Jahrhundertealte Handwerkskunst, die sich bis heute bewährt hat und nebenbei immer weiter verfeinert wurde: Dachpfannen und Dachziegel schützen unsere Häuser zuverlässig vor Niederschlägen und zeichnen sich dabei durch eine sehr lange Haltbarkeit aus. Doch so gut die Produkte auch sind: Im Laufe der Jahre können Witterungseinflüsse wie Regen, Wind, Frost und starke Sonneneinstrahlung dennoch zur Materialermüdung führen. Risse oder andere Schäden sind dann die untrüglichen Zeichen, dass Handlungsbedarf besteht. Doch dabei muss nicht immer gleich eine komplett neue Eindeckung her. Es kann sich auch lohnen über eine Abdichtung der Dachziegel beziehungsweise Dachpfannen nachzudenken.
Wann ist das Abdichten von Dachpfannen und Dachziegeln nötig?
Die Abdichtung ist in der Regel dann erforderlich, sobald Schäden sichtbar werden. In unterschiedlichen Schweregeraden zeigen sich die Auswirkungen sehr deutlich:
- Risse oder Abplatzungen: Solche Schäden fallen als erstes auf und können dazu führen, dass Wasser durch die Ziegel eindringt.
- Moosbewuchs: Starker Moosbewuchs auf den Dachziegeln kann ein Hinweis auf übermäßige Feuchtigkeit sein, die die Substanz der Ziegel schädigen könnte.
- Wasserflecken oder Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion: Diese können sich an Innenwänden oder der Decke bemerkbar machen. In diesem Fall ist dann bereits „das Kind in den Brunnen gefallen“. In diesem Fall muss überprüft werden, inwieweit die Dachkonstruktion bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Neben diesen Beispielen, in denen Schäden einen Handlungsbedarf für die Abdichtung verursachen, sind Dachbeschichtungen auch als präventive Maßnahme möglich. Wer seine Intakten Dachziegel in langfristigen, aber regelmäßigen Abständen mit einer Versiegelung beschichten lässt, kann die Lebensdauer der Ziegel und damit der gesamten Dacheindeckung verlängern.
Der richtige Partner für die Abdichtungsarbeiten
Aufgrund der großen Tragweite, die Fehler bei der Ausführung nach sich ziehen können, ist die Abdichtung von Dachpfannen und -ziegeln grundsätzlich eine Aufgabe für Fachleute. Dachdecker oder spezialisierte Handwerksbetriebe, die über die notwendige Ausrüstung und Erfahrung verfügen, sind die richtigen Ansprechpartner. Erfahrene Heimwerker können eventuell kleinere Reparaturen selbst durchführen, sollten ihre Fähigkeiten aber auf jeden Fall ehrlich und richtig einschätzen.
Zu Bedenken ist, dass ein ausgebildeter Dachdecker Schäden an der Dachhaut frühzeitig erkennen, gegebenenfalls kleine Risse gezielt abdichten sowie beschädigte Dachpfannen und -ziegel fachgerecht austauschen kann. Er hat den Überblick über geeignete Abdichtungsmaterialien, die langlebig und speziell auf die jeweilige Dachdeckung abgestimmt sind.
Aufwand und Kosten der Dachabdichtung
Der Aufwand für eine Abdichtung variiert je nach Zustand des Daches und der Schwere der Schäden:
- Kleinere Risse oder punktuelle Abdichtungen: Diese lassen sich oft ohne großen Aufwand beheben. Hier können spezielle Dichtmittel oder Dachlacke verwendet werden, die die betroffenen Stellen versiegeln und vor weiterem Eindringen von Feuchtigkeit schützen. Der Aufwand beträgt hierbei meist nur wenige Stunden.
- Austausch von beschädigten Dachziegeln oder Dachpfannen: Müssen Ziegel oder Pfannen komplett ersetzt werden, ist der Aufwand etwas höher, da die neuen Materialien passgenau eingefügt und an das bestehende Dach angeglichen werden müssen. Hier kann ein halber bis ganzer Arbeitstag erforderlich sein.
- Flächige Abdichtung des Daches: Bei größeren Schäden oder wenn das gesamte Dach flächig abgedichtet werden muss, kann der Aufwand deutlich höher ausfallen. Solche Arbeiten können ein bis mehrere Tage in Anspruch nehmen und erfordern häufig eine Gerüststellung, um die Arbeiten sicher ausführen zu können. In diesem Fall ist es dann sinnvoll, statt der Abdichtung der in die Jahre gekommenen Dachpfannen beziehungsweise -ziegel, über eine Neueindeckung zumindest nachzudenken.
Die Kosten für eine Dachabdichtung hängen ebenfalls vom Umfang der Schäden ab. Außerdem schlagen die eingesetzten Materialen zugut. Die genauen Kosten lassen sich nur individuell für den Einzelfall beziffern. Eine grobe Einschätzung lautet:
- Kleine Abdichtungen: Für kleinere Reparaturen mit speziellen Dichtmitteln ist mit Kosten zwischen 100 und 300 Euro zu rechnen, abhängig von der Größe der zu behandelnden Fläche und dem Aufwand.
- Austausch einzelner Ziegel oder Dachpfannen: Hierbei liegen die Kosten für einzelne Ziegel in der Regel bei etwa 10 bis 20 Euro pro Stück. Inklusive Arbeitsaufwand können Kosten von etwa 200 bis 500 Euro anfallen.
- Flächige Abdichtung: Eine komplette Dachabdichtung kann zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter kosten. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit rund 100 Quadratmetern Dachfläche können die Gesamtkosten somit zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen. Kosten für eventuelle Gerüststellungen kommen hier noch hinzu.
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