Celsius
  • Wärmeschutzverglasung: 15,7 Grad Celsius
  • Dreifachverglasung: 17,3 Grad Celsius

Bei alten, einfach verglasten Fenstern zeigen sich in strengen Wintern Eisblumen auf den Scheiben. Das im Grunde schöne Schauspiel bedeutet nichts anderes, als dass Feuchtigkeit aus der Raumluft auf der inneren Oberfläche der Fensterscheibe gefriert, obwohl sie im beheizten Raum liegt. Aus diesem Grund wurden die Heizkörper früher immer unter den Fenstern angeordnet.

Fensterarten und Oberflächentemperatur
Fensterarten und Oberflächentemperatur

Nur durch die aufsteigende Wärme konnte verhindert werden, dass die extreme Kälte in den Raum drang. Bei modernen Dreifachverglasungen ist die Innentemperatur der Scheibe hingegen so nah an der Temperatur der Raumluft und der Oberflächentemperatur der sie umgebenden Wand, dass die Heizkörper auch an Innenwänden platziert oder als Flächenheizung ausgeführt sein können. Komfortverluste entstehen dadurch nicht mehr.

bis zu 30% sparen

Fenster Fachbetriebe
Günstige Angebote

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos
Tipp: Günstigste Fenster-Fachbetriebe finden, Angebote vergleichen und sparen.

Eine Sache für den Profi: der richtige Austausch

Es muss nicht gleich eine Einfachverglasung sein – auch bei anderen in die Jahre gekommenen Fenstern lohnt meist der komplette Austausch. Das liegt neben der Scheibe auch am Rahmen:

  • ein thermisch nicht entkoppelter Alu-Fensterrahmen weist beispielsweise einen U-Wert von 5,6 W/(m²K) auf
  • ein alter Kunststoffrahmen (PVC) mit zwei eingeschlossenen Luftkammern hat immer noch einen U-Wert von 2,8 W/(m²K)
  • ein 70 Millimeter dicker Hartholzrahmen erzielt einen U-Wert von 1,8 W/(m²K)
  • ein moderner Kunststoffrahmen (PVC), dessen Kammern mit Dämmstoff gefüllt sind, hat nur noch einen U-Wert von 0,85 W/(m²K)
  • moderne hoch dämmende Fensterrahmen können sogar U-Werte von nur noch rund 0,75 W/(m²K) erzielen
Modernes Kunststofffenster im Querschnitt © alterfalter, stock.adobe.com
Modernes Kunststofffenster im Querschnitt © alterfalter, stock.adobe.com

Es gibt also wenig Grund, an einem veralteten Fenster festzuhalten. Der Wechsel zum geringeren Wärmeverlust ist dabei nahezu immer möglich, muss allerdings fachgerecht ausgeführt werden. Am besten wird der Fenstertausch daher durch einen spezialisierten Fachhandwerker ausgeführt. Er kann im Vorfeld auch eine Einschätzung abgeben, wie groß der Handlungsbedarf für den Fenstertausch ist.

Die energetische Schwachstelle eines Fensters ist die Anschlussfuge zur Wand. Sie muss absolut dicht ausgeführt sein. Im Falle einer Außendämmung sollte die Fuge in der Fensterlaibung mindestens drei Zentimeter weit von Dämmstoff überdeckt werden.

Ideal ist, wenn der Fenstertausch direkt mit einer Außendämmung des Gebäudes kombiniert werden kann. Steht also die Dämmung der Fassade an, ist auch der gleichzeitige Fenstertausch eine lohnende Überlegung. In diesem Fall kann das Fenster ein Stück nach vorne versetzt und bündig mit dem Mauerwerk eingebaut werden. In diesem Fall überdeckt die Fassadendämmung die Wärmedämmung bestmöglich und räumt sie sicher aus.

bis zu 30% sparen

Dämmung Fachbetriebe
Günstige Angebote

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos
Tipp: Günstigste Dämmungs-Fachbetriebe finden, Angebote vergleichen und sparen.

Energetische Optimierung anstelle des Fensterwechsels

Soll ein Fenster möglichst erhalten bleiben, weil es zum Beispiel von historischem Wert ist oder der Rahmen energetisch noch in einem guten Bereich liegt, gibt es einige Alternativen, um den Wärmeschutz dennoch zu erhöhen:

  • In Baumärkten gibt es spezielle wärmedämmende Fensterfolien. Sie werden von Innen auf dem Fenster mithilfe der warmen Luft eines Föhns aufgebracht. Im Ergebnis sind sie nahezu unsichtbar.
  • Ein Glaser kann von innen eine Glasscheibe in einem Vorsatzsystem anbringen. Diese verbessert den U-Wert eines einfach verglasten Fensters um bis zu 40 Prozent.
  • Bei historischen Fenstern, die aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten bleiben sollen, kann ein Wärmeschutzfenster in die innere Seite der Fensterlaibung eingebaut werden.
  • Statt des gesamten Fensters lässt sich auch nur die Verglasung im bestehenden Rahmen gegen eine Wärmeschutzverglasung austauschen.
Alternative Maßnhamen bei alten Fenstern
Alternative Maßnhamen bei alten Fenstern
Fenstertausch © Pavel Losevsky, fotolia.com
Sanierung oder Fenstertausch durch Fachbetriebe

Sanierung oder Fenstertausch durch Fachbetriebe: So geht‘s Eine Fenstersanierung oder ein Fenstertausch setzt einiges an Geschick und Fachwissen voraus. Wenn… weiterlesen

Gewusst, wie: Wärmeverluste übers Fenster zusätzlich mindern

Die Wärmeverluste über die Fenster sind nachts am größten, wenn es keine solaren Erträge über die Scheiben gibt und die Außentemperatur absinkt. Eine Rolle für den Wärmeschutz des Fensters spielen daher auch Rollos, Vorhänge oder Klappläden. Denn sie setzen dem Wärmeverlust noch einmal eine weitere Barriere entgegen.

Die zusätzliche Dämmwirkung ist natürlich bei Fenstern mit schlechteren U-Werten größer als bei modernen Fenstern mit hohem Wärmeschutzstandard. Die Auswirkungen auf den Wärmeverlust hat das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) im Rahmen der Hessischen Energiesparaktion für Isolierglas und Wärmeschutzglas aufgezeigt. Der Wärmeverlust des Isolierglases ohne jegliche weitere Abdeckung wurde dabei als Ausgangslage festgelegt, die Verluste reduzieren sich dann wie folgt:

 IsolierglasWärmeschutzglas
nur Glas100 Prozent42 Prozent
geschlossener Vorhang94 Prozent38 Prozent
geschlossener Rollladen80 Prozent35 Prozent
geschlossener Vorhang und Rollladen73 Prozent31 Prozent
gedämmter Klappladen21 Prozent16 Prozent

Wichtig ist dabei, dass bei einem geschlossenen Rollladen auch der Rollladenkasten ausreichend gedämmt ist, damit er nicht als Wärmebrücke wirkt. Ansonsten würde ein Teil der Energieeinsparung gleich wieder über den Rollladenkasten verloren gehen. Auch der Vorhang darf den Heizkörper nicht überdecken. Ansonsten würde der Heizkörper den Zwischenraum zwischen Vorhang und Fenster heizen, wodurch erhöhte Wärmeverluste entstünden.

Fenster Marktübersicht

Fenster sind mittlerweile echte Hightech-Produkte, die hinsichtlich ihrer Ausstattung, ihren Eigenschaften und ihrem Design kaum noch Wünsche offenlassen. Die individuelle… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Angebote für Fenster
von regionalen Betrieben

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos

Artikel teilen: