Ein Stabparkett, das aus vielen kleinen Holzstäben besteht, lässt sich auf unzählige Arten verlegen. Dementsprechend haben Sie die Wahl zwischen einer Vielzahl von Verlegemustern wie dem Schiffsboden oder dem Fischgrätmuster. Selbst Kombinationen mehrerer Muster sind möglich. Neben der Holzart bieten Parkettmuster Ihnen daher viel Spielraum bei der Gestaltung Ihrer Fußböden.


Das Muster und die Verlegerichtung können einen Raum außerdem breiter oder länger erscheinen lassen, als er tatsächlich ist. Generell gilt: Liegen die Holzstäbe quer zu den langen Raumseiten, wirkt das Zimmer breiter. Dies ist vor allem in langen und schmalen Räumen wie Fluren von Vorteil, denn dort kann die Verlegerichtung das schlauchförmige Aussehen ein wenig aufheben. Liegen die Holzstäbe parallel zu den langen Seiten, gewinnt das Zimmer optisch an Tiefe.
Verlegemuster mit parallel verlegten Holzstäben
Verlegemuster, mit denen Sie Zimmer optisch breiter oder länger erscheinen lassen, sind vor allem die Muster, bei denen die Parkettstäbe parallel zu den Wänden in Reihen verlegt werden. Die Stöße an ihren kurzen Kanten können eine durchgehende Linie bilden oder versetzt sein. Dementsprechend unterscheidet man zwischen den folgenden Varianten:
Beim Parallelverband bilden die Stöße eine durchgehende Linie. Dieses Verlegemuster wird häufig für Industrieparkett genutzt und passt im privaten Umfeld gut zu einer modernen oder puristischen Einrichtung. Der Parallelverband ist zudem eine gute Wahl, wenn Sie sich einen „ordentlichen“ Bodenbelag wünschen. Sein Streifenmuster erinnert an Fliesen mit ebenso geraden und durchgängigen Linien. Auch für ein zweifarbiges Parkett ist der Parallelverband bestens geeignet.

Beim Englischen oder Geraden Verband sind die Parkettstäbe immer um die Hälfte versetzt. Er heißt deshalb auch Halbverband und wirkt durch seine Regelmäßigkeit ruhig und harmonisch.
Beträgt der Versatz zwei Drittel, handelt es sich um den Oxford-Verband.

Beim Schiffsboden ist der Versatz unregelmäßig. Diese Verlegeart wird auch wilder Verband genannt. Die unregelmäßige Optik lässt sich durch Parkettstäbe in unterschiedlichen Färbungen nochmals verstärken.
Leiter-Verband

Der Leiter-Verband beruht auf dem Parallelverband. Nach jeder Reihe folgt jedoch eine quer dazu verlaufende Reihe. Durch diesen Aufbau ähnelt das Parkett von oben betrachtet einer Leiter. Auch der Leiter-Verband eignet sich sehr gut für eine zweifarbige Gestaltung mit verschiedenen Holzarten.

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Fischgrätmuster

Das Fischgrätmuster bekam seinen Namen, weil seine Zickzack-Linien an Fischgräten erinnern. Die Stäbe einer Reihe werden für gewöhnlich in einem 90°-Winkel verlegt. Beim einfachen Fischgrätmuster erfolgt die Verlegung Stab für Stab. Beim zweifachen und dreifachen Fischgrätmuster bilden dagegen jeweils zwei beziehungsweise drei Stäbe eine Einheit.

Beim Französischen Fischgrätmuster sind die Stäbe an ihren Enden in einem Winkel von 30 oder 45° abgeschrägt. Dadurch verlaufen die Zickzack-Linien flacher. Das Abschrägen hat außerdem den Effekt, dass die kurzen Kopfkanten eine durchgehende Linie bilden.
Flechtmuster
Beim Flechtmuster oder Flechtboden mit Würfeln bilden sich aus zumeist zwei, drei oder vier Stäben Rechtecke. Diese Rechtecke werden beim Verlegen jeweils um 90° gedreht, sodass die kürzere Seite des Rechtecks auf die längere trifft. Dadurch entstehen viele quadratische Lücken, die mit passenden Holzstücken gefüllt werden. Mit dunkleren Quadraten aus einer anderen Holzart sieht solch ein Parkettfußboden noch stärker wie geflochten aus und erscheint dreidimensional.

Altdeutscher Verband
Ein Parkett im Altdeutschen Verband besteht aus längeren und kürzeren Stäben. Auf zwei längere, die übereinander liegen, folgt ein kurzer, der um 90° gedreht ist. An ihn schließen sich wieder zwei längere Stäbe an und so fort. Die kurzen Stäbe werden versetzt angeordnet, sodass erst die Stäbe der übernächsten Reihe wieder auf der gleichen Höhe liegen.
Der Altdeutsche Verband erinnert an ein Flechtmuster. Es zeigt sich noch deutlicher, wenn Sie zwei Holzarten kombinieren.
Würfelverband
Der Würfelverband heißt auch Würfelmuster, Schachbrettmuster und Tafelmuster. Er war in den 1960er und 1970er Jahren beliebt und findet sich daher noch in vielen Häusern aus dieser Zeit. Ein Parkett im Würfelmuster besteht aus zahlreichen Quadraten, die wiederum aus mehreren Holzstäben bestehen. Sie verlaufen immer abwechselnd waagerecht und senkrecht. Trotz der geraden Linien wirkt ein Parkett im Würfelverband daher interessant. Es passt perfekt in Zimmer mit quadratischen Grundrissen, eignet sich aber auch für andere Räume. Durch die Quadrate wirken die Zimmer nicht länger oder breiter, als sie tatsächlich sind. Der Würfelverband ist daher ein Verlegemuster mit einer neutralen Raumwirkung. Zudem lenkt es den Blick nicht in eine bestimmte Richtung.

Neben den vielen Verlegemustern lassen sich bei einem Parkett auch eigene Ideen realisieren. Hiervon zeugen die aufwändig gestalteten Parkettfußböden in Schlössern und anderen historischen Gebäuden. Massive Holzstäbe können in jede beliebige Form gebracht werden. Sofern Sie einen begnadeten Parkettleger finden und über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, wird Ihr neuer Fußboden daher ein richtiges Kunstwerk. Kleinere und weniger kostspielige persönliche Wünsche, die Ihnen viele Parkettleger erfüllen, haben jedoch ebenfalls eine große Wirkung. Schon durch die Kombination einer dunklen mit einer hellen Holzart kann Ihr Fußboden ein außergewöhnliches Aussehen bekommen und sogar dreidimensional erscheinen.
Weitere Tipps für die Wahl des richtigen Verlegemusters
- Ein kleines Zimmer wirkt größer, wenn Sie das Parkett diagonal, also in einem 45°-Winkel zur Wand verlegen lassen. Nochmals verstärken lässt sich der Effekt durch kleine Parkettstäbe.
- Ein helles Parkett macht einen Raum optisch größer als ein dunkles. Eine dunkle Holzart schafft dagegen oft eine heimelige, warme Atmosphäre.
- Ein langer, schmaler Flur erscheint kürzer, wenn Sie die Parkettstäbe quer zu den langen Wänden verlegen lassen.
- Zimmer mit vielen Möbeln wirken durch aufwändige Verlegemuster schnell unruhig. Darüber hinaus kommen die Muster wegen der kaum vorhandenen Freiflächen wenig zur Geltung. In diese Räume passen schlichte wie der Parallelverband oder der Englische Verband daher besser. Mit ihnen lässt sich trotz der zahlreichen Möbelstücke eine ruhige Atmosphäre schaffen. Ebenfalls eine gute Wahl ist ein schlichtes Verlegemuster, wenn Sie viele Teppiche auf den Boden legen möchten.
- Schlichte Muster drängen sich nicht auf, während aufwändige sofort den Blick auf sich ziehen. Stellen Sie sich daher die Frage, ob Ihr Bodenbelag einer der vielen Teile Ihrer Einrichtung oder ein richtiger Hingucker sein soll.
- Damit die Fugen nicht zu sehr ins Auge fallen, sollten die Holzstäbe eines Parketts parallel zum Lichteinfall verlegt werden. Das bedeutet, dass sie auf das Fenster zulaufen. Möchten Sie einen Raum optisch verlängern, verbreitern, vergrößern oder verkleinern, müssen Sie jedoch eventuell von dieser allgemeinen Regel abweichen.

Die verschiedenen Verlegemuster lassen sich in der Regel mit jeder beliebigen Holzart realisieren. Auch auf die Qualität des Fußbodens hat das Muster keinen Einfluss. Letztlich ist es daher vor allem eine Frage des Geschmacks und der Kosten, für welches Verlegemuster Sie sich entscheiden. Ein aufwändiges Muster verursacht naturgemäß höhere Verlegekosten und auch der Verschnitt und damit die Materialkosten sind oft höher. Im Hinblick auf den Verschnitt sind Verlegemuster wie der Schiffsboden mit versetzten Stößen klar im Vorteil. Bei ihm lassen sich oft sogar die kurzen Reststücke verwerten.

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