Einen Vinylboden verlegen lassen – so schätzen Sie die Material- und Arbeitskosten
Bei den Vinylböden ist die Auswahl groß. Dementsprechend ist es nicht einfach, die Gesamtkosten schon vorab zu beziffern. Kommen Sie bei Ihren Überlegungen der Entscheidung für einen bestimmten Vinylboden allmählich näher, wird Ihnen unsere Kostenübersicht jedoch sicherlich helfen.
Vinylböden – die Arten
Vinylböden bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC). Diese Bodenbeläge finden Sie daher auch unter der Bezeichnung PVC-Boden. Ein weiterer Begriff, auf den Sie bei der Suche nach dem richtigen Vinylboden sicherlich stoßen werden, ist Designböden. Hierzu gehören die Vinylböden in Form von Dielen, Planken und Fliesen, aber auch Beläge aus anderen Materialien. Die Vinylböden von der Rolle werden dagegen nicht zu den Designböden gerechnet.
Neben den unterschiedlichen Formaten unterscheiden sich Vinylböden durch ihren Aufbau. Oftmals wird das Vinyl auf eine Trägerplatte aufgebracht und mit einer Trittschalldämmung versehen. Auch Klicksysteme, die das Verlegen vereinfachen, kommen häufig zum Einsatz. Möchten Sie einen Vinylboden verlegen lassen, haben Sie daher die Wahl zwischen zahlreichen Varianten zu unterschiedlichen Preisen. Einige Beläge lassen sich lose verlegen, andere werden dagegen auf den Untergrund geklebt. Ihre Entscheidung für einen bestimmten Vinylboden hat daher auch einen Einfluss auf den Arbeitsaufwand beim Verlegen.
Den Zustand des Bodens, auf dem Sie Vinyl verlegen lassen möchten, sollten Sie bei Ihrer Auswahl ebenfalls berücksichtigen. Unebenheiten gleicht zum Beispiel ein Rigid-Vinylboden mit Trägerplatten aus Verbundstoffen aus. Bei diesem Belag benötigen die Handwerker für die Vorbereitung des Untergrunds eventuell weniger Zeit. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die spätere Belastung des Fußbodens. Lassen Sie sich daher am besten im Fachhandel beraten.
Durch die vielen Unterschiede ist die Preisspanne bei Vinylböden sehr groß. Sie beginnt bei weniger als 20 Euro pro Quadratmeter und endet bei einem Quadratmeterpreis von mehr als 50 Euro. Am günstigsten sind die dünnen Vinylböden von der Rolle. Für einen mehrschichtig aufgebauten Belag zahlen Sie dagegen schon allein wegen des aufwändigeren Herstellungsprozesses mehr.
Weitere Materialkosten
Durch Sockelleisten entsteht ein sauberer Abschluss zu den Wänden. Auch bei diesen Leisten haben Sie wieder die Wahl zwischen zahlreichen Varianten. Für gewöhnlich bestehen die Sockelleisten für einen Vinylboden jedoch aus mittel- oder hochdichter Faserplatte (MDF beziehungsweise HDF), also verpressten Holzfasern, und sind mit einer Folie im Design des Belags beklebt. Fußleisten für einen Vinylboden kosten in der Regel nicht mehr als fünf Euro pro laufenden Meter. Zusätzlich benötigen Sie eventuell Eckverbinder und Abschlusskappen. Für dieses Zubehör rechnen Sie jeweils fünf Euro hinzu.
Die Sockelleisten werden an die Wände geklebt oder auf Leistenclips gesteckt. Letztere schrauben die Handwerker an die Wände. Sie kosten inklusive des Befestigungsmaterials einen bis zwei Euro pro laufenden Meter. Werden Ihre Fußleisten geklebt, ist hierfür ein Montagekleber erforderlich. Er kostet Sie fünf bis zehn Euro.
Soll Ihr Vinylboden vollflächig verklebt werden, benötigen die Bodenleger einen PVC-Kleber. Der Verbrauch liegt bei etwa 300 Gramm pro Quadratmeter. Solch ein Klebstoff kostet circa zehn Euro pro Kilogramm. Die Kosten pro Quadratmeter Bodenfläche belaufen sich daher auf drei bis vier Euro.
Für eine Trittschalldämmung rechnen Sie drei Euro pro Quadratmeter und für eine Dampfbremse einen Euro pro Quadratmeter hinzu.
Ein Übergangsprofil wird Sie abhängig von Ihren Wünschen 10 bis 20 Euro kosten.
Die Leistungen der Handwerker
Handwerksbetriebe bereiten vor dem Verlegen eines Vinylbodens den Untergrund vor. Oft müssen Risse oder Löcher im Fußboden zugespachtelt und im Anschluss glatt geschliffen werden. So entsteht eine ebene Fläche, auf der sich der Belag gut verlegen lässt.
Der Vinylboden wird – abhängig vom Produkt – schwimmend verlegt oder auf den Untergrund geklebt. Sofern erforderlich verlegen die Handwerker vorher eine Dampfbremse und eine Trittschalldämmung.
Ist der Fußboden fertig, montieren die Bodenleger die Sockelleisten und bei Bedarf an der Tür eine Übergangsschiene.
Eine mögliche Zusatzleistung ist die Entfernung und Entsorgung des alten Fußbodenbelags. Diese Arbeit können Sie auch selbst ausführen, wenn Sie die Gesamtkosten reduzieren möchten.
Bei einem dicken Vinylboden müssen die Zimmertür und die Zarge eventuell gekürzt werden. Auch diese Aufgabe wird oft von den Handwerkern übernommen.
Die Arbeitskosten
Wie viel ein Handwerksbetrieb für das Verlegen eines Vinylbodens verlangen wird, hängt davon ab, für welchen Belag Sie sich entscheiden und worauf Sie das Vinyl verlegen lassen möchten. Für eine schwimmende Verlegung zahlen Sie mindestens 25 bis 35 Euro pro Quadratmeter. Das Verkleben auf Estrich oder PVC kostet manchmal weniger als 20 Euro pro Quadratmeter, auf Holz oder Fliesen dagegen oft mehr als 30 Euro. Am günstigsten ist naturgemäß eine lose Verlegung. Diese können Sie zum Teil schon zu Quadratmeterpreisen unter 15 Euro in Auftrag geben. Selbst bei einer losen Verlegung spielt jedoch der Untergrund eine Rolle.
Bei sehr günstigen Quadratmeterpreisen werden die vorbereitenden und abschließenden Arbeiten wie zum Beispiel das Anbringen der Sockelleisten oft separat berechnet. Viele Betriebe werden Ihnen zudem eine Anfahrtspauschale in Rechnung stellen. Sie liegt meist zwischen 30 und 50 Euro, sofern Sie die Arbeit bei einer Firma aus der näheren Umgebung in Auftrag geben. Im Idealfall erstellt Ihnen ein Bodenleger ein Angebot, das sämtliche Leistungen umfasst. Er wird Ihnen ohnehin sehr wahrscheinlich nach Ihrer Anfrage einen Besuch abstatten und sich den Raum ansehen.
TIPP
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Kostenbeispiel für ein 20 Quadratmeter großes Zimmer
Um Ihnen die Entscheidung für oder gegen einen Vinylfußboden zu erleichtern, haben wir sämtliche Kosten für einen 20 Quadratmeter großen Raum mit einem normalen rechteckigen Grundriss zusammengerechnet. Hierbei sind wir von Vinyl mit einem Quadratmeterpreis von 30 Euro ausgegangen. Gewisse Leistungen wie die Entfernung eines alten Belags benötigen Sie vielleicht nicht. Gehen Sie die Tabelle daher Punkt für Punkt durch und ziehen Sie die jeweiligen Beträge von der Gesamtsumme ab.
Material bzw. Leistung | Preis pro Einheit | Gesamtkosten in Euro |
---|---|---|
Entfernung und Entsorgung des alten Fußbodens | 5 bis 15 €/m² |
200 |
Vorbereitung des Untergrunds | 10 bis 30 €/m² |
400 |
Feuchteschutzfolie | ab 1 €/m² |
20 |
Trittschalldämmung | ab 3 €/m² |
60 |
Vinyl | 30 €/m² + 10 % Verschnitt |
600 |
PVC-Kleber für eine Verklebung | 3 bis 4 €/m² |
70 |
Vinyl verlegen | 15 bis 35 €/m² |
500 |
Sockelleisten | 5 € pro laufenden Meter |
90 |
Klebstoff oder Montageclips für Sockelleisten | 5 bis 35 € |
20 |
Übergangsschiene | 10 bis 20 € |
15 |
Anfahrtspauschale | 30 € |
60 |
Summe: 2035,- Euro |
Kostenbeispiel für eine 80 Quadratmeter große Wohnung
Material bzw. Leistung | Preis pro Einheit | Gesamtkosten in Euro |
---|---|---|
Entfernung und Entsorgung des alten Fußbodens | 5 bis 15 €/m² |
800 |
Vorbereitung des Untergrunds | 10 bis 30 €/m² |
1600 |
Feuchteschutzfolie | ab 1 €/m² |
80 |
Trittschalldämmung | ab 3 €/m² |
240 |
Vinyl | 30 €/m² + 10 % Verschnitt |
2640 |
PVC-Kleber für eine Verklebung | 3 bis 4 €/m² |
280 |
Vinyl verlegen | 15 bis 35 €/m² |
2000 |
Sockelleisten | 5 € pro laufenden Meter |
360 |
Klebstoff oder Montageclips für Sockelleisten | 5 bis 35 € |
80 |
Anfahrtspauschale | 30 € |
120 |
Summe: 8200,- Euro |
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