Dachgauben: Übergang von der Dachfläche zur Gaube richtig ausführen

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Harmonischer Übergang: Was bei Dachgauben zu beachten ist

Gauben verleihen jedem Steildach eine ganz besondere und ansprechende Ästhetik. Gleichzeitig tragen sie zur Belichtung und Belüftung der Dachräume bei und erweitern ganz nebenbei den Platz, der zur Verfügung steht. Technisch und handwerklich betrachtet stellen sie eine gewisse Herausforderung dar. Denn die Integration der Gaube in die Dachfläche erzeugt eine Schwachstellte, die ein erhöhtes Risiko für Undichtigkeiten bietet. Am Übergang von der Dachfläche zur Gaube treffen zwei Baukörper mit unterschiedlichen Neigungen, Formen und Materialien aufeinander. Eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung sind daher essenziell, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden und die Ästhetik des Daches zu erhalten.

Tipp: Eine Gaube verändert das Erscheinungsbild und die Funktion eines Daches erheblich. Bereits in der Planungsphase sollten alle Punkte geklärt werden, von der Gaubenform über die verwendeten Materialien bis hin zu den Anschlussdetails.

Herausforderungen am Übergang von Dach zur Gaube

Die größte Herausforderung beim Übergang zwischen Dachfläche und Gaube ist die Dichtigkeit. Die gute Abdichtung ist maßgeblich, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. In der Regel sind mehrere Schichten und Materialien erforderlich, die eine wasserfeste und langlebige Abdichtung gewährleisten.

  • Traufseitige Anschlüsse: Der Übergang von der Gaube zur Dachfläche muss im unteren Bereich so gestaltet sein, dass Regenwasser ungehindert abfließen kann.
  • Seitliche Anschlüsse: Die seitlichen Bereiche der Gaube, wo die Dachflächen auf die Gaubenwände treffen, sind besonders empfindlich und erfordern sorgfältig verarbeitete Anschlüsse, zum Beispiel mit Blechen oder speziellen Abdichtungssystemen.
  • Firstseitiger Anschluss: Im oberen Bereich muss sich die Gaube gut in die DachEindeckung einfügen. Entweder wird die Eindeckung auf dem Gaubendach fortgesetzt, dann ist der Übergang der Ziegel mit unterschiedlichen Neigungswinkeln zu realisieren. Oder die Gaube hat ein Flachdach, das anderweitig abgedichtet ist. Dann muss gewährleistet sein, dass Regenwasser zuverlässig abgeführt wird.
Weißes Haus mit rotem Ziegeldach und Dachgaube mit dunkelgrauen Schindeln © EKH-Pictures, stock.adobe.com
Das Ziel ist, dass Niederschlagswasser trotz Gaube problemlos abfließt und gleichzeitig keine Schwachstelle des Wärmeschutzes im Dach entsteht © EKH-Pictures, stock.adobe.com

Ein weiteres Themenfeld ist die Belüftung der Dachkonstruktion. Mit Ziegeln oder Dachsteinen eingedeckte Dächer sind in der Regel hinterlüftet. Diese Hinterlüftung muss auch nach Einbau der Gaube in ausreichendem Maße erhalten bleiben.

Im Wärmeschutz ist die Schnittstelle von der Dachfläche zur Gaube eine potenzielle Wärmebrücke. Die Wärmedämmung muss daher durchdacht und sorgfältig ausgeführt werden, um Wärmeverluste zu minimieren, die Energieeffizienz des Daches zu steigern und Probleme wie Kondenswasser- und Schimmelbildung am Übergang von innen zu vermeiden.

Als letzter Punkt unter den Herausforderungen ist zu beachten, dass die Gaube eine zusätzliche Last auf die Dachkonstruktion darstellt. Die Tragfähigkeit der Dachbalken und die Befestigung der Gaube müssen so ausgelegt sein, dass sie den statischen Anforderungen gerecht werden.

Tipp: In vielen Regionen ist der Bau einer Gaube genehmigungspflichtig, da sie die Dachlandschaft und die Statik des Gebäudes beeinflusst. Vor Baubeginn ist daher eine Abstimmung mit der Bauaufsichtsbehörde erforderlich.
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Die Ausführungsdetails des Übergangs von Dachfläche zur Gaube

Für den Übergang von der Dachfläche zur Gaube gibt es Anschlussbleche aus Materialien wie Zink, Aluminium oder Kupfer. Diese Standardlösungen sind darauf ausgelegt, die Übergänge wasserdicht zu gestalten. Die Bleche werden so eingebaut, dass sie das Wasser von der Gaube wegführen und in die Dachfläche ableiten.

  • Seitliche Anschlussbleche: Sie verlaufen an den Seiten der Gaube und werden unter die Dachdeckung geführt, um eine durchgehende Abdichtung zu gewährleisten.
  • Kapitänsblech: Dieses Blechelement wird an der Vorderkante der Gaube eingesetzt, um den Übergang zur Dachfläche wasserdicht zu schließen.

Neben den Blechen kommen Abdichtungsbahnen aus Bitumen oder Kunststoff zum Einsatz, die unter den Dachziegeln oder anderen Dachdeckungsmaterialien verlegt werden. Diese Bahnen leiten Wasser sicher ab und schützen die darunterliegenden Konstruktionen.

Die Dachdeckung muss an den Übergängen zur Gaube sauber eingebunden werden. Dachziegel oder andere Deckmaterialien sollten passgenau zugeschnitten und mit ausreichendem Überstand verlegt werden, um den Wasserfluss zu lenken.

Die Gaube selbst benötigt eine ebenso zuverlässige Abdichtung. Besonders wichtig sind die Übergänge zwischen Gaubendach und Gaubenwänden, die je nach Dachform der Gaube – ob Flachdach, Satteldach oder Walmdach – individuell gestaltet werden.

Tipp: Für eine lange Lebensdauer der Gaube sollten nur hochwertige Materialien eingesetzt werden. Wer an den Werkstoffen, Anschlussblechen oder Abdichtungsbahnen nur auf den Preis schaut, spart am falschen Ende.
Geschlossenes Dachfenster auf einem Dach mit roten Ziegeln © Anelo, stock.adobe.com
Anschlussbleche machen es möglich, den Abfluss von Niederschlagswasser bestmöglich zu lenken © Anelo, stock.adobe.com
Flachdach aus Kies © U. J. Alexander, stock.adobe.com
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Fachgerechte Ausführung erkennen

Für einen Laien ist es nicht immer leicht, eine fachgerechte Ausführung einer handwerklichen Leistung beurteilen zu können. Dennoch gibt es ein paar Stellen, auf die man bei der Abnahme achten und zu denen man Rückfragen stellen kann:

  • Saubere Übergänge: Die Dachdeckung ist passgenau zugeschnitten, und die Anschlussbleche sind fest eingebunden.
  • Gute Belüftung: In der Dacheindeckung sind Lüftungselemente vorhanden. Falls nicht, kann man beim Dachdecker nachfragen, wie die Hinterlüftung der Dacheindeckung gewährleistet wurde.
  • Ästhetik: Die Übergänge wirken optisch harmonisch und fügen sich nahtlos in die Dachfläche ein.

Die unter der Dacheindeckung liegende Konstruktion ist nach Fertigstellung nicht mehr sichtbar. Umso wichtiger ist es, nur versierte Fachbetriebe mit der baulichen Ausführung der Gaube zu beauftragen und somit auf eine hohe fachliche Expertise zu setzen.

Tipp: Auch bei fachgerechter Ausführung sind Übergänge zwischen Dachfläche und Gaube anfälliger für Verschleiß als andere Dachbereiche. Eine regelmäßige Überprüfung auf Schäden oder Verschmutzungen kann helfen, größere Probleme frühzeitig zu vermeiden.
dreieckige Dachgaube  © maho, stock.adobe.com
Die Dachform der Gaube entscheidet, welche Ausführung des Übergangs zur restlichen Dachfläche notwendig ist © maho, stock.adobe.com
Ziegeldach mit Dachgauben © Hermann, stock.adobe.com
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