Dass ein Parkettfußboden im Laufe der Zeit seine Farbe verändert, ist ganz normal, denn Massivholz reagiert als natürlicher Werkstoff auf seine Umgebung. Fällt zum Beispiel Sonnenlicht auf den Fußboden, wird das Parkett abhängig von der Holzart heller oder dunkler. Dieser Prozess lässt sich nicht unterbinden, durch Ihre Entscheidung für eine bestimmte Holzart und Oberflächenbehandlung jedoch bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Farbveränderungen können allerdings auch auf eine falsche Pflege und Ihre Nutzungsgewohnheiten zurückzuführen sein. In diesem Fall ist es wichtig, rechtzeitig zu reagieren, um größere Schäden zu verhindern.
Der Einfluss von Sonnenlicht
Auf Sonnenlicht, genauer gesagt UV-Strahlen reagieren alle Holzarten etwas unterschiedlich. Manche werden nicht nur dunkler oder heller, sondern nehmen auch eine andere Farbe an. So wird beispielsweise Ahornholz goldiger und Buchenholz im Laufe der Zeit rötlicher. Im Allgemeinen gilt, dass helle Holzarten meistens nachdunkeln und dunkle Holzarten eher heller werden.
Ursache für Farbveränderungen durch UV-Licht ist der immer kleiner werdende Gehalt an Lignin. Dieser Inhaltsstoff wird von Bäumen fortlaufend gebildet und erfüllt mehrere Funktionen, darunter auch den Schutz vor UV-Licht. Nach dem Fällen eines Baumes und der Weiterverarbeitung seines Holzes kommt kein neues Lignin hinzu und das im Holz bereits enthaltene wird langsam abgebaut. So wird der Lignin-Gehalt und damit der Schutz vor UV-Strahlen immer geringer. Die einzelnen Baumarten produzieren allerdings unterschiedlich viel Lignin. Dadurch verändert sich die Farbe bei einigen Holzarten sehr viel stärker als bei anderen. Auf die Qualität des Holzes hat eine Farbveränderung durch Sonnenlicht jedoch in keinem Fall einen Einfluss.
Heruntergelassene Jalousien würden Ihr Parkett vor den UV-Strahlen der Sonne schützen. Diese Lösung ist aber wenig praktikabel. Soll Ihr neuer Fußboden seine Farbe behalten, können Sie Ihre Fensterscheiben mit UV-Filtern ausstatten. Sie verhindern Farbveränderungen zwar nicht gänzlich, verzögern sie jedoch erheblich.
Die Dunkelvergilbung
Eine Dunkelvergilbung tritt vor allem an abgedeckten Stellen von weiß eingefärbtem Parkett auf. Diese Holzfußböden werden mit pigmentierten Lacken oder Ölen behandelt, die Acrylharze enthalten. Sie verlieren unter einer Abdeckung wie einem Teppich ihre Funktion. In der Folge wird das Holz dunkler und sieht vergilbt aus.
Eine Dunkelvergilbung lässt sich nur durch eine Renovierung des gesamten Fußbodens beseitigen. Verzichten Sie bei einem weiß eingefärbten Parkett deshalb im Fensterbereich auf Teppiche und andere Gegenstände, die den Fußboden abdecken.
Dunkle Verfärbungen an den Stirnkanten
Grau-schwarze Verfärbungen, die im Bereich der Stirnkanten beginnen und sich von dort weiter ausbreiten, sind oft auf eine zu feuchte Reinigung zurückzuführen. Zu viel Wasser kann zudem zu Verformungen und zu einer Fugenbildung führen. Wischen Sie ein Parkett deshalb immer nur nebelfeucht und drücken Sie den Wischmopp kräftig aus. Benutzen Sie außerdem auf keinen Fall einen Dampfreiniger. Ist der Schaden bereits entstanden, müssen Sie nicht zwangsläufig das Parkett entfernen. In vielen Fällen ist eine Renovierung noch möglich. Nach Ereignissen wie einem Rohrbruch ist dagegen meist Ersatz nötig.
Eine weitere mögliche Ursache für dunkle Verfärbungen an den Stirnkanten ist Feuchtigkeit, die aus anderen Gebäudeteilen in das Holz dringt. Oft stammt sie aus frischem Putz, Beton oder Estrich, der noch zu viel Feuchtigkeit enthält. Solch ein Baumangel erfordert in der Regel die Hilfe eines Fachmanns.
Grün-braune Verfärbungen
Ist Ihr Parkett an einzelnen Stellen grün-braun und halten Sie Haustiere, ist wahrscheinlich Ihr Vierbeiner der Verursacher. Urin dringt durch alle Oberflächenmittel und hinterlässt im Holz deutliche Spuren. Letzte Gewissheit gibt Ihnen ein Schnuppertest. Ist Urin die Ursache für eine Verfärbung, hilft nur ein Austausch des betroffenen Holzes.
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Verfärbungen durch Möbel und Gegenstände
Möbel und andere Dinge, die auf dem Parkett stehen, können ebenfalls zu Farbveränderungen führen. In der Regel werden Sie wissen, woher die Flecken stammen und können entsprechende Maßnahmen ergreifen. Damit sie gar nicht erst entstehen, hier einige Hinweise:
Besitzen Sie Gegenstände mit gusseisernen Füßen, sollten Sie diese nicht auf ein frisch gewischtes Parkett stellen. Durch den Kontakt mit Feuchtigkeit kommt es zu einer Oxidation und es entstehen Rostflecken, die sich nur mit großem Aufwand wieder entfernen lassen.
Sehr weiche Teppiche und Matten sowie Gummirollen von Möbelstücken enthalten oft Weichmacher. Sie können selbst eine Versiegelung aufweichen und damit den Holzschutz aufheben. In der Folge dringt oft Schmutz in das Holz und lässt es dunkler aussehen. Enthält ein Gegenstand einen farbigen Weichmacher, wird das Holz diese Farbe annehmen. Bei einem transparenten Weichmacher ist die Ursachenforschung dagegen etwas schwieriger.
Minderwertige Stuhlgleiter können Striemen hinterlassen und ein Parkett sogar verkratzen. Investieren Sie deshalb lieber etwas mehr Geld, reinigen Sie die Stuhlgleiter regelmäßig und ersetzen Sie den Schutz bei Bedarf. Ideal für einen Holzfußboden sind Gleiter aus Filz.
Achten Sie beim Kauf eines Bürostuhls und anderer Stühle mit Rollen darauf, dass die Rollen aus einem weichen Material bestehen oder zumindest eine weiche Beschichtung besitzen. Weil bei jeder Bewegung Schmutz vom Boden an den Rollen haften bleibt, sollten Sie auch Stuhlrollen in regelmäßigen Abständen säubern.
Tipps für die Auswahl eines Parketts
Ist Ihr Parkettfußboden noch in der Planungsphase, sollten Sie die Farbveränderungen durch den Einfluss von Sonnenlicht schon bei der Auswahl der Holzart berücksichtigen. Ein Parkett, das Ihnen im Geschäft etwas zu dunkel oder zu hell erscheint, kann schon bald die für Sie perfekte Farbe haben. Nahe der Fenster, wo es von der Sonne beschienen wird, reichen oft sechs Monate, um einen Unterschied zu sehen, in anderen Bereichen dauert es etwas länger. Gewisse Holzarten brauchen noch weniger Zeit. So bekommt zum Beispiel Kirschbaumholz innerhalb einiger Wochen schon einen kräftigeren Rotton.
Zu den Holzarten, die durch UV-Licht nachdunkeln, gehören Ahorn, Esche, Erle, Buche, Rotbuche, Kiefer und Fichte. Heller werden unter anderem Birne, Eiche, Roteiche und Wenge.
Geöltes Parkett verändert seine Farbe weniger stark als lackiertes. Dies gilt im Besonderen, wenn das Holz mit einem farbigen Öl behandelt wurde. Die in diesen Ölen enthaltenen Pigmente bleichen nicht oder kaum aus. Den gleichen Effekt haben Beizen. Ebenfalls geringe Farbveränderungen sind bei geräuchertem Holz zu erwarten. Es wird lediglich an Stellen mit direkter Sonneneinstrahlung etwas heller und kann einen leicht goldigen Ton bekommen. Eine Versiegelung mit einem transparenten Parkettlack bietet dem Holz dagegen keinen Schutz vor UV-Licht.
Liegen Teppiche und Läufer immer an derselben Stelle, werden Sie nach einer Weile einen deutlichen Farbunterschied sehen, wenn Sie den Teppich wegnehmen. Verschieben Sie ihn deshalb hin und wieder, um fließende Übergänge zu schaffen. Noch besser ist es, in den Fensterbereichen gänzlich auf Teppiche zu verzichten oder zumindest ein halbes bis ein Jahr zu warten. Die größte Farbveränderung findet im ersten Jahr nach dem Verlegen statt. Nach einem Jahr hat eine Abdeckung daher sehr viel geringere Konsequenzen als direkt nach dem Verlegen.
Auch das Umstellen großer Möbelstücke wie der Couch reduziert die Farbunterschiede. Die direkt nach dem Verschieben der Couch hellere Stelle dunkelt durch den Einfluss von Sonnenlicht nach und passt sich dadurch dem übrigen Fußboden an.
Ein altes Parkett mit auffälligen und störenden Farbunterschieden können Sie abschleifen oder abschleifen lassen. Dadurch tritt die ursprüngliche Holzoptik wieder zutage. Klären Sie jedoch vorab, ob es sich um ein klassisches massives Parkett oder um ein Mehrschichtparkett handelt. Bei Letzterem dürfen Sie auf keinen Fall die gesamte obere Nutzschicht abschleifen. Nach dem Schleifen müssen Sie das Holz mit einem neuen Schutz versehen und beispielsweise ölen.
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