Der Kern der Sache: Hochwertiger Wärmeschutz
Ein geklinkertes Haus, das dennoch höchste Wärmeschutzstandards erfüllt – mit einer Kerndämmung ist das kein Problem. Optisch ergibt sich daraus ein anderer Akzent als durch ein gängiges Wärmedämmverbundsystem oder eine vorgehängte Fassade. Darüber hinaus ist diese Variante der Dämmung besonders wetterbeständig. Denn das vorgesetzte Sichtmauerwerk ist sehr robust – ideal für Gebiete, in denen die Fassade starken Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, wie beispielsweise im norddeutschen Raum.
Dämmungs-Rechner:
Kosten und Einsparungen Ihrer Sanierung berechnen
Der grundsätzliche Aufbau einer Kerndämmung
Eine kerngedämmte Wand gleicht einem Sandwich: Der Dämmstoff liegt zwischen zwei Mauerschalen. In der Fachsprache spricht man daher auch von einem zweischaligen Mauerwerk. Wie bei der hinterlüfteten Fassade sind die einzelnen Schalen von ihrer Funktion getrennt, wobei die Außenhaut bei der Kerndämmung deutlich robuster ist als bei einer Vorhangfassade. Die Schichten und Funktionen sind:
- Tragende Wand: Die hintere Mauerschale ist die tragende Wand des Hauses. Sie hat eine vorwiegend konstruktive Funktion.
- Wärmedämmung: Die Dämmschicht zwischen den beiden Mauerschalen vermeidet die Wärmeverluste über die Fassade.
- Verblendmauerwerk: Die äußere Mauerschale ist für die Optik und den Witterungsschutz zuständig. Sie ist durch ihre Lage auf der kalten Seite der Konstruktion thermisch von dem Rest der Wand entkoppelt.
Diese Trennung der Funktionen verleiht zweischaligen Wandaufbauten eine besonders große Langlebigkeit. Die Fassade verursacht darüber hinaus nach ihrer Errichtung kaum Wartungsaufwand.
Eine Option für Nachrüstung und Neubau
Die Kerndämmung kommt sowohl bei der Bestandssanierung als auch beim Neubau zum Einsatz. Dabei unterscheiden sich die Dämmverfahren voneinander:
Bei der Altbausanierung muss bereits ein zweischaliges Mauerwerk vorliegen, das bislang nur noch nicht mit einer Dämmung versehen ist. Hier kommt dann das so genannte Einblasdämmverfahren zum Einsatz.
Beim Neubau wird der Dämmstoff in der Bauphase direkt mit eingebaut. Daher werden in diesem Bereich Dämmstoffe in Form von Dämmplatten oder Vliesen verwendet.