Bei Starkregen, normalem Niederschlag oder leichtem Schauer ist sie gleichermaßen unverzichtbar: Die Dachrinne. Sie ist ein essenzieller Bestandteil des Daches, leitet Regenwasser gezielt ab, schützt damit Fassade, Fenster und Fundamente vor Wasserschäden und trägt zur Langlebigkeit des Gebäudes bei. Damit sie dies alles leisten kann, ist die richtige Dimensionierung das A und O.

Die Funktion der Dachrinne
Dachrinnen haben die Aufgabe, Niederschlagswasser aufzufangen und kontrolliert über Fallrohre vom Dach wegzuleiten. Ohne eine funktionierende Dachentwässerung könnte beim Steildach das Regenwasser unkontrolliert an der Fassade hinablaufen, wodurch Putz und Mauerwerk langfristig Schaden nehmen. Bei Flachdächern könnte sich ohne eine funktionierende Dachentwässerung Staunässe bilden. Eine gut dimensionierte Dachrinne verhindert das Aufstauen von Wasser auf dem Dach, was gerade in Regionen mit starken Regenfällen wichtig ist.

Das richtige Material für die Dachrinne
Dachrinnen sind in verschiedenen Materialien erhältlich, die sich in Langlebigkeit, Wartungsaufwand und Optik unterscheiden:
- Kunststoff: Günstig, leicht und rostfrei, aber empfindlicher gegen UV-Strahlung und mechanische Einwirkungen.
- Zink: Sehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und korrosionsbeständig, allerdings mit der Zeit oxidierend.
- Kupfer: Hochwertig und langlebig, entwickelt jedoch eine Patina, die zwar das Material schützt, allerdings auch zu einer Verfärbung führt.
- Aluminium: Leicht und langlebig, aber oft teurer als die anderen Materialien.
- Edelstahl: Besonders robust und korrosionsbeständig, jedoch mit einem höheren Preis verbunden.
Tipp: Die Wahl des Materials hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählen die Witterung, die architektonischen Anforderungen und nicht zuletzt auch das Budget der Bauherren. Hochwertige Materialien lohnen sich langfristig, da sie weniger Wartung benötigen und witterungsbeständiger sind.

Dimensionierung der Dachrinne
Die Dimensionierung der Dachrinne hängt von der Größe der Dachfläche und der Regenintensität in der Region des Gebäudes ab. Die übliche Nenngröße der Dachrinnen liegt bei einem Durchmesser von 100 bis 150 Millimetern, kann aber auch noch darüber hinausgehen. Bei der Dimensionierung ist entscheidend, dass sie ausreichend groß sind, um die zu erwartenden Regenmengen abzuleiten. Die unterschiedlichen Größen verteilen sich in etwa wie folgt:
- 100 bis 125 Millimeter Durchmesser: Dieser Durchmesser ist vor allem für kleinere Dachflächen die richtige Wahl, beispielsweise für die Entwässerung des Daches von Gartenhäusern oder Carports.
- 125 bis 150 Millimeter Durchmesser: Dieser Bereich bildet die Standardgröße, die beim Bau von Einfamilienhäusern eingesetzt wird.
- Über 150 Millimeter Durchmesser: Dachrinnen mit größeren Durchmessern sind nur bei sehr großen Dachflächen notwendig. Diese finden sich beispielsweise bei großen Mehrfamilienhäusern mit Steildach oder bei Industriegebäuden.
Das Fallrohr sollte im Durchmesser zur Dachrinne passen, um einen reibungslosen Wasserfluss zu gewährleisten. Standarddurchmesser liegen zwischen 80 und 120 Millimetern. Die Wahl hängt von der Breite der eingebauten Dachrinne ab.
Tipp: Damit die Dachrinne ihre Funktion zuverlässig erfüllen kann, ist neben dem richtigen Material und der passenden Dimensionierung auch eine regelmäßige Reinigung notwendig. Moos, Schmutz und altes Herbstlaub sollten mindestens einmal pro Jahr entfernt werden. Da die dazu notwendigen Arbeiten in großer Höhe stattfinden, ist meist die Beauftragung eines Fachbetriebs sinnvoll.

Teiligkeit, Nenngröße und Richtgröße
Wer selbst die Dachrinne für sein Dach besorgen möchte, wird mit dem Durchmesser allein allerdings nicht weit kommen. Die Größe von Dachrinnen wird in der Fachsprache anders bezeichnet: Das „alte Maß“ gibt die Größe in Teilen an, das „neue Maß“ Größen wie 20er oder 25er.
Das alte Maß geht darauf zurück, dass früher die Dachrinnen aus Standardflächen von zwei Metern Breite geschnitten und danach in Form gebogen wurden. Die Teile bezeichnen, wie viele Rinnen aus einem Standardblech gemacht werden konnten. Das neue Maß gibt die Breite der Teile vor dem Biegen in Zentimetern an. Eine 20er Regenrinne hat somit ein Ausgangsblech mit einer Nenngröße von 200 Millimetern. Der Durchmesser der fertig gebogenen Dachrinne wird als Richtgröße bezeichnet.
Der Dachrinnen-Rechner macht es leicht, durch die Angabe der Größe der Dachfläche die richtige Dachrinne zu finden, wobei Richtgröße, Teiligkeit und Nenngröße angegeben werden.

Dachrinnen Materialien
Joker-Frage Dachrinnen – Welches Material? Auswahl des Materials und der Form der Dachrinne sollte gut überlegt sein. Denn die Dachrinne… weiterlesen