Belüftetes Steildach: Feuchtigkeit sicher abführen
Auch wenn es hohe Energieverluste verursacht und sich nicht als Wohnraum nutzen lässt – ein überhaupt nicht isoliertes Dach biete einen entscheidenden Vorteil: Feuchtigkeit wird immer schnell abgeführt, sodass keine größere Gefahr von Schäden an der Dachkonstruktion besteht. Dieser nicht oder nur als anspruchsloser Lager- oder Trockenraum nutzbare Dachboden war in der Geschichte des Daches lange Zeit gängig.
Erst als das Platzangebot in den Städten immer geringer wurde und dadurch die Grundstückspreise enorm anstiegen, wurde das Dach als Wohnraum entdeckt. Schnell zeigte sich allerdings: Werden die Innenflächen einfach nur verschlossen, kann sich in der Dachkonstruktion Feuchtigkeit sammeln und schwere Schäden am Tragwerk verursachen. Diese Feuchtigkeit musste also nach dem Eindringen wieder abgeführt werden – die Idee für das belüftete Dach war geboren.

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Der Schichtenaufbau eines belüfteten Daches
Eine belüftete Dachkonstruktion weist von innen nach außen die folgenden Schichten auf:
- Innenbekleidung
- Dampfbremse
- Wärmedämmung
- Belüftung
- Unterspannbahn oder Unterdach
- Eindeckung
Die Hinterlüftung ist also nicht der Zwischenraum zwischen Eindeckung und Unterspannbahn, sondern liegt über der Wärmedämmung. Ihre Funktion ist, zu verhindern, dass sich der Dämmstoff mit Wasser vollsaugt und seine Wirkung verliert, sowie zu gewährleisten, dass die tragenden Holzbauteile des Daches trocken bleiben. Die Feuchtigkeit stammt aus dem warmen Innenraum und diffundiert über die Dampfbremse, die vor allem bei älteren Gebäuden aufgrund früherer Baumaterialien noch nicht so dicht ist, wie sie sich heute ausführen lässt. Als Dampfbremsen können dienen:
- Folien
- zugelassenes Baupapier
- OSB-Platten
Problematik der Belüftung
Die Belüftungsebene stellt aus mehreren Gründen eine Herausforderung dar:
- Es muss sichergestellt sein, dass die Ebene hoch genug ausgeführt ist und auch frei bleibt, wenn beispielsweise Dämmstoff als Zwischensparrendämmung in die Gefache zwischen den einzelnen Sparren eingeschoben wird.
- Durch immer größere und bessere Wärmedämmung kann sich bei kalten Außentemperaturen die Belüftungsebene so weit abkühlen, dass es zur Tauwasserbildung an der Unterspannbahn kommt. In diesem Fall käme es durch die Belüftung sogar zu einem Feuchtigkeitseintrag.
- Die Luftzu- und -abfuhr der Belüftungsebene muss jederzeit gewährleistet sein.
All dies ist bei einer Sanierung eines alten belüfteten Daches zu beachten.

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