Bei einem Fertigparkett ist die Holzoberfläche bereits geölt, gewachst oder versiegelt. In der Ausführung als Klickparkett wird es für gewöhnlich schwimmend, also lose auf dem Untergrund verlegt. Dementsprechend lässt sich ein Klickparkett sehr viel leichter verlegen als ein Parkett, bei dem die Holzstäbe einzeln auf den Boden geklebt werden. Wegen der bereits vorgenommenen Oberflächenbehandlung darf es zudem sofort betreten und benutzt werden. Das Klickparkett ist daher zu Recht bei Heimwerkern beliebt. Es ist in vielen Ausführungen erhältlich und kann nach Fertigstellung beispielsweise wie ein Dielenboden oder ein Parkett im klassischen Fischgrätmuster aussehen. In dieser Anleitung erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie es verlegen. Berücksichtigen Sie jedoch unbedingt die Verlegeanleitung und die Hinweise des Parkettherstellers.
1. Das Parkett vor dem Verlegen akklimatisieren

Ihren neuen Fußbodenbelag kaufen Sie am besten schon zwei oder drei Tage vor dem Verlegen und bringen die Pakete in das entsprechende Zimmer. Sie sollten verschlossen bleiben und müssen liegend gelagert werden, damit sich das Parkett nicht verzieht. Indem Sie das Parkett schon vorab in den Raum bringen, kann sich das Holz an die dort herrschende Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen und ein wenig quellen oder schwinden. Diese Akklimatisierung verhindert spätere Verwerfungen und größere Lücken, die durch das Arbeiten des Holzes entstehen. Sie sollte bei einer Raumtemperatur von 18 bis 26 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % erfolgen. Im Idealfall herrschen bei der Akklimatisierung die gleichen Bedingungen wie nach dem Verlegen.

Sofern nicht bereits geschehen, können Sie während der Wartezeit überlegen, wie Sie Ihr Parkett verlegen. Sehr wahrscheinlich werden Sie die letzte Reihe zuschneiden müssen. Sehr kurze und sehr schmale Elemente sehen nicht gut aus. Legen Sie das Parkett daher gegebenenfalls probeweise aus oder rechnen Sie aus, wie viele Reihen in Ihr Zimmer passen. Bleibt nach der vorletzten Reihe nur noch ein kleiner Abstand zur Wand, empfiehlt es sich, schon die erste Reihe schmaler zu schneiden beziehungsweise zu kürzen. Eine Breite von fünf Zentimetern sollten Sie nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch wegen der Stabilität nicht unterschreiten.
2. Den Untergrund sorgfältig vorbereiten

Ein stabiler und tragfähiger, ebener, trockener und sauberer Untergrund ist beim Verlegen von Parkett wichtig. Entfernen Sie deshalb zunächst den eventuell noch vorhandenen Schmutz und schauen Sie sich den Untergrund genau an. Unebenheiten sind mit bloßem Auge nicht immer zu sehen, werden jedoch deutlich sichtbar, wenn Sie eine Richtlatte oder einen anderen langen, geraden Gegenstand auf den Fußboden legen.

Vertiefungen füllen Sie mit einem Fließspachtel, der auf den Untergrund abgestimmt sein muss. Herausragende Teile lassen sich mit einem Spachtel entfernen oder abschleifen. Auch die reparierten Risse und Löcher schleifen Sie nach dem Aushärten der Spachtelmasse glatt.
3. Bei Bedarf eine Dampfbremse und eine Trittschalldämmung verlegen
Eine PE-Folie verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigt und das Parkett von unten beschädigt. Solch eine Folie ist vor allem für mineralische Untergründe wie Estrich und Beton erforderlich.

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Den Feuchteschutz legen Sie im gesamten Raum aus und lassen ihn an den Wänden zwei bis fünf Zentimeter nach oben ragen. Reicht eine Folie nicht aus, sollten sich die Bahnen überlappen. Damit ein guter Schutz gewährleistet ist, verkleben Sie die Bahnen miteinander. Ein geeignetes Klebeband liegt einer Folie in der Regel bei. Zusätzlich können Sie die Folie mit doppelseitigem Klebeband auf dem Untergrund fixieren. So bleibt sie bei den nachfolgenden Arbeiten an Ort und Stelle.

Ein Fertigparkett kann bereits mit einer Trittschalldämmung versehen sein. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie eine separate verlegen, denn ein schwimmend verlegtes Parkett wird beim Begehen in Schwingungen versetzt und leitet Geräusche weiter. Eine Trittschalldämmung kann zusätzlich eine wärmedämmende Funktion erfüllen oder kleine Unebenheiten im Untergrund ausgleichen. Sie ist aus vielen Materialien erhältlich. Richten Sie sich beim Verlegen deshalb nach den Anweisungen des jeweiligen Herstellers.
Tipp: Die letzten beiden vorbereitenden Tätigkeiten erledigen Sie in einem Arbeitsgang, wenn Sie eine Trittschalldämmung mit integrierter Dampfbremse verwenden.
Zum Verlegen des Parketts benötigen Sie folgende Werkzeuge und Materialien:
- Maßband, Winkeleisen und Bleistift
- Abstandskeile für die Wände
- Schlagholz, Zugeisen und Hammer
- Handsäge
- Stichsäge
- Übergangsprofile
- Metallsäge
- Akkuschrauber
- Forstnerbohrer
- Holzheim
- Rosetten für Heizungsrohre
- Gehrungssäge oder Gehrungslade
- Montagekleber oder Clips für die Sockelleisten
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4. Das Parkett verlegen
Liegt in einem angrenzenden Raum wie dem Flur ein anderer Fußbodenbelag, brauchen Sie für die Türöffnung ein Übergangsprofil. Dieses kürzen Sie mit einer Metallsäge auf das benötigte Maß und schrauben es auf den Boden. Nach dem Verlegen des Parketts, das bis an das Profil reichen sollte, befestigen Sie die Abschlussleiste. Sie deckt den Übergang von einem Belag zum anderen ab.
Nehmen Sie das Parkett beim Verlegen immer abwechselnd aus verschiedenen Packungen, denn es kann kleine Farbunterschiede aufweisen oder sich in der Maserung unterscheiden. Wenn Sie es mischen, fallen die Unterschiede kaum auf und der Fußboden wirkt insgesamt harmonischer.

Beim Verlegen des Parketts beginnen Sie in einer Raumecke. Die Nuten der ersten Reihe müssen zur Wand weisen. Sollten die Verbindungselemente an Ihrem Parkett sehr breit sein, schneiden Sie diese bei der ersten Reihe ab. Sonst könnte der Abstand zu groß sein und nicht mehr von den Fußleisten abgedeckt werden.
Achten Sie beim Verlegen auf eine Dehnungsfuge. Sie gewährleistet, dass sich das Holz ausdehnen kann. Lassen Sie zu den Wänden deshalb einen Abstand von 10 bis 15 Millimeter. Er ist nach der Montage der Fußleisten nicht mehr sichtbar. Kleine Holz- oder Kunststoffkeile verhindern, dass Sie das Parkett bei der Arbeit aus Versehen wieder in Richtung der Wand schieben.

Die einzelnen Elemente eines Klickparketts fügen Sie mit Schlagholz und Hammer aneinander. Auf diese Weise schließen Sie auf vorsichtige, aber dennoch effektive Weise die Fugen an den Längsseiten und den Stirnkanten. Beim letzten Element einer Reihe benutzen Sie anstelle des Schlagholzes ein Zugeisen.

Kreuzfugen sollten bei einem Parkettfußboden möglichst nicht entstehen. Verwenden Sie deshalb ruhig das Reststück der vorangegangenen Reihe, wenn Sie mit der nächsten Reihe beginnen. So entsteht ganz automatisch ein Versatz, der den Fußboden stabiler macht.
Zuschnitte lassen sich an einer Tischkreissäge, mit einer Handkreissäge oder einer Stichsäge vornehmen. Sägen Sie mit einer Stichsäge immer von der Unterseite, damit das Parkett an der Oberseite nicht ausreißt.

5. Parkett an der Heizung und der Türzarge verlegen
Ragen Heizungsrohre aus dem Boden, bohren Sie an den entsprechenden Stellen mit einem Forstnerbohrer, der einen etwas größeren Durchmesser als die Rohre hat, Löcher in das Parkett. Damit Sie den Belag bis an die Wand schieben können, klinken Sie das Parkett vorsichtig aus. Nachdem Sie das Parkett an die richtige Stelle geschoben haben, befestigen Sie das abgesägte Stück wieder mit etwas Leim. Auf die Heizungsrohre stecken Sie später Rosetten.

Die Türzarge müssen Sie eventuell ein wenig kürzen, damit Sie das Parkett unter die Zarge schieben können. Dort besteht nicht die Möglichkeit, Fußleisten anzubringen. Verändert sich das Bodenniveau durch den neuen Belag stark, müssen Sie eventuell auch das Türblatt kürzen.

6. Den neuen Fußboden fertigstellen
Ist Ihr neuer Fußboden fertig, entfernen Sie die Abstandskeile an den Wänden und schneiden die herausragende Folie mit dem Cuttermesser ab.

Die Sockelleisten können Sie wahlweise an die Wände kleben oder mit Clips befestigen. Letztere haben den Vorteil, dass Sie die Leisten bei Renovierungsarbeiten abnehmen können. In den Ecken schneiden Sie die Sockelleisten auf Gehrung, also in einem 45°-Winkel, zu. Hierfür benötigen Sie eine Gehrungssäge oder für den Zuschnitt mit einer Handsäge eine Gehrungslade.


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