Kosten und Förderung Steildachsanierung: Jedes Steildach ist ein Einzelfall
Wie teuer wird es, ein Steildach zu sanieren? Diese Frage lässt sich pauschal nicht seriös beantworten. Denn eine Dachsanierung ist immer ein Einzelfall, der individuell betrachtet werden muss. Da ein Laie kaum den gesamten Reparaturbedarf einschätzen kann, sollte er sich von mehreren Fachbetrieben Kostenvoranschläge einholen. Auf diese Weise kann der Hauseigentümer vergleichen, welchen Bedarf die unterschiedlichen Handwerker sehen und wie sich die Kosten voneinander unterscheiden.
Billig bedeutet nicht unbedingt gut
Wer im Internet recherchiert, findet vereinzelt Anbieter, die eine Dachsanierung zu sehr günstigen Pauschalpreisen anbieten. Teilweise liegen die Richtwerte bei gerade einmal 40 Euro pro Quadratmeter. Was einen einfachen Weg zum Sparen verspricht, ist mit Vorsicht zu genießen. Vor allem, wenn Angebote ohne vorherige Besichtigung unterbreitet werden, ist dies höchst unseriös. Die Qualität, mit der die Arbeiten schließlich ausgeführt werden, ist fraglich.
Als grober Richtwert für eine Dachsanierung lässt sich eine Untergrenze von etwa 100 Euro pro Quadratmeter ansetzen. Die Preise können allerdings auch deutlich darüber liegen. Die Preise setzen sich aus den Materialkosten sowie den Arbeitskosten der Handwerker zusammen.
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Die Eindeckung als Kostentreiber
Während die Lattung mit weniger als zehn Euro pro Quadratmeter relativ günstig und bei jeder Neueindeckung eines Daches vergleichbar ist, entscheidet sich über die Wahl des Deckmaterials, wie teuer die Eindeckung wird. Die Preise für unterschiedliche Materialien variieren deutlich, wie einige Beispiele – als ungefähre Richtwerte – zeigen:
- Dachsteine: ca. 15 Euro pro Quadratmeter
- Bitumenschindeln: ca. 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter
- Dachziegel: ca. 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter
- Schiefer: ca. 70 – 120 Euro pro Quadratmeter
- Kupfer: ca. 90 Euro pro Quadratmeter
- Reet: ca. 100 Euro pro Quadratmeter
Bei Sanierung Dämmung einplanen
Wer sein Dach mit einer neuen Eindeckung versieht, sollte die Gelegenheit nutzen und gleichzeitig den Wärmeschutz verbessern. Denn ist die alte Eindeckung erst einmal vom Dach, sind alle Räume für eine Dämmung zugänglich und alle Dämmvarianten möglich. Auch bei einem alten Dach lässt sich dann eine Aufsparrendämmung realisieren, die nach heutigem Stand der Technik die beste Form der Dachdämmung darstellt. Da der Dämmstoff von außen auf dem Dach aufliegt, gibt es für seine Dicke nahezu keine Begrenzung. Außerdem werden die einzelnen Dachsparren überdeckt, sodass an ihnen keine Wärmebrücken mehr auftreten können.
Pro Quadratmeter lassen sich die Kosten im Schnitt grob mit 40 Euro ansetzen. Wie bei der Eindeckung haben auch die unterschiedlichen Dämmmaterialien abweichende Preise. Einige Richtwerte, an denen man sich grob orientieren kann, sind:
- Mineralwolle: 10 bis 30 Euro
- Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS): 10 bis 50 Euro
- Polyurethan (PU): 20 bis 30 Euro
- Holzweichfaserplatten: 40 bis 50 Euro
Die Preise sind neben dem Material auch immer von der Dicke der Dämmung abhängig.
Den Dachstuhl individuell betrachten
Für den Dachstuhl lassen sich keine pauschalen Angaben machen. Hier stellt sich die Frage nach dem Sanierungsbedarf. Sind tragende Sparren oder Pfetten geschädigt und müssen ausgetauscht werden, können leicht hohe Beträge anfallen. Ebenso ist es allerdings möglich, dass das alte Holz des Dachstuhls noch auf lange Sicht seine tragende Rolle bestens erfüllt. Hier muss der Dachdecker eine Einschätzung abgeben und ein detailliertes Angebot aufstellen.
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Wer fördert die Dachsanierung?
Die eigentliche Neueindeckung und Instandsetzung des Dachstuhls wird nicht staatlich gefördert. Allerdings können Modernisierer eine staatliche Förderung erhalten, wenn sie die energetische Qualität des Daches verbessern. Generell muss das Dach nach der Modernisierung die Vorgaben des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) erfüllen. Gerade bei alten Dächern ist dies im Grunde nur durch den Einbau einer entsprechenden Dämmung möglich.
Die Förderung erfolgte bisher über die KfW zum einen über das Programm „Wohngebäude“. Die Förderung wurde im Januar 2022 jedoch eingestellt. Der Investitionszuschuss für Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung kann dagegen nach wie vor über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden.
Bei der Dämmung eines Daches handelt es sich um eine so genannte förderfähige Einzelmaßnahme. Entsprechend der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), kann auch für die Dämmung eines Daches beim BAFA ein Investitionszuschuss von 15 % (plus 5 % Bonus mit Sanierungsplan) beantragt werden. Die förderfähigen Kosten sind jedoch auch 60.000 Euro pro Wohneinheit gedeckelt. Modernisierer können also maximal 12.000 Euro erstattet bekommen. Zudem kann eine Förderung der Fachplanung und Baubegleitung mit 50 Prozent beantragt werden. Die förderfähigen Kosten sind hier jedoch auf 5.000 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und auf 2.000 Euro pro Wohneinheit bei Mehrfamilienhäusern, maximal jedoch 20.000 Euro, pro Zuwendungsbescheid gedeckelt. Das Programm wird auch 2024 fortgeführt, die genauen Bestimmungen werden Stand Januar 2024 überarbeitet und können beim BAFA nach der Aktualisierung eingesehen werden.
Mit dem Klimaschutzpaket wurde 2020 eine weitere Säule der Förderung eingeführt, die alternativ in Anspruch genommen werden kann. Energetische Sanierungsmaßnahmen, zu denen auch eine Dachdämmung zählt, werden damit steuerlich gefördert. Die Steuerschuld kann, verteilt über drei Jahre, um 20 Prozent der Kosten gemindert werden. Interessenten sollten durchrechnen (lassen), welche Möglichkeit für sie günstiger ist.
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