Vinylböden schneiden – so gelingt der Zuschnitt bei Klick- und Klebevinyl

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Bodenbeläge aus Vinyl lassen sich unabhängig von der Frage, ob es sich um Vollmaterial oder Klickvinyl handelt, leicht zuschneiden. Dies gelingt Ihnen sogar von Hand mit einem Cuttermesser oder einer Säge. Je mehr Schnitte auszuführen sind, desto mehr lohnt es sich jedoch, über die Alternativen nachzudenken. Sie beschleunigen die Arbeit und sorgen für bessere Ergebnisse.

Vinylböden – in vielen Ausführungen verfügbar

Bei einem Vinylboden kann es sich um Vollmaterial handeln. Diese Variante wird in der Regel auf den Untergrund geklebt und deshalb auch Klebevinyl genannt. Sie ist als Rollenware sowie in Dielen- und Fliesenform erhältlich. Klickvinyl besteht dagegen aus mehreren Schichten und wird zumeist schwimmend verlegt. Es ähnelt Laminat, denn bei ihm kleben die Hersteller das Vinyl auf Trägerplatten. Sie bestehen meistens aus hochdichten Faserplatten (HDF) oder Kork. Dementsprechend müssen Sie bei einem Klickvinyl mehrere Lagen aus unterschiedlichen Materialien durchtrennen.

Ein PVC-Boden wird von Handwerker verlegt © U. J. Alexander, stock.adobe.com
Klebevinyl ist meistens nur zwei oder drei Millimeter dick © U. J. Alexander, stock.adobe.com

Wichtige Vorbereitungen

Bevor Sie Ihren Vinylboden zuschneiden können, müssen Sie festlegen, wie Sie ihn verlegen möchten. Für ein Klickvinyl kommen viele Verlegemuster wie der Englische Verband oder ein diagonal verlaufendes Fischgrätmuster infrage. Sie lassen Ihren neuen Fußboden noch interessanter aussehen.

Einen Abstand zur Wand und zu Bauteilen auf dem Fußboden wie zum Beispiel Pfeiler benötigt nur Klickvinyl. Er sollte etwa fünf Millimeter groß sein und wird nach der Fertigstellung des Fußbodens mit Sockelleisten verdeckt. Ein Vinylboden zum Aufkleben darf dagegen bis an die umliegenden Wände reichen. Auch bei diesem Bodenbelag möchten Sie jedoch sicherlich im Anschluss Sockelleisten abringen. Dementsprechend können Sie ebenfalls einen kleinen Abstand einplanen.

Handelt es sich um ein Dielenformat oder Klickvinyl, sollte die letzte Reihe nicht schmaler als fünf Zentimeter werden. Dies sieht nicht gut aus und beeinträchtigt bei einem schwimmend verlegten Belag die Stabilität des Fußbodens. Rechnen Sie daher aus, wie viel Platz zum Schluss übrig bleibt oder legen Sie den Belag probeweise aus. Bei einer ungünstigen Raumgröße schneiden Sie am besten die erste und die letzte Reihe in der Breite zu. Achten Sie bei einem Dielenformat außerdem darauf, dass die letzte Diele einer Reihe nicht kürzer als 20 Zentimeter sein sollte.

Vinyl reagiert auf die Temperatur im Raum, dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Um diese Größenveränderungen möglichst gering zu halten, sollten Sie den Bodenbelag einen oder noch besser zwei Tage vor dem Verlegen in das entsprechende Zimmer legen. Auf diese Weise kann er sich akklimatisieren, also an die klimatischen Verhältnisse anpassen.

Handwerker beim Renovieren einer Wohnung und beim Verlegen von einem Klick-Vinyl Bodenbelag © Heiko Küverling, adobestock.com
Selbst Klickvinyl lässt sich mit einem Cuttermesser zuschneiden © Heiko Küverling, adobestock.com

Werkzeuge für den Zuschnitt von Vinyl

Für den Zuschnitt eines Vinylbodens eignen sich ein Cutter- oder Teppichmesser, eine Hand- oder Elektrosäge und ein Vinylschneider. Neben dem Schneidwerkzeug benötigen Sie ein Maßband oder einen Zollstock, einen Stift zum Anzeichnen sowie einen Winkel. Er gewährleistet, dass die Schnitte rechtwinklig werden.

Bequem und genau: der Vinylschneider

Einen Vinylschneider oder Vinyl- und Laminatschneider bekommen Sie in fast jedem Baumarkt. Seine Anschaffung lohnt sich vor allem, wenn Sie des Öfteren Bodenbeläge verlegen oder mehrere Räume neu gestalten möchten. Ein Vinylschneider erleichtert außerdem den Zuschnitt von dickeren Bodenbelägen. Bei ihm müssen Sie selbst bei einem Zentimeter dickem Vinyl kaum Kraft aufwenden. Noch bequemer sind die elektrischen Vinylschneider. Aussparungen beispielsweise für Heizungsrohre können Sie mit den Geräten allerdings nicht schneiden. 45°-Schnitte sind dagegen möglich, wenn der Anschlag verstellbar ist. Achten Sie zudem bei beiden Varianten auf die maximale Schnittbreite.

Tipp: Der Druck, den Sie auf den Hebel eines Vinylschneiders ausüben, sollte weder zu groß noch zu klein sein. Bei einem neuen Gerät empfehlen sich daher einige Probeschnitte.
Handwerker sägt und verlegt Laminat © Wellnhofer Designs, adobestock.com
Ein Vinylschneider erleichtert den Zuschnitt © Wellnhofer Designs, adobestock.com
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Für alle Schnitte geeignet: die Stichsäge

Mit einer Stichsäge lässt sich Vinyl ebenfalls zuschneiden. Sie eignet sich selbst für die Aussparungen. Absolut gerade werden die Schnittkanten, wenn Sie eine Führungsschiene mit Schraubzwingen auf dem Belag fixieren. Ist dies nicht erforderlich, zeichnen Sie die Schnittkante an und sägen frei Hand.

Für den Zuschnitt von Vinyl bestücken Sie Ihre Stichsäge mit einem Sägeblatt mit feiner Zahnung. Damit das Vinyl keinen Schaden nimmt, sollte sich das Sägeblatt langsam bewegen. Die Verwendung einer Kappsäge ist ebenfalls möglich. Solch eine Säge können Sie jedoch nur zum Ablängen und für andere gerade Schnitte benutzen.

Beim Zuschnitt des Vinyls, das an die Türzarge stößt, ist eine Konturenlehre nützlich. Alternativ fertigen Sie beispielsweise aus Pappe eine Schablone an. Sie macht es Ihnen leicht, die nötigen Ausschnitte auf den Bodenbelag zu übertragen.

PVC Bodenbelag ausrollen © Ingo Bartussek, adobestock.com
Breites Vinyl von der Rolle erfordert die wenigsten Zuschnitte © Ingo Bartussek, adobestock.com

Anritzen und brechen: der Zuschnitt mit dem Cuttermesser

Möchten Sie Klebevinyl mit einem Cutter- oder Teppichmesser zuschneiden, sollten Sie unbedingt auf eine scharfe Klinge achten. Dieser Bodenbelag ist auf seiner klebenden Rückseite mit einer Folie oder einer Gewebebahn versehen, die Sie vor dem Verlegen abziehen. Sie lässt sich mit einer stumpfen Klinge kaum durchtrennen. Äußerst hilfreich ist ein Metalllineal, ein Winkel oder ein anderer gerader metallener Gegenstand, an dem Sie die Klinge entlangziehen können. Drücken Sie ihn hierbei fest auf das Vinyl und lassen Sie sich bei längeren Schnittkanten von einer zweiten Person helfen.

Auch Klickvinyl lässt sich mit dem Cutter- oder Teppichmesser zuschneiden. Hierbei ist es nicht erforderlich, den gesamten Belag zu durchtrennen. Stattdessen ritzen Sie das Vinyl nur mit dem Messer an, damit eine Sollbruchstelle entsteht. Danach legen Sie das Vinyl auf eine Werkbank oder einen Tisch und lassen den Schnitt über die Tischkante ragen. Dann müssen Sie das über die Tischkante ragende Stück nur noch nach unten drücken. Es bricht an der Sollbruchstelle sauber ab.

Tipp: Ein sehr kleines Stück Vinyl lässt sich mit der Hand eventuell schlecht fassen. In diesem Fall hilft eine Zange.

Zum Glätten scharfer Schnittkanten reicht Schleifpapier oder eine feine Feile. Eine Versiegelung ist nur selten erforderlich. Sofern der Hersteller des Bodenbelags hierzu keine Angaben macht, müssen Sie die Schnittkanten daher nicht versiegeln.

Vinylboden verlegen © schulzfoto, adobestock.com
Entlang eines Winkels wird der Schnitt gerade © schulzfoto, adobestock.com
Klick-Vinylboden verlegen © Heiko Küverling, stock.adobe.com
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