Ist das Dach undicht, besteht für das Haus höchste Gefahr. Denn bereits kleine Undichtigkeiten können erheblichen Schaden anrichten, wenn sie nicht schnell behoben werden. Dabei steigt durch die Zunahme von Extremwetterereignissen wie starken Stürmen, Hagel und Starkregen, das Risiko von Dachschäden. Tritt ein solcher auf, sollten die Hauseigentümer schnell, die geeigneten Ansprechpartner kennen und Notfallmaßnahmen ergreifen, bis es zur professionellen Reparatur des Daches kommen. Außerdem gibt es einige Punkte, die man präventiv beherzigen kann, um das Dach langfristig vor Schäden zu schützen.
Genau hinschauen, Undichtigkeiten im Dach erkennen
Das frühzeitige Erkennen von Undichtigkeiten im Dach ist entscheidend, um hohe Reparaturkosten und langfristige Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Auch wenn kleinere undichte Stellen anfangs nur wenig Schaden anrichten, kann eindringendes Wasser über Monate hinweg die Dachkonstruktion und die Isolierung beschädigen. Häufig zeigen sich erste Hinweise auf ein undichtes Dach im Inneren des Gebäudes. Hier einige der auffälligsten Zeichen:
- Wasserflecken an der Decke oder an den Wänden im Dachgeschoss: Braune oder gelbliche Verfärbungen an Decken und Wänden sind häufig ein Indiz für einen Feuchtigkeitseintritt. Diese Flecken treten in der Regel erst in kleineren Bereichen auf und können sich vergrößern, je länger das Dach undicht ist.
- Feuchte Stellen und Schimmelbildung: Schimmel oder Stockflecken an Innenwänden, vor allem im Bereich des Daches, deuten auf einen langfristigen Feuchtigkeitseintritt hin. Die Feuchtigkeit schafft dann die idealen Wachstumsbedingungen für Schimmelsporen, die sich dann schnell als Schimmel in den betroffenen Bereichen ausbreiten.
- Muffiger Geruch nach Feuchtigkeit: Feuchtigkeit hinterlässt in der Regel einen unangenehmen, modrigen Geruch. Den meisten ist er aus feuchten Kellerräumen bekannt. Bei einem undichten Dach ist er allerdings ebenso in schlecht belüfteten Dachräumen bemerkbar. Dieser Geruch ist meist ein erster Hinweis auf Feuchtigkeit im Dach, bevor sich sichtbare Schäden zeigen.
- Sichtbare Schäden an den Dachziegeln: Auch von außen sollte das Dach regelmäßig einer Sichtprüfung unterzogen werden. Nach stürmischem Wetter oder Hagel sind verschobene, gerissene oder fehlende Dachziegel typische Anzeichen für Schäden, die zu Undichtigkeiten führen können.
Ein weiterer häufiger Auslöser für Dachschäden sind verstopfte Dachrinnen und Fallrohre. Sie führen dazu, dass sich Wasser anstaut und dann im schlimmsten Fall in das Dach eindringen kann. Hauseigentümer sollten daher regelmäßig sicherstellen, dass Regenwasser problemlos abfließen kann.
Schnelles Handeln ist wichtig – aber wie?
Da eindringendes Wasser in sehr kurzer Zeit schwerwiegende Schäden anrichten kann, sollten Hauseigentümer schnell handeln, sobald sie eine Undichtigkeit am Dach feststellen. Eine kleine undichte Stelle kann sich durch die eindringende Feuchtigkeit sogar noch vergrößern. Es besteht die Gefahr, dass sowohl die Wärmedämmung als auch die tragende Struktur des Dachs Schaden nimmt. In der kalten Jahreszeit kann gefrorenes Wasser die Schäden noch verstärken: Gefriert das Wasser beispielsweise in einem Riss in einem Dachziegel, kann dieser durch die Ausdehnung bersten.
Bei ersten Anzeichen einer undichten Stelle im Dach sollten Hauseigentümer daher unverzüglich einen Fachmann hinzuziehen. Selbst wenn nur kleine Feuchtigkeitsspuren sichtbar sind, ist abwarten die schlechteste Option. Eine prompte Untersuchung und gegebenenfalls kleinere Instandsetzung ist in der Regel kostengünstiger und effizienter als eine größere Sanierung.
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Die richtigen Ansprechpartner: Dachdecker und spezialisierte Notdienste
Die Reparatur eines undichten Dachs ist auf jeden Fall eine Aufgabe für erfahrene Experten. Ein ausgebildeter Dachdecker kann das Dach umfassend prüfen, die Ursache für die Undichtigkeit finden und die notwendigen Reparaturen durchführen.
- Professionelle Dachdeckerbetriebe
Für Hauseigentümer ist es ratsam, auf spezialisierte Dachdeckerunternehmen zurückzugreifen. Sie haben nicht nur das nötige Fachwissen, sondern verfügen auch über die Ausrüstung, um Schäden schnell, zuverlässig und fachgerecht zu beheben. Viele Dachdeckerbetriebe bieten in akuten Fällen auch Notfallservices an, die kurzfristig vor Ort sein können. So können sie das Dach schnell abdichten oder zumindest provisorische Schutzmaßnahmen ergreifen. - Alternative Notdienste und Versicherungskontakt
In sehr dringenden Fällen, beispielsweise bei starkem Wassereintritt, können auch Notdienste für Gebäudeabdichtung kontaktiert werden. Manche Versicherungen haben auch Angebote, in denen sie im Notfall Handwerker vermitteln. - Kostenübernahme durch die Versicherung
Dachschäden durch Sturmeinwirkung oder Hagel können über die Gebäudeversicherung abgedeckt sein. Hauseigentümer sollten sich daher direkt bei ihrer Versicherung melden, wenn solche Schäden auftreten.
Notfallmaßnahmen: Erste Schritte bei einem undichten Dach
Falls der Dachdecker nicht sofort verfügbar ist, sollten Hauseigentümer selbst Notfallmaßnahmen ergreifen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Praktische Maßnahmen sind:
- Provisorische Abdichtung von innen: Eine wasserfeste Baufolie oder ein anderes undurchlässiges Material kann über die undichte Stelle im Dach gelegt werden, um das Eindringen von Wasser vorerst zu vermeiden.
- Auffangen von eindringendem Wasser: Um weitere Feuchtigkeitsschäden im Innenraum zu vermeiden, sollten Wasserbehälter unter die betroffene Stelle gestellt werden, die das eintretende Wasser auffangen. Diese müssen dann regelmäßig geleert werden.
- Sicherung beschädigter Dachziegel: Wenn die undichte Stelle von außen zugänglich ist und es die Sicherheitsbedingungen erlauben, können beschädigte Ziegel mit einer Plane oder Folie abgedeckt werden, um weiteren Wassereintritt zu verhindern.
Prävention: Einem undichten Dach bestmöglich vorbeugen
Am besten ist es natürlich, wenn ein Schaden gar nicht erst auftritt. Einige präventive Maßnahmen können helfen, das Dach vor Undichtigkeiten zu schützen. Eine regelmäßige Inspektion und Wartung des Dachs kann viele Probleme schon im Ansatz beheben und das Risiko teurer Schäden verringern. Hier die Tipps im Überblick:
- Regelmäßige Dachwartung durch Fachkräfte: Ein Dach sollte mindestens einmal jährlich von einem professionellen Dachdeckerbetrieb inspiziert werden. Bei dieser Inspektion können nicht nur offensichtliche Schäden, sondern auch potenzielle Schwachstellen aufgespürt werden, die eine zukünftige Undichtigkeit verursachen könnten.
- Reinigung der Dachrinnen und Fallrohre: Verstopfte Dachrinnen und Abflüsse können dazu führen, dass Regenwasser nicht ordnungsgemäß abläuft und in das Dach eindringt. Ein regelmäßiges Reinigen der Dachrinnen und Fallrohre ist daher unerlässlich, um die Wasserableitung zu gewährleisten.
- Entfernen von Moos und Algen: Moos- und Algenbewuchs können die Dachoberfläche aufrauen und beschädigen, wodurch Feuchtigkeit leichter eindringen kann. Eine professionelle Reinigung und Behandlung der Dachoberfläche schützt das Dach langfristig und verhindert, dass der Bewuchs mit Pflanzen die Oberfläche der Eindeckung schwächt.
- Sturmschutzmaßnahmen: In Regionen, die häufig von starken Winden und Stürmen betroffen sind, können Hauseigentümer ihr Dach zusätzlich sichern. Möglichkeiten dazu bieten das Nachrüsten sturmsicherer Dachklammern und das Überprüfen der Ziegelbefestigungen.
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