Dachsteine: Kostengünstige Dacheindeckung aus Beton
Dachsteine sind keine Dachziegel – auch, wenn beide Begriffe gerne synonym verwendet werden: Dachziegel bestehen aus Ton und Lehm und werden bereits seit Jahrtausenden zur Eindeckung von Dächern verwendet. Dachsteine hingegen werden primär aus Zement gefertigt und sind daher auch unter dem Namen Betondachsteine bekannt. Die Dachsteine werden erst in jüngerer Zeit zur Eindeckung von Dächern genutzt und hatten lange Zeit mit Vorurteilen zu kämpfen. Dabei haben sie durchaus ihre Vorzüge: Betondachsteine sind bruchfest, langlebig, besitzen eine gute Ökobilanz und sind zudem vergleichsweise kostengünstig. Mit welchen Kosten Bauherren bei der Verwendung von Dachsteinen rechnen müssen und was es sonst noch bei der Entscheidung für diesen Baustoff zu bedenken gilt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ein Überblick: Herstellung von Dachsteinen
Die ersten Dachsteine wurden noch in manueller Fertigung hergestellt: In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfand ein Mann namens Adolph Kroher die Betondachsteine. Seine ersten Dachsteine hatten eine Rautenform und waren aus Zement gefertigt. Er erkannte das große Potential dieses Baustoffes, der kostengünstig und schnell herzustellen war. Im Verlauf der Industrialisierung wurde auch ein Verfahren zur maschinellen Fertigung von Betondachsteinen entwickelt. Nun konnten Dachsteine auch in großer Stückzahl angefertigt werden. Trotzdem dauerte es bis nach dem Zweiten Weltkrieg, dass Dachsteine sich durchsetzen konnten. Denn damals war der Bedarf an günstigen, schnell verfügbaren Baustoffen schier unerschöpflich.
Dachsteine werden aus einer Mischung aus Quarzsand, Zement und Wasser gefertigt. Die geformten Dachsteine werden dann einfach in einer Wärmekammer bei 60 Grad ausgehärtet, die endgültige Festigkeit erhalten sie durch Lagerung. Ein Brennen wie bei Dachziegeln ist nicht notwendig. Moderne Betondachsteine werden mittels Zementschlämmen und zugesetzte Farbpigmente veredelt. Die Oberflächen werden auf diese Weise versiegelt und die Steine sind in ganz unterschiedlichen Farben erhältlich.
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Mehr als Standard: Dachsteine in großer Vielfalt erhältlich
Dank der modernen Herstellungsverfahren sind Dachsteine heute in unterschiedlichen Formen, Farben, Größen und für unterschiedliche Dachneigungen erhältlich. Spezielle Oberflächenveredelungen verleihen den Betondachsteinen zudem eine anhaftungsfreie Oberfläche. Das vermindert das Anlagern von Moosen und Algen massiv.
Man unterscheidet zudem zwischen den profilierten Betondachsteinen und den nicht-profilierten Dachsteinen. Zu den profilierten Dachsteinen zählen insbesondere die Finkenberger Pfanne sowie die Frankfurter Pfanne. Ein weit verbreitetes Exemplar der nicht-profilierten Betondachsteine ist der Tegalit.
Zudem sind die unterschiedlichen Betondachsteine nicht für alle Dächer gleichermaßen geeignet: Bei der Auswahl des passenden Dachsteins ist unbedingt darauf zu achten. Für welche Dachneigung diese geeignet sind.
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Betondachsteine und ihre Kosten – ein Preisüberblick
Der Hauptvorzug von Betondachsteinen, wenn auch keineswegs der einzige, ist ihr geringer Preis. Einzelne Dachsteine sind bereits für Centbeträge zu haben, für den Quadratmeter müssen Bauherren wenige Euro einrechnen. Je nach Qualitätsmerkmalen und Hersteller unterscheiden sich die Preise. Die Unterschiede pro Dachstein sind zwar nicht groß – hochgerechnet auf eine gesamte Dachfläche machen sich die Unterschiede jedoch bemerkbar.
- Mecklenburger Pfanne in rot, mit abgerundeter Sichtkante: ca. 5 Euro pro Quadratmeter
- Kronen Pfanne Longlife matt, Granit: ca. 9 Euro pro Quadratmeter
- Einfach S, brillant, Schiefer: ca. 12 Euro pro Quadratmeter
Dachsteine | Preise pro qm |
---|---|
Mecklenburger Pfanne in rot, mit abgerundeter Sichtkante | ca. 5 Euro |
Kronen Pfanne Longlife matt, Granit | ca. 9 Euro |
Einfach S, brillant, Schiefer | ca. 12 Euro |
Bei der Budgetplanung der Dacheindeckung sollten Bauherren bedenken, dass zusätzlich zu den Dachsteinen noch weitere Kosten anfallen. Hierzu zählen insbesondere:
- Dachdeckerkosten
- Kosten für Sondersteine wie Steine für die Eindeckung von First, Grat und Ortgang
- Je nach Dachneigung ist ggf. eine Unterdachkonstruktion erforderlich.
Wer das Budget für die Dacheindeckung noch geringer halten möchte, kann auf gebrauchte Dachsteine zurückgreifen. Aufgrund der Robustheit können Dachsteine bei einem vertrauenswürdigen Anbieter auch gebraucht gekauft werden.
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